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geschrieben von Mezzo 
Zitat
marco2206
Da steckte nirgends Druck dahinter. Das war einfach der Technische Fortschritt. Und diesen kann man auch mit Druck nicht erzwingen. Oder was meinst Du was passiert wenn man nun einfach sagen würde das ab 1.1.2023 nur noch Autos mit maximal 2L Verbrauch auf 100km in Deutschland zugelassen oder gar gefahren werden dürfen...

Natürlich kann man technischen Fortschritt auch mit Druck erreichen, die Fortschritte in der Abgastechnologie wurden letztlich vor allem erreicht, weil es stetig strenger werdende Abgasnormen mit einer langfristigen Ankündigung gab. Zwar gab es auch Tricksereien, aber im Grundsatz war es eine wichtige Ursache für die Autoindustrie, ihre Fahrzeuge entsprechend weiter zu entwickeln.

Gegen andere Vorgaben haben vor allem die deutschen Autohersteller erfolgreich lobbyiert und "den Markt entscheiden lassen", so dass heute ein typischer Mittelklassewagen doppelt so schwer ist wie vor und nur dank Fortschritte in der Motortechnik im Verbrauch halbwegs auf Augenhöhe mit den früheren Modellen ist.

Hätte man entsprechende Vorgaben für den Gesamtverbrauch gemacht, wäre dieses Wachstum wenigstens nicht in diesem Ausmaß passiert und man wäre inzwischen sicher beim 2-Liter-Auto angekommen. Im Elektrokleinstwagenbereich gibt es ja bereits vergleichbar sparsame Fahrzeuge.
Zitat
Lopi2000
Zitat
marco2206
Da steckte nirgends Druck dahinter. Das war einfach der Technische Fortschritt. Und diesen kann man auch mit Druck nicht erzwingen. Oder was meinst Du was passiert wenn man nun einfach sagen würde das ab 1.1.2023 nur noch Autos mit maximal 2L Verbrauch auf 100km in Deutschland zugelassen oder gar gefahren werden dürfen...

Natürlich kann man technischen Fortschritt auch mit Druck erreichen, die Fortschritte in der Abgastechnologie wurden letztlich vor allem erreicht, weil es stetig strenger werdende Abgasnormen mit einer langfristigen Ankündigung gab.

Stimmt schon. Das entscheidende hast Du bereits selber geschrieben, ich war so frei und habe es hervorgehoben. Die Thematik der Abgaswerte ist aber ja auch nur ein spezieller Punkt im System. Hier wurde ja nicht Druck gegen das gesamte System der Automobilen Mobilität gemacht.

Und das die Fahrzeuge immer schwerer (und natürlich auch größer) werden, da gebe ich dir vollkommen recht. Für mich wurde das beim letzten Autokauf schon zum Problem, weil es kaum mehr kompakte, sparsame Autos mit größerem Kofferraum auf dem Markt gibt. Es wurde dann am Ende ein Kleinwagen der als Kombi erhältlich ist. Mit knapp über 1000Kg und 110 PS kommt, wenn es drauf ankommt, der Fahrspaß trotzdem nicht zu kurz. Und vom Verbrauch her, da bin ich im Frühjahr jetzt schon regelmäßig mit weniger als 4,5L/100km, Benzin wohlgemerkt, auf die Arbeit gefahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.05.2022 20:07 von marco2206.
Die Frage ist halt, haben wir für langfristige Strategien genügend Zeit? Das es die auch braucht - keine Frage, da gehe ich mit. Nur haben wir nicht eigentlich schon zuviel Zeit mit zu wenig Fortschritt verbummelt, und müssten wir jetzt nicht in deutlicher kürzerer Zeit mal deutlich größere Fortschritte erreichen? Als Erläuterung was ich meine siehe: [www.youtube.com] (Mir ist bewusst, der der Clip vorrangig die Energiepolitik bespricht, aber Lopi2000 hat ja bereits erläutert, das im Mobilitätssektor eben auch nicht die Fortschritte da sind, die da sein könnten/müssten)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.05.2022 20:32 von Daniel Vielberth.
> Hier wurde ja nicht Druck gegen das gesamte System der Automobilen Mobilität gemacht.

