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Themenbereich "Verkehr" in Wahlprogrammen 2020
geschrieben von Gugelhupf 
Hallo zusammen,

in rund vier Wochen wählt Nürnberg einen neuen OB (w/m/d) sowie einen neuen Stadtrat. Ich beschäftige mich selbst viel mit den Wahlprogrammen der verschiedenen Parteien - und da Mobilität mein Hauptinteresse ist, will ich euch in loser Folge hier meine Exzerpte aus den Wahlprogrammen der einzelnen Parteien zum großen Themenkomplex "Mobilität" vorstellen. Um einen besseren Einblick über die Schwerpunktsetzung und Bandbreite zu geben, schließe ich dabei nicht die anderen Bereiche jenseits des ÖPNV aus, sondern stelle sie hier mit vor.

Los geht es mit der CSU, die als OB-Kandidaten bekanntlich Marcus König ins Rennen schickt. Und was steht zum Thema Mobilität so im Wahlprogramm, das ihr in seiner Gänze übrigens hier findet: [koenig-nbg.de] ?

Präambel (1 Absatz):
• „Angebote für alle Verkehrsteilnehmer zu schaffen“ als Ziel
• Masterplan für den Verkehr der Zukunft – optimale Vernetzung der Systeme und Integration von Entwicklungen wie E-Mobilität und autonomem Fahren

Individualverkehr (3 Absätze):
• wird umweltfreundlicher, unklar ob Elektro- oder Wasserstoffantrieb
• bestehende Straßeninfrastruktur muss erhalten und für die Zukunft fit gemacht werden (Lademöglichkeiten, Induktionsfelder und smarte Vernetzung müssen künftig bei Straßenbau und –sanierung mitgedacht werden)
• Ausbau der Wasserstofftankstellen
• Parkregelung zu Gunsten der Bewohner optimieren
• Quartiersparkhäuser (Anm: Zu dieser Problematik siehe Bericht im Verkehrsausschuss am 19. Februar: [online-service2.nuernberg.de])
• Bei neuem Wohnraum neuer Stellplatzschlüssel (pro Wohnung ein Parkplatz), Einschränkung der Möglichkeit der „Stellplatzablöse“
• Carsharing als Mittel, den Pkw-Bedarf zu reduzieren
• Ausbau des FSW ohne Wenn und Aber
• keine Straßensperrungen und generellen Tempolimits („helfen niemandem und führen nur zu mehr Staus und Frust“)
• Rücknahme der Sperrung von Maxbrücke, Bergstraße und Weinmarkt sowie der neuen Verkehrsregelung Laufer Gasse
• kein Rückbau der Fahrstreifen am Ring von zwei auf eine Spur

Radverkehr (1,5 Absätze):
• Komfort für Radler erhöhen – mehr Umsteiger
• Angebot ausbauen: Lücken schließen und Sicherheit bieten
• „wir haben im Haushalt beschlossen, Radwegeetat auf 10 Mio. Euro zu erhöhen“
• Bau von Radschnellwegen, um Pendler aus der Region aufs Rad zu locken
• Fahrradverleihsystem mit flexibler Ausleihe und Rückgabe
• Fortführung der Förderung für Lastenräder
• weitere Fahrradparkhäuser mit Lademöglichkeit

ÖPNV (1 Absatz):
• Ausbau der U-Bahn
• Straßenbahn: nur in den Süden (unklar: Worzeldorf oder Brunecker?) und nach Erlangen
• Nightliner an weiteren Wochentagen
• Reform des Tarifsystems, E-Ticketing, Pilotstadt für 365-Euro-Ticket

Fußgänger (0,5 Absätze):
• müssen wieder mehr in den Fokus der Straßenplanungen genommen werden
• Radwegebau sowie Radfahrer oder E-Roller-Fahrer dürfen nicht zu Konkurrenten um Platz im Verkehrsraum werden
• besser abgetrennte und geschützte Gehwege
• Mischnutzung (Gehwege?) nur in Ausnahmefällen

Luftqualität (0,5 Absätze):
• Mehr Autofahrer müssen auf ÖPNV oder Rad umsteigen – oder auf E-Autos, die lokal emissionsfrei sind
• Fahrverbote sollen verhindert werden

Hinweis: Diese Zusammenfassung folgt nicht 1:1 der Gliederung des Wahlprogramms - an einigen Stellen wurden Punkte umgestellt (Ausbau des Frankenschnellwegs wird zwar im Wahlprogramm unter dem Punkt Luftqualität verhandelt, ist aber als größtes Straßenbauprojekt der Nürnberger Geschichte meiner Meinung nach eher im Bereich Individualverkehr anzusiedeln). Die Maßeinheit "Absätze" ist eine ungefähre, um auf einen schnellen Blick sehen zu können, in etwa welche Gewichtung den jeweiligen Verkehrsträgern zuerkannt wird. Ansonsten ist dies eine soweit wie möglich wertungsfreie Kurzzusammenfassung des Bereichs Mobilität aus dem Kommunalwahlprogramm der CSU in Nürnberg. Meine persönliche Interpretation sowie Anmerkungen werde ich in einem extra Beitrag kundtun.
Die Antworten waren ausführlich und aufschlussreich:

[bayern.vcd.org]
Ich gehe davon aus, dass bei den anderen Parteien keine gravierenden Abweichungen festzustellen sein werden. Man will ja schließlich gewählt werden... Wie so ein Programm dann mit Leben erfüllt wird, das sieht man erst wenn die jeweilige Partei gewählt ist und Mitbestimmungspotenzial im Stadtrat besitzt. Das reine Denken "Partei x steht für Autoverkehr, Partei y für Öfis und Partei z für Radfahrer" gibt es in der Form nicht mehr. Das hat sich schon sehr vermischt...
Viele Probleme in den städtischen Verkehren haben "Überlokale" Ursachen. Im Kommunalwahlkampf kann man zwar viel Versprechen, lösen kann es aber eher das Land Bayern, als die Städte alleine.
Zitat
Willischiri
Das reine Denken "Partei x steht für Autoverkehr, Partei y für Öfis und Partei z für Radfahrer" gibt es in der Form nicht mehr. Das hat sich schon sehr vermischt...

