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eure Erfahrungen mit dem Nightcruiser
geschrieben von Anonymer Benutzer 
Anonymer Benutzer
eure Erfahrungen mit dem Nightcruiser
02.05.2002 23:16
hallo leute,

als Nahverkehrsfan aus Süddeutschland verfolge ich schon eine ganze Weile interessiert Eure Meinungen zum ÖPNV in HH und finde diese Plattform hervorragend.
Bus + Bahn sind mir auch in HH bekannt und nun habe ich unlängst auf der Homepage der HHA ein für mich neues Angebot - den Nightcruiser entdeckt.

Ich finde die Vermarktung dieses Nachtbusses auf der Homepage mit entsprechendem Outfit, Haltestelleninfo, Fahrplan etc. ziemlich genial und möchte das als sehr gute Marketingmaßnahme bezeichnen.

Ich bin nächste Woche seit langem mal wieder in HH und will auch den Nightcruiser live sehen und jetzt interessieren mich vorab Eure Erfahrungen/Kenntnisse z.B.

Wie wird dieses Angebot mit dem Extraservice angenommen, fahren die Busse nur heiße Luft durch die Gegend oder kommt man nun besser von Club zu Club ??
Sind die Nightcruiser eine Entlastung für die normalen Nachtlinien zw. St.Pauli und Rathausmarkt bzw. sollen sie in dieser Relation eine Entlastungsfunktion erfüllen??
Es werden ja regulär 4 Busse mit Sonderausstattung (andere Sitzaufteilung wegen der Bar?, Musikanlage) eingesetzt, kommen diese Busse auch tagsüber zum Einsatz ?? auf bevorzugten Linien ?? von welchem Betriebshof ??

2 allgemeine Fragen zum Nachtbus:

Die Nachtlinien fahren in den WE Nächten im 15min Takt aus der City. Werden noch E-Wagen vor dem eigentlichen Kurs eingesetzt?
Wie klappen die Anschlüsse (in den Außenbezirken) untereinander
z.B 609 => 619 ??

viele Fragen - ich freue mich über Antworten.Danke
viele grüsse holger
Du sprichst da eine Menge interessanter Dinge an, Holger. Von wo aus Süddeutschland bist Du? Zu Deinen Fragen:

Die Nightcruiser werden meistens ganz gut angenommen, insbesondere zu Zeiten des Hamburger Doms fahren häufig viele mit ihm (teils zufällig) vom Heiligengeistfeld (U Feldstraße) zum Rathausmarkt.
Die Nightcruiser sind meist ganz ordentlich besucht, aber eigentlich nie überfüllt. Der Sinn, damit von Club zu Club zu fahren, wird allerdings weit verfehlt. Die meisten Fahrgäste fahren eine Runde nach der anderen mit (laute Musik, i. d. R. Techno u. ä.) oder es sind Zufallsfahrgäste, die zum Rathausmarkt wollen. Der Bereich vor der Mitteltür wird oft und gerne (vor allem bei den späteren Fahrten) als Tanzfläche genutzt.

Eine Entlastung für die normalen Nachtlinien sind sie auf jeden Fall nicht, da sie auch viel zu große Umwege nehmen und mit dem eigentlichen Nachtbusangebot nicht verknüpft sind.

Die vier Busse des Typs N2 kommen durchaus tagsüber zum Einsatz (wäre ja sonst auch eine unglaubliche Verschwendung). Auf der Fahrerseite sind die ersten zwei Sitze hinter der Mitteltür um 180 Grad gedreht, so dass sich hier drei Vierersitzgruppen befinden. Die Bar ist hinter der Mitteltür 90 Grad zur Fahrtrichtung angebracht.
Falls ein Stammnightcruiser ausfällt, gibt es einen normalen rot-weißen N2, der mit entsprechender Beschallungsanlage versehen ist und dann einspringt (auch tagsüber gut erkennbar an den überdimensional großen schwarzen Lautsprechern). Beheimatet sind alle Nightcruiser m. W. in Langenfelde, aber hier bin ich mir nicht ganz sicher. Öfters zu sehen sind sie tagsüber auf den Linien 183 und 180.

An Wochenendnächten gibt es für folgende Linien vor (fast) jeder Fahrt zusätzliche Verstärker, teils auch mit Gelenk- und Hochflurfahrzeugen:
607 S Reeperbahn - U/S Barmbek,
608 S Reeperbahn - U Wandsbek Markt,
609 Bf. Altona - Steinbeker Grenzdamm (manchmal nur bis U Billstedt).
Die anderen Linien werden im Normalfall nicht verstärkt.

