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Zugzielanzeiger Bergedorf
geschrieben von Ingo Lange 
Hallo zusammen, ich habe mal eine Frage an die wahren Experten hier: Vor kurzem habe ich im Keller zufällig einen Schatz gehoben, der dort schon 13 Jahre unentdeckt schlummerte. In einem mit Hsb (für Hasselbrook) beschrifteten Palettensystem der alten Zugzielanzeiger der S-Bahn waren zwei Paletten enthalten mit SCHWERIN und WITTENBERGE. Das ist allein ist zwar schon so nett, dass ich gerne ein Bild poste...



... das ist aber noch nicht die Frage. Interessant ist, dass später auf der vorletzten Anzeige (Nr. 38 von 00 bis 39) noch einmal ALTONA steht. Und diese Anzeige muss speziell hergestellt worden sein, weil das normale ALTONA hinter OTHMARSCHEN und vor LANDUNGSBRÜCKEN kommt, die beiden Hälften auf der Rückseite also entsprechend bedruckt sind. Ein weiteres ALTONA gibt es für die Standorte auf der City-S-Bahn noch auf Position 00 für die Leer-Anzeige RICHTUNG / ALTONA, aber da steht dann WEDEL auf der Rückseite der oberen Hälfte. Das neu entdeckte ALTONA ist jedoch auf beiden Rückseiten leer! Und jetzt die Frage: Wofür brauchte man dieses spezielle ALTONA?

Wissen wäre gut, Spekulationen machen natürlich auch Spaß ;-)

Vielleicht noch ein paar Fakten dazu:
- Im Prinzip waren alle Anzeiger (zumindest der Ziel-Teil) gleich bestückt.
- Weitere Ziele gab es in Eidelstedt (Quickborn, Kaltenkirchen usw.) und Bergedorf (s. o.).
- REINBEK fehlt in diesem System, auf diesem Platz steht SCHWERIN.
- Das fragliche ALTONA ist ziemlich vergilbt, war also offensichtlich lange und im Außenbereich angezeigt.
- Das ALTONA passt demnach nicht zu den strahlend weißen SCHWERIN und WITTENBERGE, sondern muss vorher schon drin gewesen sein. Der Kunststoff ist auch eine andere Sorte (es gibt diverse).
- Das System ist mit "Hsb 5.1" beschriftet. Ich weiß nicht, wo es wirklich zuletzt war. Andere mit Hsb waren ganz normal gefüllt.

Und noch ein paar vielleicht hilfreiche Nebenfragen:
- Bis wo fuhren die Züge in der anderen Richtung, also aus dem Osten kommend?
- Hielten vor der Wende schon Fernzüge auf den S-Bahnsteigen in Bergedorf und wo fuhren die hin?
- Und: Was stand eigentlich auf dem Linien-Teil für die Schweriner und Wittenbergener Züge?
Zitat
Ingo Lange
Und noch ein paar vielleicht hilfreiche Nebenfragen:
- Bis wo fuhren die Züge in der anderen Richtung, also aus dem Osten kommend?
- Hielten vor der Wende schon Fernzüge auf den S-Bahnsteigen in Bergedorf und wo fuhren die hin?
- Und: Was stand eigentlich auf dem Linien-Teil für die Schweriner und Wittenbergener Züge?

Zu den ersten, weggekürzten Ausführungen kann ich nichts beifügen, die sachlichen Inhalte hast Du selbst dort ja genannt.

Die nach der Wende eingeführten Regionalzüge endeten in Bergedorf und wendeten in Nettelnburg. Leider ist die Dokumentation dieser Züge bei mir ein weißes Leerfeld. :-(

Es hielten vor der Wende dort keine Züge, da ausschließlich die Transit- und Interzonenzüge dort fuhren.

Was als Zugart dort stand, entzieht sich meiner Kenntnis. Denkbar wäre natürlich, dass aus Altbeständen für durchfahrende Züge aus dem Osten dort Altona eingefügt hat. Wo hat denn Dein Kasten den Via-Punkten zufolge wahrscheinlich zuletzt gehangen? Bergedorf? Vmtl. sonst würde dort kein Schwerin drinstehen. Aber dann passen die Via-Ziele wieder nicht...

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Zitat
Jan Borchers
Wo hat denn Dein Kasten den Via-Punkten zufolge wahrscheinlich zuletzt gehangen? Bergedorf? Vmtl. sonst würde dort kein Schwerin drinstehen. Aber dann passen die Via-Ziele wieder nicht...

Es geht nur um das Ziel-System (ich habe um Gottes Willen keinen 100 kg schweren Anzeiger nach 13 Jahren im Keller gefunden...). Linie und Laufweg sind von woanders (das Laufweg-System ist, nebenbei bemerkt, bei mir ein Mix aus City-S-Bahn und Verbindungsbahn, damit ich alles anzeigen kann).
Der ZZA mit den Zielschildern Schwerin und Wittenberge ergibt eigentlich nur in Bergedorf einen Sinn und stammt aus der Zeit, als dort noch der Mischbetrieb von S- und Fernbahn stattfand.