Das sehe ich nun schon etwas anders. Genau deshalb lohnt es sich meiner Meinung nach, sich die Wahlprogramme genauer anzuschauen und auch zu betrachten, was die jeweiligen Parteien in den letzten Jahren so zu Beschlussfassungen beigetragen haben - oder eben auch nicht. Und da sieht man eine Sache doch recht deutlich: Die CSU ist nach wie vor DIE Partei der Autofahrer, auch wenn sie sich im Wahlkampf einen zunehmend grünen Anstrich verpasst. Das wird nicht nur daran deutlich, dass schon ganz offensichtlich der Autoverkehr den größten Raum auf dem Papier (wie in der realen Welt) einnimmt. Auch die Tatsache, dass die einzigen wirklich konkreten Maßnahmen, die genannt werden, einzig und allein dem Pkw-Verkehr zu Gute kommen (Aufhebung von Sperrungen, keine künftigen Sperrungen, kein generelles Tempolimit - was sowieso nicht in der Entscheidungsmacht der Kommune steht -, FSW-Ausbau). In allen anderen Bereichen ist es ein "müsste, könnte, blablabla".

Außerdem gab es in den vergangenen Jahren gefühlt keine einzige Stadtratsentscheidung, die dem Auto auch nur minimalen Raum weggenommen hätte, bei der die CSU nicht dagegen geschossen bzw. gestimmt hätte. Sei es die Abmarkierung von 250 Metern am Spittlertorgraben, damit die StraBa schneller vorankommt, die neue Reglung in der Laufer Gasse, die vor allem dem Busverkehr nutzt, die Umgestaltung von Weinmarkt, Nägeleinsplatz (Parkplätze weg, oh oh oh!), und und und. Da ist schon ein Muster erkennbar, wie ich finde.

Und da passt auch die sehr ausgeprägte Fixierung der CSU auf die U-Bahn ins Bild. Die ist nämlich natürlich der einzige Weg, den ÖPNV ernsthaft zu stärken, ohne dem heiligen Autofahrer etwas wegzunehmen. Da wird dann auch billigend in Kauf genommen, dass man den potentiellen Wähler täuscht - denn wenn die Gutachten der letzten Jahre irgendetwas gezeigt haben, dann dass ein Ausbau der U-Bahn finanziell nicht darstellbar ist, vielleicht von punktuellen Verlängerungen (Neu-Wetzendorf - aber auch da habe ich ernsthafte Zweifel) abgesehen. Es spricht übrigens auch schon Bände, dass an der Stelle "Ausbau der U-Bahn" auch kein spezifisches Projekt genannt ist.
So ist es, wobei sich auch die SPD nicht immer mit Ruhm bekleckert hat in Sachen ÖPNV, aber schlimmer als die Auto-Partei CSU geht es nun wirklich nicht, wobei die FDP da sicher ähnlich aufgestellt ist wie die CSU.
Von der AFD fange ich erst gar nicht an, sonst bekomme ich noch Brechreiz.
Ich bin gespannt auf die weiteren Wahlprogramme. :)
Ich muss sagen nach dem Studium aller Parteien ist die SPD für den ÖPNV mit abstand die realistischste.

Find ich gut!

______________________________

Pro S-Bahn Cadolzburg - Fürth - Nbg Nordost - Gräfenberg
Erstmal vielen Dank für die gute Zusammenfassung!

Nun zum Inhalt.
Ich hab ja schon nicht viel erwartet, aber dass es wirklich wieder so blödsinnig ist..

Wie kann man denn fordern

• Komfort für Radler erhöhen – mehr Umsteiger 
• Angebot ausbauen: Lücken schließen und Sicherheit bieten


und

• Fußgänger müssen wieder mehr in den Fokus der Straßenplanungen genommen werden 
• Radwegebau sowie Radfahrer oder E-Roller-Fahrer dürfen nicht zu Konkurrenten um Platz im Verkehrsraum werden 
• besser abgetrennte und geschützte Gehwege


und das auch noch am besten ohne Mischnutzung von Fußgängern und Fahrradfahrern,

wenn man dann auf garkeinen Fall den Wegfall von auch nur einer PKW-Spur akzeptieren will und dann auch noch Bereiche, die schon für Fußgänger beruhigt wurden, wieder für den Autoverkehr freigeben will??

Unser Straßenquerschnitt ist nunmal nicht unendlich!

Aber naja, inhaltlich sinnvolle Themen waren noch nie die Stärke der CSU - ich kann mich noch gut erinnern, als damals mit Sebastian Brehm die "grüne Welle" für Nürnberg gefordert wurde, die faktisch einfach schon existiert hat. Wenn zwei Hauptverkehrsstraßen aufeinander treffen, können halt nicht beide ständig grün haben...
Danke für euer Feedback und die Ergänzungen von @HansL!

Hier nun Runde 2 mit einem Blick auf das Kommunalwahlprogramm 2020 der SPD mit ihrem OB-Kandidaten Thorsten Brehm. Das gesamte Wahlprogramm findet ihr hier: Wahlprogramm SPD Nürnberg 2020

Und hier nun zu den wesentlichen Punkten:

Präambel
• Ziel: nachhaltige Mobilität voranzutreiben, um die Lärm- und Luftbelastung weiter zu senken
• Ziel: den Auto- und den motorisierten Pendlerverkehr reduzieren und mehr öffentlichen Raum für den Fuß- und Radverkehr sowie zum Flanieren und Verweilen schaffen

