Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
ET 490 ruckelt beim anfahren
geschrieben von klebatu 
Hallo,

praktisch bei jedem anfahren mit dieser S-Bahn-Version kommt es mir so vor, als ob die Bahn anfahren will, obwohl die Bremse noch nicht gelöst ist. Dann kommt das typische "Luftdruck-Geräusch" der sich lösenden Bremse und dann fährt sie normal los.

Es gibt aber Fahrer, die es hinkriegen, dass sich erst die Bremse löst und dann die Bahn anfährt. Ich dachte erst, das ist ein generelles Problem dieses Typs ist, aber dann müsste es ja wirklich immer so sein.

Weiß jemand von euch, warum das so ist? Bei allen anderen S-Bahn-Versionen ist das nicht so.
Der 490 setzt die "Fahrbefehle" des Tf, anders als der 474, sehr direkt um. Wenn bei der Abfahrt aus dem Stand mit voller Leistung beschleunigt wird, werden die Fahrmotoren auch sofort entsprechend angesteuert, auch wenn erst im selben Moment die (Druckluft-)Haltebremse gelöst wird (Das ist das charakteristische Zischen bei der Abfahrt) und entsprechend ruckt es bei der Anfahrt, weil die entsprechenden Kräfte an der Bremsscheibe und am Getriebe des Fahrmotors auf den Radsatz einwirken.

Ein guter Tf schaltet erst gering Leistung auf, lässt die Haltebremse lösen und gibt dann eine größere Zugkraft vor um das Material zu schonen und nicht ganz standsicheren älteren Fahrgästen nicht sprichwörtlich den Boden unter den Füßen wegzureißen. Das gleiche gilt beim Anhalten: Ein guter Tf löst die Bremse zum Stillstand hin aus und hält (annähernd) rückfrei an.

Kurz gesagt: Es steht und fällt mit dem Tf, entweder du hast einen Kollegen der sich Mühe gibt oder einen Kollegen aus der Fraktion "Kieskutscher".
Danke für die Erklärung.

Leider muss ich dann sagen, dass 95% der Tf auf der BR nicht so gut sind :)

Das ruckeln ist nicht so stark, das ältere Leute hinfallen würden, aber man merkt es doch. Beim bremsen dagegen ist mir nichts negatives aufgefallen.
Ich denke, dass die Tf wegen der älteren Baureihe BR 474 es gewohnt sind, dass man den Hebel immer auf Anschlag umlegen kann beim Anfahren und machen dies nun auch beim BR 490.

Man kann es sehen wie es will: Entweder die Tf müssen dazu lernen oder die Mechanik wurde insgesamt nicht gut genug umgesetzt, den soweit ich weiß, wird bei der BR 474 automatisch langsam angefahren und dann erst beschleunigt.
Zitat
HOCHBAHN-Fan
Der 490 setzt die "Fahrbefehle" des Tf, anders als der 474, sehr direkt um. Wenn bei der Abfahrt aus dem Stand mit voller Leistung beschleunigt wird, werden die Fahrmotoren auch sofort entsprechend angesteuert, auch wenn erst im selben Moment die (Druckluft-)Haltebremse gelöst wird (Das ist das charakteristische Zischen bei der Abfahrt) und entsprechend ruckt es bei der Anfahrt, weil die entsprechenden Kräfte an der Bremsscheibe und am Getriebe des Fahrmotors auf den Radsatz einwirken.

Ein guter Tf schaltet erst gering Leistung auf, lässt die Haltebremse lösen und gibt dann eine größere Zugkraft vor um das Material zu schonen und nicht ganz standsicheren älteren Fahrgästen nicht sprichwörtlich den Boden unter den Füßen wegzureißen. Das gleiche gilt beim Anhalten: Ein guter Tf löst die Bremse zum Stillstand hin aus und hält (annähernd) rückfrei an.

