Zitat
christian schmidt
... Denn dass in Hamburg der Hbf in noch viel größerem Ausmaß als die Stadtbahn in Berlin als Kopfbahnhof missbraucht wird ist doch wirklich ein Problem. Ich denke es wäre schon mal interessant zu prüfen wie viel mehr Züge fahren könnten wenn mehr Elmshorner R-/RE-Züge nach Harburg oder Lübeck/Büchen durchgebunden würden ...


Es gibt dazu eine Studie von Prellbock Altona und von der DB. Die von der DB wurde allerdings noch nicht veröffentlicht bzw. zurückgezogen.
Moin,

Zitat
christian schmidt
...
Denn dass in Hamburg der Hbf in noch viel größerem Ausmaß als die Stadtbahn in Berlin als Kopfbahnhof missbraucht wird ist doch wirklich ein Problem. Ich denke es wäre schon mal interessant zu prüfen wie viel mehr Züge fahren könnten wenn mehr Elmshorner R-/RE-Züge nach Harburg oder Lübeck/Büchen durchgebunden würden...

irgendwie hatten wir das auch schon mal. Der mögliche Effekt ist garnichtmal so groß, da bei einer Durchbindung der / einiger Züge die Doppelbelegung der Gleise nicht mehr möglich ist.

Außerdem hatten immer wieder Schleswig-Holstein und Niedersachsen ihr Desinteresse an verspätungsanfälligen "Langläufern" geäußert (und für NV-Drei-Länder-Verkehre gibt es wohl auch keinen richtigen Bedarf).
Es ist ja an sich nichts ungewöhnliches, dass Regionalbahnlinien im Hbf der Stadt enden. Beispielsweise Nürnberg: Da enden auch fast alle bis alle RB/RE Linien im Hbf. Fernverkehr und S-Bahnen halten (überwiegend) ohne Fahrtrichtungswechsel im Bahnhof.
In Hamburg hat man zusätzlich die Fernverkehrs Züge aus MV und Lübeck, die im Hbf einen Fahrtrichtungswechel machen.
Das größte Problem sind einfach die zu geringen Kapazitäten, also Bahnsteigkanten. Ob da jetzt durchgehende RB/REs oder Doppeltbelege Bahnsteige den großen Unterschied machen, wage ich zu bezweifeln.
Man könnte es aber zumindest mit den verbleibenden RBs machen, etwa die RBs der Nordbahn aus Elmshorn weiter nach Büchen führen.
Der größere Effekt dürfte da tatsächlich die Umstellung von RBs auf S-Bahnen sein.
Hier sind vor allem die RE1 Kurzläufer nach Büchen und die Nordbahn RBs machbar.
Eine Umstellung der Metronom RBs 31/41 auf eine S-Bahn halte ich nur für sehr schwer umsetzbar. Allerdings wäre eine S-Bahn Hamburg - Lüneburg mit eigenen Gleisen sehr verlockend 🤩
Gruß Citybahn
Ok, ich formuliere es dann mal anders rum - warum hat Brandenburg kein Problem damit dass ihre Regionalbahnen ‘verspätungsanfällige Langläufer’ sind? Dass sie Bahnsteigkanten nicht doppelt belegen können?

Wenn es wirklich so ist dass in HH brechen am Hbf besser ist als Durchläufer während es in B andersrum ist, was sind die Gründe?
Das Brandenburg/Berlin/MV ihrer langläufer RE's liegt am Auftraggeber, was historisch gewachsen ist.

Hamburg bzw. die anderen Norddeutschen Bundesländer tunen da ein weinig schwer.

Aber so viele betriebliche Durchbindung kann es am Hamburger Hbf auch nicht geben wegen der Trassen und Gleisbelegung nach dem heurigen Fahrplan.

Mfg

Sascha Behn
Zitat
christian schmidt
Ok, ich formuliere es dann mal anders rum - warum hat Brandenburg kein Problem damit dass ihre Regionalbahnen ‘verspätungsanfällige Langläufer’ sind? Dass sie Bahnsteigkanten nicht doppelt belegen können?

Wenn es wirklich so ist dass in HH brechen am Hbf besser ist als Durchläufer während es in B andersrum ist, was sind die Gründe?

Auf beiden Seiten von Berlin ist Brandenburg, die Zuständigkeit für die Verbindung liegt also bei der selben Behörde.