ÖPNV (8 Punkte)
• 365-Euro-Jahresticket (unterstützt durch Freistaat)
• Stadt-Umland-Bahn inkl. Ost-Ast
• Straßenbahn Brunecker bis Bertolt-Brecht-Schulzentrum und ggf. Klinikum Süd
• U-Bahn-Halt TU Nürnberg
• Stadtbahn Kornburg/Worzeldorf
• U-Bahn-Verlängerungen nach Stein, Eibach/Reichelsdorf sowie Neu-Wetzendorf („dazu setzen wir uns beim Bund dafür ein, die Rahmenbedingungen für eine finanzielle Förderung zu schaffen“).
• Altstadtquerung: Bürgerdialog & passende Rahmenbedingungen in Berlin
• Durchbindung Gräfenberg- und Rangaubahn

Individualverkehr (5 Punkte)
• Verkehrsberuhigung Wohnquartiere
• Bündelung auf Hauptverkehrsachsen / FSW-Ausbau
• Förderung alternativer Antriebsformen (Wasserstoff, E-Mobilität)
• Förderung von Carsharing
• Ablehnung der Flughafen-Nordanbindung

Radverkehr (4 Punkte)
• „Radkultur“ fördern
• 10 Millionen jährlich für Radwegebau/Infrastruktur
• durchgängige, ausgeschilderte und markierte Radvorrangrouten an den Hauptverkehrsstraßen ergänzt durch bequeme Routen in Tempo 30-Zonen
• Vom Auto- und Fußgängerverkehr baulich getrennte Anlagen für Radfahrer

Fußgänger (3 Punkte)
• Fußverkehrsstrategie soll erarbeitet werden
• Fußgängerzone in der Altstadt ausweiten und in Bürgerbeteiligung diskutieren
• Ziel: Autoverkehr in Altstadt weiter reduzieren und Lieferverkehr bündeln

Allgemein:
• Ausweitung der Kommunalen Verkehrsüberwachung (flächendeckend und zeitlich) zur Stärkung der Verkehrssicherheit
FIND ICH GEIL:


ÖPNV (8 Punkte)
• 365-Euro-Jahresticket (unterstützt durch Freistaat)
• Stadt-Umland-Bahn inkl. Ost-Ast
• Straßenbahn Brunecker bis Bertolt-Brecht-Schulzentrum und ggf. Klinikum Süd
• U-Bahn-Halt TU Nürnberg
• Stadtbahn Kornburg/Worzeldorf
• U-Bahn-Verlängerungen nach Stein, Eibach/Reichelsdorf sowie Neu-Wetzendorf („dazu setzen wir uns beim Bund dafür ein, die Rahmenbedingungen für eine finanzielle Förderung zu schaffen“).
• Altstadtquerung: Bürgerdialog & passende Rahmenbedingungen in Berlin
• Durchbindung Gräfenberg- und Rangaubahn

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Pro S-Bahn Cadolzburg - Fürth - Nbg Nordost - Gräfenberg
Zitat
R-ler
FIND ICH GEIL:


ÖPNV (8 Punkte)
• 365-Euro-Jahresticket (unterstützt durch Freistaat)

Das heißt doch letztendlich nur, dass die Stadt unter SPD-Regierung nur dann ein 365-Euro-Ticket einführen will, wenn der Freistaat dafür zahlt. Klingt für mich nicht vielversprechend, da fast alle Parteien eine ähnliche Forderung stellen (und manche, wie die Grünen, das Ticket auch ohne Hilfe des Freistaats finanzieren würden).
Zitat

• Stadt-Umland-Bahn inkl. Ost-Ast

Die StUB kommt, so viel ist sicher (außer die Erlanger bekommen die Rednitzquerung nicht auf die Reihe). Seit wann ist der StUB-Ostast ein Nürnberger Anliegen?
Zitat

• Straßenbahn Brunecker bis Bertolt-Brecht-Schulzentrum und ggf. Klinikum Süd

Dieses Projekt ist bereits in Planung und wird auf jeden Fall umgesetzt, wenn nicht plötzlich die Autofahrerparteien die Mehrheit erhalten.
Zitat

• U-Bahn-Halt TU Nürnberg

Sehr wichtig! Dieser Bahnhof wird in Kombination mit der Tram für eine erstklassige Erschließung der neuen Uni sorgen. Warum darüber nicht öfter gesprochen wird, ist mir fraglich.
Zitat

• Stadtbahn Kornburg/Worzeldorf

Bei dem errechneten NKF ein absoluter Wunschtraum. Entweder die Stadt geht her und gibt, nachdem sie mehrere 100 Mio für den FSW verbraten hat, nochmal einen riesigen Haufen Geld aus, um die Strecke ohne Förderung zu bauen, oder es handelt sich hier nur um ein Wahlkampfthema das ab April wieder in der Schublade verschwindet.
Zitat

• U-Bahn-Verlängerungen nach Stein, Eibach/Reichelsdorf sowie Neu-Wetzendorf („dazu setzen wir uns beim Bund dafür ein, die Rahmenbedingungen für eine finanzielle Förderung zu schaffen“).

Hier das gleiche: Die Projekte können nur umgesetzt werden, wenn sich der Bund um das Geld kümmert. Warum steht da keine feste Zusage zu den vermutlich förderfähigen Tramlinien aus dem NVEP (Worzeldorfer Str-LW Mitte - Klinikum Süd - Fischbach und Altstadtquerung + Hoschschullinie)?
Zitat

• Altstadtquerung: Bürgerdialog & passende Rahmenbedingungen in Berlin

Diese Strecke muss unbedingt kommen. Dass ein Projekt mit NKF 4,6 noch nicht umgesetzt ist, ist mir völlig unverständlich.
Zitat

• Durchbindung Gräfenberg- und Rangaubahn

Ebenfalls wichtig, dass diese Verknüpfung schnell geschaffen wird.