Kurz gesagt: Es steht und fällt mit dem Tf, entweder du hast einen Kollegen der sich Mühe gibt oder einen Kollegen aus der Fraktion "Kieskutscher".

Warum wird das denn nicht elektronisch geregelt?
Zitat
christian schmidt
Warum wird das denn nicht elektronisch geregelt?

Nun ich vermute mal, dass es da -wie bei so vielem anderen bei Neufahrzeugen- aufgrund irgendwelcher Normen, Vorgaben oder Regularien nicht mehr den Spielraum gibt, den es in den 90er Jahren noch gab.
Zitat
Koschi1988
Ich denke, dass die Tf wegen der älteren Baureihe BR 474 es gewohnt sind, dass man den Hebel immer auf Anschlag umlegen kann beim Anfahren und machen dies nun auch beim BR 490.

Man kann es sehen wie es will: Entweder die Tf müssen dazu lernen oder die Mechanik wurde insgesamt nicht gut genug umgesetzt, den soweit ich weiß, wird bei der BR 474 automatisch langsam angefahren und dann erst beschleunigt.

Jup, aber in vielerlei Hinsicht unterscheiden sich die Fahrzeuge vom Handling und der Fahrdynamik her doch deutlich voneinander.

Der 474 kann auch aus dem Stand "Vollgas" geben, er regelt die Leistung nur eben leicht verzögert (weicher) hoch als der 490. Schön zu hören ist das bei den Fahrzeugen ab 4046, wo das Fahrzeug mit dem charakteristischen Quietschen gegen die lösende Haltebremse anfährt.
Warum sind die 474 technisch fortschrittlicher als die 490, wo doch die 474 deutlich älter sind?
Gerade bei den 474ern hört man gerne mal das Durchdrehen der Räder, wenn der Fahrer wohl mit zuviel Kraft anfahren will. Zumindest hört es sich so an, als würden die Antriebsräder kurz durchdrehen weil sie die Kraft nicht vollständig auf die Schiene übertragen können. Und das ganze auch bei trockener Witterung, wenn die Schienen nicht nass oder mit Laub verschmiert sind.

mfg fox

---
"Ich bringe unseren Busfahrern noch sportlicheres Fahren bei"
Reza "Racer" F., Gruppenleiter Betriebsrennsport
Zitat
Computerfreak
Warum sind die 474 technisch fortschrittlicher als die 490, wo doch die 474 deutlich älter sind?

Muss ja nicht schlecht sein, vielleicht wollte man dem Tf absichtlich mehr Kontrolle zurückgeben - natürlich erfordert das dann aber eine gewisse Lernphase damit umzugehen wenn man nur das andere gewohnt ist.
auch das ist ja alles nix gegen das "gepoppe" wenn die Schienen glatt sind. Da hat man manchmal echt das Gefühl die Wagen fahren sich jetzt gegenseitig kaputt. Klingt auch nicht wirklich gesund.
Zitat
Kirk
auch das ist ja alles nix gegen das "gepoppe" wenn die Schienen glatt sind.

"Gepoppe"? Ach ja, klar, es handelt sich ja um Triebwagen. :-)
Beim Gleit- und Schleuderschutz merkt man die 20 Jahre Unterschied zwischen 474 und 490 ganz krass, wobei der 474 ja einfach den Geburtsfehler hat, dass der Mittelwagen komplett ungebremst ist (Ausnahme 474.3) und es macht einfach auch schon einen Unterschied, ob alle Radsätze gebremst sind oder eben nur 8 (9) von 12. Der 490 ist auf rutschiger Schiene jedenfalls deutlich souveräner unterwegs und lässt sich um Welten besser fahren als der 474 und regelt alles auch deutlich feinfühliger, was aber schon allein durch die Konstruktion begründet ist.

Auf rutschiger Schiene merkt man dann umgekehrt beim 474 ganz Krass, ob man einen Tf oder nen Kieskutscher vorne sitzen hat. :D
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen