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Strafe für Schwarzfahren soll auf 60€ erhöht werden
geschrieben von Rüdiger 
Warum nicht auf 100€ und für Wiederholungstäter auf 200€? Das würde endlich mal abschreckende Wirkung zeigen.

Die 100€ könnte man bei sofortiger Barzahlung auf 80€ vermindern, wer später zahlt muss halt die volle Summe blechen.

Als ich die Woche morgens mit der S-Bahn zum Flughafen gefahren bin waren die Kontrolleure unterwegs, alleine in
meinem Wagen waren 3 Fahrgäste ohne Fahrausweis. Die Begründung des Einen: Ich war so spät dran und hatte
keine Zeit mehr mir ein Ticket zu ziehen. Da platzt einem doch die Hutschnur. Mit Bahnsteigsperren wäre das nicht
passiert....
Zitat
Rüdiger
Die Begründung des Einen: Ich war so spät dran und hatte
keine Zeit mehr mir ein Ticket zu ziehen. Da platzt einem doch die Hutschnur. Mit Bahnsteigsperren wäre das nicht
passiert....

Schaut man nach London, die Bahnsteigsperren haben, so sieht man, dass solche Bahnsteigsperren nicht unbedingt eine geringer Schwarzfahrerquote bedeuten muss als in Hamburg, da die Schwarzfahrerquote dort höher ist (Stand vor den Beginn des vorne Einstieg, genau Zahlen fehlen mir leider auf die schnelle, aber ich habe dies Mal in irgend einer Sendung mal gehört).

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
In der Tat sind 60 EUR zu wenig.
Es sollte doch bitte mindestens der Preis einer normalen Monatskarte sein!
60€ ist schon gutes Geld. Doch dann muss auch mehr Kontrolliert werden.
Ich fahr gute 6Tage in der Woche mit der U-Bahn und wurde schon sehr lange nicht mehr "überrascht"
Zitat
Rüdiger
Warum nicht auf 100€ und für Wiederholungstäter auf 200€? Das würde endlich mal abschreckende Wirkung zeigen.

So wahr ich für mehr als 40 € bin, sind 100-200 € doch zu viel. Das wäre mehr als eine Verdoppelung und das wäre trotz Wunsch nach höheren Strafen rechtlich nicht durchsetzbar. Der Satz für das erhöhte Beförderungsentgelt beträgt derzeit 40 € und da ist eine Erhöhung von mehr als 100 % trotz Wunsch nach höherer Bestrafung nicht angemessen. Der derzeitige Satz für das erhöhte Beförderungsentgelt beträgt in vielen EU-Staaten bereits 60-80 € und das sollte dann in Deutschland auch nicht höher sein. Abschreckende Wirkung würde nicht nur durch die Erhöhung des Satzes für das erhöhte Beförderungsentgelt, sondern vor allem durch mehr Kontrollen erzielt werden. DAs heißt, die Verkehrsbetriebe müssten da schon mehr Prüfpersonal dafür einstellen, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Der ganztägig kontrollierte Vorne-Einstieg in Bussen ist ein erster Schritt dazu.

Zitat
Rüdiger
Die 100€ könnte man bei sofortiger Barzahlung auf 80€ vermindern, wer später zahlt muss halt die volle Summe blechen.

Die Reduktion des erhöhten Beförderungsentgeltes bei sofortiger Zahlung könnte eher verleitende als abschreckende Wirkung haben, wird die Strafe bei sofortiger Zahlung dadurch doch verringert. Die Erfahrungen in der Zeit als Schwarzfahren noch 40 DM gekostet hat haben gezeigt, dass das sofortige Laufenlassen der erwischten Schwarzfahrer bei sofortiger Zahlung keine abschreckende Wirkung hat. Im Gegenteil, die erwischten Schwarzfahrer haben nach der sofortigen Zahlung wieder 40 DM abgezählt bereit gehabt. Diese Gefahr würde bei einer Reduktion des erhöhten Beförderungsentgeltes bei sofortiger Zahlung wieder bestehen. Aus diesem Grunde ist damals bei der Erhöhung von 40 auf 60 DM die Regelung auch so eingeführt worden, dass ertappte Schwarzfahrer sich auch bei sofortiger Zahlung gegenüber dem Prüfpersonal auszuweisen haben. Wer vor 1989 geboren worden ist, wird sich vielleicht noch daran erinnern können, was damals bei der Erhöhung des erhöhten Beförderungsentgeltes von 40 auf 60 DM auf den Aushängen in den Bussen und Bahnen gestanden hat:

Achtung! 2 wichtige Gesetzesänderungen für Schwarzfahrer:
Wer ab dem 01.06.1989 bei einer Kontrolle ohne gültigen Fahrausweis angetroffen wird, zahlt 1.) 60 statt bisher 40 DM und muss sich 2.) auch bei sofortiger Zahlung gegenüber dem Prüfpersonal ausweisen!