Es ist schön zu sehen, dass Nürnbergs historisch wichtigste Partei den Stellenwert des ÖPNV erkannt hat und sich für Verbesserungen ausspricht.
Dass die Partei es mit der Verkehrswende nicht so wirklich ernst meint, ist allerdings auch klar, da der FSW-Ausbau immer noch auf dem Programm steht und die meisten Punkte auf der ÖPNV-Liste entweder bereits jetzt umgesetzt werden oder nicht machbar sind. Das zeigt, dass die SPD keine wirkliche Vision für den ÖPNV in der Stadt hat. Da ist meiner Meinung nach nichts zum geil finden dabei. Die aktuelle Rathauskoallition ist immerhin dafür verantwortlich, dass die Pläne des NVEP2025 nahezu unberührt in der Schublade vergammeln und die Bus-/Trambeschleunigung sowohl durch eigene Spuren als auch durch Ampelschaltungen kaum vorangetrieben wird.
Heute erst war ein Artikel in der Zeitung, in dem der Planungsreferent davon schwärmt, dass in Zukunft Autos mit 50km/h auf dem ganzen Ring grüne Welle haben werden.
Grüne Welle in Nürnberg
Dass ein derartiges Vorhaben sämtlichen Querverkehr (unter anderem die Tram), Fußgänger, Radfahrer und die Ringbuslinien massiv ausbremst, ist ihm offenbar egal...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.2020 11:27 von Sebastian90475.
Zitat
Sebastian90475
Zitat

• U-Bahn-Halt TU Nürnberg
Sehr wichtig! Dieser Bahnhof wird in Kombination mit der Tram für eine erstklassige Erschließung der neuen Uni sorgen. Warum darüber nicht öfter gesprochen wird, ist mir fraglich.

Soweit ich weis steht dieser U-Bahn Halt aktuell nicht auf den Plan. Er ist relativ teuer zu realisieren und bringt gar nicht mal so viel wie man meinen könnte. Die Hälfte der Uni Fläche ist an den bestehenden U-Bahnhöfen besser oder genauso gut angebunden, die andere Hälfte wird mit der Tram erschlossen, die zusätzlich auch als U-Bahn Zubringer nutzbar ist.

Zitat
Sebastian90475
Zitat

• Durchbindung Gräfenberg- und Rangaubahn
Ebenfalls wichtig, dass diese Verknüpfung schnell geschaffen wird.

So wirklich habe ich nie den Nutzen dieser Durchbindung verstanden. Nach meiner Ansicht eine quantitaive Forderung, nach mehr Linen und Haltestellen, die aber qualitativ wenig nutzen bringen.

Zitat
Sebastian90475
Dass die Partei es mit der Verkehrswende nicht so wirklich ernst meint, ist allerdings auch klar, da der FSW-Ausbau immer noch auf dem Programm steht

Ein kreuzungsfreier FSW löst viele Probleme der Verkehrswende. Er schafft Platz auf Innerstätischen Straßen wie z.B. Fürther Str. Auf den Deckeln werden 5 anliegende Stadteile mit Radwegen vernetzt, was aktuell nicht oder nur sehr umständlich zu realisieren ist. Und natürlich die allgemeinen Vorteile, dass weniger Stop&go Verkehr weniger Abgase und Feinstaub erzeugen.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.2020 09:01 von Stanze.
Zitat
Stanze
Ein kreuzungsfreier FSW löst viele Probleme der Verkehrswende. Er schafft Platz auf Innerstätischen Straßen wie z.B. Fürther Str. Auf den Deckeln werden 5 anliegende Stadteile mit Radwegen vernetzt, was aktuell nicht oder nur sehr umständlich zu realisieren ist. Und natürlich die allgemeinen Vorteile, dass weniger Stop&go Verkehr weniger Abgase und Feinstaub erzeugen.

Sorry, aber der FSW verschärft alle Probleme, die wir mit dem Autoverkehr haben. Weil es auch nach offiziellen Gutachten mehr Autos in die Stadt bringt zulasten umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Die Fürther Straße wird entlastet, indem man dem Autoverkehr Fahrspuren wegnimmt. Kann man heute genauso machen und dann steigen die Leute auf U-Bahn, Busse und Züge um.

Die Radwege an der Oberfläche könnte man genauso heute auch schon schaffen. Zwischen den Rampen und der Schwabacher Straße geht das nach den aktuellen Plänen zu Lasten der zweiten Fahrspur Richtung Landgrabenstraße. Diese Fahrspur könnte man jetzt auch schon umwidmen. Und der Rest soll auf dem Streifen entlang des Bahndamms angelegt werden. Trotz des Tunnels bleiben die Straßen oben alle im wesentlichen, wie sie sind, genauso leistungsfähig, genauso trennend. Da wird für Fußgänger und Radfahrer überhaupt nichts besser vernetzt.

Und dass die Stauungen zu mehr Abgasen und Feinstaub führen würden, ist einfach hanebüchener Quatsch. Im Stand haben heutige Motoren Abschaltvorrichtungen, beim langsamen Rollen zur Ampel wird weniger verbraucht als bei flotter Fahrt. Feinstaub kommt auch von Brems- und Reifenabrieb und der steigt mit höheren Beschleunigungen und Geschwindigkeiten.

Sorry, was da oben steht, ist nur unreflektierte Wiederholung der offiziellen städtischen Propaganda ohne jeden Realitätsbezug.
Zitat
HansL
Und dass die Stauungen zu mehr Abgasen und Feinstaub führen würden, ist einfach hanebüchener Quatsch. Im Stand haben heutige Motoren Abschaltvorrichtungen, beim langsamen Rollen zur Ampel wird weniger verbraucht als bei flotter Fahrt. Feinstaub kommt auch von Brems- und Reifenabrieb und der steigt mit höheren Beschleunigungen und Geschwindigkeiten.

Also da muss ich jetzt ja schon mal kurz einklinken. Mit deinen Argumenten stellst du dir im Prinzip selbst ein Bein.
Denn es ist ganz klar, dass sowohl Lärm-, als auch insb. Luft-Emmisionen in wesentlicher Potenzierung eher beim Anfahren und Bremsen, denn in fließendem Verkehr entstehen.

Zitat
HansL
Im Stand haben heutige Motoren Abschaltvorrichtungen, beim langsamen Rollen zur Ampel wird weniger verbraucht als bei flotter Fahrt.

