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Früher war alles... anders!
geschrieben von Daniel Vielberth 
> Zwischen dem Zustand damals und dem Zustand heute liegt ein Investitionsvolumen von ca. 1.500.000.000 Euro (1,5 Milliarden Euro). Dieser
> immensen Summe steht keine auch nur annähernd verhältnismäßige Verbesserung gegenüber.

Wahrscheinlich liegt es daran, das ich Pessimist bin, und deshalb immer Grund zu Freude habe, weil es entweder so schlecht wie erwartet kommt (dann freut man sich Recht zu haben) oder besser als erwartet, und so geht es mir in diesem Fall auch: Es hätte eigenltich viel noch schlimmer kommen können, ich vergleiche mit dem worst case, und bin dann doch immer ganz froh, das wenigstens etwas brauchbares rauskam.

Ich vergleiche das dann nämlich z.B mit der U-Bahn von Cinncinatty, hätte man die in unserer Zeit gebaut, wären die Kosten wohl ähnlich, und sowas als Endzustand für x Millionen finde ich persönlich dann eben noch schlimmer, oder was mit Teilen der (Stadtbahn) Metro Charloi passiert ist gebaut, fix und fertig, und dann ohne Betrieb verrotten lassen, also Geld verbrennen geht deutlich schlimmer als mit unserem ja wenigistens gut genutzten U-Bahnnetz, wenngleich es eben noch nicht die Größe erreicht hat, das alle was davon haben. Wobei im Endzustand immerhin 2/3 der Stadt gemäß Statistiken im Einzugbereich der U-Bahn liegen würden, das ist finde ich keinen so schlechten Wert.

Gruß D. Vielberth
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Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.12.2018 20:25 von Daniel Vielberth.
Re: Sinn der U2 Nord
19.12.2018 10:52
Lieber Daniel, dazu kann man nur sagen: Schlimmer geht immer. Trotzdem danke für die interessanten Links.

Aber das allein ist mir noch keine Rechtfertigung dafür, dass es in Nürnberg irgendwie "gut" gelaufen ist. Dann kann man nämlich auch Zürich als Vergleich anführen, wo ja auch eine U-Bahn geplant war.

Aber Fakt ist leider: Wir haben die höchsten Preise bei einem vergleichsweise dünnen Netz. Wir haben viele unnötige Umsteigezwänge und an vielen Linienenden keine Option, den Umlandverkehr aufs städtische Netz zu bekommen. Wir bauen unterirdisch immer schön langsam und teuer. Auch in Gebersdorf liegt ja der geplante U-Bahnhof schon wieder sonstwo - und dafür noch eine Kanalquerung?

Wie du da ernsthaft von "eben noch nicht die Größe erreicht.." reden kannst, ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Nürnberg muss aus dem U-Bahnwahn endlich raus - und zwar je schneller, desto besser.
Re: Sinn der U2 Nord
19.12.2018 16:18
Zitat
Phantom
Lieber Daniel, dazu kann man nur sagen: Schlimmer geht immer. Trotzdem danke für die interessanten Links.

Aber das allein ist mir noch keine Rechtfertigung dafür, dass es in Nürnberg irgendwie "gut" gelaufen ist. Dann kann man nämlich auch Zürich als Vergleich anführen, wo ja auch eine U-Bahn geplant war.

Aber Fakt ist leider: Wir haben die höchsten Preise bei einem vergleichsweise dünnen Netz. Wir haben viele unnötige Umsteigezwänge und an vielen Linienenden keine Option, den Umlandverkehr aufs städtische Netz zu bekommen. Wir bauen unterirdisch immer schön langsam und teuer. Auch in Gebersdorf liegt ja der geplante U-Bahnhof schon wieder sonstwo - und dafür noch eine Kanalquerung?

Wie du da ernsthaft von "eben noch nicht die Größe erreicht.." reden kannst, ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Nürnberg muss aus dem U-Bahnwahn endlich raus - und zwar je schneller, desto besser.