Außerdem ist der Berliner Hauptbahnhof zumindest auf der Stadtbahn viel weniger in der Lage Züge sinnvoll enden zu lassen als der Hamburger Hauptbahnhof. Dazu kommt noch die polyzentrale Struktur Berlins, der Hauptbahnhof ist wesentlich weniger Ziel als in Hamburg. Die Pendler steigen also auch an den Halten vor und nach dem Hauptbahnhof aus und ein. Würde man die Züge am Hauptbahnhof brechen, wäre das für die Einsteiger an den anderen Halten eine gewaltige Verschlechterung, da diese dann mehr umsteigen müssten.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
NVB
Zitat
christian schmidt
... Denn dass in Hamburg der Hbf in noch viel größerem Ausmaß als die Stadtbahn in Berlin als Kopfbahnhof missbraucht wird ist doch wirklich ein Problem. Ich denke es wäre schon mal interessant zu prüfen wie viel mehr Züge fahren könnten wenn mehr Elmshorner R-/RE-Züge nach Harburg oder Lübeck/Büchen durchgebunden würden ...


Es gibt dazu eine Studie von Prellbock Altona und von der DB. Die von der DB wurde allerdings noch nicht veröffentlicht bzw. zurückgezogen.

Wir hatten dazu vor drei Wochen einen größeren Hintergrundbericht gemacht, in dem wir auch den aktuellen Stand der DB-Studie bei der Verkehrsbehörde abgefragt hatten und bis wann sie denn nun fertig werden soll. Was uns bei der Recherche in Bezug auf die einzelnen Verkehrsverträge auffiel: Vor 2033 gibt es eigentlich keine realistische Chance, Durchbindungsmaßnahmen umzusetzen. Und so ganz einig sind sich die Nord-Länder in der Sache ja auch nicht.
Siehe: [www.nahverkehrhamburg.de]

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[www.nahverkehrhamburg.de] - Das unabhängige Newsportal für ÖPNV, Radverkehr & neue Mobilität in Hamburg
Zumindest SH könnte doch von Richtung Elmshorn nach Richtung Bad Oldesloe durchbinden?

Ich finde halt das Durchbindung auch in HH genau wie in B schon vielen Fahrgästen helfen würde - und auch den Hbf entlasten würde. Wobei zugegeben die Regionalbahnen dann wenigsten noch einige weitere Haltestellen haben müssten. Berliner Tor wird ja jetzt angedacht, Sternschanze vielleicht auch wenn die S-Bahn dort in den Tunnel geht.

Ich denke dass auch Elbgaustraße und Tiefstack sehr gute Regionalbahnhalte wären wenn es auf der Güterumgehungsbahn eine tangentiale S-Bahn zwischen beiden geben würde. Und auch Elbbrücken, ist aber wohl baulich höchst schwierig...

Der Prellbock-Vorschlag hat mich schon amüsiert. Erstmal sehe ich nicht wie die Takte auf den Ästen der 3 vorgeschlagenen Linien zusammen passen. Zweitens stellt sich die Frage warum die Züge in HH durchgebunden werden sollen aber dann in HB und H nicht. Drittens ist durchbinden doch nun das beste Argument für den Neubau des Bf Altona! Oder verstehe ich da was falsch?

PS Was sagt eigentlich der Deutschlandtakt dazu?
Zitat
CityBahn GT8N
Allerdings wäre eine S-Bahn Hamburg - Lüneburg mit eigenen Gleisen sehr verlockend 🤩
Gruß Citybahn

Warum? Ist doch das gleiche in grün. Außer dass sich die Fahrzeit noch mehr verlängert als jene der RB31 (on top zu der des RE3)
Hallo,

Zitat
Sonnabend
das Thema "überlasteter Hauptbahnhof" lockt ja so manche/n zu "ungewöhnlichen" Problemlösungsansätzen aus der Reserve.
So hat jetzt der CDU-Verkehrs"experte" Richard Seelmaecker...

Ist jetzt wieder etwas OT und eher gesellschaftlich, aber wie simpel können und müssen derlei Fragerei auf unser aller Steuergeld sein? Klar, man kann soetwas schlecht konkret begrenzen, aber mir stellt sich schon die Frage, ob man bei Schaffung der Fragemöglichkeiten sich das so gedacht haben mag. Da wird eine schnell per Fahrplanmedium selbst zu beantwortende Frage stattdessen von zig Leuten bearbeitet und ein riesen Zauber gemacht.

Man braucht sich allerdings nicht über Herrn Seelmaecker lustig machen. Das ist anderswo und bei anderen Parteien leider das selbe. Ich hatte mal ein Protokoll einer Sitzung - ich meine - der Gemeinde Sylt gelesen. Da hatte nach der Neubesetzung nach der Wahl keiner wirklich Ahnung, wie der ÖPNV auf der Insel und allgemein so funktioniert. Leider auch nicht von der Seite, die sonst so für den ÖPNV eintritt. Es wurde sich also nicht vorab um Wissen gekümmert und ein Transfer von den vorherigen Mitgliedern fand offenbar nicht statt.

