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Türschließvorrichtung an Hochbahnwagen
geschrieben von Netzspinne 
Ich lese gerade folgendes im Geschäftsbericht der HOCHBAHN von 1938:

"Die Entwicklung der vier neuen Hochbahn-Versuchswagen wurde weiter gefördert. Probeweise wurde im November ein Zweiwagenzug mit selbsttätiger Türschließvorrichtung versehen. Er wird gegenwärtig [Frühjahr 1939, Anm. Netzsp.] im praktischen Betrieb ausprobiert."

Hat jemand eine Ahnung, welche Wagen das waren?

Viele Grüße
Marcus
Wie wurden denn die Türen sonst geschlossen um diese Zeit, etwa unter Fahrgasteinsatz?
Natürlich! Wie denn sonst?
Erst seit Mai 1953 wurden die Türen mit grundsätzlich Druckluft geschlossen. (Versuche auf der Hellkampstrecke seit Febr. 1953)

Viele Grüße
Marcus
Auf der Website [www.hochbahnbuch.de] findet sich ein gut geschriebener, interessanter und aufschlussreicher text über diese T-Wagen.

Startseite -> Die Fahrzeuge -> T 14 & T 15

Diese Fahrzeuge haben echt eine sehr interessante Geschichte gehabt, die T15 waren anscheinend sowas wie die ersten Zweiwagen-Tiebzüge der Hochbahn!

Vom Design her erinnern mich diese Wagen irgentwie an die 471er der S-Bahn...
Zitat
LevHAM
Wie wurden denn die Türen sonst geschlossen um diese Zeit, etwa unter Fahrgasteinsatz?

Laut bekannter Literatur soll es damals folgendes "Abfertigungsritual" gegeben haben:
Der Haltestellenwärter überwacht den hinteren Teil des Zuges, der Zugbegleiter den vorderen Teil. Nach dem Fahrgastwechsel gehen Haltestellenwärter und Zugbegleiter den Zug ab und schließen dabei auch die Türen. Sind beide am jeweiligen Ende des Zuges angekommen, hebt der Haltestellenwärter den Abfertigungsstab mit der grünen Signalscheibe und der Zugbegleiter erteilt dem Zugfahrer durch Klopfen an das Führerstandsseitenfenster den Abfahrauftrag.
Zitat
HOCHBAHN-Fan
Diese Fahrzeuge haben echt eine sehr interessante Geschichte gehabt, die T15 waren anscheinend sowas wie die ersten Zweiwagen-Tiebzüge der Hochbahn!

Vom Design her erinnern mich diese Wagen irgentwie an die 471er der S-Bahn...

Richtig, die T15 waren die ersten Zweiwagen-Triebzüge der Hochbahn und sollten die Prototypen für den DT1 sein. Beim Design hat man sich tatsächlich an den 171ern späteren 471ern der Hamburger S-Bahn orientiert, die wiederum in etwas entfeinerter Form (gerade Front anstelle schräggestellter Front) an den 167er späteren 277er späteren 477er der Berliner S-Bahn angelehnt waren.
Zitat
Jan Gnoth
Zitat
LevHAM
Wie wurden denn die Türen sonst geschlossen um diese Zeit, etwa unter Fahrgasteinsatz?

Laut bekannter Literatur soll es damals folgendes "Abfertigungsritual" gegeben haben:
Der Haltestellenwärter überwacht den hinteren Teil des Zuges, der Zugbegleiter den vorderen Teil. Nach dem Fahrgastwechsel gehen Haltestellenwärter und Zugbegleiter den Zug ab und schließen dabei auch die Türen. Sind beide am jeweiligen Ende des Zuges angekommen, hebt der Haltestellenwärter den Abfertigungsstab mit der grünen Signalscheibe und der Zugbegleiter erteilt dem Zugfahrer durch Klopfen an das Führerstandsseitenfenster den Abfahrauftrag.

...soweit die Theorie. Und es wurde sicher auch so gehandhabt. In Berlin dürften die Vorschriften ähnlich gewesen sein. Und nun meine Erlebnisse in Ost-Berlin bis 1989 mit den alten A-I-Zügen: Zugabfertiger (meist in seinem Glaskasten oder sonst auffn Podest) brüllt "Zurückbleimm!" und der Zug fährt los. Fahrgäste machten die Türen zu - oder auch nicht. Wenn es die vordere Tür eines Wagens war, fiel sie von selbst durch das Anfahren krachend ins Schloss, die andere Tür blieb dann halt zwangsläufig offen. Der Zugbegleiter blieb vorne beim Fahrer und schaute nur gelegentlich raus.
Es ist ja irgendwie noch garnicht so lange her, aber heute in unserer Vollkasko-Gesellschaft unvorstellbar.

