Daniel Vielberth schrieb:
> Ps: Was würdet Ihr von Nummern mit
> vorangestellten Zentrumskürzeln halten?
> z.B.:
>
> N-RB 7 (Nürnberger Regionalbahn nach Schnelldorf)
> M-RE30 (Münchner Regionalexpress nach Moosburg)
> usw.
> Man dürfte halt nicht zu viele Zentren wählen.
Prinzipiell halte ich das eventuell für eine gute Idee, wenn sie auch etwas arg gewöhnungsbedürftig ist.
Fast genau die selbe Idee hatte ich, als ich mir einmal Gedanken über einen deutschlandweiten Verkehrsverbund und damit einher gehenden deutschlandweit eindeutigen Liniennummern und Tarifzonen-Bezeichnungen gemacht habe.
Vorteil:
Klare Abtrennung durch den Strich, ähnlich oder quasi wie bei Kfz-Kennzeichen. Grosser Bekanntheitsgrad der Städtecodes in Kfz-Kennzeichen.
Nachteil:
(1) Die Nummern werden dadurch ein ganzes Stück länger als heute. Und damit schiweriger darstellbar und merkbar.
Dieser Nachteil liesse sich beispielsweise ändern, wenn man auf eine Produktbezeichnung verzichten würde. Dies würde dann aber wieder in Konflikt mit bisherigen Bezeichnungen geraten. Denn N7 ist bisweilen ein Nachtbus nach Zirndorf und keine Regionalbahn nach Ansbach. Ausserdem bekäme Ulm dann alle "U-Bahn"-Linien, Stuttgart alle "S-Bahn"-Linien, Regensburg alle "R-Bahn"-Linien.
(2) Was eben macht man bei einer Linie München - Nürnberg? Was ist da das Zentrum? München? Weils "größer" ist? Oder weil es die Hauptstadt von Bayern ist und das "Zentrum" dieser Linie Bayern? Oder soll es hier zwei oder drei Nummern (eine Münchner, eine Augsburger, eine Nürnberger) für ein und die selbe Linie geben?
Hier könnte man - analog zu den Kfz Kennzeichen - natürlich auf "BYL" als Prefix für "Bayern" ausweichen. Nur ist dieses (nur bei der bayerischen Landesregierung übliche) Kfz Kennzeichen halt wieder recht unbekannt.
Ausweichen könnte man noch auf die ISO 3166-2 Codes der Bundesländer, im Falle Bayerns auf "BY", nur geraten diese andernorts in den Fällen HE (Hessen versus Helmstedt), NI (Niedersachsen versus Nienburg), NW (Nordrhein-Westfalen versus Neustadt Weinstraße), SL (Saarland versus Schleswig), ST (Sachsen Anhalt versus Steinfurt), SN (Sachsen versus Schwerin) und ferner auch bei BW (Baden Württemberg versus Bundes-Wasser- und Schiffartsverwaltung) in Namensraum-Konflikt mit eben den Städtecodes der Kfz-Kennzeichen.
Eine Variante wären dann noch die UN-Locodes, die jedoch immer drei Stellen haben (= also noch länger sind, Nachteil), daher zwar von den stets zweistelligen ISO 3166-2 Codes der Länge nach unterscheidbar sind (kein Namensraum-Konflikt), aber für den Laien recht unbekannt sein dürften. UN-Locode fuer Nürnberg ist "NUE", für München "MUC". Also ähnlich - aber nicht identisch - den IATA-Codes der Luftfahrt.
dirk1970 schrieb:
> Wie wird das denn zum Beispiel in NRW gehandhabt?
In vielen Bundesländern hat das Land die Nummerierung in die Hand genommen.
Das führt dann allerdings auch dazu, dass die Nummern weniger leicht merkbar sind. Gerade die R-Bahn-Nummerierung im Uhrzeigersinn um Nürnberg herum (aus der widerum die führenden Ziffern der Buslinien und anfangs auch der Tarifzonen abgeleitet wurden), ist halt "schön merkbar".
Außerdem haben in NRW alle Züge Namen. In Bayern auch?
Eine Option ist ja auch noch, dass es Nummern immer wieder gibt. Hauptsache, unterschiedliche Linien mit gleichen Nummern begegnen sich nicht (gemeinsame Haltestellen vermeiden, mehrfaches Vorkommen im selben Verkehrsverbund vermeiden) und verkehren möglichst in räumlich nicht aneinander grenzenden Regionen (d.h. Nummerierung in benachbarten Gemeinden, Verkehrsverbünden, Bundesländern abstimmen).
Vielleicht lassen sich die existierenden Liniennummern für Verbundgrenzen überschreitende Verbindungen durch Zusammensetzen finden? Zum Beispiel von Nord/West nach Süd/Ost. Dies ergäbe dann eine RE 64 als Nummer für den RE Nürnberg-Augsburg, abgeleitet aus der Nummer R6 im Nürnberger Raum und der R4 im Augsburger Raum.
Oder man nimmt die ersten Ziffern (Stammziffern) der Zugnummern? Das ergäbe dann RE 41 für Nürnberg-Ausburg. Aber diese Stammziffern können sich mit jedem Fahrplanwechsel ändern - und erst recht mit einem Wechsel des Leistungserstellers weg von DB Regio.
Schon ein schwieriges Thema... ;-)