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HVV will Fahrkartenpreise erhöhen ab dem 1.01.2014
geschrieben von Veddel 
Zitat
Ingo Lange
Zitat
BruceMcLaren
Also 59,4 % Verbraucherpreise, 4,0 % Diesel, 32,4 % Personal, 4,2 % Strom

Mit welcher Rechtfertigung erhöht der HVV seine Preise, wenn Butter und Kartoffeln teurer werden? Energie und Personal verstehe ich, aber die Fahrpreise zu erhöhen, einfach nur weil sowieso alles teurer wird, ist unlogisch.

Achtung, ich spekuliere jetzt:

Aus der Drucksache geht hervor, dass man sich Werte von mehreren Jahren ansieht. Die Veränderungen von Diesel und Strom und Personalkosten sind stark schwankend, die Verbraucherpreise hingegen vergleichsweise stabil.

Tatsächlich hat man beobachtet, dass die Gesamtkosten im HVV sich in den letzten Jahren jeweils um diesen Faktor verändert haben. Insofern kann man diese Zahl schon als Vorhersagegrundlage für die Zukunft heranziehen.

Fertig spekuliert.

Ansonsten: Die könnten natürlich auch würfeln, oder irgendeinen anderen komplizierten Modus erfinden, am Ende bleibt, dass die Politik die Fahrpreise bestimmt.
Zitat
BruceMcLaren

Ansonsten: Die könnten natürlich auch würfeln, oder irgendeinen anderen komplizierten Modus erfinden, am Ende bleibt, dass die Politik die Fahrpreise bestimmt.

Dann machen wir es doch wie die Brasilianer. Die sind auf die Straße gegegangen - und die Politik ist eingeknickt.
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Erol
Zitat
BruceMcLaren

Ansonsten: Die könnten natürlich auch würfeln, oder irgendeinen anderen komplizierten Modus erfinden, am Ende bleibt, dass die Politik die Fahrpreise bestimmt.

Dann machen wir es doch wie die Brasilianer. Die sind auf die Straße gegegangen - und die Politik ist eingeknickt.

Das trauen sich die Deutschen leider nich, es wird nur auf hohem Niveau gejammert und letztendlich: habt ihr was anderes zum Jahreswechsel erwartet?
Man darf auch nicht vergessen:
ÖPNV betrifft erstmal vielleicht max. 25% (wenn es hochkommt, ältere Brechnungen weisen eher weniger Anteil aus) aller Hamburger_innen, der Rest fährt Auto, Fahrrad oder ist per pedes unterwegs.

Insofern ist es auch verständlich, dass die meisten Steuerzahler einfach nichts allimentieren wollen, was sie gar nicht nutzen.

Ich stimme euch also zu, wenn ihr sagt, dass man in der Politik ansetzen sollte. Der ÖPNV bräuchte dazu eine stärkere Lobby und politische Fürsprecher in Hamburg.
Zitat
BussHamburg001
Man darf auch nicht vergessen:
ÖPNV betrifft erstmal vielleicht max. 25% (wenn es hochkommt, ältere Brechnungen weisen eher weniger Anteil aus) aller Hamburger_innen, der Rest fährt Auto, Fahrrad oder ist per pedes unterwegs.

Insofern ist es auch verständlich, dass die meisten Steuerzahler einfach nichts allimentieren wollen, was sie gar nicht nutzen.

Ich stimme euch also zu, wenn ihr sagt, dass man in der Politik ansetzen sollte. Der ÖPNV bräuchte dazu eine stärkere Lobby und politische Fürsprecher in Hamburg.

Naja, unter dem Gesichtspunkt verlange ich eine nutzungsabhängige Kostenbeteiligung des PKW- und LKW-Verkehrs in der Stadt, quasi eine Maut.
Den Vorschlag gab es schonmal, jener wurde aber verworfen:
[www.hamburg.de]
Was ich nicht verstehe ist die überproportionale Erhöhung von Kurzstrecken (7%) im Vergleich zu weiteren Strecken (z.B. Großbereich 2%). Ich fand es immer schon wenig nachvollziehbar, dass kurze Strecken im HVV recht teuer sind. Minderung schaffte die Einführung eines Tickets für Kurzstrecken in Abgrenzung zum Nahbereich.

