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RB22 Forchheim - Muggendorf/Gößweinstein?
geschrieben von Daniel Vielberth 
Das sehe ich ehrlich gesagt auch wie benji2, besonders toll und attraktiv finde ich unsere Nebenbahn-Regionallinien in der Region nun wahrlich nicht.
Im Großraum N-Fü-Er böte sich meiner Meinung nach das Karlsruher Modell gerade zu an, wenn man es denn mit der Verkehrswende ernst meint, allerdings habe ich da große Zweifel diesbezüglich.
Ich glaube die RB aus Ebermannstadt hätte wesentlich mehr Potential, wenn sie bis Bamberg verlängert werden würde, und auf die in Forchheim endenden S-Bahnen abgestimmt von/nach Bamberg verkehren würde. Taktverdichter zur Hauptverkehrszeit zum 30 Minutentakt die in Forchheim mit Spitzkehre nach Erlangen verkehren, könnten auch sinnvoll sein, dann müsste die Strecke aber entsprechend ausgebaut werden für höhere Geschwindigkeiten oder Begegnungsstellen.
Was bei dieser Linie perspektivisch enormes Potential entfalten könnte wären diese kleinen autonomen Busse, die auf den Zug abgestimmt einen Shuttleservice vom Ort zum Bahnhof anbieten. Natürlich erst, wenn das System ausgereift ist.
Sehe das ähnlich. Man hätte, wenn man nur wollte, herausragende Voraussetzungen. Bahnen wie die Gräfenbergbahn oder die Rangaubahn ließen sich mit vergleichsweise wenig Aufwand einfach und gut in die U-Bahn (oder wenn man will mit mehr Anstrengung und Investition auch die Tram) integrieren. Das wäre dann zwar weniger Nebenbahnromantik, und daher sentimental schade, aber für Pendler äußerst wertvoll.

Vor allem geht man mit der StUB ja sogar schon den Weg in Richtung Überlandtram, aber der Wille für mehr in die selbe Richtung fehlt mMn einfach komplett. So hat man Nebenbahnen, bei denen man umsteigen muss, um zum Nürnberger Hauptbahnhof zu gelangen, das kanns ja wohl auch nicht sein. Und ich weiß dass ein kurzer Umstieg nicht die Welt ist und man ihn aushält, aber die Realität ist halt, dass genau sowas die Leute ins Auto bringt.
Hallo allseits,

ich denke, man muss hier mal die Begriffe abstecken: Im Rahmen eines Karlsruher Modells erzeugt man zwar gewisse Kosten, richtet aber keinen "Schaden" an, weil dann die Bahnstrecke eine eisenbahnfähige Strecke bleibt. Damit kann ich leben, wenngleich ich der Vverschandlung der Strecken mit Lärmschutzwänden infolge der Elektrifzierung nicht wirklich gut finde. Zuvor hieß es aber, die Strecke zu einer StuB-Strecke machen. Und StuB derzeitigen Gepräge hieße: Reine BoStraB strecke, wenn man da die RB22 umwandelt, verliert die DFS ihren Anschluss ans Eisenbahnnetz (was besonders praktisch ist, wenn deren Fahrzeuge nimmer zu Kesselrevisionen nach Meiningen kommen könnnten etc,) : Gegen letzteres spreche ich mich aus, ersteres ist halbwegs hinnehmbar, sofern dadurch wirklich Verbesserungen auftreten (ob Gosberg - Erlangen über Forcheim - Heroldsbach - Hemhofen/ Zeckern und dann von Westen nach Erlangen rein gegenüber umsteigen wirklich so extrem attraktiver ist, bin ich zwar nicht restlos überzeugt, vermutlich würde weiterhin umgestiegen in Forchheim aber so lange man dabei zumindest nichts kaputt macht, kann man das Experiment meinertwegen wagen.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Es gibt in Westdeutschland kaum noch vergleichbare Ballungsräume, wo das nicht längst geschehen wäre.[/quote]

Auf gut deutsch: Franken ist liebenswürdig weil es etwas hinter dem Mond ist. Aber was den ÖPNV betriff ist diese Einstellung ein echter Nachteil.
> Es gibt in Westdeutschland kaum noch vergleichbare Ballungsräume, wo das nicht längst geschehen wäre.[

Vielleicht lebe ich hinterm Mond, aber mir sind in Westdeutschland als Systeme nach Karlsruher Modell nur Karlsruhe, Saarbrücken und Kassel bekannt, nimmt man den Osten hinzu Nordhausen und Chemnitz. Welche anderen westdeutschen Städte sollen das denn dann sein, die sowas tatsächlich haben?