Denn macht (leider) niemand, das stimmt. Aber was bedeutet die Aussage (die ja Lippenbekenntnis fast jeder Regierung in D ist) den Anteil des ÖPNV am Modal-Split erhöhen zu wollen anderes, als das künftig mehr Fahrten per ÖPNV und weniger per Auto zurück gelegt werden sollen? Natürlich wird es befürchtungsgemäß einen Restanteil geben, der sich nicht ersetzen lassen wird. So realistisch bin ich auch. Nur die Schwelle, was eine notwendige Autobenutzung ist, die muss generell angehoben werden, und darf irgendwann nicht mehr den Gutdünken des einzelnen unterliegen. Weil sonst findet selbst derjenige, der 15m vom Haus zum Zigarettenautomat fährt immer noch nen Grund, warum das nun eben sein muss (und sei es nur die allerdümmlichste Begründung, weil er es sich leisten könne - er vielleicht schon, aber der Planet nicht).

In Falle Güter auf die Schiene könnte das z.B wieder eine Regelung sein, Tranporte über mehr als x km (in der DDR waren das z.B 50) müssen zwingend per Bahn erfolgen. (Natürlich muss die Bahn dann wieder Einzelwagenverkehr auf die Beine stellen, und Cargo paar Schippendrauf legen, aber andere Eisenbahnen machen das heute schon besser, das wäre auch hinzukriegen). Falls wer glaubt, das sei mit modernen demokratischen Staaten nicht vereinbar, verweise ich auf so Verkehre wie diesen hier [de.wikipedia.org] Dort kann man auch die Bahnnutzung verpflichtend machen, ohne das die Demokratie zur Debatte steht (in der Schweiz gibt es da m.W auch einige davon - wenn's muss, dann geht es) Voraussetzung ist aber eine Politik, die nicht wie unsere an den Fäden der Autolobby zappelt.

Auch für die Autonutzung wird es Limits geben müssen. Und wenn wir ehrlich sind, müsste man heute schon anfangen, sich Gedanken zu machen, wie die ausschauen sollen, weil wir haben keine Jahrezehnte mehr Zeit, in die Gänge zu kommen. und natürlich gehören da auch Gedanken dazu, wie man die Hürde, den ÖPNV zu nutzen niederschwellig hält (sinnvolle Ticketpreisgestalung nicht zu teuer, aber auch nicht zu billig), und zugleich auch dort den Leuten ein sinnvolles Angebot unterbreitet, wo der Nahverkehr heute nur Randerscheinung ist.

Gruß D. Vielberth
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.05.2022 23:02 von Daniel Vielberth.
Zitat
Daniel Vielberth
Falls wer glaubt, das sei mit modernen demokratischen Staaten nicht vereinbar, verweise ich auf so Verkehre wie diesen hier [de.wikipedia.org] Dort kann man auch die Bahnnutzung verpflichtend machen, ohne das die Demokratie zur Debatte steht (in der Schweiz gibt es da m.W auch einige davon - wenn's muss, dann geht es)

Ist das jetzt dein voller Ernst?
Die Autoschleuse Tauernbahn als verpflichtende Nutzung der Bahn anzusehen?
Kennst Du die Gegebenheiten dort? Scheinbar nicht, sonst würdest Du nicht so einen Mist schreiben...

Es gab zwischen Mallnitz und Böckstein, also zwischen dem Gasteiner Tal und dem Mölltal noch nie eine direkte Straßenverbindung. Die Autoschleuse Tauernbahn verkürzt die Strecke auf der Straße zwischen diesen beiden Tälern daher erheblich. Es ist daher einfach auch für Autofahrer hier viel Praktischer die Autoschleuse zu nutzen.

Laut Navi App: Bad Gastein - Obervellach:
Auf der Straße kürzeste Strecke 142km, 2:27.
Mit der Autoschleuse: 27km, weniger als eine Stunde.