Aber statt diese Orientierung an der Streckenlänge weiter auszubauen folgt jetzt der Gang rückwärts, der Unterschied wird nicht nur proportional kleiner, sondern auch absolut. Warum?
Zitat
Neu Wulmstorf
Was ich nicht verstehe ist die überproportionale Erhöhung von Kurzstrecken (7%) im Vergleich zu weiteren Strecken (z.B. Großbereich 2%). Ich fand es immer schon wenig nachvollziehbar, dass kurze Strecken im HVV recht teuer sind. Minderung schaffte die Einführung eines Tickets für Kurzstrecken in Abgrenzung zum Nahbereich.

Aber statt diese Orientierung an der Streckenlänge weiter auszubauen folgt jetzt der Gang rückwärts, der Unterschied wird nicht nur proportional kleiner, sondern auch absolut. Warum?

Bitte mal über mehrere Jahre betrachten. Wenn alle Fahrkarten mit dem gleichen Prozentsatz erhöht werden, gibt es insbesondere bei den kleinen Karten krumme Nachkommastellen. So ist zum Beispiel die Kinderkarte lange Zeit gar nicht erhöht worden, und dann auf Schlag um 10 oder 20 Prozent.
Zitat
BussHamburg001
...
Insofern ist es auch verständlich, dass die meisten Steuerzahler einfach nichts allimentieren wollen, was sie gar nicht nutzen.
...

Genau darum wäre der steuerfinanzierte ÖPNV eben die beste Lösung.

Zu einen hätten die 75% Ignoranten endlich einen Anreiz, doch auf den HVV umzusteigen (So dass dann wenigstens 95% HVV nutzen.)
Zu anderen würden die 25%, die bereits den HVV nutzen, finanziell entlastet werden. Oder es stehen deutlich mehr Einnahmen zur Verfügung für Verbesserungen im HVV-Angebot...
Die Hochbahn will die Einnahmeseite in den nächsten Jahren erhöhen mit mehr Fahrgästen und höheren Fahrpreisen und sie sagt auch gleich dazu warum weil sie erwartet dass die Zuschüsse von der Politik noch weiter zurückgefahren werden. Elste hat neulich darauf hingewiesen dass nur 60 Prozent der Kosten aus Fahrgeldeinnahmen gedeckt werden. Das muss sich ändern.


Jetzt haben schon mehrere Städte Probleme mit ihren VU weil die so genannte Energiewende frisst die Überschüsse der Stadtwerke auf aus denen seit Menschengedenken die Defizite der VU bezahlt wurden. Nicht nur in Bremen ist die BSAG seit Jahren auf Diät weil sie jedes Jahr mit weniger Zuschuss auskommen muss.

Ich lese das so dass die Hochbahn sich bis 2020 auf eine schwarze Null einrichtet. Die Hochbahn nannte als Risiko dass die Fahrpreise nicht genug erhöht werden. Kann man im Unternehmensbericht nachlesen.

Wenn man das gute Nahverkehrsnetz weiter unterhalten will werden die Nutzer zahlen müssen.


@Computerfreak: das ist echt überzeugend 3/4 aller Bürger als Ignoranten zu beschimpfen...



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.08.2013 17:44 von Glinder.
Endlich mal eine mehr als halbwegs sinnvolle Erkärung bezüglich des Anstiegs der Fahrpreise! Kein Laber-Rhabarber, sondern Klartext.
Zitat
Computerfreak
Zitat
BussHamburg001
...
Insofern ist es auch verständlich, dass die meisten Steuerzahler einfach nichts allimentieren wollen, was sie gar nicht nutzen.
...

