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Straßenbahnschienen sind eine Gefahr für Radfahrende
geschrieben von Christian Linow 
Als ich den nachstehenden Artikel las, wurde mir einmal mehr der Diskussionsbedarf deutlich. Zumal die Angelegenheit heikel scheint und - wenn überhaupt - von den namhaften Interessenvertretern wohl eher mit Samthandschuhen angefasst wird. Es geht um Straßenbahngleise, die zweifellos ein Risiko für Radfahrende darstellen.

[www.rp-online.de]

Was meint ihr? Sind Rillenschienen eine Gefahr und wie könnte man die Risiken für alle Verkehrsteilnehmer angemessen minimieren?
Wie soll man bitte Rillenschienen "sicherer" machen?
Gleise jenseits der Norm kann ja wohl keiner fordern.

Soll man die Rillen rot umranden, damit der letzte es dann auch versteht, dass dort Gleise liegen...
Na indem man Gummis in die Rille reinmacht, die vom Spurkranz runtergedrückt werden.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Na indem man Gummis in die Rille reinmacht, die vom Spurkranz runtergedrückt werden.

Naja, diese Gummis haben sich bisher durch eine Lebensdauer von 6 Wochen ausgezeichnet und lagen dann als große Klumpen auf dem Weg rum. Das ist also eine Lösung, die für häufig befahrene Straßenbahnstrecken noch nicht zur Verfügung steht.

Letztendlich kann man nur dafür sorgen, dass man entweder Radweg und Straßenbahn trennt und dort, wo das nicht geht, sollte der Radler in der Mitte der beiden Schienen fahren, dann kommt er nämlich nicht in Verlegenheit, irgendwelchen Türen ausweichen zu müssen. Bei Straßenbahn-Verzweigungen auf engem Raum in Fahrbahnlage ist das sturzfreie fahren natürlich schwierig. Letztendlich würde ich bei derartigen Situationen Fahrradstraßen in Parallelstraßen fordern. Ansonsten hilft wohl nur im Zweifel Tempo runter, sich den Platz nehmen, den man zum ein- oder ausfädeln braucht und wissen, dass hupende Autofahrer entgegen der StVO sehr selten Gefahr laufen einen umzufahren.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Man sollte generell Straßenbahn-Trassen und Fahrrad-Trassen voneinander trennen. Fahrräder mit Anhänger haben so gut wie keine Chance innerhalb der Schienen zu fahren. Wenn kein Platz für Straßenbahn und Fahrrad in der gleichen Straße ist, dann muss für Fahrräder eine paralelle Route ohne Umwege mit ordentlicher Ausschilderung (an jeder Kreuzung wo die Route fortgesetzt wird) errichtet werden.
Zitat
Nemo
Zitat
Logital
Na indem man Gummis in die Rille reinmacht, die vom Spurkranz runtergedrückt werden.

Naja, diese Gummis haben sich bisher durch eine Lebensdauer von 6 Wochen ausgezeichnet und lagen dann als große Klumpen auf dem Weg rum. Das ist also eine Lösung, die für häufig befahrene Straßenbahnstrecken noch nicht zur Verfügung steht.

Letztendlich kann man nur dafür sorgen, dass man entweder Radweg und Straßenbahn trennt und dort, wo das nicht geht, sollte der Radler in der Mitte der beiden Schienen fahren, dann kommt er nämlich nicht in Verlegenheit, irgendwelchen Türen ausweichen zu müssen. Bei Straßenbahn-Verzweigungen auf engem Raum in Fahrbahnlage ist das sturzfreie fahren natürlich schwierig. Letztendlich würde ich bei derartigen Situationen Fahrradstraßen in Parallelstraßen fordern. Ansonsten hilft wohl nur im Zweifel Tempo runter, sich den Platz nehmen, den man zum ein- oder ausfädeln braucht und wissen, dass hupende Autofahrer entgegen der StVO sehr selten Gefahr laufen einen umzufahren.

Hallo Nemo,

dieser Artikel vom 28. Sep. 16 aus der SZ bestätigt deine Einschätzung betreff der Möglichkeiten, Straßenbahnschienen durch Füllungen sicherer zu machen: "Wie Tramschienen für Radler sicherer werden sollen"
[www.sueddeutsche.de]

Was ich mich schon häufiger gefragt habe: Warum werden eigentlich nicht deutlich breitere Reifen von den Fahrradfahrern gefahren? Ich selbst fahre 1,9 Zoll. (Standard ist 1,75 Zoll) Es gibt allerdings auch noch breitere Reifen als 1,9 Zoll. Allerdings passen die oft der nicht in die gängigen Rahmen. (In meinen Rahmen leider auch nicht.) Aber beim Neukauf kann man das ja berücksichtigen.

Ich habe auch noch nicht erlebt, dass Fahrradgeschäfte oder -hersteller damit Werbung machen, Räder mit breiten Reifen zu kaufen, damit die Schienensturzgefahr minimiert wird. In Straßenbahnstädten müssten solche Räder doch eigentlich der Renner sein?!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.08.2019 21:03 von Jules.
Warum wird eigentlich heute alles zum Problem, was über Jahrzehnte bestens funktioniert hat? Seit es Rillenschienen gibt, sind auch immer Radfahrer dort hineingeraten und ungünstigstenfalls gestürzt (ist mir auch schon passiert...).
Warum kommt man jetzt, genauer: seit den letzten etwa 10 Jahren, auf die Idee, der Betreiber der Straßenbahn sei dafür verantwortlich?
Unsinn! Der Radfahrer hat selbst aufzupassen, wo und wie er fährt! Man kann doch nicht dauernd die Verantwortung für eigene Fehler auf andere abschieben.
Ich habe mich damals über meinen Fehler geärgert und passe seither viel mehr auf, wenn ich entlang Straßenbahnschienen fahre. So einfach kann es sein...
Diese "Vollkaskomentalität", wo immer andere Schuld sind, muss endlich wieder verschwinden.

Viele Grüße,
Olaf
Zitat
Jules
Zitat
Nemo
Zitat
Logital
Na indem man Gummis in die Rille reinmacht, die vom Spurkranz runtergedrückt werden.

Naja, diese Gummis haben sich bisher durch eine Lebensdauer von 6 Wochen ausgezeichnet und lagen dann als große Klumpen auf dem Weg rum. Das ist also eine Lösung, die für häufig befahrene Straßenbahnstrecken noch nicht zur Verfügung steht.

Letztendlich kann man nur dafür sorgen, dass man entweder Radweg und Straßenbahn trennt und dort, wo das nicht geht, sollte der Radler in der Mitte der beiden Schienen fahren, dann kommt er nämlich nicht in Verlegenheit, irgendwelchen Türen ausweichen zu müssen. Bei Straßenbahn-Verzweigungen auf engem Raum in Fahrbahnlage ist das sturzfreie fahren natürlich schwierig. Letztendlich würde ich bei derartigen Situationen Fahrradstraßen in Parallelstraßen fordern. Ansonsten hilft wohl nur im Zweifel Tempo runter, sich den Platz nehmen, den man zum ein- oder ausfädeln braucht und wissen, dass hupende Autofahrer entgegen der StVO sehr selten Gefahr laufen einen umzufahren.

Hallo Nemo,

dieser Artikel vom 28. Sep. 16 aus der SZ bestätigt deine Einschätzung betreff der Möglichkeiten, Straßenbahnschienen durch Füllungen sicherer zu machen: "Wie Tramschienen für Radler sicherer werden sollen"
[www.sueddeutsche.de]

Was ich mich schon häufiger gefragt habe: Warum werden eigentlich nicht deutlich breitere Reifen von den Fahrradfahrern gefahren? Ich selbst fahre 1,9 Zoll. (Standard ist 1,75 Zoll) Es gibt allerdings auch noch breitere Reifen als 1,75 Zoll. Allerdings passen die oft der nicht in die gängigen Rahmen. (In meinen Rahmen leider auch nicht.) Aber beim Neukauf kann man das ja berücksichtigen.

Ich habe auch noch nicht erlebt, dass Fahrradgeschäfte oder -hersteller damit Werbung machen, Räder mit breiten Reifen zu kaufen, damit die Schienensturzgefahr minimiert wird. In Straßenbahnstädten müssten solche Räder doch eigentlich der Renner sein?!

