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Was spricht für oder gegen das MUNA-Gelände?
geschrieben von HansL 
Nürnberg braucht unbedingt ein ICE-Werk. Wenn das scheitert, kommt das Nach BaWü und Franken schaut in die Röhre. Nur mit ICE-Werk bleibt Nürnberg der wichtigste Knoten. Und bekommt damit auch attraktive Tagesrandverbindungen in alle Richtungen.

Das MUNA-Gelände hatte ich auch zunächst für das Geeignetste gehalten: Zum letzten Beitrag von Daniel, den er zum Thema Hafengelände gepostet hatte.
Zitat
Daniel Vielberth
an Elixir

> Nicht umsonst hat die Bahn als ersten und, meiner Meinung, auch den wirtschaftlichsten, im ganzen betrachtet, im Steckerlas-Wald an der B 4 bei Altenfurt,
> veröffentlicht!

Wobei, wenn ich jetzt die Situation nicht ganz falsch im Kopf habe, die Bahn inzwischen den Altenfurther Standort für ungeeignet erklärt hat. Der Landkreis Roth hat auch gesagt, von den drei noch im Rennen befindlichen Standorten Allersberg, südlich MUNA und MUNA, kriegen die ersten zwei eine Absage, nur Muna selbst unterstützen sie, sodass die eigentliche Fragestellung jetzt nur noch lautet: MUNA oder das Projekt eben nicht in der Region Nürnberg?

Letztlich hängt das jetzt beim Bund, wenn der sich zur kompletten und richtigen Entseuchung durchringt, dann wäre die Muna denk ich in trockenen Tüchern, weil die größte Furcht scheint ja zu sein, das man sich mit der Entseuchung "kaufen" lässt, und anschließend aber weiterhin rings um ICE-Werk verseuchten Wald hat, und nur die Werksfläche geräumt wird. Würde der Bund hingegen endlich mal die Räumungszusage für die Gesamtfläche geben (immerhin gilt das Ding auch heute noch als meistverseuchteste Stelle Bayerns, wenn ich das richtig in Erinnerung habe), dann sollte das Abschmettern von Nimby-Anträgen (und als nicht anderes sehe ich die kläglichen Versuche, irgendwelche Argumente gegen die Muna zu finden) dagegeben quasi nur noch Formsache sein.

Leider ist es so: An den Giftgas-Sarkophag traut sich niemand ran. Egal, was mit dem Gelände passiert, da kommt keine Entgiftung. Auch die Bahnpläne zum Muna-Gelände machen einen großen Bogen um dieses Problem. Mag falsch oder richtig sein: Wenn diese Sanierung Voraussetzung wäre, würde das Gelände allein deswegen ausscheiden, weil niemand weiß, wie man das machen könnte. Und wenn, dann würde es Jahrzehnte dauern, also viel zu spät. Die Nordanbindung des Flughafens scheitert ja auch seit Jahrzehnten wegen des vergleichsweise trivialen Problems, dass man die Löschschäume nicht aus dem Boden zu bringen weiß.

Das Muna-Gelände ist auch nicht wegen des Senfgases abgesperrt, sondern wegen möglicherweise explosiver Munition. Ein Sicherheitsproblem, das dazu führt, dass nur noch die Förster in das Gelände dürfen, aber ansonsten kein Mensch dort hinein darf. Und das seit etwa 70 Jahren.

Da konnten sich leider aber auch jede Menge streng geschützte Arten ausbreiten, eben weil kein Mensch dort gestört hat. Das Gelände zu sanieren, würde alle diese Biotope zerstören, denn ohne Abholzung und Ausbaggerung des Bodens lassen sich die Kampfmittelreste nicht beseitigen.

Und da fürchte ich, wird die Entscheidung fallen: Das Gelände bleibt auf unbeschränkte Zeit abgesperrt und man erhält das Biotop. Da kommt keiner rein, aber die Pflanzen und Tiere freut es, die sich da angesiedelt haben.

Was ich oder was wir davon halten, ist leider völlig unerheblich. Da gibt es ganz klares Naturschutzrecht. Da gibt es wenig Chancen, das zu ignorieren.