Vor dem Bau der Tauernautobahn war die Autoschleuse Tauernbahn auch eine gern genutzte Alternative um in den Süden zu kommen. Zumal Historisch betrachtet gerade dort, vor allem auch Winterfeste Nord - Süd Straßenverbindungen Rar waren.
In der Schweiz schaut es dort wo es Autoverlad gibt oftmals ähnlich aus. Gezwungen wird dazu auf jedenfall niemand. Im Gegenteil: Die Autofahrer haben einen Vorteil durch die Nutzung vom Autoverlad. Sei es an der Tauernschleuse oder am Vereinatunnel.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2022 00:02 von marco2206.


Wie schauts aus mit Sylt?
Man kann Straßen auch wieder schließen... Beispiel autofreies Zermatt: [de.wikipedia.org] dort seit 1931. Anstatt bei jeder Einschränkung der vermeintlichen eigenen Freiheit in Schnappatmung zu verfallenwürde ich dann gerne mal einen konkreten Gegenvorschlag hören, wie der Autoverkehr denn dann deiner Meinung nach weniger werden soll. Weil ich hoffe wir sind uns zumindest darin einig, das das gesschen muss.

Gruß D. Vielberth
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.05.2022 23:51 von Daniel Vielberth.
Zitat
Daniel Vielberth
Man kann Straßen auch wieder schließen... Beispiel autofreies Zermatt: [de.wikipedia.org] dort seit 1931. Anstatt bei jeder Einschränkung der vermeintlichen eigenen Freiheit in Schnappatmung zu verfallenwürde ich dann gerne mal einen konkreten Gegenvorschlag hören, wie der Autoverkehr denn dann deiner Meinung nach weniger werden soll. Weil ich hoffe wir sind uns zumindest darin einig, das das gesschen muss.

Warum kommst Du jetzt mit sowas? Warum keine konkrete Antwort auf Dein "Beispiel" mit der Tauernschleuse, das der totale Griff ins Klo war?

Die Tauernschleuse wird nicht genutzt weil es verpflichtend ist, sondern weil sie einen Praktischen Nutzen bietet. Ursache und Wirkung bitte nicht verwechseln!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2022 00:01 von marco2206.
Zitat
Daniel Vielberth
Man kann Straßen auch wieder schließen... Beispiel autofreies Zermatt: [de.wikipedia.org] dort seit 1931.

Und zum Thema Autofreies Zermatt: 1931, das ist lange her. Und Heutzutage dürfte das Merkmal "Autofrei" wohl für den Tourismus in Zermatt durchaus einige Bedeutung haben.
Autofrei ist Zermatt trotzdem nicht, denn:

Zitat
Aus dem verlinkten Wikipediaartikel
Die Strassen von Zermatt sind für den privaten Autoverkehr seit 1931 gesperrt. Das bestehende Fahrverbot haben die Stimmberechtigten von Zermatt in den Jahren 1972 und 1986 bestätigt. Die 5 km lange Strasse zwischen Täsch und Zermatt darf nur mit einer Spezialbewilligung befahren werden, die an Einheimische, Gäste mit einer Zweitwohnung, Taxis, Versorgungs- und Rettungsfahrzeuge vergeben wird. Die Verkehrskapazität der Strasse ist inzwischen überschritten.

Und noch mehr würde heutzutage ohne Ausbau dann auch nicht ohne weiteres gehen. Also ist es wohl gut am Status "Autofrei" weiterhin festzuhalten
Und wieder höre ich nur, nein woll mer net, mach mer net, aber keinen Gegenvorschlag. Es gibt verpflichtende Auto und oder LKW Verladungen, ggf habe ich das falsche Beispiel raus gekramt. Allerdings muss ich sagen, je mehr alle Vorschläge unbesehen abgeschmettert werden, umzu mehr wird mir bewusst, warum solche Beschlüsse bei uns von der Politik ohne Beteiligung der Bevölkerung durchgezogen werden müssen, weil offenbar besteht unserer Bevölkerung doch ausschließlich als Nimbys die ohne Gesetzeskeule keine Zugeständnisse an unsern Planeten machen... Bedauerlich.

Gruß D. Vielberth
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Zitat
Daniel Vielberth
Und wieder höre ich nur, nein woll mer net, mach mer net, aber keinen Gegenvorschlag.