Den Verbrauch musst du auf den Kilometer sehen und nicht auf die Zeit, denn ein Fahrzeug im Stau verbringt ein Vielfaches der Zeit auf einem Straßenabschnitt denn eines, welches "flott" fährt. Das kannst du bei einem Auto mit "heutigem Motor" auch ohne Probleme der MFA entnehmen. Alternativ hilft ein Blick auf die genormten Verbrauchswerte, welche in der Stadt trotz niedriger Geschwindigkeiten wesentl. höher ausfallen, als auf Land oder Autobahn.

Zitat
HansL
Feinstaub kommt auch von Brems- und Reifenabrieb und der steigt mit höheren Beschleunigungen und Geschwindigkeiten.

Auch Reifen-und Bremsenabrieb entstehen primär dann, wenn Kraft übertragen wird, also ein rollendes Fahrzeug gebremst oder ein stehendes Fahrzeug beschleunigt wird.
Wenn ein Fahrzeug rollt und somit im Idealfall keine Veränderung oder nur eine unwesentliche Schwankung der Geschwindigkeit existiert, geht der Abrieb gen Null.
Wenn man hingehen 10 mal anfahren und bremsen muss und dadurch Drehmoment über die Räder aufbringt, um über eine Ampel zu kommen, ist der Ausstoß - und zwar der sämtlicher erdenklichen Emissionen - enorm hoch.

Zudem kann die Luft aus einem Tunnel heraus wesentlich besser gefiltert und gelenkt werden, ohne direkt vor die Fenster der Anwohner zu ziehen - selbiges gilt für den Lärm, welcher im Tunnel bleibt.

Zitat
HansL
Die Radwege an der Oberfläche könnte man genauso heute auch schon schaffen. Zwischen den Rampen und der Schwabacher Straße geht das nach den aktuellen Plänen zu Lasten der zweiten Fahrspur Richtung Landgrabenstraße. Diese Fahrspur könnte man jetzt auch schon umwidmen.

Es ist doch völlig utopisch, dass sich heute wer mit seinem Fahrrad auf eine Spur dieser starkbefahrerenen Straße traut, der an seinem Leben hängt.
Was das bedeutet, kannst du heute schon an vielen Stellen mit Radspur in der Mitte der Straße (bspw. wie am Wochenende erfahren an der Kreuzung Äuß. Bayreuther Str. => Ziegelsteinstr.) ausprobieren.

Du solltest einmal in anderen Städten sehen, welch Leben hier "über der Autobahn" herrscht, wenn diese innerstädtisch im Tunnel verläuft.
Da werden ganze Stadtteile "neu vereint", wo man vorher unmöglich die Straße queren konnte.

Zitat
HansL
Sorry, aber der FSW verschärft alle Probleme, die wir mit dem Autoverkehr haben. Weil es auch nach offiziellen Gutachten mehr Autos in die Stadt bringt zulasten umweltfreundlicher Verkehrsmittel.

Abgesehen davon glaube ich nicht, dass ein ausgebauter FSW heute weit mehr Autos nach Nürnberg bringen würde, denn wer wirklich in die Stadt will/muss, der tut das auch heute schon auf den ein oder anderen Wegen.
Zu beobachten ist das auch an der Kreuzung Frankenschnellweg => Schwabacher-/ Kohlenhofstr. - der Großteil der Fzg. biegt dort nicht in die Stadt ab, sondern möchte dieses Nadelohr nur passieren, um auf dem FSW weiter in Richtung Fürth/Erlangen/A3/... zu fahren.
Eine Belastung stellt das ganze für Nürnberg nur da, weil im Moment eine wichtige Nord-Süd-Achse im Ausbauzustand einer Autobahn (mit entspr. Verkehren) durch Ampelkreuzungen mit innerstädt. Straßen komplett ausgebremst wird. Das ist schlicht absolut unverhältnismäßig und daher ist eine Untertunnelung - wie in vielen anderen Städten längst Usus - absolut überfällig.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.02.2020 16:57 von kbigo.
Zitat
stanze
Ein kreuzungsfreier FSW löst viele Probleme der Verkehrswende. Er schafft Platz auf Innerstätischen Straßen wie z.B. Fürther Str. Auf den Deckeln werden 5 anliegende Stadteile mit Radwegen vernetzt, was aktuell nicht oder nur sehr umständlich zu realisieren ist. Und natürlich die allgemeinen Vorteile, dass weniger Stop&go Verkehr weniger Abgase und Feinstaub erzeugen.

Der FSW trägt zur Verkehrswende absolut nichts bei. Verkehrswende bedeutet, dass Autoverkehr auf den Umweltverbund verlagert wird, nicht auf andere Straßen und schon gar nicht, dass ÖPNV-Kunden aufs Auto umsteigen (Mit FSW-Ausbau werden ca 5% der ÖPNV-Nutzer auf parallelen Korridoren aufs Auto umsteigen).

Verkehrswende bedeutet auch, dass man sich traut, Straßen menschengerecht, d.h. mit Platz für Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV im Vordergrund, umzugestalten. Sowas könnte man auf der Fürther Straße heute schon machen, ohne den FSW auszubauen. Klar würde das den Autofahrern nicht gefallen, aber die können ja die dann viel breiteren Radwege oder die U-Bahn nehmen.

Das Argument der Stadtteilvernetzung ist eine blanke Lüge. Die Einhausung zwischen Gibitzenhof und Sandreuth kann nichts vernetzen, da die beiden Stadtteile seit dem Bau des Ludwigskanals in den 1840er Jahren getrennt sind. Da gibt es keine Wege oder Straßen, die man verknüpfen könnte.
Die Kreuzungen Rothenburger Str., Schwabacher Str. und An den Rampen werden keine einzige Fahrspur einbüßen und teilweise müssen Fußgänger und Radfahrer über mehr Ampeln als bisher. Das größte Problem, die viel zu engen Gehwege in der Bahnunterführung an der Rothenburger Str. wird ebenfalls nicht angegangen, da man ja sonst eine MIV-Spur opfern müsste.
Wenn es die Stadtregierung für unnötig hält, einen 70cm schmalen Gehweg, der der einzige Zugangsweg zur U-Bahn für Gostenhof-Süd ist und gleichzeitig auch als Radweg herhalten soll, auf Kosten einer der 3(!) MIV-Spuren zu erweitern, bedeutet das, dass diese Stadtregierung NULL Interesse an einer Verkehrswende und dem Wohl der Anwohner hat.