Der Grund für diese Gesetztsänderung war, dass damals viele notorische Schwarzfahrer die 40 DM abgezählt passend dabei gehabt haben und nach der Feststellung sofort weiter schwarz gefahren sind, wieder mit 40 DM abgezählt passend dabei. Mit dieser Gesetztesänderung sollte verhindert werden, dass notorische Schwarzfahrer durch die sofortige Zahlung unentdeckt bleiben und aus diesem Grunde sollte auch eine Reduktion des erhöhten Beförderungsentgeltes bei sofortiger Zahlung ausgeschlossen bleiben. Schwarzfahren ist und bleibt eine Straftat und sollte auch nicht durch Rabatte bei sofortiger Zahlung belohnt werden.

Zitat
Rüdiger
Als ich die Woche morgens mit der S-Bahn zum Flughafen gefahren bin waren die Kontrolleure unterwegs, alleine in
meinem Wagen waren 3 Fahrgäste ohne Fahrausweis. Die Begründung des Einen: Ich war so spät dran und hatte
keine Zeit mehr mir ein Ticket zu ziehen. Da platzt einem doch die Hutschnur. Mit Bahnsteigsperren wäre das nicht
passiert....

Die automatischen Kontrollsperren wie in Paris lösen dieses Problem auch nicht, weil diese die Schwarzfahrer nicht vom Schwarzfahren wollen abhalten. Der psychologische Schreckeffekt tritt nicht beim Versuch den Täter von der Tat abzuhalten, sondern bei der Zuführung auf den Rechstweg ein. Im Fall von Schwarzfahrern/Ladendieben tritt die Abschreckung nicht durch die Zugangs- und Warensicherung, sondern beim Erwischtwerden durch Prüfer/Ladendetektiv ein. Aus diesem Grunde sollten in Hamburg auch keine automatischen Kontrollsperren wie in Paris eingeführt werden, sondern mehr Prüfer eingestellt werden.
Wenn ich bedenke, wie viel Geld ich ohne Fahrkarte in den letzten 3 Jahren gespart hätte...

Einerseits muss die Schwarzfahrstrafe schon alle paar Jahre angepasst werden, andererseits ergibt es aber wenig Sinn, die Strafen ins Unermessliche zu heben, denn davon hat niemand etwas. Ein Schwarzfahrer im Gefängnis (weil mehrfach schwarz gefahren oder eben kein Geld da) kommt im Endeffekt teurer.

Und ebenso sind Bahnsteigsperren überflüssig: teure Anschaffungskosten, teurer Unterhalt, Stationen weniger zugänglich. In England waren z.B. sogar im Bahnhof von Leicester (nur Fernbahn) Sperren installiert --> mit Koffer war es schwierig, da durch zu kommen. Mein Bekannter dort konnte mich nicht vom Bahnsteig abholen. Meine damals in Deutschland gekaufte internationale Fahrkarte hatte natürlich keinen Magnetstreifen. Personal war auch nicht anwesend. So kam ich erstmal nicht raus. Nach 5min kam dann Personal und hat mir geöffnet. Ganz toll, das brauchen wir unbedingt auch!
Angesichts der lächerlichen Bußgelder für Falschparker, die oftmals eine kaum niedrigere Parkgebühr prellen, sind schon 60 € viel Geld. Beide zahlen übrigens nicht für eine öffentliche Leistung und über die 2-3 % Schwarzfahrer wird jede Politesse nur lachen.
Ja, Falschparken lohnt immer noch. Diese komischen runden blauen Schilder mit roter Umrandung und rotem schräg liegendem Kreuz interessieren doch im Grunde niemanden. Bei mir vor der Wohnung ist die Feuerwehrzufahrt jeden Tag zugeparkt. Dafür stellt man diese Schilder auf der neuen, etwa 5km langen Ortsumgehung von Finkenwerder auch alle 200m auf. Warum auch nicht, da käme ja auch jeder auf die Idee zu parken!