Viele Grüße
Marcus
Zitat
Jan Gnoth
Zitat
HOCHBAHN-Fan
Diese Fahrzeuge haben echt eine sehr interessante Geschichte gehabt, die T15 waren anscheinend sowas wie die ersten Zweiwagen-Tiebzüge der Hochbahn!

Vom Design her erinnern mich diese Wagen irgentwie an die 471er der S-Bahn...

Richtig, die T15 waren die ersten Zweiwagen-Triebzüge der Hochbahn und sollten die Prototypen für den DT1 sein. Beim Design hat man sich tatsächlich an den 171ern späteren 471ern der Hamburger S-Bahn orientiert, die wiederum in etwas entfeinerter Form (gerade Front anstelle schräggestellter Front) an den 167er späteren 277er späteren 477er der Berliner S-Bahn angelehnt waren.

wie groß die optische Ähnlichkeit zwischen den T15/TU-1 und den Berliner Olympiazügen waren, beweist diese Quartettkarte aus den frühen 70ern:



Viele Grüße
Marcus
Zitat
Netzspinne
wie groß die optische Ähnlichkeit zwischen den T15/TU-1 und den Berliner Olympiazügen waren, beweist diese Quartettkarte aus den frühen 70ern:


Da haben die Macher dieses Quartettspiels nicht viel Ahnung gehabt. Zum Quartettspielen sicher ganz nett, aber bei Leuten, die wirklich Ahnung von dieser Materie haben, löst dieses Bild nur ein breites Grinsen aus.
es ist undeutlich, aber steht da nich hellkamp?
Es sieht aus als wäre das Bild kurz vor der Haltestelle Landungsbrücken gemacht worden und ich würde auch sagen das dort Hellkamp steht
Zitat
Netzspinne
Ich lese gerade folgendes im Geschäftsbericht der HOCHBAHN von 1938:

"Die Entwicklung der vier neuen Hochbahn-Versuchswagen wurde weiter gefördert. Probeweise wurde im November ein Zweiwagenzug mit selbsttätiger Türschließvorrichtung versehen. Er wird gegenwärtig [Frühjahr 1939, Anm. Netzsp.] im praktischen Betrieb ausprobiert."

Hat jemand eine Ahnung, welche Wagen das waren?

Waren 2 T13.
"Jetzt hat der Schaffner auch mal Ruh' - hier geht die Tür von selber zu".



403 wurde viele Jahre für Versuche genommen, so auch für neue Dachlüfter. Es spricht einiges dafür, dass 403 auch die Türschließeinrichtung hatte, ich werde da mal meine Unterlagen durchforsten.





2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.2011 23:30 von André Loop.
Zitat
André Loop
403 wurde viele Jahre für Versuche genommen, so auch für neue Dachlüfter. Es spricht einiges dafür, dass 403 auch die Türschließeinrichtung hatte, ich werde da mal meine Unterlagen durchforsten.


