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Verschrottung in Althüttendorf
geschrieben von Jan Gnoth 
In der Woche vor Ostern wurde in Althüttendorf mit der endgültigen Verschrottung der Sammlung Exner begonnen. Gegen Ende der 12. KW waren bereits 471 075, 080 und 081 verschrottet, von 014 existierten nur noch die Wagen 471 114 und 871 014. Aber auch für die dürfte spätestens in der Woche nach Ostern das endgültige Ende gekommen sein.
Schade um die vielen alten Züge, aber leider hat sich der gute Exner da wohl aufs Massivste übernommen gehabt :(
Hallo

Weswegen waren die überhaupt dort, was hatte man mit den Zügen vor?

Gruß Karsten aus Hamburg-Bergedorf
Diese Bilder stimmen einen wirklich traurig...
Karsten schrieb:
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> Weswegen waren die überhaupt dort, was hatte man
> mit den Zügen vor?
>
Der vermögende und beherzte Unternehmer Exner wollte mit den alten U- und S-Bahnfahzreugen ein privates U- und S-Bahnmuseum aufbauen und hat sich dann aber mit seiner Konzeptlosigkeit vollkommen verrannt. Ich denke, HiSH und HiSB leisten da schon gute Arbeit, so dass es eigentlich nicht notwendig ist, neben den Sammlungen von HiSH und HiSB auch noch eine private Sammlung aufzubauen. Wobei insbesonders in Berlin aufgrund der großen Vielfalt leider nicht alles einmal dagewesene aufbewahrt werden kann. Ich denke dabei insbesonders an die Hauptstadtfarben vom Ostteil ab 1984. Genau da hätte Herr Exner ansetzen können, aber soweit hat der leider nicht gedacht.
Wenn Jobahn diesen Thread hier entdeckt, wird er uns sicher wieder allen weismachen wollen, dass das mit einer Monorail nicht passiert wäre.

Sorry, den konnte ich mir gerade nicht verkeifen ;)
André Loop schrieb:
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> In einem anderen Forum gibt es Bilder:
> [sbahn.foren-city.de]

Und hier ( [www.bahnbilder-berlin.de]] ) gibts noch mehr traurige Bilder :(



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.03.2008 20:10 von Marcus Wulff.
Einige kennen den Hr. Exner wohl persönlich, ich nicht, aber er soll wohl mal recht gut Schotter gehabt haben, was man mir erzählte und was man aus den Foren so rausliest, ist aber wohl derzeit total pleite.

Was ich mich nun frage: Wer finanziert die ganze Entsorgungsaktion? Hat er (Hr. Exner) selbst das in Auftrag gegeben? Da er sich scheinbar vehement gegen jede Form der Veräußerung und des Kompromisses gewehrt hat, ist es schwer vorstellbar, dass er diese Aktion freiwillig in Auftrag gab. Trägt sich der Kostenaufwand von selbst angesichts des Altmetall-Wertes? Wurde Hr. Exner womöglich sogar enteignet oder die Sachen zwangsversteigert oder so? Es spricht jedenfalls nicht von Liebe zu historischen Fahrzeugen, wenn man sich so viele Züge zusammenkauft und nicht mal ein Zeltdach über die Fahrzeuge spannt, geschweige dann einen Teil verkauft, was sicherlich vor einigen Jahren, als die Züge noch intakt und vollständig waren, durchaus etwas Geld eingebracht hätte, um damit dann einen kleinen Teil unter vernünftigen Bedingungen zu hinterstellen.

Viele Grüße
Alexander
Die Verschrottungsaktion ist beendet, d.h. es wurden nicht alle Wagen verschrottet. Die restlichen Wagen sollen per Tieflader nach Erfurt gebracht werden. Ich hatte ebenfalls mehrfach mit Herrn Exner telefoniert, zuletzt vor ca. 2 Monaten. Es war nicht möglich ihn zum Verkauf, auch einzelner Wagen, zu bewegen, im Ggegenteil, er hatte nach wie vor seine Vision vom Wiederaufbau der Wagen´. Jeder, der die Dinger in AHD kennt, weiß, daß das totaler Blödsinn ist.
Ich will nicht sagen, das dies nicht möglich wäre, jedoch nicht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Die Sammlung war für private Hand einfach zu groß und die Lagerung der Wagen im Freien der Genickschuß. Selbst Museen und/oder Eisenbahnvereine haben Probleme eine solche Sammlung zu unterhalten.

Herr Exner hat nach meinen Informationen Auflagen vom Landkreis bekommen, das Grundstück zu räumen (Die Anwohner sind froh darüber). Mit dem Abbau der Gleise und der Verschrottung einiger Wagen soll der Transport finanziert werden. Die Sammlung ging an einen Schrotthändler über, das Grundstück wird verkauft. Warten wir ab, was weiter geschehen wird.

