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[ZM] AKN-Verkauf an die Hochbahn
geschrieben von Herbert 
Der nächste Anlauf. Weiß der Geier, wo der Vorteil liegen soll, wo die weitere Strategie für die AKN m.W. völlig unklar ist!

[mobil.abendblatt.de]
Und wieder die Frage:

was heißt [ZM]?
Zitat
Adenosin
was heißt [ZM]?

"Zeitungsmeldung" wahrscheinlich

Paddy
Riecht nach Streiks, das können sie ja.

Ich habe allerdings auch meine Zweifel, ob die Abgabe an ein rein in Hamburg angesiedeltes Unternehmen wirklich den Mitarbeitern und Fahrgästen auf Schleswig-Holsteiner Boden zu Gute kommt.
Das ist doch schon lange im Schwange und ergab die letzten Wochen einige Anzeichen. Nicht zuletzt dass man bei der S21 nach Kaki alle möglichen Probleme sah. So werden in Hamburg Entscheidungen getroffen. Jay sagte mal die Länder werden sehr kreativ beim Umgehen der Schuldenbremse. Vielleicht kann er uns das an diesem Beispiel erläutern...

Uli
Zitat
Ulzburg-Süd
Ich habe allerdings auch meine Zweifel, ob die Abgabe an ein rein in Hamburg angesiedeltes Unternehmen wirklich den Mitarbeitern und Fahrgästen auf Schleswig-Holsteiner Boden zu Gute kommt.

Berechtige Frage. Als wahrscheinlichster Grund erscheint mir ein finanzieller Einmaleffekt mit längerfristig fragwürdigem Nutzen, vergleichbar dem Verkauf und Zurückmieten von Immobilien. Daneben wäre man als Land nach einem Verkauf nicht mehr so direkt "zuständig", eine Ausrede, die ja von der Politik bei der staatseigenen Deutschen Bahn gerne genutzt wird.

Relevant finde ich darüberhinaus die vom AKN-Betriebsratsvorsitzenden Bartossek gestellte Frage, welche Gesellschaft des Hochbahn-Konzerns der Käufer wäre, die Hochbahn selbst, oder die BENEX. Bei letzterer käme der Komplex "Privatisierung" zur Diskussion hinzu.

Einen eigentlichen Sinn könnte ich nur erkennen, wenn die Hochbahn zu dem alleinigen ÖPNV-Dienstleister für die Metropolregion Hamburg weiterentwickelt werden soll; nächster Schritt wäre dann die Eingliederung der S-Bahn Hamburg. Aus Infrastruktursicht durchaus sinnvoll, regionale Verantwortung für die regional relevante Infrastruktur; aber schwer vorstellbar, gerade auch im Hinblick auf das geltende EU-Wettbewerbsrecht.

Generell bin ich der festen Überzeugung, dass für die Daseinsvorsorge erforderliche Infrastruktur in staatlichem Eigentum stehen muss. Bei den darauf aufbauenden Dienstleistungen sehe ich das weniger absolut, mit Sicherheit ist aber weder erst- noch zweitrangige Aufgabe des Staates, die selbstgewählten Renditeerwartungen privater Investoren zu erfüllen. Während etwa beim Telefonnetz ein Wettbewerb mehrerer Dienstleister auf Basis einer staatlichen Infrastruktur möglich wäre, ist dies etwa beim AKN-Netz nicht der Fall (Verkehrsverbund, Mischfinanzierung, sehr hoher Initialaufwand). Ob die hieraus folgende Dienstleistungserbringung im Monopol besser privat oder staatseigen realisiert werden sollte, ist nicht einfach zu beantworten (auskömmliche Einkommen der Mitarbeiter, wirksame Kontrolle der Sparsamkeit, langfristiges Handeln). Was nicht sein darf, sind alle Formen der "Rosinenpickerei", bei der die private Hand nur die lukrativen Teile übernimmt.

Speziell im Blick auf Schieneninfrastruktur sollte nahezu alles Mögliche unternommen werden, um Stilllegungen zu verhindern; was einmal weg ist, kommt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wieder.


Gruß Tobias

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Tobias Becker * tobiasb@bddeeilorwww.talypso.de (auch ohne bddeeilorwww.) * OpenPGP 0xD3EDBD89 **
@tobiasb das wünsche ich mir auch besonders für die Beschäftigten. Ist noch garnicht so lange her dass das Gerücht eines Verkaufs an die S-Bahn die Runde machte. Die Beschäftigten können noch von Glück sagen wenn sie Übergangstarife aushandeln können. Sonst erleben wir vor der eigenen Haustür was anderswo längst gelaufen ist wie die Löhne gesenkt wurden.

Die Wünsche über Daseinsvorsorge sind alle gut aber man sieht an der DBAG an vielen Strecken dass das alles so durchgedrückt wird dass der Staat weniger zahlen muss und der Rest egal ist. Ich erwarte dass für AKN die billigste Lösung gewählt wird. Natürlich geht es auch darum den AKN-Verkehr buchhaltungsmäßig im Haushalt so optimal wie nur geht einzufügen. Wäre gut wenn das mal jemand erklärt wie sowas läuft. Das würde einige Fans eines anderen Verkehrsmittels ernüchtern um was für Summen da manchmal entschieden wird. Wenn man in der AKN-Verwaltung nur eine Handvoll feste Stellen sparen kann weil in der Steinstraße ein Sachbearbeiter das mit übernimmt dann wird das eben gemacht. Wir sind in Hamburg ...

Sollte das mit der AKN doch vernünftig laufen dann hätte ich im Hamburger Nahverkehr wieder mehr Hoffnung.

