Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Zeiteinsparungen
geschrieben von Anonymer Benutzer 
Anonymer Benutzer
Zeiteinsparungen
26.07.2002 02:03
Weiter unten im Forum (Antwort auf die Große Anfrage 17/81/02 zur U3) hatte Erik B. geschrieben:

>>Man sollte wirklich Berliner Verhältnisse (da geht es in drei Sekunden "Zurückbleiben!"-SCHRILL-RUMMS-abfahren) einführen. Die Hamburger Fahrgäste sind da in der Vergangenheit zu sehr verwöhnt worden...<<

Das bringt mich auf die Idee, einen neuen Thread zu diesem interessanten Thema zu eröffnen. Nach Rückkehr von einem mehrjährigen Berlin-Aufenthalt ist mir erst aufgefallen, wie geruhsam es im Hamburger Nahverkehr zugeht. "Verwöhnen" sollte man die Fahrgäste durch mehr Schnelligkeit! Das Faszinierende in Berlin, aber nicht nur dort, ist wirklich die Schnelligkeit der Bahnen. Der ganze Ablauf ist stark auf Geschwindigkeit ausgerichtet. Ich bin sicher, dass man auf den Hamburger Linien noch mehrere Minuten herausholen könnte, wenn man hier und da den Ablauf optimieren würde. Bei einer Linie mit 43 Haltestellen ergibt sich gleich ein signifikanter Zeitvorteil, wenn an jeder Haltestelle nur ein paar Sekunden eingespart werden. Jedes Feintuning am Ablauf wirkt sich gleich vielfach aus.

Die Aufenthaltszeiten an den Bahnhöfen könnten sicher bei U- und S-Bahn in Hamburg gekürzt werden. In Berlin gibt es zusätzlich zu dem Spruch "Zurückbleiben bitte" noch das "Einsteigen bitte", das ein paar Sekunden vorher ertönt. Durch die zweistufige Warnung läuft es einfach glatter. (Auch am Anfangsbahnhof einer Linie ist es einfach vernünftig, erstmal "Einsteigen bitte" durchzusagen, damit z.B. auf dem Bahnsteig oder auf den Treppen befindliche Fahrgäste noch eine Chance haben.)

Jagdausflüge von U-Bahnfahrern nach Schwarzfahrern (hatte ich vor ein paar Wochen hier beschrieben) sollten aus Gründen des zügigen Ablaufs unterbleiben. Im Fall von Krankenwagen- oder Polizeieinsätzen sollten sie nach Möglichkeit zwei oder drei Haltestellen weiter bestellt werden, damit der Zug bis dahin weiterfahren kann und der Betrieb nicht so lange aufgehalten wird. Das Wachpersonal kann Kranke oder Randalierer genau so gut im fahrenden Zug betreuen.

Ein stromsparender Fahrstil, auf den hin die Fahrer geschult werden, ist zwar irgendwie ehrenwert, aber kann man nicht vielleicht mit einer schnelleren und attraktiveren Bahn mehr Geld zusätzlich einnehmen als man durch beschleunigungsarmes Fahren einspart?

Eine vierte Sache, wo Zeiteinsparungen möglich sind, sind die Türen. Oft gehen mehrere Sekunden verloren, bevor sich die Türen öffnen. Die Türen könnte man früher freigeben, z.B. eine Sekunde bevor der Zug zum Stehen kommt, da die Türen zum Öffnen auch ca. eine Sekunde brauchen. In Berlin ist das so. Zeit wird auch verschenkt, weil Fahrgäste den Knopf oft vergeblich drücken, weil die Türen noch nicht freigegeben sind, dann warten und den Knopf erst wieder Sekunden später drücken. Man sollte dafür sorgen, dass der Tastendruck gespeichert wird wie im Gelenkbus.