Was Abgase und Feinstaub angeht: Natürlich werden sich die Emissionen leicht reduzieren, wenn auf dem FSW kein Stau mehr ist. Da sich aber die Zahl der Autofahrer unweigerlich erhöhen wird, sind diese Einsparungen für die Katz. Dazu kommt noch, dass es in Zukunft deutlich mehr Stau am Frauentorgraben, in der Steinbühler Straße und den anderen innerstädtischen Straßen, die auf den FSW zulaufen, geben wird, da der Verkehr in Zukunft viel flüssiger in die Stadt hineinfließen wird, wo er dann zum Stehen kommt. Die Staus, die bisher zumindest einige Meter von den Wohnsiedlungen entfernt sind, werden dann mitten in der Stadt für dicke Luft sorgen. Insgesamt sehe ich da keinerlei Verbesserung.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.02.2020 11:56 von Sebastian90475.
Hallo @Kbigo,
da kann ich einiges so nicht stehen lassen:

Zitat
kbigo
Also da muss ich jetzt ja schon mal kurz einklinken. Mit deinen Argumenten stellst du dir im Prinzip selbst ein Bein.
Denn es ist ganz klar, dass sowohl Lärm-, als auch insb. Luft-Emmisionen in wesentlicher Potenzierung eher beim Anfahren und Bremsen, denn in fließendem Verkehr entstehen.
Ja, vollkommen einverstanden: Das hektische Anfahren und Bremsen im Stadtverkehr macht die Probleme.
Aktuell staut es sich manchmal am Frankenschnellweg. Dann steht man oder schleicht langsam auf den Stau zu. Da ist nix mit schnellem Anfahren und Bremsen.
Oder es staut sich nicht, und dann rollt man bis zur Kreuzung aus.
In beiden Fällen gibt es bisher eben nicht den hektischen Stadtverkehr, der das Problem macht. Das könnte aber anders aussehen, wenn es nicht einen möglichen Stau am Ende der Autobahn gäbe. Sondern mehrere potentielle Staupunkte wegen einer nicht tatsächliche durchlässigen Autobahn, in deren Verlauf man sich mehrere Konfliktpunkte einhandelt. Sie Abschnitt Autobahn Kreuz Fürth - Erlangen bis Baiersdorf. Da ist heute ständiger Wechsel zwischen flüssigem Verkehr und überraschendem "Stop an Go". Da kommt so richtig der Dreck aus dem Auspuff.

Zitat
kbigo
Den Verbrauch musst du auf den Kilometer sehen und nicht auf die Zeit, denn ein Fahrzeug im Stau verbringt ein Vielfaches der Zeit auf einem Straßenabschnitt denn eines, welches "flott" fährt. Das kannst du bei einem Auto mit "heutigem Motor" auch ohne Probleme der MFA entnehmen. Alternativ hilft ein Blick auf die genormten Verbrauchswerte, welche in der Stadt trotz niedriger Geschwindigkeiten wesentl. höher ausfallen, als auf Land oder Autobahn.
Ein stehendes Auto mit ausgeschaltetem Motor braucht Null Sprit. Ein langsam rollendes Auto braucht wenig Sprit. Ein ständig auf viel zu hohe Geschwindigkeit beschleunigendes und wieder auf 0 abbremsendes Auto ist eine Dreckschleuder.
Stadtverkehr mit viel zu hohen Höchstgeschwindigkeiten ist deshalb verbrauchsintensiv und haut Abgase raus. Die Lösung ist eine geringere Höchstgeschwindigkeit in der Stadt. Dann lassen sich selbst die am dümmsten konstruierten Autos noch halbwegs umweltverträglich bewegen.
Wir brauchen also Stadtstraßen mit streng überwachter Tempo-30-Begrenzung. Aber ganz bestimmt keine Stadtautobahn, auf der man bis zu völlig unsinnigen Höchstgeschwindigkeiten beschleunigen kann, die sich überhaupt nicht auf die tatsächliche Fahrzeit auswirken. Man steht nur schneller und länger im Stau!

Zitat
kbigo
Auch Reifen-und Bremsenabrieb entstehen primär dann, wenn Kraft übertragen wird, also ein rollendes Fahrzeug gebremst oder ein stehendes Fahrzeug beschleunigt wird.
Wenn ein Fahrzeug rollt und somit im Idealfall keine Veränderung oder nur eine unwesentliche Schwankung der Geschwindigkeit existiert, geht der Abrieb gen Null.
Wenn man hingehen 10 mal anfahren und bremsen muss und dadurch Drehmoment über die Räder aufbringt, um über eine Ampel zu kommen, ist der Ausstoß - und zwar der sämtlicher erdenklichen Emissionen - enorm hoch.
Eben: Langsam losrollen und ausrollen lassen vor dem Stau führt zu viel weniger Emmisionen als hektisches Beschleunigen und Bremsen.
Der Ausbau des FSW führt eben nicht zu einem langsamen Zurollen auf einen Stau. Sondern zu hektischem Anfahren auf viel zu hohe Geschwindigkeiten und sinnloser Energievernichtung durch ständiges Bremsen auf 0.
Das macht den Stadtverkehr, wie wir ihn haben, so gnadenlos ineffizient.

Zitat
kbigo
Zudem kann die Luft aus einem Tunnel heraus wesentlich besser gefiltert und gelenkt werden, ohne direkt vor die Fenster der Anwohner zu ziehen - selbiges gilt für den Lärm, welcher im Tunnel bleibt.