Habe ich das gesagt? Ich habe lediglich für deine "Beispiele" mit Argumenten gezeigt, das dies eben keine Beispiele sind.

Und für was bitte soll ich da nun einen Gegenvorschlag bringen? In Bezug auf LKW Transitverkehr machen es die Schweiz und Österreich vor, wie man Verkehre auf die Schiene verlagert. Wobei Österreich hier in der Vergangenheit bereits einmal mehr gesteuert hat als aktuell (Ökopunkte hieß das System damals glaube ich). Aber was hat das mit der kruden These zu tun, das am Tauern der Straßenverkehr auf die Schiene gezwungen wird? Ich wiederhole es nochmals: Das hat nichts mit Zwang zu tun, sondern mit Praktischem nutzen. Und genau das ist es was man schaffen muss: Einen praktischen Nutzen. Dann wird das System Eisenbahn und ÖPNV auch akzeptiert. Allerdings darf man das schaffen von praktischen Nutzen nicht über die reinen Kosten für die jeweiligen Verkehrsträger tun. Denn das wäre nicht sozial wenn der Abteilungsleiter es sich nach wie vor leisten kann mit dem dicken Benz zur Arbeit zu fahren, während die Arbeiter seiner Abteilung mit dem ÖPNV zu Billigstpreisen vorlieb nehmen müssen, dafür aber 3x so lange unterwegs sind.
Die VAG propagiert das 9 Euro Ticket nun auch per Bahnsteigansagen ich glaube die VAG WILL unbedingt insolvent werden!

Zu der Idee einer Autofreien Stadt muss ich mal dazu sagen, das geht (wahrscheinlich) gar nicht... wobei, eine deutsche Insel ist ja auch Autofrei, dort gibt es glaube ich nur einen Rettungswagen und einen Polizeiwagen als KFZ...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
> Das hat nichts mit Zwang zu tun, sondern mit Praktischem nutzen. Und genau das ist es was man schaffen muss: Einen praktischen Nutzen. Dann wird das
> System Eisenbahn und ÖPNV auch akzeptiert. Allerdings darf man das schaffen von praktischen Nutzen nicht über die reinen Kosten für die jeweiligen
> Verkehrsträger tun. Denn das wäre nicht sozial wenn der Abteilungsleiter es sich nach wie vor leisten kann mit dem dicken Benz zur Arbeit zu fahren,
> während die Arbeiter seiner Abteilung mit dem ÖPNV zu Billigstpreisen vorlieb nehmen müssen, dafür aber 3x so lange unterwegs sind.

Das es nicht rein über die Kosten geht, das gehe ich mit. Aber, den Punkt, das es gelingen könnte mit den öffentlichen Nahverkehrkehr gleich schnell oder schneller als mit dem Auto zu sein, das KANN meiner Meinung nach der ÖPNV nicht leisten, außer unter zwei Sonderbedingungen: 1. Die Stadt aus so vom Verkehr dicht, das vor lauter Stau der MIV die meiste Zeit zähflüssig bis garnicht fließt. Das haben Megastädte, geht dann aber zugleich mit Smog und weiteren Umweltbelastungen einher, und sollte sicher nicht das Ziel für überall sein. Möglichkeit 2. Man schafft Bereiche, die für den MIV einfach nicht mehr attraktiv oder garnicht erreichbar sind. Das ist für so Städte wie Nürnberg die einzige Möglichkeit. Ich weiß, jetzt kommt wieder die Keule "Das ist Zwang/ Druck" Ich bleibe dabei, Anreize reichen nicht. Klar, der Nahverkehr muss verbessert werden. Aber wie soll denn Netz aussehen, bei dem der ÖPNV auf allen relationen den MIV schlagen kann? 10 U-Bahnen und 20 S-Bahnen? Rufbus von Tür zu Tür? Lufttaxis für jeden? Bleiben wir realistisch, das geht net.

