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Ist der ex 443/444 wenigstens als Museumszug gedacht?
geschrieben von Christian0911 
Hallo allseits,

also ich befürchte, auf dem Wege werden wir kaum ans Ziel kommen. Ein neuzugründender (!) Verein von U-Bahn-Liebhabern (eh schon ne seltene Spezies), der bereits im ersten oder spätestens zweiten Jahr seines Bestehens einen mindestens 5 stelligen, wohl eher 6-stelligen, wenn nicht gar 7-stelligen Betrag für eine HU berappen soll, und in Vorkasse zahlen soll, ganz ehrlich, das ist doch realistisch chancenlos. Verkehrsmuseum wäre ne interessante Option, wenn Nürnberg noch ein Verkehrsmuseum hätte - wir haben aber ein DB-Museum, dessen Sammlungsschwerpunkt nicht länger "alles was auf Schienen fährt" ist, sondern das ein Firmenmuseum ist, bei dem sich die einzige Schnittmenge im gemeinsamen Urahn Adler befindet. Das DB-Museum sieht in ihm den Vorläufer der Staatsbahn (obwohl er mit ihr damals in Konkurrenz stand), die städtischen Verkehrsbetriebe sehen in ihm den Urahn der Schnellverbindung (obwohl auch er mit den städtischen Verkehrsbetrieben in Konkurrenz stand). Zwar hat es andere Vorteile, das das Verkehrsmuseum nun DB-Museum ist, aber in Sachen U-Bahnerhalt sehe ich da keine Option.

Ich glaube sogar, wir würden hier im Forum wahrscheinlich nicht mal 10 Leute finden, die willens oder fähig wären, je 77€ für eine 2 Stündige U-Bahn-Charterfahrt auszugeben (und wie gesagt, bei 77 €uro pro man wäre es eine Fahrt ohne Gewinn, da wären noch keine Kosten für etwaigen Fahrzeugunterhalt eingesammelt, sondern das würde nur dazu dienen, das die Fahrt an sich kein Draufzahlgeschäft wird). Ich erinnere mich noch, das beim letzten Forentreffen in Franken, nicht mal mehr 5 Leute für die kostenlose Besichtigung des Feldbahnmuseums zusammenkamen.

Und Coronakrise und die schweren wirtschaftlichen Zeiten, sowohl für Privatpersonen als auch für die Verkehrsunternehmen, machen das in Zukunft sicher nicht leichter. Insofern, so sehr man sich es wünschen würde, ich sehe niemanden, der in der Lage wäre, in der Kürze der Zeit das zu leisten, was da zu leisten wäre. Insofern sind wir auf das angewiesen, was die Freunde der Nürnberg-Fürther-Straßenbahn erreichen, wenn die Geld locker machen wollen, kann man dort vielleicht eintreten, und so die Sache fördern, aber extern das loszutreten was nötig wäre, übersteigt denke ich unser alle Möglichkeiten.

Bei den FdNFS könnte ich mir sogar vorstellen, da ja über dem Museumsstraßenbahnbetrieb die Umstellung auf 750V wie ein Damoklesschwert hängt, das die U-Bahn in Zukunft einen ganz anderen Stellenwert bekommen könnte (wenn es dann plötzlich das einzige fahrfähige Fahrzeug ist), auch wenn ich das persönlich schade finde, das für mäßige Vorteile im Regelbetrieb der Fortbestand des Museumsstraßenbahnbetriebs m. M. leichtfertig gefährdet wird, vielleicht ist es für die U-Bahn eine Chance.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.03.2021 08:15 von Daniel Vielberth.
Zitat
Ferengi
Gut, Ich schätze, dass wir argumentetiv von zwei völlig unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen.

Richtig. Ich gehe davon aus, dass die VAG bereit ist, von jeder einmal da gewesenen U-Bahn-Baureihe ein Fahrzeug zur musealen Erhaltung zur Seite zu stellen und den Liebhabern davon auch ein Angebot zur Instandhaltung zu erstellen.