Sorry wenn das jetzt etwas abschweift... aber ich habe diesen Monat (zum ersten Mal seit 2001) keine HVV-Dauerkarte mehr...
Zitat
Rüdiger
Warum nicht auf 100€ und für Wiederholungstäter auf 200€? Das würde endlich mal abschreckende Wirkung zeigen.

Das wäre wohl nur angemessen, wenn es vernünftige Absperrungen gäbe. Wo man ohne Sperre und ohne auffällige Beschilderung reinspazieren kann, kann jeder mal vergessen, den "Eintritt" zu bezahlen, und eine allzu drakonische Strafe würde einer Klage nicht standhalten.

______

metrobits.org
Ich denke, es ist alles eine Frage des häufigen Kontrollierens. Hier in Hannover würde ich als Schwarzfahrer im Durchschnitt 3x pro Monat erwischt, da ist die Monatskarte dann doch deutlich günstiger.
Zitat
Vielfahrer
Ich denke, es ist alles eine Frage des häufigen Kontrollierens. Hier in Hannover würde ich als Schwarzfahrer im Durchschnitt 3x pro Monat erwischt, da ist die Monatskarte dann doch deutlich günstiger.

Genau so sieht das aus. Würde man häufiger Kontrolliert werden, würde Schwarzfahren sich nicht "rentieren". Und gerade weil der HVV die Preise immer fleißig weiter erhöht kommen auch mehr Fahrgäste auf dumme Gedanken.
Genau so sehe ich das auch: Mehr kontrollieren. Ich lebe mittlerweile auch in Hannover bin aber, durch mein Semesterticket sehr oft in Hamburg wo ich ja auch noch eine Großbereichsabokarte habe.
In Hannover bin ich nun knappe 1,5 Jahre und bin schon mehr als 10x kontrolliert worden, die S-Bahnlinie S5 mit der ich zur Arbeit am Flughafen fahre zähle ich hier nicht mit (!!!!). In Hamburg während meines ganzen Lebens nicht mal 10 mal, obwohl ich ein "dauerfahrer" bin und gerne auch einfach mal in Hamburg so durch die Gegend fahre um neues Territorium kennenzulernen...

Wenn ich das in Relation setze (unabhängig von der Größe der Stadt) ist es einfach lächerlich wie in Hamburg kontrolliert wird. Ich meine, ich zahl das Geld an den HVV gerne, auch wenn ich nicht so sonderlich viel als Student davon habe, weil ich der Meinnung bin, da man eine Leistung in Anspruch nimmt und ich auch bereit bin hier auch mein Geld für etwaige Verbesserungen zu Verfügung stelle. Wenn ich mir aber einen Kumpel anschaue, der noch nie für den Nutzen des ÖPNVs bezahlt hat - was ich persönlich für unter aller Sau halte (und das weiss er auch) - und eben dieser nur EINMAL "erwischt" worden ist und eben darum nur 40€ zahlte für den ganzen Nutzen des Angebots, fühle ich mich als zahlender Kunde vom HVV doch schon etwas verarscht. Natürlich sollte man auch den Nutzern vertrauen und man muss nicht immer kontrollieren, doch Schwarzfahren im HVV scheint sich durchaus zu lohnen, was ja echt nicht der Sinn sein kann.

Meine Idee: 200€ Strafe, eine Verwarnung und beim zweiten Mal gibts schon eine Anzeige! Oder man spricht Schwarzfahrern sofort ein "Hausverbot" zur Nutzung der Verkehrsmittel im HVV aus, so dass diese sich strafbar machen wenn sie wieder erwischt werden...
Auch ich bin dafür, dass die Strafe auf 60 € erhöht werden sollte, allerdings dann zusätzlich, dass der Schwarzfahrer sich zu den 60€ zusätzlich eine Fahrkarte kaufen muss - also mindestens 61,30 € wenn er dann noch weiter eine Kurzstrecke fahren sollte.

Jedoch finde ich sollte die Hochbahn und S Bahn dann öfters in Zivil kontrollieren, weil viele Schwarzfahrer springen ja bestimmt schnell raus, wenn die sehen, dass der Prüfdienst in die Bahn steigt.
Selbst bei 200 € Strafe müsste man schon sechsmal im Jahr erwischt werden, damit sich Schwarzfahren gegenüber dem regulären Abo nicht lohnt. Wer will, wird auch immer einen Weg finden. Der "Anreiz" dafür ist bei den HVV-Preisen schlicht sehr hoch für Leute, die mehr Ideen als Geld haben. Punkt.