Übrigens selbst des hochgelobte Frankreich, von dem wir ja oft unsinnige Lösungen kopieren wollen, könnte uns in dieser Hinsicht wirklich mal als Vorbild dienen. Da war ein Bereicht über eine der Städte, die sich neu wieder ne Trambahn zugelegt haben (könnte Bordeux gewesen sein, bin mir nimmer ganz sicher der bericht ist paar Jahre her), wo eine Reisegruppe die Straßenbahn vorgeführt bekommen hat, und die haben dann beschrieben, das die Ausfallstraßen der Stadt ab einem bestimmten Punkt vorm Stadtzentrum in Tunnel verschwinden, und in der Stadt nicht mehr zum Vorschein kommen, sodass, wer ins Stadtzentrum will, nur die Trambahn nehmen kann. Dann muss wirklich auch der Manager in der Bahn sitzen, um sein Ziel zu erreichen.

Autofreie Zonen beginnen und über die Jahre vergrößern. Neue Stadtteile nur mit ÖPNV und mit wenig Straßen anlegen, Parkplätze streichen. Ich sehe nicht, wie ein Weg daran vorbei führen könnte. Die Bequemlichkeit eines Autos kann der Nahverkehr nicht liefern. So zielgenau kann kein Netz sein (das wir in Nürnberg Ausbaubedarf haben bleibt davon unbenommen). Also muss die Attraktivität des Straßenverkehr sinken, um zu erreichen, das der Nahverkehr wieder konkurenzfähig wird.

Gruß D. Vielberth
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Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Christian0911
Die VAG propagiert das 9 Euro Ticket nun auch per Bahnsteigansagen ich glaube die VAG WILL unbedingt insolvent werden!

Den Zusammenhang muss du mir jetzt mal erklären?
an Pro Tram

Ich bin zwar nicht Christian, aber das kann ich dir auch erklären.

Das was der Bund auszugeben bereit ist, deckt bei weitem nicht die Kosten die entstehen werden. Laut Statistik sollen 46% der Deutschen den ÖPNV nutzen. Bei 83 Millionen Einwohner fahren also gut 38 Millionen öffentlich. Ich nehme jetzt mal die Zahlen von Nürnberg, ein Jahres-Abo Zone A kostet derzeit 61,60€ während der Aktion 9€ pro Monat. Pro Fahrgast fehlen also 52,60€ an Einahmen. Für 38 Millionen Öffi-Nutzer entstünden also Mindereinahmen in Höhe von 38.000.000 * 52,60 = 1.998.800.000 Runden wir es auf 2 Milliarden auf (Natürlich ist mir bewusst, das die Monatskarten überall anders kosten, diese Vereinfachung habe ich der Nachvollziehbarkeit halber gewählt). 2 Milliarden pro Monat, ergo 6 Milliarden über den Gesamtzeitraum der Aktion.
Vorgesehen sind vom Bund 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen. Soweit ich das verstehe, ist das keine monatliche Zahlung des Bundes sondern für alle drei Monate. Selbst wenn das Ticket nur für die Zone A gelten würde, reicht das nicht.

Das 9 Euroticket soll aber Bundesweit gelten. Wir müssten als einen viel höheren Ticketpreis annehmen. Der Geltungsumfang des 9 Euro Ticket lässt sich am ehesten mit einer Monatsversion des Schönen Wochendtickts erklären. Das war zuletzt vor seiner Einstellung bei 44€ für eine Person pro Tag (und das Ticket war schon stark rabbatiert und längst nicht jedes Nahverkehrsunternehmen machte mit). 44€ * 30 Tage ist 1320€ Davon ziehen wir die 9 Euro die als Einnahme verbleiben ab, erhalten 1311€ und multiplizieren das mit unseren 38.000.000 Fahrgästen: 49.818.000.000€ Mindereinnahmen für die Verkehrsunternehmen. Pro Monat 50 Milliarden also * 3 = 150 Milliarden Bedarf, gezahlt werden kontra 2,5 Milliarden die echt gezahlt werden. Das KANN nicht funktionieren.

Das heißt: Wahlweise steigen danach die Ticketpreise bösartigst, oder der Verkehr wird ausgedünnt, oder ganz eingestellt. Wegen ruinierter Finanzierung. Völlig logisch. Das ist der Grund, warum z.B. ich das Ticket nicht unterstützen will, ich will nicht schuld an den schädlichen Folgen sein, die dieses Ticket bringen wird.