Gruß
Bankier
Alexander Lehmann schrieb:
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> Was ich mich nun frage: Wer finanziert die ganze
> Entsorgungsaktion? Hat er (Hr. Exner) selbst das
> in Auftrag gegeben? Da er sich scheinbar vehement
> gegen jede Form der Veräußerung und des
> Kompromisses gewehrt hat, ist es schwer
> vorstellbar, dass er diese Aktion freiwillig in
> Auftrag gab.
>
Herr Exner hat bis zum Schluss an sein Museum geglaubt.

> Trägt sich der Kostenaufwand von
> selbst angesichts des Altmetall-Wertes?
>
Keine Ahnung.

> Wurde Hr. Exner womöglich sogar enteignet oder die Sachen
> zwangsversteigert oder so?
>
Wahrscheinlich. Von alleine hätte Herr Exner sich niemals von seiner Sammlung getrennt.

> Es spricht jedenfalls nicht von Liebe zu historischen Fahrzeugen, wenn
> man sich so viele Züge zusammenkauft und nicht mal
> ein Zeltdach über die Fahrzeuge spannt, geschweige
> dann einen Teil verkauft, was sicherlich vor
> einigen Jahren, als die Züge noch intakt und
> vollständig waren, durchaus etwas Geld eingebracht
> hätte, um damit dann einen kleinen Teil unter
> vernünftigen Bedingungen zu hinterstellen.
>
Herr Exner hatte kein Konzept für sein Museum. Er hat alles was er kriegen konnte zusammen gekauft und gedacht, das würde schon werden. Aber zum Aufbau eines Museums gehört mehr als nur die Fahrzeuge. Es bedarf ein Konzept, was für Fahrzeuge wie aufbewahrt werden sollen. Es sind Kenntnisse erforerlich, wie die Fahrzeuge instand zu halten sind. Die historischen S-Bahnvereine in Hamburg und Berlin leisten da schon gute Arbeit, da braucht es doch nicht noch ein Privatmuseum, welches Fahrzeuge aufbewahrt, welche bei HiSH und HiSB auch schon vorhanden sind und dort auch durch die besseren Kenntnisse in der Instandhaltung besser aufgehoben sind. Die HiSH hat den 471 082, wie er besser nicht sein kann. Wozu da noch 014, 075, 080 und 081 aufbewahren? Ebenso hat die historische S-Bahn Berlin die Stadtbahner 2303/5447, 3662/6121, 165 231, 165 471, 275 954/959, 475 605. Wozu da noch 475 031+040 aufbewahren? Da wäre Herr Exner mit den 475 104+110 den letzten Stadtbahnern in Hauptstadtfarben besser beraten gewesen. Wenn ich den Schotter von Exner gehabt hätte, hätte ich mir statt 475 031+040 lieber 475 104+110 geholt. Dann hätte ich einen Stadtbahnzug in Hauptstadtfarben gehabt. Die 476 und 477 waren soweit in Ordnung, da hätte Herr Exner jeweils einen davon in Hauptstadtfarben lackieren können, denn in dieser Farbgebung ist kein Fahrzeug erhalten geblieben. Statt der Arbeitswagen hätte Herr Exner sich lieber eine Dora in Hauptstadtfarben besorgen können oder eine andere Dora entsprechend umlackieren können. Vor allem hätte Herr Exner sich erstmal vorher eine Halle kaufen müssen, bevor er die Fahrzeuge anschleppt.
Es tut mir jedesmal in der Seele weh, wenn Schienenfahrzeuge jeglicher Art verschrottet werden. In diesem Falle war es von vorneherein klar, daß das passieren würde.Als damals die Fahrzeuge aus Hamburg nach Berlin abtransportiert wurden war schon so gut wie sicher, daß sie nicht lange überleben werden. Man vergleiche nur die Anzahl der damals verkauften/verschenkten V6 mit den heute noch erhaltenen.
Was nur bedauerlich ist, ist die Tatsache ,daß man anscheinend aus der Vergangenheit nichts gelernt hat. Für ein Eisenbahn- oder Straßenbahnmuseum braucht man (wie weiter oben schon geschrieben) ein stimmiges Konzept. Was passiert, wenn man es ohne versucht sieht man am Deutschen Straßenbahnmuseum/Hannoverschen Straßenbahnmuseum und am VVM.
Zitat

Lothar Kohl schrieb:
> Für ein Eisenbahn- oder Straßenbahnmuseum
> braucht man (wie weiter oben schon geschrieben)
> ein stimmiges Konzept. Was passiert, wenn man es
> ohne versucht sieht man am Deutschen
> Straßenbahnmuseum/Hannoverschen Straßenbahnmuseum
> und am VVM.