403 war später der TU2 8769 und hat nach seiner Ausmusterung 1970 noch einige Jahre als Bürobude am Hans-Henny-Jahnn-Weg in Winterhude zwischen Mühlenkamp/Hofweg und Barmbeker-/Herderstraße überlebt. Schade, dass nicht der als Museumswagen genommen worden ist, dann hätte man jetzt mit dem und Wagen 11 den ersten und letzten T-Wagen gehabt.
Es gab vor der generellen Ausrüstung mit elektropneumatischen Türschliesseinrichtungen noch weitere Versuchswagen. Und zwar waren die Wagen 262 und 270 ( Lieferung 10a, Crede Kassel ) mit Türschliesseinrichtungen der Fa. Knorr ausgerüstet. Türschliesszylinder und ein Teil der Leitungen waren im Wageninneren an den Seitenwänden angebracht, aber nicht mehr betriebsfähig (1953 ). Bei Beginn der generellen Ausrüstung 1952 wurden zunächst die B-Wagen, die bereits konstruktive Vorbereitungen für die Unterbringung der elektropneumatischen Ventile und Türschliesszylinder hatten, damit ausgestattet und mit Zugbegleiter auf der Strecke Schlump-Hellkamp eingesetzt. Alle anderen Fahrzeuge folgten erst danach. Insbesondere die Tischlerei der Hauptwerkstatt hatte reichlich Arbeit Wandklappen und Unterbringungskästen für die Ausrüstungsteile herzustellen. Bei dieser Gelegenheit mussten viele Holztüren der Holzwagen , die im Laufe der Zeit brüchig geworden waren, durch Alu-Türen mit Einreissprofilen der Fa. Happich ersetzt werden. Alle Türen erhielten Fingerschutzprofile aus Gummi, dadurch wurde die Fensteranordnung der Tür unsymmetrisch. Zur Vorbereitung der Zugfahrer auf die Bedienung der Türschliessvorrichtung wurde angeordnet, nach dem Abfertigungsignal die Luftpfeife zu bedienen. Nach Inbetriebnahme mussten sie nur anstatt des schwarzen Bedienungsknopfes der Pfeife, den mit dem weißen Punkt der Türschliesseinrichtung drücken. Für heutige Verhältnisse abenteuerlich war, dass der Zug sich sofort in Bewegung setzte. Die Türen schlossen sich erst während der ersten Meter der Fahrt.
Vielen Dank, Barkhof, und Herzlich Willkommen:-)
Meine Frage ist also beantwortet. Ich liebe dieses Forum!



Viele Grüße
Marcus
Zitat
LevHAM
Wie wurden denn die Türen sonst geschlossen um diese Zeit, etwa unter Fahrgasteinsatz?

Wie "netzspinne" schon schrieb - in der Tat durch den Fahrgast. Damals das "Sicherheitsbedürfnis" weniger ausgeprägt. So hatten die Zweiachser der Straßenbahn offene Plattformen ohne Tür (bis kurz nach 1960 in Betrieb). Die einzige Sicherheitsmaßnahme - Kinder unter 12 Jahren durften nicht unbegleitet auf den Plattformen stehen. Haben wir natürlich trotzdem gemacht. Kam der Schaffner, haben wir uns einen Erwachsenen ausgesucht, der in der Nähe stand. Das Spiel ging dann so:
° Schaffner fragt: "Gehört das Kind zu Ihnen"
° Erwachsener grummelt irgendetwas vor sich hin, ohne direkt "ja" zu sagen.
° Schaffner läßt die Sache auf sich beruhen und das Kind unter 12 fährt unbegleitet auf der Plattform mit.
Heute undenkbar, wo jeder jeden wegen allem Möglichen verklagt.


Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.2011 10:01 von histor.
Hallo Horst,

wo ist denn das Foto aufgenommen worden?



Grüße
Boris
Mönckebergstraße. Das Haus mit der weißen Blende ist die alte "Kepa" - dort steht jetzt Karstadt Sport. Von 1959 ungefähr. Photograph ist Herr Grevesmühl. Mehr davon auf meiner Webseite bei "Staßenbahn - Photos" und dabei "Hommage an Linie 5" mit näherer Beschreibung.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Hallo Horst,

vielen Dank! Für "Kepa" bin ich eindeutig zu jung und leider war mir "P&C" auch keine Hilfe.

Eben wollt' ich's schreiben, aber es steht ja auch auf Deiner Homepage: Die Buden, die da früher waren. Mit der Stahlnetz-Folge "Das Haus an der Stör" gibt's ja ein schönes (bewegtes) Dokument darüber.



Grüße
Boris
Ich weiß, wir kommen jetzt vom ursprünglichen Thema ab, aber was solls...

So habe ich die Kepa als Kind noch kennen gelernt. Schon damals gab es den unterirdischen Zugang aus der Mö-Passage.


(aus: Hamburg und seine Bauten 1954-68)

Im Grunde genommen steht das Gebäude noch heute, es wurde lediglich um zwei Etagen aufgestockt. Kepa war seinerzeit der Billigheimer von Karstadt. Als die Kaufhauskette aufgelöst wurde, das muss Ende der 70er gewesen sein, ging da Karstadt mit einigen Abteilungen selber rein, da das Mö-Haus zu eng wurde.

Es war nicht die einzige Kepa-Filiale in Hamburg. Eine weitere gab es in den 60ern in Barmbek, das was später die PRO war und heute Budni an der Fuhle Ecke Drosselstraße ist. ("PRO", ein in Hamburg leider auch ausgestorbener Begriff des Alltags.)

Viele Grüße
Marcus
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