Selbst wenn irgendwann einmal ein "fertiges" U-Bahnnetz als Rückgrat des ÖPNV zur Verfügung stehen sollte, heißt das dann ja auch noch lange nicht, dass man ein attraktives Angebot geschaffen hat für die Gesamt-Bevölkerung. Erstens kommt man im aktuellen Stillstandsmodus sowieso einfach nicht mehr weiter bei den geplanten oder erwünschten Erweiterungen wegen zumeist ungünstiger Kosten-Nutzen-Prognosen und zweitens wird ein Teil der potentiellen 2/3 U-Bahnnutznießer durch versteckte und turnusmäßige Fahrpreiserhöhungen seit Jahren schon mehr und mehr praktisch abgehängt bzw. verprellt.

Darüber hinaus redet man sich die Umstände sowieso nur unnötig schön, wenn man von einer guten Erreichbarkeit für 2/3 der Einwohnerschaft ausgeht. Im U-Bahnbereich ist eine akzeptable Erreichbarkeit aus Sicht der Verkehrsplaner schon gegeben, wenn man im Umkreis von 500m eines Bahnhofs lebt oder arbeitet. Bei Straßenbahnen mit wesentlich dichteren Haltestellenabständen (ca. 350 m ggü. U-Bahn 500 m) ist der Radius interessanter Weise stets als kleiner angenommen worden - Warum bloß?

Aussagekräftiger als ein Vergleich anhand eines Netzplans von 1972 wäre doch eher eine Gegenüberstellung von nötigen Zuschüssen in Bezug zu den gefahrenen Personenkilometern. Ich bin mir sehr sicher, dass Nürnberg dann keine so großartigen Fortschritte vorweisen kann, trotz der Wunderwaffe U-Bahn.
Ferengi schrieb

> Im U-Bahnbereich ist eine akzeptable Erreichbarkeit aus Sicht der Verkehrsplaner schon gegeben, wenn man im Umkreis von 500m eines
> Bahnhofs lebt oder arbeitet. Bei Straßenbahnen mit wesentlich dichteren Haltestellenabständen (ca. 350 m ggü. U-Bahn 500 m) ist der Radius
> interessanter Weise stets als kleiner angenommen worden - Warum bloß?

Ich glaube, das hängt jeweils mit der theoretischen Zuglänge zusammen, S-Bahnen, die ja max. 140 Länge bei uns erreichen, werden mit noch größeren Sprengeln angesetzt (1000m ?), obwohl in den meisten meisten Fällen die defakto-Beförderungskapazität der U-Bahn der der S-Bahn alleine schon aufgrund des Taktes überlegen ist.

Bei der Straßenbahn kommt halt erschwerend dazu, das die nicht beeinflussungsfrei fährt, und so nimmt man an, das bei gleichwertiger Verfügbarkeit die Leute sich eher auf die U-Bahn verlassen, als auf die Tram, also anders gesagt, für das zuverlässigere Verkehrsmittel auch mal einen weiteren Weg laufen. Ist nicht ganz von der Hand zu weisen, kann man ja mal die Gegenprobe machen: Stell dir vor du stehst in der Grudrunstraße genau mittig zwischen den HST Maffeiplatz und Wodanstraße und willst sagen wir mal nach Norden, nehmen wir Schoppershof. Von beiden Haltestellen ginge das mit einmal Umsteigen. Und jetzt die Frage: Wohin würdest du intuitiv laufen (also ohne vorher im Wischkästchen nachzuschauen, wo es grad schneller geht)? U1->U2 oder Tram 7/8->U2 ?

Gruß D. Vielberth
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an Phantom

> Wie du da ernsthaft von "eben noch nicht die Größe erreicht.." reden kannst, ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Nürnberg muss aus dem
> U-Bahnwahn endlich raus - und zwar je schneller, desto besser.