Es ist gut, dass man kein Fachmann auf seinem Gebiet sein muss, um dafür Minister, Santor, Rat oder dergleichen zu werden. Allerdings finde ich die derzeitige Situation auch unbefriedigend. Da muss man sich über mancherlei Entwicklung nicht wundern, dass nichts passiert oder sogar wundern, dass mal ein Projekt durchgezogen wird.

Grüße
Boris
Moin,

Zitat
Boris Roland
Hallo,
...
Ist jetzt wieder etwas OT und eher gesellschaftlich, aber wie simpel können und müssen derlei Fragerei auf unser aller Steuergeld sein?
...
Grüße
Boris

ich will das Thema jetzt nicht noch wesentlich "aufbohren" und finde deine Gedanken und Beobachtungen zutreffend.

Nur mit dem Fragerecht gewählter Abgeordneter wäre ich vorsichtig - das ist immerhin eine ganz wesentliche Kontrollmöglichkeit gegenüber der Regierung / Verwaltung und zeichnet eine demokratisch verfasste Gesellschaft aus.

Und zum Entlarven der "blöden Fragen" gibts ja uns...

So, genug Staatstragendes, zurück zur Spielwiese.
Zitat
christian schmidt
PS Was sagt eigentlich der Deutschlandtakt dazu?

Das habe ich mich auch gefragt und direkt mal nachgesehen:

Es sind zumindest zwei Linien durchgebunden bzw. 3 Regiozüge pro Stunde. Einmal der Eilzug aka Metronom Hannover <> Hamburg wird auf einen 30'-Takt verdichtet und einer der beiden Züge fährt nach Altona-Nord. Daneben soll es eine "richtige" Durchbindung geben und zwar die heutige RB71 aus dem Norden soll nach Büchen durchfahren. Im Norden in Elmshorn geflügelt Kellinghusen/Heide und im Osten beide Züge bis Büchen.

Ansonsten sind weiterhin allein 18 endende Regiozüge pro Stunde und bis zu 2 Fernzüge pro Stunde mit Endpunkt HH Hbf verzeichnet. Somit gibt es auch nachhaltig den einen oder anderen endenden Zug am Hbf :-).
Zitat
Boris Roland
... Man braucht sich allerdings nicht über Herrn Seelmaecker lustig machen. Das ist anderswo und bei anderen Parteien leider das selbe. Ich hatte mal ein Protokoll einer Sitzung - ich meine - der Gemeinde Sylt gelesen. Da hatte nach der Neubesetzung nach der Wahl keiner wirklich Ahnung, wie der ÖPNV auf der Insel und allgemein so funktioniert. Leider auch nicht von der Seite, die sonst so für den ÖPNV eintritt. Es wurde sich also nicht vorab um Wissen gekümmert und ein Transfer von den vorherigen Mitgliedern fand offenbar nicht statt.

Es ist gut, dass man kein Fachmann auf seinem Gebiet sein muss, um dafür Minister, Santor, Rat oder dergleichen zu werden. Allerdings finde ich die derzeitige Situation auch unbefriedigend. Da muss man sich über mancherlei Entwicklung nicht wundern, dass nichts passiert oder sogar wundern, dass mal ein Projekt durchgezogen wird.


Das Übel sehr ich woanders. Es gibt ja eine sehr ausgedehnte Verwaltung mit den entsprechenden Fachleuten und die wären eigentlich dazu da, politischen Schnapsideen – natürlich gut und nachvollziehbar begründet – den Garaus zu machen. Doch sowas findet, zumindest in Hamburg, kaum statt und es wird den regierenden Politikern nach dem Munde geredet. Und wenn es einmal (sehr) gute Ideen von den Fachleuten gibt, kommt das nicht einmal in die Diskussionsschleife, wie zum Beispiel die U-Bahn vom Alten Teichweg durch den Saarlandkanal und unter der Alster mit dem Turmbahnhof Hallerstraße und Universität bis Schlump: kurz, knackig und um Potenzen preiswerter als die U5.

Auch das wäre ein Beitrag zur Entlastung des Hauptbahnhofs gewesen ...
Der Spiegel hat heute einen Artikel zum Thema veröffentlicht:
[www.spiegel.de]

Im Schwerpunkt geht es um die Kosten.
Moin,

am 8. September 2022 und online begleitend vom 30.8. - 20.9.22 fand die "zweite Planungswerkstatt" statt.

