Im aktuellen Verkehrsinvestitionsbericht der Bundesregierung ist die Planung aufgeführt, eine Bahnsteigkante für Gleis 9 auf der Fläche von Gleis 10 (das dann offenbar aufgegeben wird) einzurichten. Die Planung ist aber nicht terminiert. Weiß jemand etwas über den aktuellen Stand der Planung?

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.09.2011 01:07 von Bennett S..

Interessant. Das Gleis 9 ist einer der vielen pragmatischen Maßnahmen mit denen das Hamburger Bahnnetz leistungsfähiger gemacht werden soll. Das vom letzten Senat lange unter Verschluss gehaltene Gutachten ist also doch in Berlin angekommen. Nochmal zum Verständnis: Gleis 10 wird aufgegeben und Gleis 9 wird Bahnsteiggleis und durch die S4 kann Gleis 8 auch für Züge von Süden herangezogen werden. Damit erhöht sich die Kapazität von Süden her um fast 50 Prozent und mit dem dritten Gleis nach Lüneburg und dem Ausbau nach Bremen und der Y-Trasse kann der Nahverkehr auf den beiden Strecken nach Bremen und Lüneburg im Takt etwas verdichtet werden.

Uli

Man sollte da nichts von altem senat versus neuem Senat hinein interpretieren, da die Quelle älter ist als der amtierende Senat. Deshalb hier die genaue Quelle und das genaue Zitat:

"Deutscher Bundestag Drucksache 17/4980, 17. Wahlperiode 01. 03. 2011
Zugeleitet mit Schreiben des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vom 25. Februar 2011 gemäß
§ 7 des Bundesschienenwegeausbaugesetzes und gemäß § 7 des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstaßen.
Unterrichtung durch die Bundesregierung, Verkehrsinvestitionsbericht 2010"
S. 156f:
"Projektkenndaten Knoten Hamburg
– erste Ausbaumaßnahmen im Rahmen des Sofortprogramms Seehafenhinterlandverkehr:
– zweigleisige Ausfahrt und zusätzliche Gleise in HH-Hausbruch,
– Blockverdichtung zwischen HH-Harburg und HH-Hausbruch,
– zusätzliche Weichenverbindungen für flexible Gleisnutzung in HH-Harburg,
– parallele Fahrmöglichkeiten um Maschen für Güterzüge in/aus Richtung Lüneburg und Buchholz durch Verbindungskurve
bei Harburg und veränderte Gleisnutzung,
– Gleisverlängerung in Rothenburgsort und
– verbesserte Dispositionstools in der Betriebszentrale (nicht zum BPl-Projekt zugehörig),
– Gesamtkosten: 49 Mio. Euro.
– weitere Ausbaumaßnahmen Knoten Hamburg:
– Neubau einer Bahnsteigkante für Gleis 9 auf dem Planum von Gleis 10 in Hamburg Hbf,
– Verkürzung des eingleisigen Abschnitts Rothenburgsort–Anckelmannsplatz um etwa 1,1 km auf der Seite
Rothenburgsort,
– Überwerfungsbauwerk Harburg 1: niveaufreie Verbindung von der Personenzugstrecke aus Richtung Hannover
bzw. von Maschen Rbf in Richtung Osthafen bzw. Rothenburgsort,
– Überwerfungsbauwerk Harburg 2: Überführung der Güterzuggleise zum West- und vom Osthafen von Linienbetrieb
in Richtungsbetrieb
– Kreuzungsbauwerk Buchholz zur niveaufreien Einfädelung der Personen- und Güterzuggleise,
– Gleis Buchholz–Lauenbrück mit Richtungsbetrieb Buchholz–Lauenbrück inkl. niveaufreier Einbindung der Y-Trasse
in die äußeren (schnellen) Gleise von/nach Buchholz (Kreuzungsbauwerk Lauenbrück),
– Kreuzungsbauwerk in HH Wilhelmsburg zur niveaufreien Kreuzung der Personenzugstrecke; mittiges Wartegleis
für Güterzüge in Veddel; zweigleisiger Ausbau der Verbindungskurve Veddel–Hamburg Süd.

Wie darf ich den das genau verstehen?

– Verkürzung des eingleisigen Abschnitts Rothenburgsort–Anckelmannsplatz um etwa 1,1 km auf der Seite
Rothenburgsort,

Wenn damit die Strecke Hamburg Berlin gemeint ist, was genau will man hier verkürzen? Oder ist damit die Güterstrecke gemeint??