Das sehe ich wie gesagt anders, ich bin froh, wenn die überhaupt noch was für den Nahverkehr bauen. Gebersdorf ist ohnehin gesetzt, und wie gesagt, bei vielen Tramstrecken ergibt sich ja derzeit keine vernünftige Mehrheit. Wenn Gebersdorf fertig ist, und dann eine Tram nach der anderen gebaut würde, wäre mir das natürlich recht. OK, die StuB scheint ja jetzt schon sich als relativ gewiss abzuzeichnen, aber sobald die über die Stadtgrenze ist, muss man sich ja wieder Nürnberger Themen zuwenden.

Ich befürchte halt, wenn wir (solange es nur wie Fuzzis tun, ist es egal, aber schlimm würde es, wenn) die Stadt sich nach der Fertigstellung der U3 einseitig auf Straßenbahn festlegt, und dann sich aufgrund von Wahlergebnissen selbst blockiert und nicht zum bauen kommt, dann kann es sein, das dann 20-25 Jahre nur herumdiskutiert wird, und sich der Nahverkehr erheblich zu lange Zeit gar nimmer entwickelt. Und Stillstand ist eben auch eine Form des Rückschritts.

Natürlich bin ich realistisch genug, das sicher nicht gleich im Ersten Jahr nach der U3 Vollendung irgendwo eine Straße für neue Straßenbahnschienen aufgerissen wird. Aber ich bin der Meinung, wenn danach in sagen wir 5 Jahren noch nichtmal eine Bauplanung für irgendeine der Tramstrecken aufgenommen wurde (z.B. StuB oder Brunecker, bei viel Geld gerne auch beide), dann sollte man schon darüber nachdenken, zwischenzeitlich noch was an der U-Bahn zu machen, bevor das Geld komplett dem MIV oder anderen Regionen zufällt. Weil für die U-Bahn lassen sich nunmal leichter Mehrheiten bekommen. Sonst passiert unserer U-Bahn nämlich das, was letztlich auch zum Fall unserer Straßenbahn beigetragen hat: Sie ist seit dem 2. Weltkriegt nicht mehr mit den Stadtgrenzen gewachsen, die einzige Stelle, wo die Tram je die Bebauungsgrenze erreicht hat, ist Erlenstegen. Wiederholt man den selben Fehler nun nochmal mit der U-Bahn wird das langfristig dem Verkehrsgeschehen nicht gut tun, m. M. Deswegen lehne ein sich einseitig festlegen auf "Trambahnbauen sonst nix" kategorisch ab. Es gibt für beide Verkehrssysteme sinnvolle Erweiterungsmöglichkeiten, wichtig ist, das überhaupt was gemacht wird. Zu tun gäbe es überall was.

Gruß D. Vielberth
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.12.2018 21:44 von Daniel Vielberth.
Re: Sinn der U2 Nord
19.12.2018 22:08
Sicher würde Jede/r intuitiv das schnellere, dichter getaktete Verkehrsmittel wählen wo das möglich ist, aber der Vergleich hinkt eben genau deshalb, weil durch den U-Bahnbau die von Dir beschriebene Wahlmöglichkeit stark eingeschränkt worden ist. Die U-Bahn hat die Straßenbahn meist ersetzt und dabei deren Netz derart zerstückelt, dass die ÖPNV-Nutzer heutzutage in praxi - wie man so schon sagt - meistens zu umsteigeintensiven Verbindungen gezwungen sind.

Wenn man von einem U-Bahn-Netz ausgehen könnte, das die Umsteigebeziehungen auf ein Minimum reduziert, würden Radien von um die 400 bis 450 Meter akzeptabel sein, aktuell hat man aber in Nürnberg einen Status Quo geschaffen, der die schlechteren Erreichbarkeiten von U-Bahnhöfen mit denkbar schlechten Umsteigebeziehungen kombiniert.