Zitat
Daniel Vielberth
Ein neuzugründender (!) Verein von U-Bahn-Liebhabern (eh schon ne seltene Spezies), der bereits im ersten oder spätestens zweiten Jahr seines Bestehens einen mindestens 5 stelligen, wohl eher 6-stelligen, wenn nicht gar 7-stelligen Betrag für eine HU berappen soll, und in Vorkasse zahlen soll, ganz ehrlich, das ist doch realistisch chancenlos.

Das sehe ich nicht. Chancenloser wären da eher die Nürnberg-Fürther-Straßenbahnfreunde, wenn neben den Straßenbahnfahrzeugen auch noch ein Betrag von 50.000,- € aufwärts für einen DT1 berappt werden soll. So etwas kann in diesem Verein zum Zerwürfnis führen und ich weiß, wovon ich hier spreche bzw. schreibe, denn so etwas haben wir bei mir in Hamburg anno 1970 tatsächlich gehabt, als die Hochbahn den Straßenbahnfreunden die Rechnung für die HU des T220 geschickt hat. Die Folge davon war, dass die Straßenbahnfreunde von der U-Bahn nichts mehr wissen wollten und die Hochbahn einen eigenen Verein für die Erhaltung der U-Bahn-Fahrzeuge gegründet hat. Aufgrund dieser Erfahrung aus Hamburg kann ich in Nürnberg nur raten, dass der Museums-DT1 nicht über die Nürnberg-Fürther-Straßenbahnfreunde läuft, sondern bei der VAG intern bleibt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.03.2021 12:22 von Jan Gnoth.
Ich weiß eigentlich ist das Off-Topic... ich frage mich ja warum man es nie hinbekommen hat das der Radschlupf vom DT2 in all den Jahren einmal mit Feuchtigkeit auf den Schienen zurecht gekommen ist, man merkt schon deutlich wie der Schlupf immer wieder dagegen ankämpfen muss das der Zug nicht durchdreht... dieses trat meines erachtens beim Münchner B-Wagen nie so stark auf, jedenfalls konnte ich mich da nie entsinnen so etwas auf der U6 bei nässe erlebt zu haben...

[www.youtube.com]

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.2021 09:28 von Christian0911.
Zitat
Jan Gnoth
Zitat
Ferengi
Gut, Ich schätze, dass wir argumentetiv von zwei völlig unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen.

Richtig. Ich gehe davon aus, dass die VAG bereit ist, von jeder einmal da gewesenen U-Bahn-Baureihe ein Fahrzeug zur musealen Erhaltung zur Seite zu stellen und den Liebhabern davon auch ein Angebot zur Instandhaltung zu erstellen.

Zitat
Daniel Vielberth
Ein neuzugründender (!) Verein von U-Bahn-Liebhabern (eh schon ne seltene Spezies), der bereits im ersten oder spätestens zweiten Jahr seines Bestehens einen mindestens 5 stelligen, wohl eher 6-stelligen, wenn nicht gar 7-stelligen Betrag für eine HU berappen soll, und in Vorkasse zahlen soll, ganz ehrlich, das ist doch realistisch chancenlos.

Das sehe ich nicht. Chancenloser wären da eher die Nürnberg-Fürther-Straßenbahnfreunde, wenn neben den Straßenbahnfahrzeugen auch noch ein Betrag von 50.000,- € aufwärts für einen DT1 berappt werden soll. So etwas kann in diesem Verein zum Zerwürfnis führen und ich weiß, wovon ich hier spreche bzw. schreibe, denn so etwas haben wir bei mir in Hamburg anno 1970 tatsächlich gehabt, als die Hochbahn den Straßenbahnfreunden die Rechnung für die HU des T220 geschickt hat. Die Folge davon war, dass die Straßenbahnfreunde von der U-Bahn nichts mehr wissen wollten und die Hochbahn einen eigenen Verein für die Erhaltung der U-Bahn-Fahrzeuge gegründet hat. Aufgrund dieser Erfahrung aus Hamburg kann ich in Nürnberg nur raten, dass der Museums-DT1 nicht über die Nürnberg-Fürther-Straßenbahnfreunde läuft, sondern bei der VAG intern bleibt.

