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Stadtbahn Nürnberg Vor und Nachteile
geschrieben von Gartenlaube 
Hallo,

Welche Vor und Nachteile seht Ihr, wenn man die U-Bahn in ein Stadtbahnsystem umbauen würde? Man müsste die Stromschiene abmontieren und dann erstmal eine Oberleitungsinfrastruktur neu bauen. Außerdem müsste man aufwendig die Tunnelstrecken umbauen. Welche nachteile seht Ihr dadurch?

Ich bin ja ein Fan von der Essener Stadtbahn kann auch an diesen coolen Wagen liegen: [www.youtube.com]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.08.2024 06:33 von Gartenlaube.
Ich war schon mal in Stuttgart, Bielefeld und Hannover mit der Stadtbahn unterwegs.
im direkten Vergleich mit unserer Nürnberger U-Bahn hatte ich immer den Eindruck das die Stadtbahnzüge viel kleiner und enger sind als die U-Bahn.
Hallo allseits,

Vorteile sehe ich im heutigen Bauzustand kaum welche, weil die Möglichkeiten, Abzweigungen in die U-Bahn nachträglich einzufügen sehr begrenzt sind, sprich die heutigen Tunnelanlagen weiteren Linien zugänglich zu machen sehr schwierig werden dürfte, ettliche Strecken können überhaupt mehr nicht in die U-Bahn eingefädelt werden.

Im Gegensatz zu München hat man bei unseren Bahnhofskonstruktionen und Tunneln einen möglichen Oberleitungsbetrieb nicht berücksichtigt, unser Lichtraumprofil ist also nochmal nach oben hin kleiner, und die Decken der Verteilergeschosse sind noch näher über den Fahrzeugen als in Minga. Da müssten einige Bahnhöfe ganz massiv umgebaut werden, wollte man das tun.

Dann ergäbe sich das Problem, das wohl weniger Sitzplätze angeboten werden können, da die Einzelfahrzeuge in der Länge kürzer oder mit Gelenken ausgestattet werden müssten, um Straßenbahntauglich zu werden, schmäler würden die außerdem, weil mit 2,90m käme man oben um fast keine Kurven rum.

Durch kleinere Raddurchmesser der Stadtbahnfahrzeuge würde ich auch erwarten, das es gegenüber heutigen Fahrzeugen mehr schuckelt und nickt, der Sinuslauf ausgeprägerter wird, der Fahrkomfort also auch auf diesem Gebiet nachlässt.

Sofern es tatsächlich gelingt, die Stadtbahn an Oberflächenstrecken anzuschließen holt man sich nicht zuletzt sämtliche Betriebstörungen von der Oberfläche mit hinein in den Tunnel, das Können der Autofahrer nimmt stetig ab, und damit die Unfälle zu, zusätzlich zu den Problemen durch alternde Technik kämen dann also dauernde Störungen aus dem Oberflächenverkehr hinzu, in punkto Zuverlässigkeit erwarte ich daher bei Stadtbahnbetrieb eine Reduktion der Zuverlässigkeit auf vielleicht 75% des heutigen Niveaus, wenn gut geht, weniger ist natürlich auch möglich.

Das ganze wäre also ein großes Downgrade mit zweifelhaften Nutzen, das große Ziel der Wiedererreichbarkeit der Innenstadt mit den bestehenden Straßenbahnlinien erscheint mir nicht mehr erreichbar.

Noch nicht gesprochen haben wir jetzt von den Hochflurbahnsteigen im Straßenraum und deren teilweiser Raumunverträglichkeit, nicht zuletzt auch den Umrüstungen der Signalanlagen und ständigen Halten im Tunnel, wenn man zu viele Linien durch zu wenig Tunnel stopfen will (in Stuttgart mussten die Züge schon damals in den Tunnel halten, als das bei uns (vor Einführung der AGT-U-Bahn) noch gänzlich unbekannt war).