Um einen attraktiven und günstigen ÖPNV in der Stadt zu schaffen, muss man deshalb meiner Meinung nach darüber nachdenken, wie man dieses Dilemma auflösen kann, auch z.B. indem man die Systeme wie auch immer wiedervereint. Durch die Bestellung der G1-Fahrzeuge und die Ausschreibung der Stadtbahnen werden aber wieder Fakten geschaffen, die eine Konversion in immer weitere Ferne rücken lassen leider..
U-Bahnweiterbau beenden!
20.12.2018 09:33
Die Diskussion hier hat deutlich gezeigt, dass es eine krasse Fehlentscheidung war, eine "reine U-Bahn" in Nürnberg zu bauen, die eindeutig auf Kosten des Straßenbahnnetzes gegangen ist.

Aber das ist nun mal so und nicht mehr rückgängig zu machen: Wir müssen mit zwei inkompatiblem Schienensystemen leben und müssen jetzt das Beste daraus machen.

Die U-Bahn ist eindeutig an die Grenzen des Sinnvollen gekommen. Nur die U3-Süd ergibt eventuell noch Sinn. Die Strecke bis Großreuth ist weitgehend fertig, aber schon der Weiterbau nach Kleinreuth gibt nur Sinn, wenn tatsächlich gleichzeitig auch die Bebauung des Tiefen Feldes kommt. Damit ist aber in den nächsten Jahren zu rechnen.

Dann kann man in Kleinreuth einen Busbahnhof errichten, den die Busse aus Richtung Höfen, Zirndorf und Altenberg ansteuern können.

Welchen Sinn dann aber ein Weiterbau bis Gebersdorf noch ergibt, kann ich nicht erkennen. Für die Benutzer der Linien 70 - 73 spielt es doch keine Rolle, wo sie umsteigen müssen, eine umsteigefreie Verbindung bekommen sie doch so und so nie mehr. Und aus Richtung Höfen wird ohnehin Kleinreuth immer der Umsteigebahnhof bleiben.

Vom Weiterbau bis Gebersdorf hätten also nur die Gebersdorfer selbst einen Nutzen. Und da stehen Einfamilienhäuser, da lohnt keine U-Bahn. Und schon gar keine schweineteure Kanalunterquerung. Warum dann einen Weiterbau bis dorthin?

Mit dem Geld könnte man endlich die Straßenbahnen aus dem NVEP2025 bauen, vor allem die Altstadtquerung und die "Campus-Linie" durch Wöhrd. Diese Strecke gäbe vor allem in Zusammenhang mit der StUB sehr viel Sinn und würde die dringend nötige Renaissance der Straßenbahn einläuten. Die Strecke nach Bauernfeind kommt ohnehin und damit hätte die Straßenbahn wieder wenigstens im Osten ein leistungsfähiges Netz.

Die U-Bahn weiterzubauen erinnert hingegen an mittelalterliche Medizin: Wenn ein Aderlass nicht hilft, kommt der nächste. Bis der Patient dann leider doch verblutet ist. Wenn Fehler gemacht worden sind, muss man das einsehen. Das kann man zwar nicht mehr rückgängig machen, aber zumindest muss man ja den Unsinn nicht wiederholen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.12.2018 12:17 von HansL.
Re: Sinn der U2 Nord
20.12.2018 10:33
Zitat
Daniel Vielberth
Ich befürchte halt, wenn wir (solange es nur wie Fuzzis tun, ist es egal, aber schlimm würde es, wenn) die Stadt sich nach der Fertigstellung der U3 einseitig auf Straßenbahn festlegt, und dann sich aufgrund von Wahlergebnissen selbst blockiert und nicht zum bauen kommt, dann kann es sein, das dann 20-25 Jahre nur herumdiskutiert wird, und sich der Nahverkehr erheblich zu lange Zeit gar nimmer entwickelt. Und Stillstand ist eben auch eine Form des Rückschritts.

Deine Meinung in Ehren, aber das ist doch reichlich paradox argumentiert. Wenn sich "die Stadt" auf Straßenbahnen festlegen sollte (was aus bekannten Gründen mehr als nur sinnvoll wäre und eigentlich auch der NVEP sagt), dann wird "die Stadt" sich auch nicht selbst blockieren. Es kann dann vielleicht tatsächlich ein negatives Wahlergebnis geben, was natürlich zu respektieren wäre. Aber damit wäre die erste Festlegung ja auch schon wieder vom Tisch.