Die Luft aus dem Tunnel wird aber nicht gefiltert. Sie wird zu den Tunnelportalen geblasen, dort verwirbelt und zieht dann flächendeckend vor die Fenster von noch sehr viel mehr Anwohnern.
Und er Lärm bleibt auch nicht im Tunnel, da die Straßenfläche mit Ausnahme eines kurzen Stücks südlich der Rampen an der Oberfläche gleich bleibt. Nördlich der Stadtgrenze und südlich der Otto-Brenner-Brücke gibt es einfach noch mehr Verkehr ohne jeden weiteren Lärmschutz

Zitat
kbigo
Es ist doch völlig utopisch, dass sich heute wer mit seinem Fahrrad auf eine Spur dieser starkbefahrerenen Straße traut, der an seinem Leben hängt.
Dei Planung sieht keinen Radstreifen auf der viel befahrenen Straße vor. Sondern einen abgegrenzten Radweg. Den kann man auch ohne Tunnel schaffen.

Zitat
kbigo
Du solltest einmal in anderen Städten sehen, welch Leben hier "über der Autobahn" herrscht, wenn diese innerstädtisch im Tunnel verläuft.
Da werden ganze Stadtteile "neu vereint", wo man vorher unmöglich die Straße queren konnte.

Mag ja sein, dass in München an manchen Stellen der Verkehr im Tunnel verschwunden ist. Aber das ist in NÜrnberg nicht vorgesehen. Nördlich der Rampen und an der Kreuzung mit der Landgrabenstraße soll sich an der Oberfläche so gut wie nichts ändern. Da kommt im wesentlichen nur ein Radweg zusätzlich zu den Fahrspuren für die Autos hinzu.
Die Trennung von St. Leonhard und Gostenhof und zur Südstadt wird damit nicht aufgehoben, da verbessert sich gar nichts.
Der viel beworbene "grüne Deckel" soll nur entlang der Volckmannstraße südwärts kommen. Da ist auf der gegenüberliegenden Seite kein Stadtteil, sondern das energy-Gelände und dann weiter südlich ein Gewerbegebiet. Aber nirgends ein zu verbindender Stadtteil.

Zitat
kbigo
Abgesehen davon glaube ich nicht, dass ein ausgebauter FSW heute weit mehr Autos nach Nürnberg bringen würde, denn wer wirklich in die Stadt will/muss, der tut das auch heute schon auf den ein oder anderen Wegen.
Zu beobachten ist das auch an der Kreuzung Frankenschnellweg => Schwabacher-/ Kohlenhofstr. - der Großteil der Fzg. biegt dort nicht in die Stadt ab, sondern möchte dieses Nadelohr nur passieren, um auf dem FSW weiter in Richtung Fürth/Erlangen/A3/... zu fahren.

Sorry, aber "glauben heißt nichts wissen!". Zur Planfeststellung gibt es Verkehrsgutachten. Und diese zeigen eindeutig, dass der geplante Ausbau mehr Autoverkehr in die Stadt zieht.
Dieses Gutachten stammt von der Stadt selbst, nicht von den Ausbaugegnern.
Zitat
HansL
Eben: Langsam losrollen und ausrollen lassen vor dem Stau führt zu viel weniger Emmisionen als hektisches Beschleunigen und Bremsen.
Der Ausbau des FSW führt eben nicht zu einem langsamen Zurollen auf einen Stau. Sondern zu hektischem Anfahren auf viel zu hohe Geschwindigkeiten und sinnloser Energievernichtung durch ständiges Bremsen auf 0.

Nur, dass heute zu diesem "rollen lassen" leider kaum mehr ein Verkehrsteilnehmer in der Lage ist. Und solltest du es doch wagen, im Leerlauf auf die Ampel oder den Stau zuzurollen, wirst du gnadenlos bedrängelt, angehupt und am Ende sogar von LKWs überholt, welche dann kurz darauf wieder die Bremse reinhauen.
Auch der Stau insb. aus Rtg. Fürth, welcher Teils schon kurz nach der Ringbahnbrücke in Doos beginnt, ist so zeitzährend (und damit spritverbrauchend und emissionsausstoßend), dass ich mir nicht vorstellen kann, dass fließender Verkehr weniger Emissionen ausstoßen würde.

Abgesehen davon denke ich nicht, dass es zu mehr Stau kommen sollte, wenn der kreuzenden Verkehr den FSW nicht mehr berührt, sondern nur noch ein- und ausfädelnder Verkehr bestehen.
Ich habe die Zeit im Stau noch nicht gestoppt (insb., da ich ihn meist umfahre), aber mehr Stau kann es durch diese Verkehre doch garnicht geben?
Bis jetzt muss immerhin der komplette FSW still stehen, während umzähliche Fahrzeuge ihn nur von rechts nach links kreuzen - auch hier biegt ein großer Teil nicht ab, sondern kreuzt nur.

Ich werde mich mit den genannten Punkten jedoch bei Gelegenheit nochmal auseinandersetzen!
Die Pläne, die ich vor einiger Zeit angesehen hatte, hatte ich als vergleichsweise positiv in Erinnerung.

Zum Thema Gutachten kann ich nur sagen, dass Gutachten zwar vieles beachten, aber doch leider häufig weit an der Realität vorbeischießen.
Vergleiche hier gerne mit dem Gutachten zur U2-Verlängerung nach Stein und/oder Eibach, welche lt. diesem kaum Fahrgäste anzieht, weil ganz einfach die übergeordneten Beziehungen nicht beachtet werden. Inwiefern das jetzt auf diese Gutachten zu übertragen ist, vermag ich allerdings nicht zu beurteilen.
Helau und alaaf!