Lieber Jan,

ich weiß Deine Erfahrungen aus Hamburg 1970 zu schätzen. Gleichzeitig denke ich aber, dass man das einfach nicht auf Nürnberg 2021 übertragen kann. Der Straßenbahnverein hier ist anders, der Verkehrsbetrieb hier ist anders, die Zeit ist eine andere. Die Methoden, mit denen hier Fahrzeug-Erhaltung und -Wiederaufbau finanziert werden sind andere. Die Beziehungen zwischen Verkehrsbetrieb und Verein auch, nehme ich an. Natürlich kann es auch hier passieren, dass eine Urabstimmung im Straßenbahnverein ergäbe, dass man nichts mit der U-Bahn am Hut haben will. Aber soweit muss es erst einmal kommen und das ist in meinen Augen unwahrscheinlich. Doch selbst wenn, dann wäre dann der Zeitpunkt für einen eigenen U-Bahn-Verein. Solange kein solcher Bruch eintritt, fährt man 100x leichter unter Nutzung der vorhandenen Vereinsstrukturen und vor allem der bestehenden Beziehungen. VAG und Verein haben ja personell starke Überschneidungen.

Ich denke aber, das Beste wäre, nach Ende der Corona-Zeit einmal eine große Runde mit allen Interessierten einzuberufen, um sich mal mit den Leuten vom Verein zu treffen und auszuloten, was geht, bzw. was ohnehin läuft oder geplant ist in Sachen U-Bahn. Ich meine damit alle an dem Thema U-Bahn-Musem / U-Bahn-Wagen-Erhalt interessierten Leute, vor allem hier aus dem Forum, auch Du, wenn Du magst.

Grüße,
Benjamin



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.2021 14:54 von benji2.
Zitat
benji2
Die Methoden, mit denen hier Fahrzeug-Erhaltung und -Wiederaufbau finanziert werden sind andere.

Wie denn? Von der historischen S-Bahn Hamburg weiß ich, dass die DB / S-Bahn Hamburg GmbH Werkstatt-Leistungen an den historischen S-Bahn-Fahrzeugen durchführt und dem S-Bahn-Verein dann die Rechnung dafür schickt, welche der Verein dann durch Spenden-Einnahmen in Raten abbezahlt. Gleiches Prinzip galt auch für den Straßenbahn-Verein, nur mit dem Unterschied, dass man dort nach dem Erhalt der Rechnung für ein U-Bahn-Fahrzeug plötzlich das Interesse an diesem U-Bahn-Fahrzeug verloren hat, weil dieses U-Bahn-Fahrzeug plötzlich die Spenden für die Straßenbahn-Fahrzeuge verschlungen hat. Seit dem sammelt die Hochbahn die Spenden für ihre historischen U-Bahn-Fahrzeuge lieber mit einem eigenem Verein als mit den Straßenbahn-Freunden und die Straßenbahn-Freunde verwenden ihre Spenden-Einnahmen nur noch für ihre Straßenbahn-Fahrzeuge und nichts anderes. Gleiches gilt für die Bus-Freunde.
Zitat
benji2

Ich denke aber, das Beste wäre, nach Ende der Corona-Zeit einmal eine große Runde mit allen Interessierten einzuberufen, um sich mal mit den Leuten vom Verein zu treffen und auszuloten, was geht, bzw. was ohnehin läuft oder geplant ist in Sachen U-Bahn. Ich meine damit alle an dem Thema U-Bahn-Musem / U-Bahn-Wagen-Erhalt interessierten Leute, vor allem hier aus dem Forum, auch Du, wenn Du magst.

Grüße,
Benjamin

Da wäre ich sofort dabei, allerdings müssten wir dies dann wohl in einen Extra-Tread setzen um so ein Treffen zu organisieren, aber hat noch Zeit denn dieses "nach Corona" ist wenn es schlecht läuft vllt erst in 10 jahren... wenn es gut läuft eventuell auch schon eher, aber es ist immer vom Worst-Case auszugehen... - ich denke aber in 10 Jahren wird das oder die Fahrzeuge wenn es doof läuft halt schon alle auf dem Schrottberg liegen, dann hat sich das eh erübrigt :(

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.2021 17:14 von Christian0911.
Zitat
Jan Gnoth
Zitat
benji2
Die Methoden, mit denen hier Fahrzeug-Erhaltung und -Wiederaufbau finanziert werden sind andere.