Nur aus lauter Furcht, dass sie wieder einkassiert werden könnte, besser mal keine Entscheidung treffen, ist m.E. nicht die Aufgabe eines gewählten Stadtrats. Dann doch lieber dafür werben, was der planerische und wirtschaftliche Sachverstand einem sagt. Und die Argumente liegen nunmal auf dem Tisch. Wir brauchen schnell viel mehr Schienennetz. Das kann - ganz abgesehen vom Finanziellen - schon aufgrund der Bauzeiten nicht per U-Bahn erreicht werden. Vielleicht 1 km in 5 Jahren ist auch eine Form des Stillstands.

Zitat
Daniel Vielberth
Deswegen lehne ein sich einseitig festlegen auf "Trambahnbauen sonst nix" kategorisch ab. Es gibt für beide Verkehrssysteme sinnvolle Erweiterungsmöglichkeiten, wichtig ist, das überhaupt was gemacht wird. Zu tun gäbe es überall was.

Die sinnvollen Erweiterungsmöglichkeiten für die U-Bahn sehe ich im Stadtgebiet eben eher nicht mehr. Zumindest keine, die nicht zulasten der Tram gingen und damit weiter kontraproduktiv wären.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.12.2018 10:48 von Phantom.
Und dazu muss noch gesagt werden dass der kontinuierliche U Bahn Ausbau bisher jedes bzw. fast jedes Straßenbahnneubauprojekt blockierte. Die U Bahn ist ja für den Stillstand bei der Tram verantwortlich. Weil dafür eben kein Geld mehr bleibt, egal ob Gutachten diese Strecken für noch so rentabel begutachtet haben.... nein die U Bahn frisst alles Geld auf.
Die Doku Schleife kam nur weil man damit Kurse einsparen konnte und sich die Investition dadurch rechnete, genauso wie die Celtistunnelstrecke.
Am Wegfeld war das EINZIGE richtige Neubauprojekt seit Jahrzenten.
Den Umbau an der Frankenstr. war dem neuen Betriebshof geschuldet. Dafür hat man riesige Betriebsstrecken eingespart. Kirchenweg, Maximilianstr., Fürther Str., Äußere Bayreuther Str..
Also von daher müsste nach bzw. schon während der Fertigstellung der U3 Gebersdorf massiv in die Straßenbahn investiert werden um den "Ausbaustau" zu lösen.
Aber nein, da macht man sich schon wieder Gedanken für ne U Bahn nach Eibach, nach Zabo etc.
Was sicher nützlich sein könnte, aber dann passiert bei der Tram ja wieder nichts.

Niemand protestiert wenn Milliarden unter den Kanal für eine zweite Unterquerung versenkt werden, aber gegen eine angeblich verschandelnde und behindernde Altstadttram wird ordentlich gewettert.
an straßeboh-Fan


> Die Doku Schleife kam nur weil man damit Kurse einsparen konnte und sich die Investition dadurch rechnete, genauso wie die
> Celtistunnelstrecke.
> Am Wegfeld war das EINZIGE richtige Neubauprojekt seit Jahrzenten.

Und Wegfeld kam, weil es Busse einsparen hilft. Einen Grund muss man immer finden, bevor man baut. Eine Strecke bauen, nur weil die so schön in die Landschaft passt, gibt es heutzutage nimmer. Das ist aber nicht der U-Bahn geschuldet, auch deren Bau muss mit sowas gerechtfertigt werden. Deswegen gibts ja die ganzen Untersuchungen und Kosten-Nutzen-Rechnungen.

> Was sicher nützlich sein könnte, aber dann passiert bei der Tram ja wieder nichts.

