Ob es dazu eine PDF o.Ä. gibt weiß ich nicht, aber der VCD Nord hat ein neues, sehr umfangreiches Konzept erarbeitet.
shz.de
Zitat shz.de:
Ist das die Lösung für Hamburgs Verkehrsprobleme? Und für das Umland gleich mit? Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Nord hat ein umfangreiches „alternatives ÖPNV-Konzept“ für die Metropolregion mit weitreichenden Vorschlägen vorgelegt.
S-Bahn für das Umland
So regt der Verkehrsclub einen massiven Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs an, unter anderem durch ein eng geknüpftes Regio-S-Bahn-Netz, das weit ins Umland bis nach Kiel, Lübeck, Lüneburg und Bremerhaven ausgreift. Zudem soll Hamburg eine moderne Straßenbahn im Gewand einer Metrotram sowie ein Angebot von Oberleitungsbussen erhalten.
Der Verkehrsbetriebswirt hat das detailreiche Konzept federführend über mehrere Jahre hinweg mit Studierenden ausgearbeitet. Das Ziel ist ambitioniert. Montana: „Wir wollen bis 2035 den Anteil des ÖPNV in Hamburg am Modalsplit um 50 Prozent erhöhen und gleichzeitig den Autoanteil halbieren.“ Denn: Sollen Autofahrer in großer Zahl auf Bus und Bahn umsteigen, müsse das Angebot deutlich besser und preisgünstiger werden.
Die Vorschläge im Einzelnen:
- Regio-S-Bahn: Der VCD will das vorhandene Netz von Regionalverbindungen in Hamburg, Holstein und Nordniedersachsen erheblich ausbauen und besser verknüpfen. Montana: „Es geht vor allem um die Durchbindung von Linien durch alle drei Bundesländer und damit attraktive Direktverbindungen.“ Geplant ist ein 30-Minuten-Takt. In Doppelstock-Regio-S-Bahnzügen sollen Passagiere etwa von Elmshorn umsteigefrei über Harburg nach Lüneburg gelangen, von Kiel via Flughafen und Altona bis Zeven, von Ahrensburg über Altona bis Bremerhaven sowie von Pinneberg über Dammtor bis Soltau. Erforderlich wäre ein Tunnel unter der Elbe zwischen Altona und Finkenwerder. Geschätzte Kosten: 1,6 Milliarden Euro.
- Schnellbahnen: Das vorhandene U- und S-Bahnnetz will der VCD durch Neubaustrecken besser verknüpfen. Unten anderem per Verlängerung der U1 von Norderstedt-West bis Henstedt-Ulzburg, einen Ringschluss zwischen S1 (Flughafen) und S21 (Burgwedel) sowie die Verlängerung der S3 von Pinneberg nach Uetersen.
- Metrotram: Politisch in Hamburg eigentlich beerdigt, wollen Montana und seine Mitstreiter der Straßenbahn als Metrotram wiederauferstehen lassen. Ihr Konzept sieht sechs Linien im Stadtgebiet vor, drei Strecken sollen bis in den Speckgürtel nach Schenefeld, Barsbüttel und Glinde führen. Montana schweben Doppelstockwagen vor, die allerdings erst noch entwickelt werden müssten. „Denkbar wäre, mit zwei Strecken zu beginnen, die bis 2029 aufs Gleis gesetzt werden könnten.“
- Oberleitungsbusse: Letzte Lücken im ÖPNV-Netz sollen Trolleybusse schließen, die ihren Strom teils aus Oberleitungen, teils aus Akkus beziehen. Vorgesehen sind 16 Linien, unter anderem bis Halstenbek und Wentorf.
Das in Teilen revolutionäre Konzept hat seinen Preis. Alexander Montana geht von Gesamtkosten von rund 7,4 Milliarden Euro aus, sagt aber: „Das lässt sich in 15 Jahren komplett finanzieren, wenn Hamburg auf Verkehrsprojekte verzichtet, die dann nicht mehr gebraucht würden.“ Etwa auf die U5 (acht Milliarden), dieHafenautobahn A 26 Ost (1,3 Milliarden) und die S-Bahnlinie S 32. „Dann gibt es sogar noch Spielraum für eine Absenkung des Fahrpreisniveaus im HVV.“
Von der Politik im Norden wünscht er sich Zweierlei: eine engere Zusammenarbeit der Bundesländer sowie den Mut, beschlossene Vorhaben wie die U5 nochmals zu überdenken.
Zitat Ende