Das soll kein Pladoyer gegen Tunnelanlagen der Straßenbahn generell sein (es gibt Stellen, wo ich der Straßenbahn Tunnel spendieren würde), nur von den vorhanden U-Bahnlinien sollte man weitgehend die Finger lassen, will man eine massive Verschlechtung ohne entsprechenden Gegennutzen vermeiden.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Das wurde doch schon mal ausfühlichst diskutiert: [www.bahninfo-forum.de]

Bitte das erst mal das durchlesen. Und nur mit dem Thema weitermachen, wenn es wirklich noch was Neues dazu gibt.
Ein Stadtbahnwagen mit Stromabnehmer ist für unsere Röhren zu hoch.
Ich interessiere mich eben für die Geschichte der U-Bahnen und Stadtbahnen in D
Zitat
Gartenlaube
Ich interessiere mich eben für die Geschichte der U-Bahnen und Stadtbahnen in D

Ja, aber Du bist hier im Frankenforum. U- und Stadtbahnen in Deutschland kannst Du im Deutschlandforum diskutieren.
Zitat
Gartenlaube
Welche Vor und Nachteile seht Ihr, wenn man die U-Bahn in ein Stadtbahnsystem umbauen würde? Man müsste die Stromschiene abmontieren und dann erstmal eine Oberleitungsinfrastruktur neu bauen. Außerdem müsste man aufwendig die Tunnelstrecken umbauen.

Da Stadtbahn nicht 100% definiert ist solltest du erstmal erklären was du genau meinst.
Man kann vermuten, dass du UBahn und Straßenbahn in ein System überführen willst. Es wurde ja schon dargelegt, dass beide Systeme gänzlich inkompatibel sind. Man könnte nicht mal mehr Fahrzeuge von einem System nutzen. Ubahn Wagen kann man nicht auf den Straßenbahngleisen fahren lassen und Straßenbahnwagen müssten durch Wendezüge ersetzt werden.

Letztlich ein kompletter Neubau ohne wirkliche Vorteile.

Aber trotzdem kann man durchaus darüber nachdenken die bestehenden Systeme so zu erweitern dass es letzlich eine Stadtbahn ist. Nur nicht zusammen.

So gibt es beim künftigen UBahnhof Gebersdorf eine Bauvorleistung, mit der man die frühere Bibertbahn anschließen könnte. Das könnte man klassisch mit zusätzlichen Dachstromträger realisieren oder auch mit moderner Akkutechnik.

Oder noch utopischer: Die Stub wird super erfolgreich und man will die Fahrzeiten verkürzen. Das langsamste Stück ist innerhalb des B4R Rings. Man nutzt die Bauvorleistungen für die mal geplante U4 am Plärrer und Friedrich Döner Platz und baut statt einer Ubahn einen Straßenbahn Tunnel. Aber wie gesagt, sowas ist utopisch. Und neue Strecken sind wichtiger als der Umbau bestehender.
Zitat
Marktkauf
Ein Stadtbahnwagen mit Stromabnehmer ist für unsere Röhren zu hoch.

Ich dachte für den Betriebshof hätten die Fahrzeuge schon Hilfsstromabnehmer?

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Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!
Zitat
Nukebro
Zitat
Marktkauf
Ein Stadtbahnwagen mit Stromabnehmer ist für unsere Röhren zu hoch.

Ich dachte für den Betriebshof hätten die Fahrzeuge schon Hilfsstromabnehmer?

Eben...für die Ein- und Ausfahrt in die Halle in Langwasser (wo es eine Stromschiene gibt) mit entsprechende reduzierter Geschwindigkeit.

Aber: die Fahrzeuge passen mit ausgefahrenen Hilfsstromabnehmer (auf dem Dach) nicht in das Lichtraumprofil von der Röhre (in die eh dann noch eine Deckenstromschiene o.ä. eingebaut werden müsste).

Ob der verbaute Hilfsstromabnehmer für die Streckenhöchstgeschwindigkeit geeignet ist, ist wohl eine ebenso spannende Frage, wie die, ob der Einbauraum für eine andere Bauart ausreichen würde...
Zitat
schroed2

Ob der verbaute Hilfsstromabnehmer für die Streckenhöchstgeschwindigkeit geeignet ist, ist wohl eine ebenso spannende Frage, wie die, ob der Einbauraum für eine andere Bauart ausreichen würde...

Nein und Nein.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Christian0911
Zitat
schroed2

Ob der verbaute Hilfsstromabnehmer für die Streckenhöchstgeschwindigkeit geeignet ist, ist wohl eine ebenso spannende Frage, wie die, ob der Einbauraum für eine andere Bauart ausreichen würde...

Nein und Nein.