Wenn bei der Tram nichts passiert, liegt das beim Willen der Entscheidenden. Wenn ich vor der Wahl stehe 5 günstige Trambahnstrecken oder eine teure U-bahn zu bauen, und mich für die U-Bahn entscheide, dann habe ich offenbar kein Interesse an Trambahnen. Wenn nun ein dritter (der Bürger) kommt und schreit, entweder ihr baut Straßenbahnbahn, oder wir zerklagen euch die Bauvorhaben, was wird wohl passieren? Straßenbahnen gebaut? Mitnichten! Entweder aus Protest wird der eigene Kopf erst Recht durchgesetzt, um zu beweisen wer am längeren Hebel sitzt, oder aus Rache gar nichts gebaut. Klingt nach Kindergarten, gibt aber die Praxis, die wir erleben wenn wir ehrlich sind, am ehesten wieder. Auch wenn das nicht grade nach einem Sieg der Sachlichkeit und Vernunft klingt...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Aber ich hab doch gesagt dass Gutachter die Strecken (Altstadttram) absolut rentabel bewertet haben. Also von eine schöne Strecke in die Landschaft bauen habe ich nix geschrieben.

Du weißt es doch selber, ich brauche dir über den NVEP nichts zu sagen.

Manchmal verstehe ich eure Logik nicht. Gut es ist ein Nahverkehrsforum, da gehören U Bahn und Straßenbahn dazu.
Aber ständig wird hier das eine System mit dem anderen aufgewiegelt.

Dennoch ich bleibe dabei, es gibt einen Ausbaustau bei der Tram. Schaut euch doch nur den NVEP an, da dominieren die rentablen Strecken für die Tram.
Das die U Bahn bis Gebersdorf dort als gesetzt gilt, ist auch klar. Aber nun müsste es eben bei der Tram weitergehen um aus dem zerrissenen Netz wieder ein funktionelles machen zu können.

In diesem Sinne frohe Weihnachten
an Straßabohfan

> Dennoch ich bleibe dabei, es gibt einen Ausbaustau bei der Tram. Schaut euch doch nur den NVEP an, da dominieren die rentablen Strecken
> für die Tram.

Das ist schon richtig, nur mein Eindruck ist, seit der NVEP gemacht wurde, hat sich die Interessenslage der Politik schon wieder gedreht, vielleicht irre ich mich, aber ich kann keinen Politiker sehen, der daran arbeiten würde, den NVEP ernst nehmen zu wollen, und das umsetzen zu wollen. Es sind noch 7 Jahre, bis das Zielnetz des NVEP umgesetzt sein soll, defakto werden wir bis 2025 den Prognosebezugsfall oder auch 0-Fall umgesetzt haben. Sollte also nicht binnen der nächsten 2 Jahre eine grundlegende Dynamik rein kommen, bleibt es 2025 beim 0-Fall, damit ist der NVEP auch erfüllt, nur nicht der Planfall, den wir uns alle gewunschen hätten. Und ich wage heute schon die Wette, das die Politik dann sagt: OK, ein mögliches Zielnetz aus dem NVEP haben wir umgesetzt (nämlich den 0-Fall), damit hat der NVEP seine Schuldigkeit getan, und geht zu den Akten. Und dann liegt wieder nichts vor, wie es weitergeht, oder weitergehen könnte. Und dann kommt wieder das typisch Nürnberger klein klein und punktuelles rumdoktern.

Natürlich wäre ein Umsetzen des eigentlichen Zielnetzes des NVEP das beste, was Nürnberg passieren könnte, da stimme ich dir völlig zu, nur ich befürchte, es ist wie das Lambert-Gutachten und wie das Feuchtinger-Gutachten eines, das im Aktenschrank landet, ohne auch nur eine Auswirkung aufs Verkehrsnetz zu haben.

Gruß D. Vielberth
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Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Es liegt doch immer nur alles am Geld - vielleicht sollte Nürnberg mal ins Crowdfunding einsteigen...dafür wird dann der Name jedes Spenders auf eine Straßenbahn geschrieben :-)
Zitat
Daniel Vielberth
an Straßabohfan

> Dennoch ich bleibe dabei, es gibt einen Ausbaustau bei der Tram. Schaut euch doch nur den NVEP an, da dominieren die rentablen Strecken
> für die Tram.

