Wie vielleicht manchen hier bekannt hatte Nürnberg ungefähr eine Fahrzeug-Generation lang einige wenige O-Busse. Wie in vielen anderen deutschen Städten wurde nach dem Ende der Lebensdauer dieser Fahrzeuge dieser Betriebszweig wieder eingestellt. Der O-Bus steht im Ruf "die Nachteile von 🚊 und 🚌 zu kombinieren, ohne die Vorteile zu haben". Was zwar größtenteils stimmt aber nicht völlig. Der O-Bus ist im Gegensatz zum Verbrenner langlebiger (Vibration durch den Motor "schüttelt den Bus buchstäblich zu Tode") und im Gegensatz zur Tram aufgrund der höheren Reibung Rad-Untergrund kann er größere Steigungen bewältigen - wobei ich in Nürnberg keine Strecke kenne wo das relevant wäre. Auch hat er zum Akkubus den Vorteil, dass er weniger wiegt (dadurch auch weniger Verschleiß) weil man keine Akkus mit schleppen muss und man keine Zeit für Aufladen vorsehen muss.
Ich denke aber
wenn der O-Bus in Franken eine Rückkehr feiert, dann doch eher als "hybride" Variante mit Akku, welche an einigen Stellen stationär oder mobil an der Strippe hängt, den Rest der Strecke aber mit Akku fährt. Da stellt sich dann aber die Frage, wie schnell und zuverlässig das an- und abkoppeln an die Oberleitung geht. Vielleicht wäre es auch möglich (unter Umständen mit Modifikationen an der Oberleitung), dass Busse an der Tram Oberleitung geladen werden.
Was denkt ihr, findet der O-Bus in Franken wieder seine Nische? Oder war das eine technische Sackgasse, die nur in Ländern, die starke Anreize haben oder hatten, Diesel durch Strom zu ersetzen (Schweiz mit Wasserkraft, Ostblock mit Devisenmangel), wirklich von Dauer waren? Wobei ja Letzteres, also der Anreiz Diesel durch Strom zu ersetzen auch in Deutschland wieder akut ist, wenn auch vor dem Hintergrund deutlich besserer Akkutechnologie als vor fünfzig Jahren als man die meisten O-Busse nach Ablauf einer Fahrzeuggeneration wieder abgeschafft hat...
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Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!