Und wenn wir mal ehrlich sind, bei den meisten Systemen sind es Überwiegend die Hauptsrecken die in die Innenstädte eingefädelt werden, flächendeckend alle Nebenbahnen mit einbezogen sehe ich bei den mir bekannten Systemen nun grad auch nicht.

Vielleicht liegt die Tatsache, das wir noch kein og. System haben auch daran, das wir trotz herber Verluste, doch immer noch eine erfreulich hohe Zahl Nebenbahnen im Umland haben, alleine so den näheren Sprengel 7 nimmt man RB62 eiegnetlich Hauptbahn, und RB81/82 dazu sogar 10. Natürlich im selben Sprengel könnten es 20 Nebenbahnen sein, wenn es den Kahlschlag nicht gegeben hätte, aber dennoch, so schlecht ist das gar nicht. Und ich würde gerne mal eine Stadt sehen, die 10 Nebenbahnen ins städtische Verkehrsnetz integriert hat - ich glaube, da wird die Luft sehr dünne, wenn es überhaupt eine gibt.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Interessante Information:
Im Nahverkehrsplan des Landkreises Forchheim ist als Richtwert für die Strecke Forchheim - Ebermannstadt ein 30(60)-Min.-Takt in der NVZ und ein 60(120 als Bedarfsverkehr)-Min.-Takt in der SVZ als Richtwert (Grenzwert) vorgesehen.
Für die Strecke Ebermannstadt - Gößweinstein ist als Richtwert ein 60(120)-Min.-Takt in der NVZ und ein 120(120 als Bedarfsverkehr)-Min.-Takt in der SVZ als Richtwert (Grenzwert) vorgesehen.

Verkehrszeiten Mo-Fr:
HVZ: 6:00-8:00, 12:00-13:30, 15:30-20:30
NVZ: 8:00-12:00, 13:30-15:30
SVZ: 4:30-6:00, 20:30-02:00
In der HVZ soll das Angebot "bedarfsgerecht verdichtet" werden.

Sa:
NVZ: 7:00-17:00 und während Ladenöffnungszeiten, also bis 20 Uhr
SVZ: 5:00-7:00, nach NVZ bis 02:00

So:
SVZ: 7:00-2:00



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.12.2020 21:24 von 123.
[www.wiesentbote.de]

Hier widerspricht sich die Nahverkehrsplanung des Landkreises, welche sich auf Richtlinien des Freistaates stützt, mit der SPNV-Planung des Freistaates.
Hallo,

auf der RB22 will man zukünftig autonom fahren! Endlich ein Schritt in die Zukunft!



Verkehrsministerium fördert Studie zu autonomen Zugfahren im ländlichen Raum

PM des VM Bayerns vom 16.2.2021


Verkehrsministerium fördert Studie zu autonomen Zugfahren im ländlichen Raum
Oberfränkische Bahnstrecke soll Digitalisierungslabor werden

- Pionierrolle für Bahnstrecke im oberfränkischen Landkreis Forchheim
- Freistaat gibt fünfstelligen Förderbetrag für Vorstudie zu autonomen SPNV-Betrieb
- Erste Ergebnisse sollen im Sommer vorliegen

Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr schiebt bei der Digitalisierung im Bahnverkehr an. Hierzu fördert es mit 11.400 Euro eine Vorstudie des Projekts „BahnAutonom Bayern 2029 - Automatisiertes Bahnfahren auf Nebenstrecken im ländlichen Raum“, das perspektivisch im oberfränkischen Landkreis Forchheim auf der Bahnstrecke zwischen Forchheim und Ebermannstadt umgesetzt werden soll: „Gleisgebundener Verkehr ist für autonomes Fahren geradezu prädestiniert. Wir wollen mit unserer Förderung einen Beitrag leisten, dass die Schiene und der ländliche Raum von diesem Potenzial maßgeblich partizipieren kann und Bayern hierbei eine Pionierrolle einnimmt“, betont Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer.