Die Ergebnisse liegen jetzt dokumentiert vor.

**
Ich habe auf einen eigenen Beitrag zu diesem Thema verzichtet, da es sich nur um einen (weiteren) Zwischenschritt handelt, der in den "Rahmenplan" mit einfließt, der "...voraussichtlich im Dezember 2022 abgeschlossen und veröffentlicht wird."
Zitat
MisterX
Der Spiegel hat heute einen Artikel zum Thema veröffentlicht:
[www.spiegel.de]

Im Schwerpunkt geht es um die Kosten.
Der originale Artikel, aus dem der Spiegel steht hier (Die Zeit) hinter Bezahlschranke.
Die Zeitung "Die Welt" hat dazu am 29.12.2922 einen Kommentar unter der etwas irre führenden Überschrift "Die deutschen Bahnhöfe stehen vor einer Renaissance - doch was bedeutet das?" veröffentlicht. Die Leser haben den Kommentar vielfältig kommentiert...
Seit Jahrzehnten diskutiert man die Leistungssteigerung des Hbf Hamburg.
Es gibt auch Initiativen dazu, nun die Digitalisierung des S-Bahnverkehrs, der alleine schon 50% der Fahrgastaufkommens des Hbf ausmacht (270.000 von 550.000, Quelle).

Und gemäß dieser Quelle sind es die vielen NV-Züge, die ganz offensichtlich einen Großteil der Personen befördern.

Warum wird mit allen weiteren Ideen & Maßnahmen wie
- Rückbau Altona-Mitte
- VET ab Hbf irgendwann in den 2030ern
- U5-Neubau über Hbf
- Hbf-Ausbau irgendwann in den 2030ern
- Äußerst überschaubarer Umbau = Nicht-Ausbau Berliner Tor

ständig weiter auf die gleiche Stelle eingedroschen?


Will man ums verrecken am Hbf von 550.000 Fahrgästen auf 1 Mio kommen "irgendwann in den 2030ern"?
Wo liegt da die Logik, wo ist da die planerische & politische Weitsicht?


Wäre es nicht viel effektiver über eine
Zitat
Nemo
...polyzentrale Struktur ... in Hamburg.
nachzudenken?


Der Hamburger Norden, z.B. rund um Barmbek könnte gut einen Bahnhof mit NV-Halt gebrauchen.
Der Osten / Wandsbek wahrscheinlich auch.

Im Westen hat man ja eigentlich noch so einen Hub... noch.

Und die S-Bahn in Hamburg könnte gut ein Netz vertragen, statt einfach nur 2,5 Linien zu sein, die sich am Hbf kreuzen und kaum Übergänge zur U-Bahn zu haben*.


*) Schonmal mit Verstand die Anzahl der Umsteigemöglichkeiten von U-Bahn, z.B. U2 auf S-Bahn auf dem Routenplan gezählt?
Ich behaupte, jede EINZELNE U-Bahnlinie in München oder Berlin hat mehr Umsteigerelationen zu seiner S-Bahn als das GANZE Hamburger U-Bahnnetz (sic!) zusammen.
Und bitte kommt mir nicht mit Historie... ich kann's 60 Jahre später nicht mehr hören.
Zitat
bukowski

Der [...] könnte gut einen Bahnhof mit NV-Halt gebrauchen.
Der Osten / Wandsbek wahrscheinlich auch.

Gibt's/gab's doch mit Hasselbrook, Wandsbek, Tondorf und co?!

Entlastet den Hbf aber nicht, sondern das Gegenteil, da der NV Zug am Hbf enden (und eine S-Bahn (wie z.b. die S4) ja durchgebunden ist und so zu einer Entlastung beitragen)
Zitat
flor!an
Gibt's/gab's doch mit Hasselbrook, Wandsbek, Tondorf und co?!

Entlastet den Hbf aber nicht, sondern das Gegenteil, da der NV Zug am Hbf enden (und eine S-Bahn (wie z.b. die S4) ja durchgebunden ist und so zu einer Entlastung beitragen)

Genau eben nicht!

Beispielsweise sitzen ab Farmsen fast 30 Prozent Fahrgäste in der U1, deren Ziel gar nicht der Hauptbahnhof ist, sondern darüber hinausführt.

Von der Kellinghusenstraße fahren die allermeisten Fahrgäste nach Wandsbek-Gartenstadt und weiter mit der U1, obwohl man "obenherum" mit Umsteigen in Barmbek satte zehn Minuten Fahrzeit einsparen kann.

Und mit der U5 würde wieder der gleiche Unsinn passieren ...
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