Zum Vergleich: Bei den Wiener Linien ist Schwarzfahren viel weniger lohnend. Die Jahreskarte kostet 375 Euro, für Schüler/Azubis lediglich 60 Euro. Das kann sich fast jeder leisten. Schwarzfahren dagegen schlägt mit 100 Euro zubuche. Die Schwarzfahrerquote ist deutlich niedriger als die im HVV, obwohl der Heilsbringer "Einstieg vorn" in Wien unbekannt ist - selbst in die Nachtbusse kann man durch alle Türen einsteigen. Nur: Auch in Wien sind > 1,5 % der Fahrgäste schwarz unterwegs.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.04.2013 10:48 von Herbert.
Zitat
timmithie
Jedoch finde ich sollte die Hochbahn und S Bahn dann öfters in Zivil kontrollieren, weil viele Schwarzfahrer springen ja bestimmt schnell raus, wenn die sehen, dass der Prüfdienst in die Bahn steigt.

Da die Züge im HVV alle (bis auf der DT5) keine Durchgänge haben, ist es für Schwarzfahrer leichtes Spiel. Wenn man ein wenig "Glück" hat, ist der Kontrolltrupp gerade einen Waggon hinter dem eigenen. So kann man mit einem Sprint ganz leicht entkommen. Anders sieht es aus wenn in jeden Waggon eine "Truppe" einsteigt. (Wenn ich so an den Personalaufwand für einen S3-Langzug denke.. Prost Mahlzeit).

Und nein ich spreche nicht aus Erfahrung, wenn ich in Hamburg bin kaufe ich immer schön ein Ticket :D
Zitat

Anders sieht es aus wenn in jeden Waggon eine "Truppe" einsteigt.

Gibt es ja, die berühmte Vollkontrolle. Allerdings verbreitet sich die Kunde davon heute auch in Nullkommanix über Facebook & Co.

Ich bin gespannt, wie sich die Zahlen entwickeln, wenn tatsächlich "Einstieg vorn, Schnellbahn-Edition" kommt - also permanente Abgangskontrollen an ausgewählten Schnellbahnhöfen, wie unlängst laut gedacht.
Ich bin in der S-Bahn (bin täglich Altona->Othmarschen gefahren) doch öfter mal kontrolliert worden, vielleicht etwa alle 2 Monate mal. In allen Fällen war es eine Kontrollgruppe, die immer in Altona in den hintersten Wagen eingestiegen ist und dann meistens in Bahrenfeld in den Mittelwagen des hinteren Zugteils umgestiegen sind. Ich frage mich daher auch, ob auch irgendwann mal der Mittelwagen zuerst kontrolliert wird.
Hallo Herbert,

Zitat
Herbert
Angesichts der lächerlichen Bußgelder für Falschparker, die oftmals eine kaum niedrigere Parkgebühr prellen,...

Laut den Grünen sollen die ja demnächst auch noch mit einer kostenlosen 9 Uhr Tageskarte belohnt werden. Um das zu finanzieren, steigt man doch gern immer vorn ein! ;->


Grüße
Boris
Hallo,

es würde wirklich vollkommen genügen, wenn man ein echtes Risiko hätte erwischt zu werden. In der U-Bahn wird neuerdings offenbar nur in der Schwachlastzeit und dazu ziemlich auffällig kontrolliert. Letztes Mal kontrolliert wurde ich in einem eher gähnend leeren U-Bahn Zug Sonnabends morgens um 9 Uhr. Entsprechend gering dürfte die Trefferquote gewesen sein.

Die Male davor waren auch mehr als absehbar, ich meine dabei die Herrschaften in Zivil. Der Trupp ist meist betont gut gelaunter Unterhaltung. Am auffälligsten ist, dass diese Unterhaltungen dann in auch in Gruppen mit unterschiedlichen Altersstufen und Nationalitäten stattfinden. Das passt irgendwie nicht.

Wenn einem das schon als nicht-Schwarzfahrer auffällt, wie muss das erst bei den "Fahrgeld-Sparern" sein?


Grüße
Boris
Zitat
cedric30003
Da die Züge im HVV alle (bis auf der DT5) keine Durchgänge haben, ist es für Schwarzfahrer leichtes Spiel. Wenn man ein wenig "Glück" hat, ist der Kontrolltrupp gerade einen Waggon hinter dem eigenen. So kann man mit einem Sprint ganz leicht entkommen.

Nicht den DT2 vergessen, indem der potentielle Schwazfahrer nicht in den nächsten Wagen sehen kann, da keine Fenster zwischen den Wagen vorhenden sind. ;-)
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