Die Vorstudie wird koordinierend vom Münchner Architektur- und Designunternehmen Andreas Vogler Studio erstellt, das bereits Referenzen bei der Gestaltung von Schienenfahrzeugen hat und auch Mitglied im Cluster Bahntechnik Bayern ist. Mit an Bord sind zudem das Regensburger Eisenbahnverkehrsunternehmen Agilis, das auf der Strecke Forchheim – Ebermannstadt aktuell im Auftrag des Freistaats die Schienenpersonennahverkehrsleistungen erbringt, der renommierte Schweizer Fahrzeughersteller und Ausrüster Stadler sowie weitere Forschungsinstitutionen aus dem Umfeld des Bahntechnik-Clusters. Neben dem Freistaat unterstützt auch die Nürnberger Privatstiftung „Innovation und Zukunft“ mit 19.000 Euro die Vorstudie.

Das Projektteam Andreas Vogler und Robert Künzler dazu: „Ziel des Projektes ist es, das künftige technische, wirtschaftliche und angebotsmäßige Potenzial des digitalisierten Bahnverkehrs aufzuzeigen und zu entfalten. Mit fahrzeugseitiger Ausrüstung soll ein kostengünstiger und hochautomatisierter Betrieb auf Nebenbahnen zum Vorteil des Betreibers, der Fahrgäste und der öffentlichen Hand verwirklicht werden. Das geplante durch Personal begleitete, autonom fahrende Demonstrator-Schienenfahrzeug soll in der Öffentlichkeit Vertrauen in den digitalen Schienenverkehr aufbauen und so die Weichen zu einem deutlich attraktiveren, umwelt- und ressourcenschonenden SPNV im ländlichen Raum stellen.“

Im Rahmen der Vorstudie sollen die einzelnen Aufgabenstellungen und Etappenziele detailliert definiert und untersucht, weitere Industrie- und Projektpartner gewonnen sowie mögliche Umsetzungshindernisse identifiziert und beseitigt werden. Die Ergebnisse der Vorstudie sollen voraussichtlich im Sommer dieses Jahres vorliegen.
Hallo allseits,

au weh, da hat man sich ja ein schwieriges Ziel gesetzt, herauszufinden, warum teilweise nicht technisch gesicherte Bahnübergänge und Automatisierung in einem gewissen Spannungsverhältnis stehen. Fast so spannend, wie herauszufinden warum Flugzeuge eine Gefahr für Atomkraftwerke sein können (wer hier im Geiste den O-Ton Volker Pispers im Ohr hört, versteht mich richtig) und das Ganze steht ebenso in einer Reihe mit der Studie warum Aldi so beliebt ist (es liegt am Preis aber nicht verraten, gell)...

Zum ersten Mal bin ich froh, dass wir in Deutschland ein EBA haben, das dann relativ zeitnah diese Leute auf den Boden der Tatsachen zurückholen wird. Leider wahrscheinlich zwar erst, wenn schon ausreichend Geld verbrannt wurde, und man meint, irgendwas realisieren zu können, aber vermutlich noch rechtzeitig, bevor man irgendwelche Fahrgäste leibhaftig gefährdet. Weil solange bei einem Zusammenstoß Regio-Shuttle - Auto nicht das Auto pulverisiert wird, während das Regio-Shuttle gar nicht merkt was los ist (bei alten Loks war das nahezu so) muss man dieses Ansinnnen freundlichstensfalls als Schnappsidee deklarieren.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Hallo allseits,

au weh, da hat man sich ja ein schwieriges Ziel gesetzt, herauszufinden, warum teilweise nicht technisch gesicherte Bahnübergänge und Automatisierung in einem gewissen Spannungsverhältnis stehen. Fast so spannend, wie herauszufinden warum Flugzeuge eine Gefahr für Atomkraftwerke sein können (wer hier im Geiste den O-Ton Volker Pispers im Ohr hört, versteht mich richtig) und das Ganze steht ebenso in einer Reihe mit der Studie warum Aldi so beliebt ist (es liegt am Preis aber nicht verraten, gell)...