Bei der U-Bahn in den DT2 und 3 werden die Türen schnell freigegeben, oftmals, wenn der Zug noch garnicht richtig steht. Bei den DT4 ist mir aufgefallen, dass sie meistens erst dann freigeben werden, wenn der Zug vollständig zum stehen gekommen ist.
Anonymer Benutzer
Re: Zeiteinsparungen
26.07.2002 13:55
Hallo Alexander,

die Türen können beim DT4 vom Fahrer erst unter einer bestimmten Geschwindigkeit freigegeben werden. Das öffnen der Türen durch die Fahrgäste ist erst möglich, wenn der Zug vollständig zum Halten gekommen ist. Dieses wird nämlich vom Computer überwacht.
Beim DT2 & DT3 werden die Türen nur durch Luftdruck zusammengehalten. Wenn hier der Fahrer die Türen freigibt, was auch erst unterhalb einer bestimmten Geschwingikeit möglich ist, dann kann man die Türen sofort öffnen, weil die Druckluft weg ist.

MfG

Michael
Re: Zeiteinsparungen
26.07.2002 23:07
Ich finde nicht unbedingt das in Hamburg langsamer gefahren wird, als in Berlin. Wo 2-3 Minuten Zeitreserve wären ist, S21(Bergedorfer Bereich) sowie U2(Hagenbecker Bereich), ansonsten denke ich nicht das da im (U-)S-Bahnnetz viel an Zeitverkürzung drin ist. Was natürlich immer etwas länger dauert ist die ZZA Abferigung, aber dies wird ja bald der Vergangenheit angehören. Die SAT Abfertigung halte ich für schnell genug. Man sollte auch immer bei der Abfertigung an die Sicherheit denken, denn auch durch zu schnelles abfertigen steigt die Unfallgefahr.
Hallo!

Ich war zwar nicht gleich mehrere Jahre in Berlin, aber durchaus schon für mehrere Tag und habe natürlich auch die dortigen öffentlichen Verkehrsmittel mal näher unter die Lupe genommen.
Diese Prozedur, die Mike beschreibt, kann ich durchaus bestätigen, allerdings nur für die U-Bahn. Dort ist es tatsächlich so, dass ein Zug in den Bahnhof einfährt, die Türen freigegeben werden und kurz danach eine Stimme ertönt "Zug nach XXX, einsteigen bitte!". Danach ist der Fahrgastwechsel schon fast beendet. Wenn es denn soweit ist, kommt ein "Zurückbleiben bitte!", danach ein Warnton und dann schließt die Tür. Da funktioniert der Fahrgastwechsel schneller als in Hamburg.
Ganz andere Erfahrungen habe ich jedoch bei der Berliner S-Bahn gemacht. Hier hingegen habe ich den Eindruck, dass man fast an jeder Haltestelle Pufferzeiten eingebaut hat. Die Züge stehen dort häufig noch an der Haltestelle, obwohl der Fahrgastwechsel bereits beendet ist. Dass die Berliner S-Bahn sich keine großen Verspätungen leisten kann, da sich diese sonst wegen der geringen Zugfolge auf der Stadtbahn schnell auch auf andere Züge auswirken kann, ist klar. Auch muss ich sagen, dass ich sehr von der Pünktlichkeit der Berliner S-Bahn beeindruckt bin. Aber letztendlich könnte man dort, ähnlich wie in Hamburg, sicherlich auch noch eine Menge Zeit einsparen.

Thorsten.
Als ich vor ein paar Monaten in Berlin war kam mir auch die S-Bahn bei der Abfertigung relativ schnell vor. Kann aber nur von den Altbau S-Bahnen reden, weil ich an diesem Tag nur solche erwischt hab. Dort wurden die Türen schon sehr früh freigeben und es wurde noch während des Türenschliessvorganges angefahren. Aber wie gesagt, kann nur von den alten Baureihen reden, bei den neuen ist das bestimmt auch wieder anders.
Re: Zeiteinsparungen
27.07.2002 00:33
Mit der Zeiteinsparung ist das so eine Sache. Denn entweder funktionieren dann die Anschlüsse Hbf und Altona (S-Bahn) sowie Berliner Tor, Barmbek, Kellinghusenstraße und Wandsbek-Gartenstadt (U-Bahn) nicht mehr, oder man muss sich neue Fahrpläne evtl. Linien ausdenken. Viele Freiheitsgrade hat man dabei aber nicht.

Vernünftig wäre eine Beschleunigung natürlich in den Außenbereichen hinter dem letzten bzw. vor dem ersten Knotenpunkt.