Ganz so pauschal wollte ich das Thema bewusst nicht abhandeln, aber ich gehe auch davon aus, dass spätestens der mit dieser Idee verbundene Aufwand für Umrüstung, Zulassung usw. zum gleichen Ergebnis wie bei Dir führt.
Zitat
schroed2

Ganz so pauschal wollte ich das Thema bewusst nicht abhandeln, aber ich gehe auch davon aus, dass spätestens der mit dieser Idee verbundene Aufwand für Umrüstung, Zulassung usw. zum gleichen Ergebnis wie bei Dir führt.

Es gab irgendwo skizzen wie hoch der DT1 ist und wie das Tunnelprofil der U-Bahn Nürnberg ist, finde diese aber gerade nicht, wird halt das ähnliche Problem wie mit den Tunneln richtung Neuhaus sein das man die teuer und umständlich aufweiten müsste, zudem noch die Bahnsteige anpassen (siehe damals Muggenhof/Stadtgrenze als dort Straßenbahnen anhielten)

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Christian0911
Zitat
schroed2

Ganz so pauschal wollte ich das Thema bewusst nicht abhandeln, aber ich gehe auch davon aus, dass spätestens der mit dieser Idee verbundene Aufwand für Umrüstung, Zulassung usw. zum gleichen Ergebnis wie bei Dir führt.

Es gab irgendwo skizzen wie hoch der DT1 ist und wie das Tunnelprofil der U-Bahn Nürnberg ist, finde diese aber gerade nicht, wird halt das ähnliche Problem wie mit den Tunneln richtung Neuhaus sein das man die teuer und umständlich aufweiten müsste, zudem noch die Bahnsteige anpassen (siehe damals Muggenhof/Stadtgrenze als dort Straßenbahnen anhielten)

Wäre es nicht möglich, im Tunnel mit Bügel unten zu fahren und ihn erst auf der Rampe auszuklappen?

Dann bräuchte man halt zwei Stromabnehmer (für seitliche Stromschiene und für Oberleitung) aber so was hatten zum Beispiel die allerersten Eurostar Züge also prinzipiell baubar wäre es wohl...

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Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!
Zitat
Nukebro
Wäre es nicht möglich, im Tunnel mit Bügel unten zu fahren und ihn erst auf der Rampe auszuklappen?

Denk mal scharf nach - wo sollte der eingeklappte Stromabnehmer denn ihn? Wo soll da Platz sein?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Nukebro
Wäre es nicht möglich, im Tunnel mit Bügel unten zu fahren und ihn erst auf der Rampe auszuklappen?

Denk mal scharf nach - wo sollte der eingeklappte Stromabnehmer denn ihn? Wo soll da Platz sein?

Naja die haben ja jetzt schon einen Hilfsstromabnehmer. Ob ein "richtiger" (wodurch genau unterscheidet der sich?) dann deutlich mehr Platz im eingeklappten Zustand bräuchte?

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Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!
Bräuchte er.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
> Denk mal scharf nach - wo sollte der eingeklappte Stromabnehmer denn ihn? Wo soll da Platz sein?

Das ist alles bereits seit langem durhgerechnet, es ginge, aber man hat im U-Bahnwagen dann unter dem Stromabnehmer eine reduzierte Deckenhöhe, weil der Bügel in abgebügelten Zustand bündig mit der Wagenverblechung oben sein muss. Ist alles bei Karr nachzulesen, den hatten wir neulich schon mal mal, wo es darum ging, was man tun müsste, um die StuB fit für die Mitbenutzung der Eisenbahn zu kriegen, scrollt man dort bis Nürnberg sieht man, wie ein vollwertiger Stromabnehmer in ein U-Bahnfahrzeug eingebaut werden müsste: [www.karr.de] insbesondere diese Grafik: [www.karr.de] Gehen würde es, man muss halt nur ein passendes Fahrzeug beschaffen.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Ergänzung: Trotzdem es also technisch möglich ist, ist es dennoch nicht sinnvoll, dies für Stadtbahn-Anwendungen zu nutzen, denn sonst holen wir uns dafür Probleme wie Hannover und Frankfurt an die Backe, wie man Stadtbildverträgliche Hochbahnsteige erstellt, diese Lösung sollte wenn dann nur für die Anwendung Übergang auf (ehemalige) Eisenbahnstrecken gewählt werden, wo ein hermetisches Abtrennen des Fahrweg und Vermeidung von Bahnübergängen eben weder sinnvoll noch unbedingt nötig ist.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Ergänzung: Trotzdem es also technisch möglich ist, ist es dennoch nicht sinnvoll, dies für Stadtbahn-Anwendungen zu nutzen, denn sonst holen wir uns dafür Probleme wie Hannover und Frankfurt an die Backe, wie man Stadtbildverträgliche Hochbahnsteige erstellt, diese Lösung sollte wenn dann nur für die Anwendung Übergang auf (ehemalige) Eisenbahnstrecken gewählt werden, wo ein hermetisches Abtrennen des Fahrweg und Vermeidung von Bahnübergängen eben weder sinnvoll noch unbedingt nötig ist.