Zum ersten Mal bin ich froh, dass wir in Deutschland ein EBA haben, das dann relativ zeitnah diese Leute auf den Boden der Tatsachen zurückholen wird. Leider wahrscheinlich zwar erst, wenn schon ausreichend Geld verbrannt wurde, und man meint, irgendwas realisieren zu können, aber vermutlich noch rechtzeitig, bevor man irgendwelche Fahrgäste leibhaftig gefährdet. Weil solange bei einem Zusammenstoß Regio-Shuttle - Auto nicht das Auto pulverisiert wird, während das Regio-Shuttle gar nicht merkt was los ist (bei alten Loks war das nahezu so) muss man dieses Ansinnnen freundlichstensfalls als Schnappsidee deklarieren.

Den Bahnübergang technisch zu sichern dürfte keine Herausforderung sein. Die Kreuzende Straße wird auf herrannahende Objekte überwacht, deren Geschwindigkeit und Entfernung wird gemessen und anhand dessen wird die Geschwindigkeit des herannahenden Zuges kontinuierlich so angepasst, dass der Zug im Zweifel noch bevor Auto/Rad Fußgänger theoretisch auf dem Bahnübergang stehen zum Stillstand abgebremst wird. Zusätzlich kann der Bahnübergang mit Lichtschranken abgesichert werden, die eine Zugbremsung auslösen können.

Sensoren am Zug scannen die Strecke ab und gleichen die Daten mit den Strecken-Soll-Daten ab.

Technisch ist das kein Hexenwerk und Gesetze kann und wird man ändern.
Zitat
Sebbale

Den Bahnübergang technisch zu sichern dürfte keine Herausforderung sein. Die Kreuzende Straße wird auf herrannahende Objekte überwacht, deren Geschwindigkeit und Entfernung wird gemessen und anhand dessen wird die Geschwindigkeit des herannahenden Zuges kontinuierlich so angepasst, dass der Zug im Zweifel noch bevor Auto/Rad Fußgänger theoretisch auf dem Bahnübergang stehen zum Stillstand abgebremst wird. Zusätzlich kann der Bahnübergang mit Lichtschranken abgesichert werden, die eine Zugbremsung auslösen können.

Sensoren am Zug scannen die Strecke ab und gleichen die Daten mit den Strecken-Soll-Daten ab.

Technisch ist das kein Hexenwerk und Gesetze kann und wird man ändern.

Juchuuuu endlich haben dann die Züge jeden Tag hunderte Minuten Verspätung weil sie dauernd zu stillstand gebracht werden, DAS ist GENAU das was man braucht als Fahrgast! ^^

Ich sehe das so wie Daniel, es ist eine absolute Schnapsidee, vor allem wird es langfristig gesehen auch Arbeitsplätze kosten!

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Christian0911
Juchuuuu endlich haben dann die Züge jeden Tag hunderte Minuten Verspätung weil sie dauernd zu stillstand gebracht werden, DAS ist GENAU das was man braucht als Fahrgast! ^^

Ich sehe das so wie Daniel, es ist eine absolute Schnapsidee, vor allem wird es langfristig gesehen auch Arbeitsplätze kosten!