Wie denn?

Das läuft folgendermaßen ab:

(1.) Man erfindet ein Projekt, beispielsweise die Restaurierung oder den Wiederaufbau eines Wagens oder dessen Wiedererlangung der Fahrtüchtigkeit oder Fahrgastzulassung, den Neubau einer Wagenhalle, die Sanierung der Gleise in St. Peter, oder was auch immer.

(2.) Man führt eine professionelle Kalkulation durch, um zu erfahren, wie viel der Spaß voraussichtlich kosten wird. Wichtig ist dabei, dass dieser Kostenrahmen später auch getroffen und gehalten wird.

(3.) Man schlägt dieses Projekt im Verein vor. Wenn es dort auf Anklang trifft, wird ein Projekt des Vereins daraus und man sucht sich einen prominenten Schirmherrn, z. B. den Oberbürgermeister. Zudem kann entschieden werden, ob der Verein aus seinem Vermögen Geld zu diesem Projekt dazu gibt.

(4.) Ist Schritt 3. erfolgreich, dann wird ein treuhänderisches Crowdfunding eingerichtet, also ein Topf mit Spenden für nur dieses Projekt und einer ausführlichen Website, die das Projekt vorstellt, für Spenden wirbt, und den Spendenstand aktuell anzeigt.

(5.) Nun beginnt das Crowdfunding auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Kanälen. Unter den Mitgliedern über die Vereinszeitschrift, über die Presse, über das Internet, durch Stände bei Festen, durch einen Stand im Museum, usw. Außerdem werden Leute mit viel Geld aktiv angefragt, ob Sie sich nicht mit einer Großspende beteiligen wollen.

(6.) Sobald das Geld beisammen ist, oder sich abzeichnet, dass es bald beisammen sein wird, beauftragt man die Umsetzung und muss dabei die Einhaltung des Kostenrahmens sicherstellen.

Aktuelles Beispiel:

Zeppelinwagen 144
https://tw144.sfnbg.de/index.php/de/
Kostenschätzung 190.000 Euro
–> durch Spenden zu finanzieren, derzeit 125.000 Euro eingeworben (Einwerbung läuft seit 2020)

Frühere Beispiele:
(in zeitlich umgekehrter Reihenfolge, Jüngere zuerst, Ältere später)

Beiwagen 1023
https://bw1023.sfnbg.de/
Kosten 350.000 Euro
–> durch Spenden finanziert (Dauer für Einwerbung der Spenden: 5 Jahre, 2012 bis 2017)

Triebwagen 3
https://www.sfnbg.de/index.php/de/projekte/297-2015-triebwagen-3
–> Erbringung in Eigenleistung (handwerkliche Arbeiten)

Pferdebahnwagen 11
https://www.sfnbg.de/index.php/de/projekte/201-2014-pferdebahnwagen-11
Kosten 55.000 Euro
–> durch Spenden finanziert

Beiwagen 336
https://www.sfnbg.de/index.php/de/projekte/76-2012-beiwagen-336
Kosten 190.000 Euro
–> durch Spenden finanziert
–> damals das größte Restaurierungsprojekt in der Geschichte des Vereins (erstes Projekt der oben geschilderten neuen Art)

Bus 521
https://www.sfnbg.de/index.php/de/projekte/79-2007-bus-521
–> durch Spenden finanziert

Triebwagen 204
https://www.sfnbg.de/index.php/de/projekte/77-2003-triebwagen-204
Kostenschätzung 312.000 Euro
–> für nicht finanzierbar erklärt
–> Erbringung in Eigenleistung (4.000 Mannstunden) + Material aus angesparten Spendengeldern

Treibwagen 641
https://www.sfnbg.de/index.php/de/projekte/78-1999-triebwagen-641



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.2021 18:19 von benji2.
Erfreulich ist nur das der Zug fährt und fährt und fährt, ich hoffe dieser Zustand wird noch sehr lange anhalten....

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Christian0911
Erfreulich ist nur das der Zug fährt und fährt und fährt, ich hoffe dieser Zustand wird noch sehr lange anhalten....

Wenn ich mich nicht täusche sind alle GS-Fahrzeuge seit kurzem abgestellt.
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