Das ist im Prinzip ja richtig. Nur wie ist das mit dem VVM gemeint? Da fahren in Schönberg die letzten Mohikaner der Hamburger Straßenbahn (und von Kiel) und eine Museumsbahn. Auch Aumühle wurde ein weiteres Gleis überdacht. Das kostet einiges Geld. Wenn denn trotzdem Ostersonntag um 400 Leute bei Mistwetter nach Aumühle kommen, was ist dagegen zu sagen.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.2008 00:01 von histor.
Das ist ja wirklich tragisch. Wenn die Sammlung bekannter gewesen wäre, hätte sich vielleicht Unterstützung finden lassen - finanzieller und auch konzeptioneller Art. Wäre doch eine interessante Idee, eine Art nationales U- und S-Bahnmuseum zu gründen (obwohl m.E. U-Bahn reichen würde).

______

metrobits.org
Hallo,

Wenn ich mir die Bilder anschaue denke ich nicht an ein Museum in Sachen Stadtbahngeschichte.

Meine Gedanken gehen mehr in Richtung Messie-Syndrom.

Thomas
Zitat
Das ist im Prinzip ja richtig. Nur wie ist das mit dem VVM gemeint? Da fahren in Schönberg die letzten Mohikaner der Hamburger Straßenbahn (und von Kiel) und eine Museumsbahn. Auch Aumühle wurde ein weiteres Gleis überdacht. Das kostet einiges Geld. Wenn denn trotzdem Ostersonntag um 400 Leute bei Mistwetter nach Aumühle kommen, was ist dagegen zu sagen.
Der VVM hat sich bei einigen Dingen auch nicht immer so Ruhm bekleckert, ist aber in vielen Dingen dennoch besser als Herr Exner.

Zitat
Das ist ja wirklich tragisch. Wenn die Sammlung bekannter gewesen wäre, hätte sich vielleicht Unterstützung finden lassen - finanzieller und auch konzeptioneller Art. Wäre doch eine interessante Idee, eine Art nationales U- und S-Bahnmuseum zu gründen (obwohl m.E. U-Bahn reichen würde).
Herr Exner hatte gute Finanzen, aber kein Konzept. Hätte er bei den Hamburger und Berliner U- und S-Bahnvereinen angefragt, hätte er von den dortigen Fachleuten sicher den einen oder anderen Rat bekommen. Ebenso gut hätte Herr Exner sich mit den Vereinen absprechen können, so dass die Fahrzeuge gut verteilt gewesen wären. Wenn in Berlin die Erhaltung von Fahrzeugen in der ab 1984 eingeführten Hauptstadtlackierung als überflüssig angesehen wird, dann hätte Herr Exner damit eine Lücke füllen können: HiSB erhält Stadtbahner im Zustand der 20er bis frühe 80er Jahre und einen im BVG-Zustand, Herr Exner nimmt 275/475, 276/476, 277/477 in Hauptstadtfarben und schon wäre das Feld gerecht aufgeteilt gewesen. Aber soweit hat Herr Exner nicht gedacht.
Zitat

Jan Gnoth schrieb:
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> > Der VVM hat sich bei einigen Dingen auch nicht
> immer so Ruhm bekleckert, ist aber in vielen
> Dingen dennoch besser als Herr Exner.

Niemand ist fehlerfrei und ohne Versäumnisse. Aber der VVM ist wohl doch eine etwas andere Kategorie als Herr Exner. Verkehrt ist für mich, dass in Hamburg kein bezahlbarer Platz für diese Aktivitäten war und man nach Schönberg ausweichen musste. Aumühle ist ja gerade noch Hamburger S-Bahn, wenn auch Schleswig-Holstein.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
histor schrieb:
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> Da fahren in Schönberg die
> letzten Mohikaner der Hamburger Straßenbahn

Ganz stimmt das nicht, denn in dem dänischen Verkehrsmuseum (dessen Name ich hier nicht hin schreibe, weil ich ihn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch schreiben würde, aber Ihr wisst, was ich meine) fährt doch auch noch ein Hamburger Straßenbahnzug - und das in einem 1A-Zustand, oder? Ich war noch nie dort, aber es soll eine fantastische Sammlung sein.

Viele Grüße
Alexander
Klar - in "Skoldenesholm" gibt es Hamburger Wagen. Auch den PCC, der eine Weile in Hamburg auf der [8] fuhr und dann in Brüssel war. Auch in San Franzisko fährt (oder fuhr bis vor einiger Zeit) ein Hamburger Wagen. Aber alles irgendwie etwas weiter weg. Schönberg kann von Hamburg aus ein Sonntagsausflug sein.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
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