Also ich habe schon lange nicht mehr so einen Schmarrn gelesen. Warum wurden denn die Nebenstrecken eingestellt oder haben so einen unattraktiven Takt? Richtig, wegen Personalmangel und den hohen Personalkosten! Wenn es mit solchen zukunftsweisenden Projekten also möglich ist, diese Probleme in den Griff zu kriegen, dann wird der Bahnverkehr von Grund auf revolutioniert und zwar quasi ausschließlich zum positiven!
Autonome Züge auf Nebenstrecken können die Rückkehr von Schienenbussen mit Taktzeiten wie auf Hauptstrecken bedeuten. Eine sonst absolut unvernünftige und utopische Angebotsverbesserung ist also nicht mehr nur möglich, sondern sogar wirtschaftlich! Von den Vorteilen auf Hauptstrecken will ich gar nicht erst anfangen.
Es ist super, dass auch in Deutschland mit Projekten wie autonomen Straßenbahnen oder hier mit der Automatisierung der Nebenstrecken am Ball bleibt und nicht tatenlos dabei zusieht, wie Frankreich mittlerweile sogar seinen Fernverkehr automatisiert und uns komplett in der Vergangenheit zurücklässt.
Zitat
Lieblingsfranke
Wenn es mit solchen zukunftsweisenden Projekten also möglich ist, diese Probleme in den Griff zu kriegen, dann wird der Bahnverkehr von Grund auf revolutioniert und zwar quasi ausschließlich zum positiven!
Autonome Züge auf Nebenstrecken können die Rückkehr von Schienenbussen mit Taktzeiten wie auf Hauptstrecken bedeuten.

Das das mit den Automatismen so eine Sache ist sieht man ja wie die U2/U3 funktioniert oder eben auch nicht funktioniert... auch dort gibt es immer noch genug Macken und Zicken bei der Technik die es so im "Fahrerbetrieb" definitiv NICHT gäbe!

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
an Liebingsfranke

> Also ich habe schon lange nicht mehr so einen Schmarrn gelesen.

So ging es mir beim Lesen der Originalmeldung... nun gut, aber gehen wir es trotzdem mal sachlich an:

>Warum wurden denn die Nebenstrecken eingestellt oder haben so einen unattraktiven
> Takt? Richtig, wegen Personalmangel und den hohen Personalkosten!

Interessante These: Dann mal bitte genauer: Welche Strecke wurde einzig und alleine aufgrund von Personalkosten stillgelegt? Ich kenne Strecken, wo größere Investitionen in die Infrastruktur nötig waren, die man sparen wollte, und ich kenne Strecke wo es an Fahrzeugen fehlte, und ansonsten Strecken, die nicht mehr genügend Fahrgäste hatten, sodass der Staat den Geldhahn zugedreht hat. Aber aus Personalkosten? Eine Bahnlinie? Grade auf Nebenbahnen ist man doch mit Einmannbetrieb, Rückfallweichen und Zugleitbetrieb auf einem so rationellen Betrieb gekommen, das man eher mal über einen Mann mehr, z.B. um ein richtiges Stellwerk betreiben zu können, nachdenken sollte, als umgekehrt.

Ich hatte dazu jüngst im real-Live eine eine interessante Diskussion mit einem Fachmann. Dessen Argument war: Gerade der Schienenmassenverkehr ist bereits so rationell das dort bei Automatisierung die geringsten Einsparungen zu erwarten sind. Wo es Sinn machen würde wäre Busverkehr, aber da ist eben die Risikolage dann auch wieder die höchste, autonomes Fahren im Stadtverehr ist für mich ebenso ein Irrweg der Technik, dessen Ende wohl noch zu meinen Lebzeiten zu erreichen ist. Und das auch völlig zurecht.

Deswegen rechnet sich ja "völlig überraschend" nicht mal die U1 Automatisierung.

> Autonome Züge auf Nebenstrecken können die Rückkehr von Schienenbussen mit Taktzeiten wie auf Hauptstrecken bedeuten. Eine sonst absolut
> unvernünftige und utopische Angebotsverbesserung ist also nicht mehr nur möglich, sondern sogar wirtschaftlich!