Im Übrigen sind mir großzügige Fahrzeiten lieber als häufige Verspätungen.

Beste Grüße

Ingo Lange
Re: Zeiteinsparungen
27.07.2002 01:05
Man sollte aber das lange rumstehen der Züge am Bahnsteig abschaffen, wenn dadurch anschließend Verspätungen eingefahren werden.

Beispiel: U1 Richtung Noderstedt

Wartenau: Plan 06:40 Real 06:40
Lübecker Straße: Plan 06:42 Ankunft-Real 6:41 Abfahrt-Real 06:42:50
Lohmühlenstraße: Plan 06:43 Real 06:44
Hauptbahnhof Süd: Plan 06:45 Real 06:46
Steinstraße: Plan 06:46 Real 06:47
Messberg: Plan 06:47 Real 06:48
Jungfernstieg: Plan 06:49 Ankunft-Real 6:49:45

Ergebnis: Wenn man zu S-Bahn umsteigen will und dir Treppe runterkommt, verschwindet in 95% der Fälle die S-Bahn gerade im Tunnel.

Mag evtl. kleinkariert sein, aber das endlose rumstehen in Lübecker Straße führt leider dazu, daß an den nächsten Knotenpunkten die Anschlüsse flöten gehen.
Das ganze tritt übrigens erst seit der Umstellung auf Selbstabfertigung auf. Sind die Uhren in den Zügen nicht richtig gestellt ?

Gruß INgo
Re: Zeiteinsparungen
27.07.2002 01:57
Deine "Plan"-Zeiten sind insoweit ungenau, als dass der U-Bahn-Fahrplan mindestens auf Zehntelminuten genau aufgestellt wurde (1/10 min = 6 s). Für die Fahrgäste werden die Zehntelminuten oder gar Sekunden natürlich nicht veröffentlicht, aber die "Abfahren"-Anzeige für den Fahrer berücksichtigt sie natürlich. Deshalb kann ein Zug, der laut HVV-Fahrplan um 10:15:00 abfahren soll und erst um 10:15:24 wirklich abfährt, hundertprozentig im Plan liegen und pünktlich sein.

Außerdem kann die im Fahrplanbuch ausgedruckte Zeit gar nicht sowohl Ankunfts- als auch Abfahrtszeit sein, da der Fahrgastwechsel ja nicht "augenblicklich" stattfindet. Für jede Haltestelle ist eine Aufenthaltsdauer vorgegeben, über die wir natürlich auch nichts erfahren.

Und wo wir gerade dabei sind: Wenn z. B. auf der U1 morgens Verstärker fahren,
weicht der betriebliche Fahrplan um bis zu zwei Minuten vom veröffentlichten Fahrplan ab, insbesondere wenn 3 Züge in 10 Minuten fahren. (Das soll die Fußnote "In der HVZ Verstärkungsbetrieb mit geringen Minutenabweichungen" bedeuten.)

Pünktlichkeit ist also relativ...

Beste Grüße

Ingo Lange
Re: Zeiteinsparungen
27.07.2002 02:06
Jungfernstieg ist als Umsteigepunkt für S3 zu U1 gedacht. Wenn du Richtung Altona willst ist die S1 (Abfahrzeit auf Minute 2) angedacht. Wenn du Richtung Elbgaustr.(Pinneberg) willst S21(Hbf. Abfahrt Minute 9).






MfG Gunnar
Anonymer Benutzer
Re: Zeiteinsparungen
27.07.2002 12:01
Klar, dass die Türfreigabe computergesteuert ist und von der Geschwindigkeit abhängt (aber Computerprogramme sind ja dazu da, dass man sie ändert). Natürlich sollte die Türfreigabe nicht so früh erfolgen, dass die Sicherheit leidet. Ich erinnere noch die Zeiten bei der Hochbahn, als manche Leute schon bei voller Fahrt des Zuges am Anfang des Bahnsteigs die Türen aufreißen konnten und dann mit einem herausragenden Bein die Einkaufstüten der auf dem Bahnsteig stehenden Fahrgäste berührt haben und in spektakulärer Weise aus dem Zug gesprungen und auf dem Bahnsteig weitergelaufen sind. Die Zeiten sollten nicht wiederkommen.