Uli
Treibende Kraft hinter dem Verkauf der AKN war in SH immer gern der LRH, auch wenn man seine Argumente nie so ganz nachvollziehen konnte. Da wurde die AKN in den Berichten als Verlustbringer dargestellt, ohne die Folgen des Verkaufs (weiter Verluste oder Verkehrsvertrag) mit mehr als einem Nebensatz zu würdigen. Weiter verliert SH mit der AKN natürlich auch Einfluss, insbesondere im Infrastrukturbereich. Dagegen könnte man stellen, dass ggf. tatsächlich die Verwaltung eine Nummer zu groß ist heute. Das hat aber m.W. noch keiner genau untersucht, es hängt nur als Damoklesschwert über dem Unternehmen, weil insb. vom LRH vermutet wird, dass man da "Synergien mobilisieren" könne. Deshalb sind auch gerade die Mitarbeiter sofort auf 180.

Zitat

Wenn man in der AKN-Verwaltung nur eine Handvoll feste Stellen sparen kann weil in der Steinstraße ein Sachbearbeiter das mit übernimmt dann wird das eben gemacht. Wir sind in Hamburg ...

Ironie der Geschichte: Einige Aufgaben der AKN wurden m.W. bis in die 1990er hinein von der Hochbahn erledigt. Im Abendblatt durfte damals z.B. häufig (immer?) der Hochbahn-Pressesprecher Statements für die AKN abgeben.
Zitat
Herbert
Treibende Kraft hinter dem Verkauf der AKN war in SH immer gern der LRH,...

Warum gründet das Land SH nicht eine bei der LVS angesiedelte Infrastrukturtochter, die die landeseigenen Schienen verwaltet (ähnlich DB Netz AG)?
Dann kann man den Betrieb ausschreiben -- und wer gewinnt, ist egal, weil der Betreiber das Netz eh anmieten muß.

Alternativ könnte man das landeseigene Gleisnetz an DB Netz verkaufen.

Sinnvoll wäre bei einem Verkauf an die Hochbahn sowieso die Aufsplittung von Netz und Betrieb -- für das Netz müßte eine zu 100% bei der Hochbahn verbleibende Tochter gegründet werden, damit das Netz in staatlicher Hand bleibt, den Betrieb kann dann gerne die Benex übernehmen (die bekanntlich zur Hälfte privatisiert ist).

Gruß Ingo
@Herbert: könnte schon reichen dass die AKN als Eisenbahngesellschaft des Landes aus einem anderen Etat bezahlt wird als die Verkehrsentgelte. Sind das nicht zwei verschiedene Minister? Für Hamburg gilt das auch. Wo wird die AKN bezahlt und wo der Verkehr? Ist dann kein Nullsummenspiel wenn auf anderen Strecken weniger bestellt wird und dafür die AKN bestellt wird.

Wie wirkt es sich auf die Bilanz des Hochbahnkonzerns aus wenn die plötzlich alle Gleisanlagen der AKN bis Neumünster Tiefstack und Geesthacht in der Bilanz stehen haben? Dazu ein Betriebswerk wo man auch S-Bahnen warten kann... Gibt bestimmt auch Steuervorteile. Zahlt Holstein dann nicht Verkehrsentgelte direkt an den Hochbahnkonzern? Wie ist das mit dem Güterverkehr? Die Nordbahn gehört halb halb AKN und Hochbahn. Nordbahn würde also auch 100% Hochbahntochter? Da hängt offenbar einiges dran und wenn die Hochbahn was macht dann gründlich und Erfahrung haben die mit Übernahmen auch. Würde mich nicht wundern wenn am Ende eine größere Summe als Entlastung für die Haushalte in beiden Ländern rauskommt und Personalabbau

Uli
Im Grunde stimme ich Glinder zu, wenn es so kommen sollte wird die Hochbahn als erstes die ganze Sache restrukturieren und Synergien eingehen.

Was jetzt daran so falsch sein soll verstehe ich bei den anderen Vorpostern nicht. Wer sagt denn das Arbeitsplätze verloren gehen? Kann genauso gut sein das die Hochbahn den Mitarbeitern anbietet in einen anderen Bereich des Unternehmens zu arbeiten.

Und vielleicht bauen Sie seitliche Schienen an die Strecke und lassen dort U-Bahnen fahren :o)

Was die Beteiligung bei der Nordbahn angeht bin ich der Meinung muss die Hochbahn dann ihre Anteile verkaufen wegen Kartellrechtlichen Bedenken.
Was genau passiert hängt auch davon ab ob Hamburg die S-Bahn an die Hochbahn vergibt oder nicht. Bisher wurde behauptet als ob die Ausschreibung auf die S-Bahn zugeschnitten wäre. Das hat auch eine Menge damit zu tun was die DBAB anbietet beim Bau der S4 und beim Bau von Diebsteich. Ganz nebenbei wird auch über einen Anschluss von Lurup geredet. Osdorf hat wohl ohne Schenefeld keine Chance. Über die AKN wird die Hochbahn in die Lage versetzt zu ein besseres Angebot für die S-Bahn abzugeben. Wie verändert sich die Einnahmeaufteilung im HVV zugunsten der Hochbahn? Noch ist Hamburg ein Stadtstaat und da spielt das eine große Rolle wo das Unternehmen seinen Sitz hat. Ich hoffe natürlich dass die Hochbahn mit einer langfristigen Perspektive kommt wie man alle kleinen Bahnstrecken in eine S-Bahn umwandelt. Soviel Potential wie rund um Hamburg ist nirgends.

Uli
Gibts bezüglich dem AKN-Verkauf was neues?

Freundliche Grüße

Alexander Lührs
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