Mehr Züge erfordert schlicht nur mehr Kreuzungsstellen und mehr Weichen, und erfordert noch lange keine Automatisierung. Im übrigen könnte man erstmal die Zuglänge erhöhen - wenn das WIRKLICH nötig ist - ganztägig Dreiwagenzüge. Regioshuttle kann glaub ich sogar Vierfachtraktion. Wenns kann: nutzen. Dann ein Kreuzungsbahnhof und erstmal schauen, ob man bei Dreiwagenzügen im Halbstundentakt nicht mehr Luft als Fahrgäste befördert.

Und ob der Automatikbetrieb wirklich wirtschaftlich ist? Wenn man mal nicht aus den Hochglanzbroschüren, derer, die das verkaufen wollen abschreibt, und Fördergelder für Forschung mal rausrechnet (verkappte Industriesubventzionierung), glaube ich noch nichtmal, das die Automatisierung der U2/U3 sich bislang rechnet (zumal es ja auch erst funktioniert, seit wir weg vom Kurzzugbetrieb und zurück bei seltneren aber dafür immerhin zuverlässigen Langzügen sind). Ich möchte ich mal echte wahre Zahlen und nicht die Zahlen, mit denen man das im Vorfeld schön gerechnet hat. Wenn ich sehe wie in der Früh- an immer mehr Stationen VAGler mit Fernbedienung stehen müssen, kommen mir da erhebliche Zweifel.

> Es ist super, dass auch in Deutschland mit Projekten wie autonomen Straßenbahnen oder hier mit der Automatisierung der Nebenstrecken am Ball bleibt
> und nicht tatenlos dabei zusieht, wie Frankreich mittlerweile sogar seinen Fernverkehr automatisiert und uns komplett in der Vergangenheit zurücklässt.

Ach darum geht's, uns selbst zu beweihräuchern wie gut und wie toll wir sind? Ne Danke, ohne mich. Früher wars das Rennen um immer höhere rekord-Geschwindigkeiten, und wenn auf natürlichen Wege nimmer ging, haben die Franzosen die Fahrleitungsspannung hochgedreht... Da halten wir eh nicht mit. Müssen wir auch nicht. Ich halte es mit Jochen Malmsheimer: "Es gibt Dinge, die waren früher gut. Und das wären sie auch heute noch, wenn man die Finger davon gelassen hätte" Und das trifft nicht nur auf Wurstbrote zu, beileibe nicht.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.02.2021 14:20 von Daniel Vielberth.
Natürlich funktioniert Technik nicht auf Anhieb perfekt. Natürlich wird es Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis die Technik ausgereift ist. Aber Verbesserungen auf schwach frequentierten Linien wird es nur so geben können. Niemand steigt in ein Regioshuttle, nur weil es in Doppeltraktion fährt. Aber wenn ich von Ebermannstadt zwei bis drei Mal die Stunde nach Forchheim komme, dann ist die Bahn eine flexible und attraktive Alternative zum Auto. Wenn wir die Verkehrswende wollen, müssen wir die Technik nutzen. Das fängt bei fahrerlosen Zügen an und hört bei autonomen Bussen im Laufe der kommenden Jahrzehnte längst nicht auf. Und übrigens, für alle die sich hier unendlich dichte Schienennetze herbeisehnen: die Verkehrswende und das autonome Fahren bringen die Realität an diese Vision näher.

Der Technische Fortschritt ist nicht aufzuhalten. Und bitte, kommt mir nicht mit Betriebsstabilität als Argument. Das kriegt die Bahn auch mit Fahrern nicht hin.
Zitat
Sebbale
Natürlich funktioniert Technik nicht auf Anhieb perfekt. Natürlich wird es Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis die Technik ausgereift ist. Aber Verbesserungen auf schwach frequentierten Linien wird es nur so geben können. Niemand steigt in ein Regioshuttle, nur weil es in Doppeltraktion fährt. Aber wenn ich von Ebermannstadt zwei bis drei Mal die Stunde nach Forchheim komme, dann ist die Bahn eine flexible und attraktive Alternative zum Auto. Wenn wir die Verkehrswende wollen, müssen wir die Technik nutzen. Das fängt bei fahrerlosen Zügen an und hört bei autonomen Bussen im Laufe der kommenden Jahrzehnte längst nicht auf. Und übrigens, für alle die sich hier unendlich dichte Schienennetze herbeisehnen: die Verkehrswende und das autonome Fahren bringen die Realität an diese Vision näher.