Es ist ein wichtiger Aspekt, dass die Anschlüsse im Netz evtl. nicht mehr stimmen, wenn man eine Linie beschleunigt. Aber wenn man mit optimiertem Zeitmanagement alle Linien ein bisschen (manche mehr, manche weniger) beschleunigt, klappt es vielleicht doch wieder.

>>der U-Bahn-Fahrplan mindestens auf Zehntelminuten genau aufgestellt wurde (1/10 min = 6 s). Für die Fahrgäste werden die Zehntelminuten oder gar Sekunden natürlich nicht veröffentlicht, aber die "Abfahren"-Anzeige für den Fahrer berücksichtigt sie natürlich.<< (Ingo L.)

Schade, dass es den Fahrplan nicht öffentlich gibt, sonst wüsste man manchmal, dass man sich noch ein paar Sekunden Zeit lassen kann.

Was haltet Ihr denn davon, dass der Tastendruck gespeichert werden könnte. Wisst Ihr, was ich damit meine?

Re: Zeiteinsparungen
27.07.2002 19:22
Hallo Ingo,

hast Du eine Ahnung
1.) von wo nach wo
2.) in in welchem Zeitraum
U1-Verstärker fahren ?

Gruß Ingo ;-)
Re: Zeiteinsparungen
27.07.2002 20:38
In dem Zusammenhang mit den HVZ-Verstärkern bei der U-Bahn würde mich mal interessieren, warum die "Plan"-Züge der S1 unter den nicht veröffentlichten zusätzlichen Fahrten, die hauptsächlich dem AW Ohlsdorf dienen, leiden müssen. Denn insbesondere, wenn Nicht-SAT-fähige Züge von Ohlsdorf nach EGS oder AS gefahren werden, hat der nachfolgende S1-Planzug Verspätung, die sich spätestens in Sülldorf auf den Gegenzug übertragen.

Auch kann ich nicht mit so unintelligenten Sprüchen seitens der S-Bahn-Beschwerdestelle leben, die man mir im Zusammenhang mit außerplanmäßigen Fahrten vor etwa 2 Jahren geschrieben hat: "Die Züge werden auf bestimmten Linienabschnitten für den Fahrgastverkehr benötigt." Daraus interpretiere ich, daß die S-Bahn sich zu früh von alten, meiner Meinung noch voll funktionsfähigen Zügen der BR 470 getrennt hat.

In anderen Verkehrsverbünden mit ähnlich engem Fahrplan werden doch Überliegefahrten auch nachts gemacht - oder wie sonst ist der S-Bahn-Unfall von Fellbach (Stuttgarter VV) mit 3 getöteten Jugendlichen sonst zu erklären? Zur Erinnerung: Die Jugendlichen hatten "... lange nach Betriebsschluß" die Gleisanlagen überquert und sind von einer Werkstattfahrt überrascht worden. Hierbei sei mal außer Acht gelassen, daß die Personen auch nach Betriebsschluß auf den Gleisen nichts zu suchen hatten.
Re: Zeiteinsparungen
27.07.2002 23:03
Bemerkung am Rande zur Unfallursache in Stuttgart: Aus eben diesem Grund steht auf den neuen Anzeigern der S-Bahn in Hamburg nachts nicht mehr "Betriebsruhe",
sondern "Nicht einsteigen".
Re: Zeiteinsparungen
27.07.2002 23:26
Zu den U1-Verstärkern: Einen Fahrplan habe ich vor kurzem gesehen. Aber der war fest an die Innenwand des Abfertigerhäuschens getackert...
Ich kann mir vorstellen, dass der sich sowieso ständig ändert. Zum Beispiel in den Ferien oder in der Weihnachtszeit. Deswegen veröffentlicht man ihn ja auch nicht.

Auch bei der S-Bahn gibt es unveröffentlichte Fahrten, auf die man sich in der Regel verlassen kann, z. B. nachmittags die S11 nach Poppenbüttel.

Beste Grüße

Ingo Lange
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen