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CDU und GAL gegen Verbesserung des ÖPNVs ins Umland
geschrieben von juergen_waszkewitz 
Mehrere Zeitungsartikel, z.B. im Abendblatt, berichten davon, dass die von Niedersachsen gewollte Verbesserung des ÖPNV von Hamburg verhindert wird.

Grund: Die wenigen Schienenkapazitäten sollen freigehalten werden für den erwarteten Anstieg des Güterverkehrs.

Es handelt sich bei dieser Entscheidung um eine sehr weitreichende und strategische Entscheidung, deren Auswirkung wir sicherlich die nächsten Jahrzehnte zu spüren bekommen.

Zunächst: Was ich nicht verstehe ist, wieso Hamburg diese Pläne blockieren kann. Gehören die Schienen Hamburg? Oder geht es nur um die erhoffte Bezuschussung für den Verkehr auf Hamburger Gebiet?

Was mich stört an Hamburgs Politik ist die Entweder-Oder-Haltung. Wenn bekannt ist, dass die Kapazitäten nicht mehr für beides, Güterverkehr und ÖPNV, ausreichen, dann sollte man wenigstens über Investitionen zum Ausbau der Kapazitäten nachdenken.

Es müssen ja nicht gleich zusätzlichen Schienen zwischen Harburg und Hauptbahnhof sein. Vielleicht können ja die geplanten Nahverkehrszüge auf S-Bahn-Gleisen fahren. Vielleicht könnte man auch zusätzliche P+R-Plätze in Harburg bauen, damit die Pendler dann wenigstens dort in die Bahn umsteigen.

Es könnte auch darüber nachgedacht werden, wie wichtig Investitionen in die Erreichbarkeit Hamburgs sind im Vergleich zu anderen ÖPNV-Projekten.
Hier frage ich mich wie Hamburg mehr Pendler auf die Bahn bringen will, wenn diese keine vernünftige Möglichkeit haben mit der zu fahren. Ich kenne mich auf der Strecke nicht aus, kann mir aber vorstellen, dass die morgens in der S Bahn und im ME sich wie Sardinen fühlen.
Hallo juergen_waszkewitz.

> Mehrere Zeitungsartikel, z.B. im Abendblatt,
> berichten davon, dass die von Niedersachsen
> gewollte Verbesserung des ÖPNV von Hamburg
> verhindert wird.

Sogar gegen ein Unternehmen ihrer HHA, aber lassen wir das.


> Zunächst: Was ich nicht verstehe ist, wieso
> Hamburg diese Pläne blockieren kann.

Hamburg wird seinen finanziellen Anteil an der Leistung erbringen müssen. Gehören "tuen" die Schienen doch DB Netz.


> Was mich stört an Hamburgs Politik ist die
> Entweder-Oder-Haltung. Wenn bekannt ist, dass die
> Kapazitäten nicht mehr für beides, Güterverkehr
> und ÖPNV, ausreichen, dann sollte man wenigstens
> über Investitionen zum Ausbau der Kapazitäten
> nachdenken.

Warum? Damit wo anders die Steuern hinfliessen?

Es wird nur auf angeblich fehlende Trassen geschaut. Ich glaube das nich so recht. Bisher gab's da nie Probleme und jetzt so abrupt? Das ist zwar nicht auszuschließen, aber doch merkwürdig.

Vielleicht will Hamburg es den Pendlern nur nicht mehr so einfach machen.



Grüße,
Boris
Die Argumentation, daß eine solch wichtige Verbesserung deshalb nicht durchgeführt werden kann, weil die Kapazitäten an Gleisen fehlen, ist kurzfristig eine Erklärung, aber mittelfristig lächerlich und unakzeptabel.

Dann müssen die Kapazitäten (Gleise) eben baulich erweitert werden (= mehr Gleise). Es kann doch wohl nicht angehen, daß eine ökologisch und wirtschaftlich vernünftige Lösung wie Schienenverkehr (zumindest beim Massentransport) mit einer solchen idiotischen Begründung verhindert werden sollen. Noch unglaublicher, wenn eine solche Verhinderungspolitik tatsächlich von den Grünnen mitgetragen würde...
Der wahre Grund dürfte sein, daß man aus den Pendlern am liebsten "echte" Hamburger machen will, die in Hamburg wohnen und dort ihre Steuern abdrücken. Ob das in nennenswertem Umfang gelingt, ist eine andere Sache. Aber wenn man das Pendeln NOCH einfacher macht, erhöht das das Risiko von noch mehr ins Umland abwandernden Steuerzahlern.
Gnatteriger Beförderungsfall schrieb:

> Die Argumentation, daß eine solch wichtige
> Verbesserung deshalb nicht durchgeführt werden
> kann, weil die Kapazitäten an Gleisen fehlen, ist
> kurzfristig eine Erklärung, aber mittelfristig
> lächerlich und unakzeptabel.

Und in Zeiten, wo der Güterverkehr am Boden liegt albern. Was sollen die Pendler sagen, denen ein akzeptables Verkehrsangebot verwehrt wird, weil die Stadt Hamburg vielleicht einmal zukünftigen Güterverkehren die Trassen nicht verbauen will?

Sorry, das ist Absurdistan.

Es kann sich dabei eh nur um die Trassen südlich Hamburgs handeln, denn die Trassen in Hamburg dürften für den Güterverkehr ausreichend sein.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Das argument das Hamburg vielleicht die Auswanderung verhindern möchte und mehr Menschen dazu bewegen will nach Hamburg zu ziehen fände ich aber nachvollziehbar. Schaden würde das Hamburg kaum. Wäre nur eine etwas seltsame Methode neue Bürger zu locken ... Wenn das so ist kann man ja alle Metronome einstellen, und durch im 2-Stunden-Takt verkehrende Draisinen (die natürlich selber bedient werden wollen), ersetzen xD ..



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.07.2009 23:23 von LevHAM.
Man könnte auch mal über Eingemeindungen im Umland nachdenken. Auch wenn es mehrere Bundesländer betrifft (Hamburg / Niedersachsen / Schleswig-Holstein) so kann so etwas ja möglich sein.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Na, das kann für uns Harburger ja noch lustig werden. Seitdem die Spätbahn ( dafür steht doch das S, oder irre ich mich ) aus Stade kommt, ist sie morgens sowieso schon brechend voll. Am Harburger Bahnhof steht morgens meistens die S-Bahn Wache, und hält die Leute von den Türen weg, weil einfach nichts mehr in die Bahnen rein passt...
OK, demnächst haben wir ja morgens ein par Züge auf der S31 mehr, aber ob die es bringen.. Der V-Zug 7:36 Harburg-Rathaus - Elbgaustraße ist ja auch nicht schlecht, aber irgendwie war S-Bahn fahren früher angenehmer.

Bevor jetzt jemand jammert - ich weis: geleistet wird nur, was bestellt ist, und mehr Züge kann sich die S-Bahn auch nicht mal eben so aus den Rippen schneiden. Aber ein bischen Luft zum Atmen hätte ich in den Zügen schon gerne noch.
Spätbahn...
... das stimmt wohl.

Ich kriege mich gar nicht mehr ein vor Lachen.
Ich fand das S-Bahn-Fahren früher auch besser und da können noch viele zustimmen.
Nils schrieb:
-------------------------------------------------------
> Na, das kann für uns Harburger ja noch lustig
> werden. Seitdem die Spätbahn ( dafür steht doch
> das S, oder irre ich mich ) aus Stade kommt, ist
> sie morgens sowieso schon brechend voll. Am
> Harburger Bahnhof steht morgens meistens die
> S-Bahn Wache, und hält die Leute von den Türen
> weg, weil einfach nichts mehr in die Bahnen rein
> passt...
> OK, demnächst haben wir ja morgens ein par Züge
> auf der S31 mehr, aber ob die es bringen.. Der
> V-Zug 7:36 Harburg-Rathaus - Elbgaustraße ist ja
> auch nicht schlecht, aber irgendwie war S-Bahn
> fahren früher angenehmer.
>
> Bevor jetzt jemand jammert - ich weis: geleistet
> wird nur, was bestellt ist, und mehr Züge kann
> sich die S-Bahn auch nicht mal eben so aus den
> Rippen schneiden. Aber ein bischen Luft zum Atmen
> hätte ich in den Zügen schon gerne noch.


MOIN,
stimmt zwar das nur gefahren wird was auch bezahlt wird, die S Bahn wirbt hier immer mit den gestiegenen Fahrgastzahlen, mal sehen wie es wird wenn evtl. der Metronom noch in HH Neugraben halten darf - der ist zwar jetzt schon teilweise voll, kann dort aber dann noch voller werden. Letzteres könnte bedeuten das die S Bahn dann ein paar Fahrgäste weniger hat.

Gerhard
Hallo

Die LVNG plant ab Ende 2010 ein neues Konzept für die Strecke Hamburg-Bremen. Dabei soll es stündliche ME und im Wechsel stündliche MEr mit Halt auf allen Bahnhöfen geben. Insofern vermute ich, dass der Metronom gerne dann auch alle MEr Züge auch außerhalb der Hauptverkehrszeit bis zum Hamburger Hauptbahnhof durchlaufen lassen möchte.

Details gibt es auf der Seite des Fahrgastbeirates für den Landkreises Harburg

[www.fahrgastbeirat.org]

Grüße, Steller
Nils schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Bevor jetzt jemand jammert - ich weis: geleistet
> wird nur, was bestellt ist, und mehr Züge kann
> sich die S-Bahn auch nicht mal eben so aus den
> Rippen schneiden.
>

Naja, immerhin hat die S-Bahn Hamburg ja ein paar ihrer Rippen ohne Not aus dem Paradies vertrieben, weil das schiere Abstellen ohne Verschrottung so wahnsinnig teuer ist und einen nur unnötig flexibel macht...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.07.2009 20:49 von Thomy71.
steller schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo
>
> Die LVNG plant ab Ende 2010 ein neues Konzept für
> die Strecke Hamburg-Bremen. Dabei soll es
> stündliche ME und im Wechsel stündliche MEr mit
> Halt auf allen Bahnhöfen geben. Insofern vermute
> ich, dass der Metronom gerne dann auch alle MEr
> Züge auch außerhalb der Hauptverkehrszeit bis zum
> Hamburger Hauptbahnhof durchlaufen lassen möchte.

So wie ich die verschiedenen Artikel verstanden habe geht es ja gerade um dieses Konzept, dass die CDU und die GAL jetzt platzen lassen.
Hallo

lt. einem Artikel im Wochenblatt Marsch und Heide vom 27.8.2009, hat die Stadtentwicklungsbehörde in Hamburg die Genehmigung erteilt, mehr Regionalzüge ab Dezember 2010 nach Hamburg durchfahren zu lassen. Allerdings soll diese Genehmigung zunächst bis 2014 befristet sein.

Grüße Steller
LevHAM schrieb:
-------------------------------------------------------
> Das argument das Hamburg vielleicht die
> Auswanderung verhindern möchte und mehr Menschen
> dazu bewegen will nach Hamburg zu ziehen fände ich
> aber nachvollziehbar.

Ich nicht. Sinnvoll wäre, wenn Hamburg mit Schleswig-Holstein und/oder Niedersachsen oder Teilen davon ein Bundesland bilden würde, so wie auch die meisten anderen Großstädte mit ihrer Umgebung gemeinsam in ein Bundesland eingebettet sind. Die Hamburger Abgrenzungspolitik ist kontraproduktiv und asozial und wird den in jeder Metropolregion zunehmend bestehenden Pendelbeziehungen nicht mehr gerecht.

______

metrobits.org
Moin,

Zitat
Mike
Sinnvoll wäre, wenn Hamburg mit Schleswig-Holstein und/oder Niedersachsen oder Teilen davon ein Bundesland bilden würde, so wie auch die meisten anderen Großstädte mit ihrer Umgebung gemeinsam in ein Bundesland eingebettet sind.
Hm, wenn wir mal die Großstädte durchgehen...
BERLN: Ist eigenes Bundesland, will evtl. mal mit Brandenburg fusionieren.
HAMBURG: s.u.
BREMEN: Hat Bremerhaven und ist ansonsten der weiße Fleck in der Landkarte Niedersachsens ;-)
MÜNCHEN: Hat Bayern eingemeindet
KÖLN: Will nicht mit Düseldorf fusionieren
DÜSSELDORF: Will nicht mit Köln fusuinieren
FRANKFURT: Größte Stadt Deutschlands, da an Main und Oder gelegen

Oder so ähnlich...

Aber die Idee, Hamburg zu einem Nordstaat mit SH, NDS, HB und evtl. MV zu fusionieren ist nicht neu. Hamburg war ja nach dem 2. Weltkieg als mögliche Hauptstadt Schleswig-Holsteins im Gespräch, aber man entschied sich dann doch dagegen.

---
Gregor Jacobs
root@127.0.0.1 <-- Don't send mail or else!
Mike schrieb:
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> Ich nicht. Sinnvoll wäre, wenn Hamburg mit
> Schleswig-Holstein und/oder Niedersachsen oder
> Teilen davon ein Bundesland bilden würde,

Das ist richtig, scheitert aber schon seit Jahrzehnten...

> so wie
> auch die meisten anderen Großstädte mit ihrer
> Umgebung gemeinsam in ein Bundesland eingebettet
> sind. Die Hamburger Abgrenzungspolitik ist
> kontraproduktiv und asozial und wird den in jeder
> Metropolregion zunehmend bestehenden
> Pendelbeziehungen nicht mehr gerecht.

Die Abgrenzungspolitik ist aber durchaus nachvollziehbar, denn nur in Hamburg wohnende Steuerzahler bringen Geld. Wer außerhalb wohnt, bringt kein Geld in die Stadtkasse. Deswegen muß es Ziel des Senats sein, das wohnen in Hamburg attraktiver zu gestalten als das wohnen im Speckgürtel. Mag man Kleingeistig nennen, ist aber die Konsequenz aus der bundesstaatlichen Organisation des Landes.
Kurz nach dem Krieg gab es ja durchaus die Überlegung, nur einen Nordstaat zu schaffen (Niedersachsen ist ja schließlich auch ein künstliches Gebilde aus den Überresten des Königreichs Hannover und weiteren Kleinstaaten), aber damals wollte Hamburg nicht mit dem armen Umland belästigt werden. So ändern sich die Zeiten... Wobei natürlich auch Niedersachsen und SH fürchten, bei einem Zusammenschluß marginalisiert zu werden, weil Hamburg als Metropole alles an sich zieht.
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