Die nach der Wende eingerichteten Regionalverbindungen nach Mecklenburg ließen sich in der ersten Zeit in zwei Gruppen einteilen:

1. Eilzüge nach Schwerin bzw. Wittenberge, die ab Hamburg Hbf fuhren und dann auf "westdeutschem" Gebiet noch in Bergedorf und Büchen hielten. Der Halt in Schwarzenbek kam ja erst später hinzu. Auf mecklenburgischem Gebiet wurde damals auf dem Weg nach Schwerin nur in Boizenburg und Hagenow Land gehalten.

Das Kursbuch Winter 1990/91 weist in der Tabelle 192 folgende Leistungen auf:

E2139 Hamburg Hbf 07:23 - Bergedorf 07:40 - Schwerin, nur Sa+So
E2133 Hamburg Hbf 15:53 - Bergedorf 16:08 - Wittenberge, täglich, nicht 24. und 31.12.

E2132 Wittenberge - 09:32 Bergedorf - 09:53 Hamburg Hbf,täglich, nicht 25.12. und 01.01.
E2134 Schwerin - 21:04 Bergedorf - 21:23 Hamburg Hbf, nur Sa+So

Alle Züge ostwärts hielten in Bergedorf nur zum Einsteigen, westwärts nur zum Aussteigen. An eine innerhamburgische Mitfahrt, gar zum HVV-Tarif war damals noch nicht zu denken.

2. Nahverkehrszüge, die westlich von Büchen als Eilzug nonstop weiter bis Bergedorf verlängert wurden und dort endeten. Das o.g. Kursbuch nennt folgende Züge:

E7369 Bergedorf 13:31 - Schwerin, täglich
E7377 Bergedorf 19:51 - Schwerin, täglich

E7362 Schwerin - 09:43 Bergedorf, täglich
E7374 Schwerin - 19:12 Bergedorf, täglich

Auf mecklenburgischem Gebiet hielten diese Züge auf allen Stationen.

Was auf dem Linienteil des ZZA angezeigt wurde, kann ich aber auch nicht sagen. Zu späterer Zeit nach Einbeziehung in den HVV wurde ja zwischen Hbf und Bergedorf als S2 gefahren. Falls es keine Palette mit "Eilzug" gegeben hat, vermute ich, dass einfach ein weißes Feld gezeigt wurde.

Zur Hauptfrage, wo und weshalb man mehrfach "Altona" brauchte, fällt mir aber auch nichts gescheites ein - nicht einmal sinnvolle Spekulationen.
Ganz simpel (hoffentlich...) :-)

Um nicht 38 Faltblätter zurückzublättern und damit einem Defekt vorzubeugen,
hat man ALTONA nochmal ans Ende rangesetzt ;-)

Hatte man in Berlin bei den BVG-Bussen früherer Bauart (SD) auch so gemacht
das auf einem Broseband mit ca. 100 Zielen ein Ziel mehrfach vorkam.
Konnte man bei den Palettenanzeigern zurückblättern? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, musste man doch, wenn man ein Ziel anzeigen wollte, das knapp vor dem vorherigen Ziel aufgedruckt war, die Palette einmal fast komplett durchlaufen lassen.

Bei den Rollbandanzeigen in den Bussen ist dies natürlich anders - dort kann man vorwärts und rückwärts kurbeln, hat dafür aber keine Endlosschleife.
Nein, die kann man nicht rückwärts drehen. Dann müssten die Teile ja nach oben fallen :-)

Davon abgesehen: Zwischen zwei Zügen wurde immer auf Null gefahren und von vorne begonnen, auch wenn die nächste Anzeige nur einen Klapp weiter gewesen wäre.
Zitat
2-Zonen-Karte
1. Eilzüge nach Schwerin bzw. Wittenberge, die ab Hamburg Hbf fuhren und dann auf "westdeutschem" Gebiet noch in Bergedorf und Büchen hielten.

2. Nahverkehrszüge, die westlich von Büchen als Eilzug nonstop weiter bis Bergedorf verlängert wurden und dort endeten.

Da ist ja schon mal ganz interessant. Dann war Altona kein Ziel für die Fernzüge. Ich glaube auch nicht, dass dieses Altona für Bergedorf gemacht wurde. Mir fällt aber, wie gesagt, auch kein anderer Grund ein.

Eine ganz abgefahrene Idee kam mir noch: Die S-Bahn-Anzeiger davor waren doch die gleichen, die die U-Bahn bis zum Schluss noch hatte, oder irre ich mich? Diese bestanden aus zwei gleich großen Systemen. War das dieselbe Größe wie das spätere Ziel-System? Dann könnten die besagten Altona-Paletten evtl. aus einem ganz alten Anzeiger stammen, vielleicht einfach nur, um zwei defekte (weiße) zu ersetzen.
Zitat
Ingo Lange
Eine ganz abgefahrene Idee kam mir noch: Die S-Bahn-Anzeiger davor waren doch die gleichen, die die U-Bahn bis zum Schluss noch hatte, oder irre ich mich? Diese bestanden aus zwei gleich großen Systemen. War das dieselbe Größe wie das spätere Ziel-System? Dann könnten die besagten Altona-Paletten evtl. aus einem ganz alten Anzeiger stammen, vielleicht einfach nur, um zwei defekte (weiße) zu ersetzen.

Hm, bin ich überfragt ich meine das waren nur einzelne Probesysteme? Aber die Größe müsste identisch sein.

Gruß

Jan

--
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