EDIT: Hatte nur die Kosten pro Monat ausgerechnet, Multiplikation mit 3 noch eingefügt

Gruß D. Vielberth
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5 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2022 10:29 von Daniel Vielberth.
Zitat
Daniel Vielberth

Autofreie Zonen beginnen und über die Jahre vergrößern. Neue Stadtteile nur mit ÖPNV und mit wenig Straßen anlegen, Parkplätze streichen.

Und hier schreibst Du selbst was da der wesentliche Faktor dabei ist, über die Jahre .
Und das werden keine drei und keine fünf Jahre sein. Das wird sich wenn dann ehr im Rahmen von Jahrzehnten bewegen. Nur so kann so ein Umbruch auch funktionieren.

Und dein Vorschlag bezieht sich jetzt wohl nur auf die Städte. Vielleicht ist da ja doch inzwischen etwas bei dir angekommen, das man solche Konzepte nicht ohne weiteres auf auf Kleinkleckersdorf und Hintertupfing anwenden kann.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2022 10:28 von marco2206.
an macro2206

Über die Jahre meint aber nicht, sich erst in x Jahren Gedanken zu machen, sondern heute nachdenken, um schnellstmögliche Umsetzung zu gewährleisten. Auf dem Land muss das ganze natürlich erstmal stadtnah erfolgen, in Großraum Nürnberg könnten erste Orte dafür z.B Zirndorf/ Oberasbach, Kleinschwarzenlohe und Wendelstein sein, deren ÖPNV so gut mit Nürnberg verquickt werden kann, das auch dort Autofreie Zonen schnell möglich werden, und dann breitet sich das immer weiter von der Stadt weg aus. Sicher, bis Litterzhofen einen 20 minutentakt haben wird, lebe ich wohl nimmer, aber wenigstens anfangen muss man es jetzt schon.

Gruß D. Vielberth
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2022 10:36 von Daniel Vielberth.
Zitat
Daniel Vielberth
an macro2206

Über die Jahre meint aber nicht, sich erst in x Jahren Gedanken zu machen, sondern heute nachdenken, um schnellstmögliche Umsetzung zu gewährleisten. Auf dem Land muss das ganze natürlich erstmal stadtnah erfolgen, in Großraum Nürnberg könnten erste Orte dafür z.B Zirndorf/ Oberasbach, Kleinschwarzenlohe und Wendelstein sein, deren ÖPNV so gut mit Nürnberg verquickt werden kann, das auch dort Autofreie Zonen schnell möglich werden, und dann breitet sich das immer weiter von der Stadt weg aus. Sicher, bis Litterzhofen einen 20 minutentakt haben wird, lebe ich wohl nimmer, aber wenigstens anfangen muss man es jetzt schon.

... Schade... Es hat so gut angefangen. Und jetzt rutscht Du wieder so tief ab...

Zitat
Zitat
deren ÖPNV so gut mit Nürnberg verquickt werden kann, das auch dort Autofreie Zonen schnell möglich werden,

Nürnberg ist nicht der Nabel der Welt!

Und Schnellstmögliche Umsetzung fordern nur Ideologen, aber keine Realisten. Ja, man muss sich bei der Umsetzung von neuen Projekten da Gedanken machen. In Nürnberg, beim neuen Stadtteil Lichtenreuth, da gäbe es für sowas Potential. Wie das in Lichtenreuth alles konkret umgesetzt wird weiß ich allerdings nicht. Potential hätte so ein Autofreier Stadtteil jedenfalls, denn inzwischen gibt es ja doch viele, vor allem Junge Menschen die bewusst auf das Auto verzichten.

Es kann und darf aber nicht sein, daß diese Menschen ihre Lebensweise kurz, oder auch nur Mittelfristig, allen anderen durch Verbote aufzwingen wollen.

Ja, ich weiß, jetzt kommt wieder "aber das Klima..." Ja, das Klima ändert sich. Ja, Klimaveränderungen gab es auf dem Planeten schon immer. Ja, der Unterschied derzeit ist aber, daß es sich aktuell schneller verändert, richtig.