@ timmitee
damit ist gemeint, dass der eingleisige Abschnitt verkürzt wird - nämlich indem er zweigleisig wird

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor

Das hast du falsch verstanden. Ging überhaupt nicht um den neuen Senat. Es ist nur endlich in Berlin angekommen und zwar gleich das ganze Paket. Ich kann nur rätseln warum die GAL die Chance nicht genutzt hat mit diesen im Vergleich zu Stuttgart 21 schlichten aber sehr wirkungsvollen Maßnahmen beim Bürger und bei der Hafenwirtschaft zu punkten. Das hätte kein Bahnfreund besser planen können und ist eigentlich so typisch grün. Vielleicht ist das noch unter Karan gepuscht worden. Ist aber völlig egal. Wichtig ist, dass es auf dem Weg ist und Hamburg hoffentlich nach und nach die Gelder dafür erhält.

Uli

Zitat
histor
@ timmitee
damit ist gemeint, dass der eingleisige Abschnitt verkürzt wird - nämlich indem er zweigleisig wird

na da bin ich aber mal gespannt, wie die das hinkriegen wollen - falls das überhaupt durchgesezt wird. Immerhin ist es da ja ziemlich eng. Wenn man vom Hbf auskommend sind ja links die S Bahn Gleise und rechts das Ende von dem Wall. Wenn man da aber mehr Züge langfahren lassen will, dann frage ich mich, wieso stellen die ca eine gefühlte halbe Stunde eher ein Signal auf Grün??

Ach, das geht. Das ist genau der Abschnitt bis zur ersten Brücke ... Da muss man nur etwas aufschütten und das mit einer Spundwand zusammenhalten, schon hat man den Platz ... Wenn man es durchgehend zweigleisig ausbauen wollte müsste man die ganzen Brücken neu bauen (drei Stück bis Berliner Tor), das ist sicher teurer. Ich frage mich warum man die Strecke nicht gleich damals in den 90ern komplett zweigleisig gebaut hat!? Erwartete man nicht ein so hohes Aufkommen? Wenn man genau ist hat der Fernverkehr dort sogar weniger Platz als vorher, damals hatte der Fernverkehr zwei Gleise zur Verfügung, wenn diese auch mit der S-Bahn geteilt werden mussten ...

Zitat
mr-hh
"Deutscher Bundestag Drucksache 17/4980, 17. Wahlperiode 01. 03. 2011
...

Also ich glaube das erst wenn es fertig wird, da kommt in den nächsten Jahren höchstens ein obligatorischer Spatenstich, so wie beim Beginn zum Bau der Flughafen S-Bahn 1990. Das wird als einziges, wenn überhaupt übrig von bleiben, aller Beteuerungen zum Trotze. Glaub es mir, ist halt typisch S..; die weiteren zwei Buchstaben spare ich mir ;-)

Wir wissen jetzt langsam alle dass du die SPD nicht magst. ;-) Außerdem steht da etwas von Bundesverkehrsweg und dann ist es Sache von CDU und FDP in Berlin. 49 Millionen für die erste Ausbaustufe ist auch ein geradezu lächerlicher Betrag und kann nicht das Problem sein.

Uli

Zitat
Glinder
Außerdem steht da etwas von Bundesverkehrsweg und dann ist es Sache von CDU und FDP in Berlin. 49 Millionen für die erste Ausbaustufe ist auch ein geradezu lächerlicher Betrag und kann nicht das Problem sein.

Trotz alledem Bedarf es hierbei Hamburger Formalitäten, wenn es sich um Aus, Umbau und/oder Neubau auf Hamburger Staatsgebiet umgiebt und da es sich hierbei noch um Komplementäres von Land und Bund zu gleich handelt, kommt noch erschwerend hinzu wenn die Parteienfarben der übergeordneten Landes und Bundesverwaltungen sich unterscheiden. Und wenn es richtig dicke kommt, dürfen sich Gerichte (gibt es auch in mehreren Instanzen von Land bis Bund und gar EU) noch genötigt wissen, sich damit beschäftigen. Das mal als Worst Case Szenario in Sachen Bund und Land.
Die Bürokratie ist schon ein Teufelswerk, was auch jeder Bildung, jedem Intellekt, jedem Glück sich gehörig zu Trotzen zu vermögen weiß. ;-)

Zitat
LevHAM
Ich frage mich warum man die Strecke nicht gleich damals in den 90ern komplett zweigleisig gebaut hat!? Erwartete man nicht ein so hohes Aufkommen? Wenn man genau ist hat der Fernverkehr dort sogar weniger Platz als vorher, damals hatte der Fernverkehr zwei Gleise zur Verfügung, wenn diese auch mit der S-Bahn geteilt werden mussten ...

