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Wie die FSW-Planung Fortschritte beim ÖPNV-Ausbau verhindert
geschrieben von HansL 
Zitat
TomF

Es besteht ein Bedarf einer Straßenverbindung zwischen Jansenbrücke und Dianastraße. Und wenn die jetzige nicht mehr besteht oder behindert wird, dann staut es sich eben in den Bereichen daneben.
Dadurch würde bestimmt niemand auf den ÖPNV umsteigen. Denn wer schon jetzt lieber im täglichen Stau steht, der wechselt auch dann nicht.

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Sehe Dir doch bitte diese Verkehrszählung an: [online-service2.nuernberg.de]
Und hier besonders die Zahlen für den FSW im Jahr 2018. 20 % weniger Verkehr! Warum? Baustelle!
Die Autos sind spurlos verschwunden. Auf den anderen Einfallstraßen sind sie nicht aufgetaucht. Es gab somit keinen Verdrängungseffekt Richtung bewohnter Straßen.
Dass es angeblich einen solchen gäbe, liegt an den Behauptungen des längst überholten hydraulischen Verkehrsmodellen. Die heute außerhalb der Stadt Nürnberg kein Verkehrswissenschaftler mehr vertritt, der noch ernst genommen werden möchte. Das Modell betrachtet den Autoverkehr als feste Größe. Man kann nur steuern, über welche Straßen er fließt. Dieses Modell ist längst als hanebüchener Quatsch enttarnt.
Zum einen: Veränderungen im modal Split. Der durchaus stattfindet, wenn man nicht blauäugig auf die moralischen Appelle vertraut. Das funktioniert nicht, wie gerade die Grünen im Moment schmerzhaft erfahren. Klar ist fast jeder für eine Verkehrswende, weil sie Vorteile für alle bringt. Aber nur, wenn man selbst nichts ändern muss. Es ändert sich nur etwas über Push und Pull. Wie in Nürnberg durchaus zu sehen ist. Ausbau des ÖPNV und des Fuß- und Radverkehrs. Zulasten des Autoverkehrs.
Wo sind die Autos auf dem FSW 2018 hingekommen? Es gab sicher Umsteiger auf den ÖPNV. Die man schwer messen kann. 20 % Änderungen im Autoverkehr entscheiden über Stau. In der Bahn nur, ob man sitzen kann. Aber weit unterschätzt ist der induzierte Verkehr. Ob man überhaupt fährt und wohin, hängt davon ab, ob man hofft, zügig anzukommen. Noch nicht einmal die tatsächliche Fahrtdauer ist entscheidend.
Und das ist das Problem zwischen Jansen- und Otto-Brenner-Brücke. Die Leute hoffen auf eine Autobahn und sind enttäuscht wegen der Ampeln. Aber das macht diese Strecke nicht notwendig. Wer da heute durchfährt, hätte auch jetzt schon stadtverträglichere Möglichkeiten, sein Ziel zu erreichen.
Mittlerweile gibt es ja auch viel Homeoffice-Arbeitsplätze. Da fällt bestimmt auch ein gewisser Prozentteil an Autofahrten, natürlich auch an ÖPNV Fahrten weg. Zahlen während der Corona Pandemie ganz abgesehen.
Es ist dennoch sehr schwer für mich die Argumente abzuwägen.
Früher stimmte ich mit den Argumenten der FSW Befürworter überein. Viele sagen die Ampeln schaffen ein Stop-and-Go welches noch mehr Abgase an die geplagten Anwohner abgibt, als wenn sie durchfahren könnten. Mittlerweile liebäugle ich auch mit den Argumenten der Gegner.
Nur eines ist für mich klar: Es darf keinen Status Quo geben. So und so nicht. Von den Rampen bis zum U Bahnhof Rothenburger Str. ist das eine der hässlichsten Stellen in ganz Nürnberg. Die man natürlich gerne unter einem Deckel verstecken will, aber es braucht definitiv mehr grün.
Und natürlich würde der FSW Ausbau andere Projekte verzögern, das liegt auf der Hand. Was sehr, sehr schade wäre.
In den letzten Jahrzehnten hat aber die U Bahn stets den Ausbau der Straßenbahn behindert/unterbunden/verzögert.
Jetzt wo ich hoffte diese Zeiten wären mit dem Erreichen von Gebersdorf vorbei, kommt der FSW Ausbau und davor ja noch die leeren Kassen. Sparen ist angesagt.
Und das riecht schon verdammt nach Status Qou.
Zitat
Straßaboh-Fan
Mittlerweile gibt es ja auch viel Homeoffice-Arbeitsplätze. Da fällt bestimmt auch ein gewisser Prozentteil an Autofahrten, natürlich auch an ÖPNV Fahrten weg. Zahlen während der Corona Pandemie ganz abgesehen.

Interessanterweise haben sich die Zahlen im VGN-Gebiet und auch bei der VAG sehr schnell von der Corona-Krise erholt. Der VGN hat schon 2023 das Fahrgastniveau der Vor-Corona-Zeit wieder übertroffen.
Das die Menschen weniger ins Büro pendeln müssen, hat bei einigen zum Verkauf des 2.-Autos geführt. Die verbliebenen Fahrten haben diese Menschen oft auf den ÖPNV verlagert.

Auch hat das eher zu einer Verlagerung des Wegezwecks geführt, aber nur teilweise zu einer Reduktion der Wege. Die Menschen fahren ja immer noch zum Einkaufen, für Erledigungen und für die Freizeit. Diese Fahrten fanden früher eher konsolidert mit dem Weg von/zur Arbeit statt.
Zitat
Axel25
Interessanterweise haben sich die Zahlen im VGN-Gebiet und auch bei der VAG sehr schnell von der Corona-Krise erholt. Der VGN hat schon 2023 das Fahrgastniveau der Vor-Corona-Zeit wieder übertroffen.
Das die Menschen weniger ins Büro pendeln müssen, hat bei einigen zum Verkauf des 2.-Autos geführt. Die verbliebenen Fahrten haben diese Menschen oft auf den ÖPNV verlagert.

Auch hat das eher zu einer Verlagerung des Wegezwecks geführt, aber nur teilweise zu einer Reduktion der Wege. Die Menschen fahren ja immer noch zum Einkaufen, für Erledigungen und für die Freizeit. Diese Fahrten fanden früher eher konsolidert mit dem Weg von/zur Arbeit statt.


Trotz Homeoffice von vielen Arbeitnehmern, hatte die VAG in 2023 einen Fahrgastrekord. Grund: Deutschlandticket.

VAG verzeichnet bei der U-Bahn Fahrgastrekord für 2023

Zitat
Zitat aus oben verlinkten Bericht
Diese Zahlen legen nahe, dass viele Menschen das Deutschlandticket intensiv genutzt haben – und zwar vor allem in ihrer Freizeit“, so Tim Dahlmann-Resing. Denn der Fahrgastzuwachs verteilte sich über den ganzen Tag und insbesondere auch die Abendstunden.
Aus dem Werkausschuss SÖR nächste Woche:
[online-service2.nuernberg.de]

Das ist schon entlarvend, was alles noch nicht klar ist. Aber klar ist mindestens: Wir zahlen diese geplante Fehlinvestition schon heute auf vielfältige Weise mit.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.2025 16:51 von HansL.
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