Kann ich nur unterstützen. Stuttgart und Frankfurt sind da abschreckende Beispiele, auch wenn es bei beiden Besonderheit gibt - in Stuttgart die unterschiedlichen Spurweiten und Haltestellen mit zwei Bahnsteighöhen (sowas kommt bei schwäbischer Knausrigkeit raus, deswegen ist auch das Tunnelbahnhofdesaster dort völlig unschwäbisch), und Frankfurt hatte auch Tramwagen mit Stufenanpassungen für die Bahnsteighöhe, was auch nicht gerade der Brüller war, und auch die unterschiedlichen Lichtraumbreiten zu peinlichen Fehlern bei der Beschaffung führten...

In städtischen Zentren ist die U-Bahn unschlagbar, was Leistungsfähigkeit und Schnelligkeit anbelangt. Nachteil ist die Beschränkung auf Hauptachsen und den Stadtbereich - Linien ins Umland rechnen sich nur bei Zielen wie dem Flughafen. Die StUB ist sinnvoll, weil sie drei städtische Zentren durchquert, in denen ein U-Bahn- oder U-Strabausbau sehr aufwändig und teuer wäre. Auch für die Flächendeckung im Stadtbereich außerhalb der hochbelasteten Stammstrecken durch den Stadtkern ist die Tram eine gute Lösung - wenn man in des Kernnetz der U-Bahn will, muss man halt umsteigen. Eine Tramquerung der Sebalder Altstadt wäre gut und möglich, aber schon eine Süd-Nordquerung nicht mehr wirklich möglich. Man wird zunächst also mal mit beiden Systemen und ihren Vor- wie Nachteilen leben müssen, wie besonders dem Umsteigezwang bei Relationen zwischen Umland und Zentrum.

Warum aber nicht beide Vorteile verbinden? Für hauptbelastete Umlandrelationen, die keine städtischen Zentren durchqueren, eine Anbindung ans U-Bahnnetz via BO-Bahn und Hochbahnsteigen, aber mit Oberleitung und Oberflächenkreuzungen ohne Absperrung der Trasse? Dazu bräuchte es lediglich Fahrzeuge, die mit den Lichtraummaßen und Bahnsteighöhen der U-Bahn kompatibel sind und sowohl Stromschienenabnehmer für die U-Bahnbereiche wie auch Stromabnehmer für Oberleitung im Außenbereich haben (nach Karlsruher Modell vielleicht auch mit 15kV 16 2/3 Hz).

Ein Kandidat könnte eine Linie Gräfenberg - Cadolzburg/Großhabersdorf sein, mit Kursen, die abwechselnd über U2 (Einbindung am Kehrstumpf Ziegelstein und Fürth-West) oder Durchbindung über die nördliche Ringbahn haben. Bei der Zugdichte des automatischen Betriebs müsste man ja den Fahrplan nicht auf die Minute einhalten, sondern könnte dynamisch den Fahrplan der U2/U3-Züge an das Eintreffen der Umlandkurse anpassen.

So würden Relationen in Pendlerschwerpunkte aus dem Umland entstehen, die direkt das Zentrum bedienen und im Umland wie eine S-Bahn trassiert würden (was sie als Bahnstichstrecken ohnehin schon waren) - plus die Möglichkeit, diese Strecken auch für Vollbahnanbindung zu nutzen (falls natürlich die Schiene-Radkranzparameter das zulassen, vom Lichtraum müsste das gehen), z.B. für Güteranbindung ohne Umladen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.2024 09:43 von LaurenzBo.
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