Damals habe ich irgendwo gelesen: die zweigleisige Mischbetriebs-Strecke Tiefstack-Rothenburgsort-Berliner Tor-Hbf wird zur reinen S-Bahn-Strecke, und für den Regional- und Fernverkehr entstehen die zwei eingleisigen Strecken Tiefstack*-Rothenburgsort (oben)-Berliner Tor-Hbf sowie Tiefstack*-Rothenburgsort (unten) -Oberhafen-Hbf. Letztere wird immerhin regelmäßig von den IC-Zügen Rostock-Hamburg-Hannover-Karlsruhe genutzt. Für den Regionalverkehr und die ICE HH-Berlin stellt sich dieser Abschnitt allerdings de facto als eingleisiges Nadelöhr dar.

Herzliche Grüße von bt


* Für die Haarspalter: an diesen Gleisen gibt es kein "Tiefstack" - die entsprechenden Weichen gehören zu "Hamburg-Rothenburgsort Bbf".

Frage :

Das Thema Verlängerung der Halle des Hauptbahnhofes hat sich wohl völlig zerschlagen, oder ?

Ich habe mch schon sehr oft gefragt, wie viele Menschen sich eigentlich ganz konkret mit Planungen - mehr oder weniger - von morgens bis abends beschäftigen.
Demnächst soll die Bahn ja ihre Altona-Pläne vorstellen. Es würde mich mal sehr interessieren, wer damit nun bisher ganz konkret zu tun hat oder ob es dann doch so ist, dass einer eine Idee hat und die wird dann auf Jahre von Niemandem mehr angeguckt ?

Der Gleis 9 - Plan ist natürlich gut und sinnvoll. Die Bahn nutzt schon jetzt auch alle anderen Gleise als Durchfahrtgleise und vor allem auf Gleis 14 muß man oft aufpassen nicht mitgerissen zu werden.
Der Umbau wäre vor allem relativ günstig und baulich nicht so extrem aufwendig.
Warum aber auch das dann sicher 6 -7 Jahre dauern wird ist eben das Rätzel unserer Verkehrs- und Baupolitik.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.2011 16:56 von AJL.

Ich habe mir vom Mc Donald Balkon aus mal die Durchfahrtgleise angeschaut und mir ist da folgendes aufgefallen:

Links und Rechts von den Gleisen ist soviel Platz, dass man die Gleise dichter an die Leitpfosten verlegen könnte und dann könnte man, wenn man es geschickt anstellt, sogar noch GLeis 9 & 10 bauen. Natürlich würde der Bahnsteig etwas enger ausfallen, als die anderen, aber im Vergleich dazu:

Gleis 5 & 6 hat auch ein engeren Bahnsteig als alle anderen und wenn ich mich nicht verschätzt habe, dürfte ein Bahnsteig von ungefährt der Breite auch zwischen Gleis 9 & 10 passen, wenn nicht, vielleicht sogar etwas enger. Das Abfahrthäuschen könnte man dann ja auch schmaler gestaltet. So könnte man Gleis 10 in Zukunft, wie Gleis 8 benutzen und Züge, die aus Lübeck nach Harburg wollen, können dann ab Rothenburgsort über eine weitere Strecke (nach der erweiterung des Gleises) ohne Probleme in Hbf wenden.

Denn, was mich an ein Gleis stören würde wäre, wenn man z. B. nur Gleis 9 bauen würde, dann schaut es ja so aus, dass man quasi von Gleis 11 aus auf beiden Seiten aussteigen kann und das wäre dann unschön und passt irgendwie nicht ins Gesamtbild vom Hamburger Hbf.

Man müsste so oder so alles berechnen und vieles umbauen im Hauptbahnhof, damit da wirklich noch ein (hoffentlich sogar zwei) weitere Gleise hinpassen. Denn wie schon besprochen, ist unterirdisch und links und rechts so gut wie kein Platz, außer man baut da etwas weg bzw um.