Die Anschlüsse sind oft äußerst miserabel, weil so viele Busunternehmen am Mixen sind. Ständig erlebe ich es, wie man mit der 600 aus Richtung Barmbek kommend am U-Bahnhof Wandsbek Markt beobachten kann, dass der 618er Richtung Jenfeld und der 608er Richtung Tonndorf gerade abfahren, wenn man an der roten Ampel stehend auf Einfahrt zum ZOB wartet. Solche Situationen gibt es häufig im Hamburger Busnetz, weil u. a. auch die Linien aus St. Pauli kommen häufig verspätet sind.

Die 618 wird von der VHH gefahren, aber auch HHA-intern klappt es oft nicht mit den Anschlüssen. Hier muss noch sehr viel verbessert werden, zumal ein Großteil der Fahrer die Pausenzeiten während der Fahrt nicht einhält (z. B. 600 U Horner Rennbahn). Hier wird in Richtung Böcklerstraße nahezu permanent sofort weiter gefahren und auch Richtung Wandsbek habe ich einmal einen Bus 3 Min. zu früh abfahren sehen. Das ist ein echtes dauerndes Ärgernis hier in Hamburg.
Hallo

Du schreibst:

"Die Anschlüsse sind oft äußerst miserabel, weil so viele Busunternehmen am Mixen sind."

und

"Die 618 wird von der VHH gefahren, aber auch HHA-intern klappt es oft nicht mit den Anschlüssen."

Ist das nicht ein Widerspruch?
Ich denke nämlich, dass die (Nicht-)Einhaltung der Anschlüsse nicht an den verschiedenen Verkehrsunternehmen liegt. Laut Fahrplan hätte man fast im gesamten Nachtbusnetz überall perfekte Anschlüsse. Aber in der Praxis sieht es doch etwas anders aus, da die Fahrzeiten auf vielen Nachtlinien wirklich sehr knapp sind.
Klar, dass ein Fahrer zu früh fährt, sollte nicht sein. Aber sonst liegt es schon im eigenen Ermessen des Fahrers, ob er einen Anschluss herstellt oder nicht. Auf der 600 U Horner Rennbahn Richtung Böcklerstraße kann man natürlich schon mal warten, aber Richtung Bf. Altona wäre das schon wieder so eine Sache. U Wandsbek-Markt gibt es den nächsten Anschluss. Dort möchten vielleicht Fahrgäste in die 638 umsteigen. Wenn der Fahrer dann U Horner Rennbahn erst 3 Minuten verspätet abfahrt, ist das sicherlich auch nicht sehr sinnvoll.
Ich denke, dass ein weiteres Problem im Nachtliniennetz auch die Fülle der Anschlüsse ist. Am Rathausmarkt soll man ja in der Regel direkt von einem Nachtbus in den anderen umsteigen können. Nicht umsonst fahren alle Linien fast zeitgleich ab. Aber welcher Fahrer soll bei so vielen Nachtlinien noch den Überblick behalten, welche Linie nun schon da ist und welche nicht? Ähnlich ist es vielleicht U Wandsbek-Markt. Oder noch mal das Beispiel der Linie 600 U Horner Rennbahn Richtung Böcklerstraße. Woher soll der Fahrer wissen, ob die Linie 609 schon da war? Der 609 fährt ja gleich weiter.
Ich denke also, dass man den Busfahrern nicht allzu viel Schuld zuweisen sollte, wenn Anschlüsse bei den Nachtbussen nicht gut klappen. Ich bin der Meinung, dass die Nachtlinien mehr Fahrzeit bekommen sollten (gerade an den Wochenendnächten). Dann sind die Busse pünktlicher und es klappt auch mit den Anschlüssen...