Ich hatte ja auch gehofft, das Muna-Gelände könnte eine gute Lösung sein. Leider kann ich nicht mehr daran gleuben, dass diese umsetzbar sein könnte.
An HansL

> Wenn diese Sanierung Voraussetzung wäre, würde das Gelände allein deswegen ausscheiden, weil niemand weiß, wie man das machen könnte.

Ich meine mal über die die Räumung einer Sondermüll-Deponie in der Schweiz gelesen zu haben, das man dort eine Art druckdichtes Zelt drüber gebaut hat, das ganze mit Unterdruckpumpen und Luftfilteranlagen ausgestattet hat, und in diesem Zelt dann die Deponie weggebaggert hat. Kostet natürlich, ist danach aber mustergültig saniert, und ist noch gar net so lange her. Siehe dazu [de.wikipedia.org] gibt auch Youtube-Videos dazu.

> Die Nordanbindung des Flughafens scheitert ja auch seit Jahrzehnten wegen des vergleichsweise trivialen Problems, dass man die Löschschäume nicht aus
> dem Boden zu bringen weiß.

Das wiederum würde mich näher interessieren, da das nicht unmittelbar das Thema betrifft gerne auch als PN

> Das Gelände zu sanieren, würde alle diese Biotope zerstören, denn ohne Abholzung und Ausbaggerung des Bodens lassen sich die Kampfmittelreste nicht beseitigen.

Da stimme ich zu, allerdings wie gesund diese Biotope wirklich sind, weiß keiner, anderseits, selbst auf dem unbestritten katastrophal verseuchten Silbersee blüht ja an der Oberfläche auch das Leben, und wenn ab und zu mal Windgänse auf nimmer wiedersehen versinken, merkt das ja keiner. Wie gut das halt langfristig ist?

> Leider kann ich nicht mehr daran gleuben, dass diese umsetzbar sein könnte.

Das befürchte ich leider auch, nicht, weil ich die Sanierung für undurchführbar halte, sondern weil Geld und die vermeintlich intakte Natur den Todesstoß geben werden. Und dafür uns irgendwann in Zukunft die Muna dann bei einem Waldbrand bösartig um die Ohren fliegt.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
zum Löschschaumproblem:

PFC-Schadensfall am Flughafen Nürnberg - Vorstellung des Sicherungs- und
Sanierungskonzeptes - Grundwasserbericht 2017, ab Seite 127

nordbayern.de: PFC am Flughafen: Bodensanierung dauert noch viele Jahre

das betrifft wahrscheinlich viele Flugplätze:
z.B. auch ziemlich übel: nordbayern.de: US-Flugplatz Ansbach-Katterbach

Gruß
sebaldus
Zitat
Daniel Vielberth

> Das Gelände zu sanieren, würde alle diese Biotope zerstören, denn ohne Abholzung und Ausbaggerung des Bodens lassen sich die Kampfmittelreste nicht beseitigen.

Da stimme ich zu, allerdings wie gesund diese Biotope wirklich sind, weiß keiner, anderseits, selbst auf dem unbestritten katastrophal verseuchten Silbersee blüht ja an der Oberfläche auch das Leben, und wenn ab und zu mal Windgänse auf nimmer wiedersehen versinken, merkt das ja keiner. Wie gut das halt langfristig ist?

Am Ende leben dort tatsächlich dreiäugige Fische wie man sie eigentlich nur aus den Simpsons kennt (Ja so ein Tier muss es auch im real life geben wie ich zwischenzeitlich raus fand!)

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)


Danke an Sebaldus

Lustig bei uns in der Nordstadt bekommt man zwar die Muna Probleme serviert, die Löschschaumgeschichte habe ich jetzt zum allerersten Mal gelesen, obwohl ich als Ziegelsteiner ja eigentlich nebendran bin, irgensdwie verkehrte Welt...

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Danke an Sebaldus

Lustig bei uns in der Nordstadt bekommt man zwar die Muna Probleme serviert, die Löschschaumgeschichte habe ich jetzt zum allerersten Mal gelesen, obwohl ich als Ziegelsteiner ja eigentlich nebendran bin, irgensdwie verkehrte Welt...

Dafür verschweigt man den Langwasseranern die MUNA Probleme *Schulterzuck*

(Wieso wohl??? Hmmm man könnte meinen die Politiker WOLLEN das etwas passiert!)

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
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