Hallo allseits,

da ich meinen im Bau befindlichen Straßenbahn-/ U-Bahnbahnmodulen grade auch nen Obus verpasse, ist mein Interesse am bislang großzügig ignorierten Nürnberger Betrieb aufgewacht.

Und hierzu hätte ich paar Fragen:

Eine recht bekannte Fotoaufnahme der Schleife Schweinau ist ja diese hier: [666kb.com]

Bislang dachte ich beim flüchtigen Betrachten immer, dies ist (in heutigen Straßen) der Blick aus der Zweibrückner Straße auf die Schweinauer Hauptstraße, links gehts Richtung Stadt, und von rechts kommen die Busse aus Eibach/ Stein. Das hieße allerdings der eine einzelne Beiwagen wäre auf der Linieneinfahrt in die Schleife abgestellt, und der hintere Wagenzug käme mit Fahrgästen (!) aus der alten Betriebshofausfahrt Amberger Straße - beides macht nicht übermäßig Sinn.

Aber welche Ansicht ist es dann? Ist das irgendwo "hinten", sprich, das die im Bild sichtbare Straße die Zweibrückner ist, und der Beiwagen auf einer der Ausfahrten der Amberger-Straßen-Betriebshofzufahrt steht? Aber wo ist dann der Hochbunker des heutigen Garnisionsmuseums? Und worauf steht der Fotograf?


Zweite Frage: Die Schleuderbetonmasten nach Eibach und Mühlhof sieht man ja noch, allerdings von der zweiten Linie Richtung Stein sind mit nie irgendwelche Indikatoren aufgefallen, die auf den früheren Obus hinweisen. Ist dem wirklich so, das da alles weg ist, oder gibt es doch versteckte Hinweise?

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Vielleicht hilft dieser Ausschnitt aus der Topografischen Karte 1:25000, Ausgabe 1954. Der Ausschnitt ist auf den Kopf gestellt; schraffierte Gebäude sind Werksgebäude.


Hallo,

ich versuchs mal.

Zur besseren Orientierung sollte die Hauszeile hinter den beiden O-Bussen dienen - das ist auch noch die heutige Straße an den Wohnhäusern vorbei - damals wurden dort VAU Tabakpfeifen hergestellt.

Der Bunker ist weiter links.

Wo der 3-Wagen-Zug der 3er in Richtung Tiergarten steht, ist der breite Bahnsteig mit Dach hingekommen, beim Bau der großen Schleife. Damit konnten die Umsteiger in die Busse von Tür zu Tür gelangen.


Der einzelne Beiwagen dürfte vom Abhängen nach der Hauptverkehrszeit dort stehen.

Es wurden bis zu 3 Beiwagen ins Depot gefahren, der letzte aber war nur mechanisch gekuppelt, nicht die elektrische Bremse, jedoch bei Dunkelheit, die Rutenkupplung auf dem Dach.

Das Foto selbst dürfte aus einem der 4stöckigen Wohnhäusern, an der Schweinauer Hauptstraße, auf der rechten Seite stehen.

Gruß elixir



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.08.2019 00:23 von elixir.
Hallo allseits,

besten Dank euch beiden. Ich war bislang von einem Längsbahnstieg entlang der Zweibrückner ausgegangen aber den gabs dann offenbar gar nicht, oder zumindest nicht zu der fraglichen Zeit.

Wenn ich dass jetzt richtig verstanden habe, liegt die Fahrstrecke zum Plärrer quasi in der unteren linken Bildkante, die Obusse würden scharf nach links abbiegen, um dann ca in richtung der rechten mittleren Bildkante nach Süden zu fahren, und die beiden Obusse vorm Haus stehen sozusagen abseits der Linie auf einen Draht, der mutmaßlich auch gen Bft Schweinau geführt hat, und der einzelne Beweiwagen steht auf dem Gleis das aus der Amberger Straße kommt, stimmt das so?

Wieso hats damals eigentlich kein Gleis in die Amberger für die Gegenrichtung gegeben (auf der Karte ist auch keines eingezeichnet). Klar man hatte die Einfahrt hintere Markstraße noch, aber irgedwie war das ja trotzdem unpraktisch, finde ich?

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Hi,

über die Hintere Markt Straße wurde zu meiner Zeit (1957) nur ausgerückt entweder rechts rum direkt zum Plärrer, oder links rum zur Hohen Marter, wie die Endhaltestelle auch hieß.

Also ein großer Kreis am Bunker vorbei, an der Schule Ambergerstraße vorbei, dann links rum - um anschließend rückwärts in die Hallen zu fahren.

Das Gleisdreick dort wurde auch mal bei Unfällen, zum vorzeitigen Wenden benutzt.

Mit dem Bau der heutigen breiten Nopitschstraße, heute am alten Omnibus-Depot vorbei, wurden die Ausrückfahrten Amberger, Holzwiesen, H-M-Straße und Vordere Markt Straße aufgegeben.

Dazu wurden auf der breiten Straße vor der Schule 3 Gleise und die Ausfahrt aus dem Strab-Depot verändert. Bis zum Bunker lagen 2 Gleise und mündeten dort in die neue große Endschleife ein.

Die beiden O-Busse standen in der Zweibrückener Straße, in Richtung Depot - die Oberleitung vom und zum O-Busdepot führten über die Jaeckelstraße, hinter der Schule vorbei, von hinten in das Busdepot.

Auf Google-Maps sind noch einige Gleisreste neben dem Bunker und die Einfahrten zum Strab-Depot zu sehen.

Ich habe dir mal die Strab-Strecken eingezeichnet.

Gruß elixir



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.09.2019 16:26 von elixir.


Hier noch zum Vergleich die Topografische Karte, Ausgabe 1953 mit der kleinen Schleife und Ausgabe 1962 mit der großen Schleife.


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