Und trotzdem: Deutschland alleine wird das niemals aufhalten können. Auch wenn wir alle Deutschen von Heute auf Morgen radikal in der Mobilität einschränken würden. Oder denkst Du wirklich man kann fast 200 Jahre Industrielle Revolution in 5 Jahren rückgängig machen?

Übrigens, zum Thema ÖPNV und Zeitbedarf:

Ich war kürzlich zwangsläufig mit der Bahn von Ansbach in den Zenngrund unterwegs. Mit dem Auto nicht ganz 30km, gute halbe Stunde Fahrzeit.
Mit der Bahn war ich über zwei Stunden unterwegs, von Tür zu Tür sogar mehr als 2 1/2 Stunden. Das ist das Problem vom "Zwangs ÖPNV" für alle! Und solche Verkehrsbeziehungen die gibt es überall in Bayern und auch in Deutschland.
> Es kann und darf aber nicht sein, daß diese Menschen ihre Lebensweise kurz, oder auch nur Mittelfristig, allen anderen durch Verbote aufzwingen wollen.

Es wird nciht ohne funktionieren, so rational sind wir Menschen leider nicht, das sieht man doch.

> Auch wenn wir alle Deutschen von Heute auf Morgen radikal in der Mobilität einschränken würden.

Wenn wir es unterlassen, weil die andern auch nix tun, sind wir dann nciht genauso schlecht wie die anderen?

> Ich war kürzlich zwangsläufig mit der Bahn von Ansbach in den Zenngrund unterwegs. Mit dem Auto nicht ganz 30km, gute halbe Stunde Fahrzeit.
> Mit der Bahn war ich über zwei Stunden unterwegs, von Tür zu Tür sogar mehr als 2 1/2 Stunden. Das ist das Problem vom "Zwangs ÖPNV" für alle! Und
> solche Verkehrsbeziehungen die gibt es überall in Bayern und auch in Deutschland.

Kenne ich. Zu allem meinen Arbeitsorten, wo ich je war, wäre es mit dem Auto immer bequemer und schneller gewesen, sei es in der Schmalau, sei es Hirschaid, Oberdachstetten, Kirchenlaibach, selbst Hartmannshof könnte ich mit dem Auto unterbieten. Deswegen sage ich ja, das ÖPNV-Angebot KANN niemals mit dem Auto mithalten, solange man die Straße nicht unattraktiver macht. Oder man muss ein sehr konsequenter Mensch sein, es sich gegen allen Widerstand jeden tag aufs neue an zu tun, öffentlich zu fahren. Man kann da nix schönreden. Man ist und bleibt als ÖPNV-Kunde immer der Gelackmaierte. Und selbst die Argumente, man könne ja dann das Frühstück in den Zug verlegen, oder sonstwie die Fahrzeit sinnvoll nutzen treffen ja derzeit auch nicht zu (so konnte man sich das Pendeln ja vor Corona schön reden, aber selbst dieser Minimalkomfort ist ja Geschichte)

Gruß D. Vielberth
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2022 11:14 von Daniel Vielberth.
Zitat
Daniel Vielberth
> Es kann und darf aber nicht sein, daß diese Menschen ihre Lebensweise kurz, oder auch nur Mittelfristig, allen anderen durch Verbote aufzwingen wollen.

Es wird nciht ohne funktionieren, so rational sind wir Menschen leider nicht, das sieht man doch.

Stimmt, Ideologie lässt sich bei Logisch denkenden Menschen nur durch Verbote durchsetzen...

Zitat
Daniel Vielberth
Wenn wir es unterlassen, weil die andern auch nix tun, sind wir dann nciht genauso schlecht wie die anderen?

Wir sind schlechte Menschen, weil wir Leben, so wie wir Leben?
Und unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern... Was waren das nur für grundschlechte üble Menschen....

Tipp für dich: Gehe für die Grünen in die Politik und besetzte dort ein hochraniges Amt. Die suchen solche Leute wie dich...



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2022 11:54 von marco2206.
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