Der Technische Fortschritt ist nicht aufzuhalten. Und bitte, kommt mir nicht mit Betriebsstabilität als Argument. Das kriegt die Bahn auch mit Fahrern nicht hin.


Volle Zustimmung, perfekt geschrieben! So sehe ich die Sache auch!
Technologie- und Zukunftsoffenheit ist hier im Forum leider noch ein Fremdwort.

Wir befinden uns gerade inmitten einer massiven Welle der Transformation und Digitalisierung.
Die Automobilindustrie ist hier schon mitten drinn un muss sich nun beweisen, die anderen Branchen werden nachziehen müssen um die Zukunft nicht zu verschlafen.
an Sebbale

> Natürlich funktioniert Technik nicht auf Anhieb perfekt. Natürlich wird es Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis die Technik ausgereift ist.

Darin gehe ich einig, wenn denn je, wird es erheblich lange dauern.

> Aber Verbesserungen auf schwach frequentierten Linien wird es nur so geben können.

Das wiederum halte ich für Unfug. Investitionsaufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis, gerade auf Strecke wie der RB22 wo mit weit weniger Maßnahmen mehr zu erreichen wäre.

> . Aber wenn ich von Ebermannstadt zwei bis drei Mal die Stunde nach Forchheim komme, dann ist die Bahn eine flexible und attraktive Alternative zum Auto.

Sorry aber jetzt wird es lächerlich. Wer bei Halbstundentakt nicht einsteigt wird es bei 20 Minutentakt auch nicht tun. Außerdem, die Ausweichstellen die ein 20 Minutentakt braucht, könnten genauso gut im Fahrerbetrieb benutzt werden. Und ohne Ausweichstellen kann man zwar 3 Züge im Konvoi fahren, aber der Gegenzug muss trotzdem die Ankunft des letzten Fahrzeugs aus der Gegenrichtung abwarten. Wir sind immer noch bei Schienen und nicht bei Flugtaxis.

Außerdem: Nürnberg fährt die U-Bahn mindestens alle 6 2/3 Minuten, sind wir eine autofreie Stadt? Mitnichten! Auch nicht an den U-Bahnachsen. Ich wohne in Ziegelstein, zwei U-Bahnhöfe in weniger als 10 Minuten Entfernung. Trotzdem stehen hier soviele Karren, das man mit seine Einkäufe im Bollerwagen auf der Straße ziehen muss, weil die Auto den Gehsteig so zuparken, das man nicht mehr durchkommt. Zu jeder Tages und Nachtzeit.
Wer es gewohnt ist, von Haustür zu Haustür seinen "Privatraum" erstmal mitnehmen zu können, den kriegt so schnell keiner mehr öffentlich. Ein sehr bekannter Youtuber aus Frankfurt fordert auch die autofreie Innenstadt, um dann im gleichen Atemzug zu sagen, das er nicht öffentlich fährt, weil er keine fremden Leute um sich haben will. Gepriesen sei der Herr, Wasser predigen Wein saufen. Und solche Leute sollen durch Automatik bekehrt werden? Wie denn? Wird denn dadurch das Publikum im ÖPNV irgendwie qualitativ besser, weils es keinen Fahrer mehr gibt? Auf der U2 hat sich das Publikum erst seit Corona verbessert, seit keine Alk-Junkies Züge und Bahnhöfe mehr runtersiffen. Aber die Automatik hat da gar keinen Anteil dran. Wirklich nicht.

Da müsste schon an jeden Hauseingang ein "Bus kommt" Taster stehen, in dem Augenblicklich während man ihn noch drückt, ein Fahrzeug vor der Tür sich materialisieren, das nur für den, der den Kopf gedrückt hat da ist, um da was zu reißen. Und diese Vorstellung ist definitiv längerfristik Science-Fiction (zumindest solange wir noch keine durch Kraftfelder berühr- und betretbaren Hologramme generieren können)

> Der Technische Fortschritt ist nicht aufzuhalten.