Wenn ich mir nicht sicher wäre, hier nicht mit karnevalistischen Kreisen incl. Büttenrednern konfrontiert zu sein und dies alles in einer "Rackeeete" aufgehen lassen zu sollen - würde ich selbiges tun. Aber so - ist Schluß mit lustig ...
Da sich beide hier dargestellten Argumentationsschienen ausschließlich in unterschiedlichsten Ansätzen zur Symptombekämpfung der tatsächlichen Krankheit - zu viel MIV flutet aus der Stadt, bei weitem zuviel hinein - wortreichst unterscheiden, hier meine Anneliese (wunderschön beim 24. Kölsch!):
Solange alles immer nur auf ständiges Wachstum wahlweise des Mißstandes selbst bzw. dessen der schädlichen Auswirkungen der angeblichen Mißstandsbekämpfung setzt, ist das - wie jedes auf sich selbst verstärkenden Steuerkreisen beruhende kybernetische System - nicht nur indifferent, sondern labil, also instabil.
Somit also Worschdgullasch [*]! Macht bloß Dorrschd! Deshalb - 24. Kölsch - hier die C2-Lösung, die - System "Alexander" - alles sofort zertrümmert:
- Übertragung des Baues und Betriebs des fraglichen FSW-Abschnitts an einen zivilen Betreiber. Traumkandidat: kommunaler eigenwirtschaftlicher Betrieb - senkt die Kapitalkosten im Interesse der Allgemeinheit.
- Bedingungslose Allgemeinhaftung des Betreibers für sämtliche Investitions- und Folgelasten unter Ausschluß jeglicher Zuschüsse, somit Zwang zur Finanzierung über die Benutzer der Anlagen - also im wesentlichen Kfz.
- Beispielhaftes Tarifkonzept bei den derzeit abzuschätzenden Baukosten und 25 Jahren Laufzeit: 1 EUR für jede Durchfahrt auf berührungsfreien Spuren / 8 EUR für jede Ausfahrt über ausreichend dimensionierte separate "Stauspuren" mit Flüssighaltung durch Beeinflussungsanlagen (Kostenerfassung bereits bei Auffahrt auf diese Spuren - insgesamt max. zwei Anschlußstellen) / 4 EUR bei Auffahrt auf den FSW. Registrierte Fz. der Bewohner der Inside-Bereiche bekommen eine Aus- und Zufahrt täglich frei. Alle anderen müssen diesen Aufwand in ihre Kostenkalkulation einbeziehen (Zeittarife für zwingende kommerzielle Benutzer möglich).
Freue mich schon jetzt auf das wechselseitige Steinchenwerfen der unterschiedlichen Fronten und hoffe fast, daß sich auch 'mal die ja ansonsten faulen und feigen Autofahrersäcke zu Wort melden (Muster: "Bin Bezieher staatlicher Transferleistungen und kann mir dann die Fahrt zum billigen Biermarkt nicht mehr leisten.")
- würde mich dann fast wie bei Anne Will fühlen, wo sich die "demokratischen Kräfte" ihre Wahlkampftrompeten um die Schädel hauen, zur sichtlichen Freude der sich genüßlich in ihr Lederfauteuille lehnenden AfD-Leute - denn die wissen schon, was sie tun ...

Helau und alaa ... wwumpf!

Zerquetscht frohe Fastenzeit wünsch'
sb
So, jetz' is' bassierd!

[*] jetzt auch vegan bei der Fleischboutique Haltmaier!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.02.2020 00:00 von StribelB.
Heute am Aschermittwoch kann man auch ganz nüchtern feststellen, dass wir den Autoverkehr in Nürnberg reduzieren müssen und stattdessen den ÖPNV ausbauen.
Autoverkehr reduziert man erwiesenermaßen, indem man den Straßenraum neu verteilt: Zulasten des MIV, zugunsten von ÖPNV und Fahrrad. Unzählige Male nachgewiesen: Dann steigen die Menschen um.
Mehr und bessere Straßen heißt immer auch mehr Autos. Und weniger ÖPNV-Nutzer und Radfahrer. Auch das unzählige Male nachgewiesen.
Und damit können wir die Detaildiskussion über einen möglichen Ausbau des FSW an dieser Stelle jetzt wirklich beenden. Er würde die nötige Verkehrswende behindern. Das zeigen ja nicht nur die Gutachten, die eigentlich geschrieben wurden, um die Pläne zu unterstützen. Dort steht ziemlich verschämt das Eingeständnis, dass der Ausbau mehr Autos in die Stadt bringt.
Dafür hätte es in der Tat auch kein Gutachten gebraucht. Auf dieses Ergebnis wäre man mit ein klein wenig logischem Denken auch selbst gekommen.
Es wäre doch auch widersinnig, 700 Mio. in einen Tunnel zu vergraben, wenn man dann nicht leichter und schneller dort fahren könnte. Und wenn man irgendwo besser Auto fahren kann, so fahren auch mehr Menschen dort Auto. Müssen wir eine solche Binsenwahrheit tatsächlich ernsthaft diskutieren?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.02.2020 10:55 von HansL.
Zitat
HansL
Heute am Aschermittwoch kann man auch ganz nüchtern feststellen, dass wir den Autoverkehr in Nürnberg reduzieren müssen und stattdessen den ÖPNV ausbauen.
Autoverkehr reduziert man erwiesenermaßen, indem man den Straßenraum neu verteilt: Zulasten des MIV, zugunsten von ÖPNV und Fahrrad. Unzählige Male nachgewiesen: Dann steigen die Menschen um.
Mehr und bessere Straßen heiß immer auch mehr Autos. Und weniger ÖPNV-Nutzer und Radfahrer. Auch das unzählige Male nachgewiesen.
Und damit können wir die Detaildiskussion über einen möglichen Ausbau des FSW an dieser Stelle jetzt auch wirklich beenden. Er würde die nötige Verkehrswende behindern. Das zeigen ja nicht nur die Gutachten, die eigentlich geschrieben wurden, um die Pläne zu unterstützen. Dort steht ziemlich verschämt das Eingeständnis, dass der Ausbau mehr Autos in die Stadt bringt.
Dafür hätte es in der Tat auch kein Gutachten gebraucht. Auf dieses Ergebnis wäre man mit ein klein wenig logischem Denken auch selbst gekommen.
Es wäre doch auch widersinnig, 700 Mio. in einen Tunnel zu vergraben, wenn man dann nicht leichter und schneller dort fahren könnte. Und wenn man irgendwo besser Auto fahren kann, so fahren auch mehr Menschen dort Auto. Müssen wir eine solche Binsenwahrheit tatsächlich ernsthaft diskutieren?

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