Thorsten.
Hi Thorsten,
ich sehe die Busfahrer überhaupt nicht als die Schuldigen (zumindest meistens nicht). Zu früh abfahren ist die größte Todsünde des Busfahrers, gerade nachts. In den Randbezirken darf man von einem Busfahrer auch erwarten, dass er wartet und auf Anschlüsse achtet, auch mehrere Minuten. So habe ich es einmal erlebt, dass der 616er U Ochsenzoll schon am Abfahren war (und ich ihn gebremst habe), ohne dass der 606er da war. Das ist ein Unding. Ansonsten aber, siehe Wandsbek Markt, Horner Rennbahn usw. liegt das Problem im System. Ein einheitliches Funksystem ist nachts unabdingbar (oder die Bedienung durch nur ein Unternehmen, dies ist aber illusorisch), und die Fahrer müssen ALLE Anschlüsse in ihre Dienstpläne geschrieben bekommen. Wochenends müssen außerdem andere Fahrpläne her bei den Kiez-Linien bzw. man müsste am Kiez einfach 6 Minuten früher abfahren. Alles jenseits des Kiez ist fahrplanmäßig realistisch, auch am Wochenende. So habe ich es eigentlich noch nie erlebt, dass der 609er aus Bergedorf am U-Bf. Horner Rennbahn zu spät weg kommt, auch am Wochenende nicht.
Insgesamt machen die meisten Nachtkutscher, die ja zum Großteil nur nachts fahren, einen verdammt guten Job, was auch mal erwähnt werden sollte. Außerdem haben Nachtbusfahrer oft einen Bleifuß, das macht dann sogar richtig Spaß!
Hallo!

Ok, gut, es hatte sich für mich so angehört, als würdest du den Busfahrern die Schuld geben. Dann bitte ich um Entschuldigung.
Klar, in den Außenbezirken ist eine Einhaltung der Anschlüsse schon sehr wichtig, gerade wenn dort die Linien nur stündlich oder noch seltener fahren.
Ich sehe jedoch immer noch das Problem der Masse der Anschlüsse. Das ist zwar schon mal sehr wichtig, dass ein Fahrer eine Infomormation über alle Anschlüsse erhält, er kann aber teilweise gar nicht überlicken, welcher Bus denn nun eigentlich schon da ist. Wir nehmen als Beispiel die Linie 618 um 2:21 Uhr ab U Wandsbek Markt. Der Fahrer sollte also darauf achten, dass die 600 von Altona (2:21 Uhr), von Horn (2:07 Uhr), die 608 aus der Innenstadt (2:17 Uhr) und von Rahlstedt (2:14 Uhr) da ist. Der Fahrer der 618 selbst kommt um 2:07 Uhr U Wandsbek-Markt an. Also darf er seine ganze Pause über beoabachten, ob auch ja schon alle Busse da sind. Und auf die Toilette muss man eben gleich nach der Ankunft gehen, man muss sich aber unbedingt beeilen, damit man um 2:14 Uhr wieder alles im Blick hat. Aber am Besten man ist noch schneller, denn eventuell ist ein anderer Bus ja auch 1-2 Minuten zu früh. Dann ist es für den Fahrer auch wichtig, dass er in der Pause seinen Bus so positioniert, dass er auch ja alle Busse, die ankommen, im Blick hat. Wenn der Fahrer dann an die Haltestelle fährt, darf er sich auf keinen Fall von Kunden ablenken lassen, weil er ja noch auf die Linie 600 von Altona achten muss. Von der Pause völlig gestresst fährt er dann mit zwei Minuten Verspätung auch endlich los. Da fällt ihm ein, dass er sich ja beeilen muss, da er ja Jefeld-Zentrum schon wieder Fahrgäste an die 628 übergeben muss. Also wieder Stress, Feuer geben um die Verspätung einzuholen. Ganz nebenbei sind vier Minuten Wendezeit Sorenkoppel ja auch nicht sehr viel...
Ich weiß, das ist alles überspitzt. Ich will nur zum Ausdruck gebracht haben, dass diese ganzen Anschlüsse schon eine recht komplizierte Angelegenheit sind. Ich habe U Wandsbek-Markt als Beispiel genommen, vom Rathausmarkt will ich lieber nicht sprechen... Es wäre doch ziemlich sinnvoll hier mit moderner Technik und einheitlichen Funksystemen (hier stimme ich Alexander eindeutig zu) Abhilfe zu schaffen.
Mir ist aber noch nicht ganz klar geworden, was du mit neuen Fahrplänen für die "Kiez-Linien" meinst. Wozu neue Fahrpläne, wenn sie doch deiner Meinung nach ohnehin alle pünktlich sind...!?
Klar, die Nachtbusfahrer haben irgendwann den Dreh herausgefunden, wie man irgendwie im Fahrplan bleiben kann. Aber ist es wirklich sinnvoll, dass die Fahrpläne nur mit "Bleifuß" einzuhalten sind. Klar mag es Spaß bringen, wenn die Fahrt rasanter ist, aber die Strafe für zu schnelles Fahren zahlt der Fahrer ganz alleine...

Thorsten.
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