Weswegen sich Alwegbahnen, H-Bahnen und Transrapid und viele andere Ablösungen für das klassische Rad-Schiene-System sich ja auch so weitreichend durchgesetzt haben, und Autos immer noch auf die vor gut 100 Jahren entwicklete Technik aufbauen, bloß ergänzt um Schummelsoftware, die die Werte schönt...

> Und bitte, kommt mir nicht mit Betriebsstabilität als Argument. Das kriegt die Bahn auch mit Fahrern nicht hin.

Und die Automatik auch nicht. So what. Die Kunden abschaffen, DAS würde die Betriebsqualität steigern. Um zwar sowohl fahrergesteuert als auch automatisch. Bahnen die zum Selbstzweck fahren. Die können auch pünktlich sein. Wem die dann - außer den Fotofreunden - nutzen, steht auf nem anderen Blatt.

Gruß D. Vielberth
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Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.2021 08:42 von Daniel Vielberth.
Also Daniel, ich habe das Gefühl, dass du einfach noch nicht ganz verstanden hast, worum es hier geht: Die Strecke wird nicht automatisiert, damit sie mit heutiger Technik plötzlich automatisch fährt, sondern es werden neue und bessere Systeme entwickelt/erprobt. Du schreibst ja selber, dass die technische Entwicklung Zeit dauert, aber ohne Versuchsstrecken wird sie nicht nur dauern, sondern nie geschehen.
Dein Vergleich mit unserer U2/U3 hinkt übrigens, da diese Technik bereits 20-25 Jahre alt ist. Die Kosten dürften heute bedeutend geringer sein. Bei der U1 muss man aber das alte System verbauen, damit das Netz in sich kompatibel bleibt.
Wenn man es schafft, dass alle Technik nur im Fahrzeug steckt (wie es bei autonom fahrenden PKW ja scheinbar leicht und auch wirtschaftlich möglich ist), dann werden sich die Investitionskosten stark in Grenzen halten.
Deine Argumentation, dass sich neue Technologien nicht durchsetzen, ist dabei einfach nur, verzeiht mir die Wortwahl, lächerlich. Soweit ich das mitbekommen habe, fahren wir nämlich nicht mehr mit Dampfeisenbahnen, die ja schließlich eine sehr lang bewährte Technik waren. Einsparen von Personalkosten und Steigerung des Fahrgastkomforts durch den Wechsel zu elektrischen Antrieben? Kätzerei! Das Aufbauen von Oberleitungen ist doch viel zu teuer und lohnt sich niemals! Die werden doch nur abreißen und dann steht der Zug, bei Kohle als Antriebsmittel würde uns das doch nicht passieren! Der Vergleich mag auf den ersten Blick etwas albern wirken, ist aber sehr passend.
Aber ich merke schon, dass dich solche Argumente nicht überzeugen und du eher ein Nostalgiker bist. Vielleicht überzeugt dich ja das hier: Ist es dir denn lieber, dass alle Nebenbahnen abgeschafft werden, weil ein stabiler zuverlässiger Betrieb mit sehr dichtem Takt in wenigen Jahren durch kleine autonome Shuttlebusse möglich wird? Ich würde nämlich lieber an einer Bushaltestelle wohnen, wo alle 5 Minuten ein Bus vorbeikommt, als an einem Bahnhof einer Nebenbahn, an dem nur alle 40 Minuten mal ein Dieselzug hält, der dann am Ende nichtmal schneller ist. Den meisten Normalbürgern, die keine Eisenbahnfans sind, sondern bloß zur Arbeit wollen, geht es da garantiert gleich.
Kleiner Nachtrag:
Für alle interessierten, die auch noch Fremdsprachen mächtig sind, gibt es von France 3 oder SNCF viele spannende Dokumentationen zum Thema autonome Züge. Zum Beispiel in der Serie Parigo, aber auch in dieser unabhängig davon sehr sehenswerten Dokumentation zum Grand Paris Express.
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