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Linksverkehr Straßenbahn in Altona bis 1923
geschrieben von histor 
Bekanntlich fuhren von Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Altona einige Straßenbahnen auf der linken Straßenseite. Dies betraf u.a. die Palmaille, die Altonaer Bahnhofstr. und die Alle (die beiden letzten jetzt Max-Brauer-Allee). Grund war, dass diese Straßen einen Mittelstreifen hatte und man die Fahrgäste lieber auf diesem Mittelstreifen ein- und aussteigen lassen wollte als sonst direkt auf der Fahrbahn.

Inzwischen ist dokumentiert (Dank an Rainer Dodt vom VVM), wann diese Betriebsabwicklung endete. Am 1.1.1923 wurden die Linien der Zentralbahn noch von der HHA ohne größere Betriebsänderung übernommen. Im August 1923 hatte man die Eingliederung der verwickelten Zentralbahnführung über eine Reihe von Einbahnstraßen soweit vorbereitet, dass in der Nacht vom 14. zum 15.8.1923 diese Umstellung erfolgen konnte. Die Strecken wurden auch in diesen Straßen Altonas im Rechtsverkehr betrieben. Die eingleisigen Routen der Zentralbahn in den Straßen Jessenstr - Ehrenbergstr - Lobuschstr - Arnoldstr - Fischers Allee - Am Felde - Erzbergerstr wurden aufgegeben.

Link zum Dokument = [www.horstbu.de]
Das Schriftstück wurde an den Regierungspräsidenten in Schleswig adressiert, da die Stadt Altona damals ja noch zu Preußen gehörte.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.09.2020 21:30 von histor.
Zitat
histor
Bekanntlich fuhren von Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Altona einige Straßenbahnen auf der linken Straßenseite. Dies betraf u.a. die Palmaille, die Altonaer Bahnhofstr. und die Alle (die beiden letzten jetzt Max-Brauer-Allee). Grund war, dass diese Straßen einen Mittelstreifen hatte und man die Fahrgäste lieber auf diesem Mittelstreifen ein- und aussteigen lassen wollte als sonst direkt auf der Fahrbahn.

Interessant, ich hätte jetzt als Laie gedacht dass es sich bei den damaligen Wagen um Zweirichter handelte. So hätte man die Fahrgäste doch einfach über den (in Fahrtrichtung) linken Ausgang auf die Mittelinsel aussteigen lassen können.
Es handelte sich durchaus um Zweirichter, da ja noch nicht überall Wendeschleifen an den Endpunkten waren. Nun war das damals nicht so komfortabel wie heute mit fahrerbedientem Türöffnen - die Wagen hatten an den Enden offene Plattformen zum Ein-und Aussteigen und die jeweilige Seite zur Straßenmitte wurde abgesperrt. Diese Absperrungen wurden manuell an den Endstellen dann zur anderen Seite umgehängt. Logisch, dass man dann in Altona nicht auch noch während der Fahrt umhängte, sondern dann eben auf der linken Seite fuhr, um auf dem Mittelstreifen ein- und aussteigen zu können.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
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