Da breite Reifen eigentlich immer mit weniger Luftdruck gefahren (warum eigentlich?) werden als schmale, ist der Walkverlust am Rad größer. Das heißt, man ist bei gleichem Energiebedarf langsamer. Wer nicht auf den Fahrweg achten mag, der muss richtig breite Reifen fahren, das ist klar. Ich achte lieber auf den Fahrweg und fahre mit etwas schmaleren Reifen - aber bei weitem noch keine Rennrad-Reifen. Vermutlich ist es eben eher "in" ein sportliches Rad zu haben als ein Rentnerrad.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo

Da breite Reifen eigentlich immer mit weniger Luftdruck gefahren (warum eigentlich?) werden als schmale, ist der Walkverlust am Rad größer. Das heißt, man ist bei gleichem Energiebedarf langsamer. Wer nicht auf den Fahrweg achten mag, der muss richtig breite Reifen fahren, das ist klar. Ich achte lieber auf den Fahrweg und fahre mit etwas schmaleren Reifen - aber bei weitem noch keine Rennrad-Reifen. Vermutlich ist es eben eher "in" ein sportliches Rad zu haben als ein Rentnerrad.

Hallo Nemo,

auf der Internetseite des Fahrradreifen-Herstellers Schwalbe habe ich interessante Hinweise entdeckt, die deine Fragen beantworten und auch mir selbst zum Teil neu sind:

Bei gleichem Luftdruck fahren sich breite Reifen deutlich leichter als schmale Reifen!
Grund ist die geringere "Walkarbeit" des Reifens. Freilich wird der höhere Walkverlust besonders schmaler Reifen ausgeglichen durch den deutlich höheren Luftdruck, den z. B. Rennradfahrer auf ihre schmalere Reifen pumpen.
Breite Reifen haben also eine geringeren Walkverlust (sic!) als schmale Reifen. (Bei gleichem Luftdruck)
Durch hart aufgepumpte schmale Reifen steigert sich jedoch das Rüttelverhalten, das zu Energieverlust führt.
Der eigentliche Grund für schmale Reifen bei Rennrädern ist der geringere Luftwiderstand und die geringere Masse, die ein besseres Beschleunigen ermöglicht (z.B. nach Durchfahrt einer langsam gefahrenen Kurve).
"Bei eher gleichmäßigen Geschwindigkeiten um die 20 km/h fährt man aber mit breiteren Reifen besser. In der Praxis ist die Kraftersparnis dabei noch größer als in der Theorie: Der Federungseffekt der breiten Reifen hält Erschütterungen vom Fahrer fern und spart so Energie."
[www.schwalbe.com]

Da krieg ich sofort Lust noch mal genau nachzumessen, ob nicht doch noch breitere Reifen in mein Rad passen. Auf jeden Fall, werde ich bei einem zukünftigen Neukauf darauf achten, ein Fahrrad mit möglichst breiten Reifen zu kaufen.

Was mich allerdings wirklich wundert: Warum werden diese auf der Schwalbe-Internetseite gefundenen und oben genannten positiven Merkmale breiter Reifen nicht noch sehr viel deutlicher herausgestellt in der Werbung und von den Händlern, besonders in den Straßenbahnstädten? Du hast ja als Begründung schon auf das Stigma "Rentnerrad" hingewiesen. Aber so was kann man ja durch eine gezielte Werbekampagne entkräften.

Viele Grüße vom "Möchte-gerne-noch-breitere-Reifen-fahren-Radler"



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.2017 12:40 von Jules.
Zitat
Vielfahrer
Warum wird eigentlich heute alles zum Problem, was über Jahrzehnte bestens funktioniert hat? Seit es Rillenschienen gibt, sind auch immer Radfahrer dort hineingeraten und ungünstigstenfalls gestürzt (ist mir auch schon passiert...).
Warum kommt man jetzt, genauer: seit den letzten etwa 10 Jahren, auf die Idee, der Betreiber der Straßenbahn sei dafür verantwortlich?
Unsinn! Der Radfahrer hat selbst aufzupassen, wo und wie er fährt! Man kann doch nicht dauernd die Verantwortung für eigene Fehler auf andere abschieben.
Ich habe mich damals über meinen Fehler geärgert und passe seither viel mehr auf, wenn ich entlang Straßenbahnschienen fahre. So einfach kann es sein...
Diese "Vollkaskomentalität", wo immer andere Schuld sind, muss endlich wieder verschwinden.

Viele Grüße,
Olaf

Das hat wenig mit Vollkaskomentalität zu tun. In der Regel fährt der Radler rechts von den Gleisen (muss er nach deutscher StVO sogar, sofern es möglich ist). Heutzutage verschwenkt man die Straßenbahn gerne an Haltestellen nach rechts zum Bordstein oder man zieht den Gehweg vor zum Gleis. Das ist auch richtig so, damit der Fahrgast sicher und bequem einsteigen kann. Das führt dann für den Radfahrer zu einer gefahrvollen Situation, dass er womöglich im fließenden Verkehr mit Autos links neben ihm im spitzen Winkel die Schiene kreuzen muss. Solche Situationen gab es früher einfach nicht, weil da die Straßenbahn in der Mitte der Fahrbahn fuhr und man einfach auf diese ausgestiegen ist.


Man muss sich da einfach Gedanken machen, wie man den Radverkehr führt. Möglichkeiten gibt es da viele. Die Schuldfrage sollte man sich hier nicht stellen, denn die Alternative zur Straßenbahn ist nur mehr Autoverkehr und Busse. Vorallem mit ersterem haben wir wesentlich mehr Ärger, auch ganz ohne Gleise.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Ärgerlich ist es auch, wenn Straßen mit Straßenbahnschienen einfach für den Radverkehr gesperrt werden. So zum Beispiel in Mainz. Die Allgemeine Zeitung Rhein Main Presse berichtete am 6.7.2017:
"Die Straße ist abschüssig, sie ist eng, hat eine unübersichtliche Linkskurve, in der Fahrbahn liegen zwei Gleispaare – und sie ist abwärts für den Individualverkehr gesperrt: Zeichen 254, Durchfahrt verboten. Gleich an der Einmündung Stefansberg sperrt dieses Schild die Gaustraße Richtung Schillerplatz mit dem Zusatzhinweis „wegen Sturzgefahr“ und in Höhe der Breidenbacher Straße noch einmal. Aber viele Radfahrer interessiert das nicht. Sie ignorieren das Verbot, fahren statt über den Stefansberg die Gaustraße nach unten – und immer wieder geraten sie in die Schienen und stürzen." [www.allgemeine-zeitung.de]
Für die Behörden ist freilich das Aufstellen eines "Für Radfahrer gesperrt Schildes" die einfachste Methode, um auf Nummer sicher zu gehen. Leider wird in dem Artikel nichts darüber berichtet, ob auch andere Versuche als eine Sperrung unternommen wurden, um die Gefahr für Radfahrer zu entschärfen. Stattdessen wird mal wieder kräftig gegen die angeblich undisziplinierten Radfahrer ausgeteilt.
Wenn man sich jedoch das Foto aus dem Zeitungsartikel ansieht, dann sieht man rechts und links Poller am Straßenrand stehen. Warum? Vermutlich um unzulässiges Zuparken zu verhindern. Ich kenne die ganze Situation zugegebenermaßen nicht im Detail. Aber könnte es sein, dass der Seitenraum für Radler deshalb nicht benutzbar ist, weil dort entweder Poller stehen, die Falschparker abhalten sollen, oder aber parkende Autos stünden, wenn dort nicht bereits die Poller wären?

Hier der Direktlink zu dem in meinem Beitrag beschriebenen Bild aus der Allgemeinen Zeitung Rhein Main Presse:
[www.allgemeine-zeitung.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.08.2017 07:48 von Jules.
Ich würde dazu sagen, dass auch Radfahrer ein bisschen mehr aufpassen sollten. Ein Gleis ist nicht zu übersehen, meiner Meinung nach, wenn man nicht ganz blind ist.
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