Das ist schon richtig, nur mein Eindruck ist, seit der NVEP gemacht wurde, hat sich die Interessenslage der Politik schon wieder gedreht, vielleicht irre ich mich, aber ich kann keinen Politiker sehen, der daran arbeiten würde, den NVEP ernst nehmen zu wollen, und das umsetzen zu wollen.

Aber das war doch von Anfang an klar, das unsere Nürnberger Politker den NVEP nicht umsetzen werden, weil er viel zu Straßenbahn lastig ist und nicht viele tolle neue U-Bahn-Linien enthielt, die man sich erhofft hatte. Stattdessen tauchten da Straßenbahnlinien auf, die man aus egoistischen Gründen nicht wollte. Entweder weil sie der CSU zu viel Straßenraum für die Bonzenschlitten wegnehmen, oder weil sie doch den tollen Blick aufs Rathaus mit Mast verschandeln. So, wie es früher ja auch schon war, also nichts neues gewesen wäre.
Der NVEP ist doch von den Politkern in Auftrag gegeben worden, nicht von denen selber gemacht worden. Ansonsten hätte er wohl keine Straßenbahn, sondern ganz viele tolle U-Bahnen enthalten. Von daher: die Interessen der Politik haben sich nicht gedreht, die Gutachter haben nur das geliefert, was sinnvoll ist, aber nicht das, was die Politiker gerne gehabt hätten.

Vom Fürther NVEP, der zwischen 2013-2015 gestartet wurde und der laut OB Jung eigentlich ca. 2017 hätte fertig sein sollen, hört und sieht man ja auch nichts mehr. Würde mich nicht wundern, wenn der auch eingeschlafen ist weil der Input niemanden gefiehl. Was ich von 2015 gefunden habe dürfte deutlich den Interessen von OB Jung zur damaligen Zeit wiedersprochen haben.
Zitat
kukuk
Vom Fürther NVEP, der zwischen 2013-2015 gestartet wurde und der laut OB Jung eigentlich ca. 2017 hätte fertig sein sollen, hört und sieht man ja auch nichts mehr. Würde mich nicht wundern, wenn der auch eingeschlafen ist weil der Input niemanden gefiehl. Was ich von 2015 gefunden habe dürfte deutlich den Interessen von OB Jung zur damaligen Zeit wiedersprochen haben.

Da verwechselst Du aber einige Dinge. Die Stadt Fürth hat sich bisher noch nie vorgenommen, einen NVEP aufzustellen. Statt dessen:

1.) Hat die Stadt Fürth im Rahmen der Aufstellung des NVEP Nürnberg zu den das Stadtgebiet Fürth betreffenden Vorschlägen mit BWA-Beschluss vom 19.01.2011 Stellung genommen. Die Stellungnahme zur Straßenbahn-Neubaustrecke Westfriedhof – Fürth ist inzwischen mit der Neugestaltung der Buslinie 39 in ähnlicher Form umgesetzt worden.

2.) Hat die Stadt Fürth einen NVP aufgestellt, der am 21.02.2018 vom Stadtrat beschlossen wurde. Er soll kontinuierlich fortgeschrieben werden = KNVP = Maßnahme NK 12.

3.) Ist die Stadt Fürth mit der Aufstellung eines VEP beschäftigt und hat für dessen Erstellung selbst einen Zeitraum von 6+X Jahren angesetzt, also keine Fertigstellung vor 2020, eher später.

Zum Vergleich: Auch am NVEP Nürnberg hat die Stadt Nürnberg gute sechs Jahre gewerkelt (2006–2012) und darin ging es nur um den ÖPNV. Im VEP Fürth soll es um alle Verkehrsarten gehen (gut, dafür ist Fürth kleiner).



6 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2019 15:00 von benji2.
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