Genau darum wäre der steuerfinanzierte ÖPNV eben die beste Lösung.

Zu einen hätten die 75% Ignoranten endlich einen Anreiz, doch auf den HVV umzusteigen (So dass dann wenigstens 95% HVV nutzen.)
Zu anderen würden die 25%, die bereits den HVV nutzen, finanziell entlastet werden. Oder es stehen deutlich mehr Einnahmen zur Verfügung für Verbesserungen im HVV-Angebot...

75% Ignoranten...???
Alter Falter...noch nie so einen Mist gelesen wie hier...Hier sind ja wieder "Experten" am Ruder.....

Zitat Glinde:
Wenn man das gute Nahverkehrsnetz weiter unterhalten will werden die Nutzer zahlen müssen.

So sehe ich das auch.
Ich find es schon erstaunlich, wenn man bedenkt, das umliegende Gemeinden/Kreise/Städte dem HVV kontra geben und die Takte nicht mehr mitmachen wollen und wir langsam in die Richtung gehen, das Hamburg bis zur Stadtgrenze einen guten Takt fährt und die Linie dort endet und das man dann mit einer anderen Linie, die vom gleichen VU gefahren wird, einen schlechteren Takt anbietet.
Das Interview mit Senator Horch sollte inzwischen jeder bei nahverkehrhamburg gelesen haben und der Unternehmensbericht 2012 der Hochbahn ist online. Ich sag nur "Hochbahn 2030" denn in dem Kapitel steht eine Menge wenn man genau liest und man sieht wo es lang geht.

Hamburg wird keine City Maut machen weil dann die Einkaufszentren am Stadtrand und im Umland noch größer werden und die Innenstadt austrocknet. Der Staat muss sparen und reduziert seine Zahlungen und in anderen Städten kommen schon Leistungseinschränkungen. Bin gespannt wann Stormarn die U1 wieder in Frage stellt wenn die S4 zusätzlich bezahlt werden muss und die Ahrensburger lieber mit der schnellen S4 fahren. Die R10 ist keine Konkurrenz bei dem miesen Ruf den die Strecke immer noch hat. Sind aber noch zehn Jahre Zeit.
Zitat
Glinder
Die Hochbahn will die Einnahmeseite in den nächsten Jahren erhöhen mit mehr Fahrgästen und höheren Fahrpreisen und sie sagt auch gleich dazu warum weil sie erwartet dass die Zuschüsse von der Politik noch weiter zurückgefahren werden. Elste hat neulich darauf hingewiesen dass nur 60 Prozent der Kosten aus Fahrgeldeinnahmen gedeckt werden. Das muss sich ändern.

Echt? In Grossbritannien hat die Regierung auch seit einigen Jahren das Ziel die Fahrgaeste mehr Zahlen zu lassen. Es gibt die offizielle Zielsetzung die Fahrpreise jedes Jahr um 3% ueber der Inflationsrate zu erhoehen. In den letzten paar Jahren hat man das aber wegen der mittlerweilen starken Proteste nicht mehr durchgehalten.

Preis-Leistungs-Verhaeltnis ist uebrigens doch schon jetzt ein Indikator wo die Fahrgaeste so am wenigsten zufrieden sind. Und dann will man es da noch schlimmer machen....

Ach ja, und was die Nichtbenutzer angeht, die profitieren uebrigens auch enorm vom OEPNV. Wuerden alle mit dem Auto fahren, gaebe es nicht nur ueberall Dauerstau, es gaebe auch keine Innenstadt mehr weil man da alles abreissen muesste um Parkplaetze zu bauen.
Hat Großbritannien eine Schuldenbremse? Die Regierung kann viel wollen aber wenn im Haushalt kein Geld da ist dann können die Leute protestieren soviel sie wollen. Dann müssen sie mit dem Fahrrad fahren.

Die Rechnung ist ganz einfach: der Staat wird ab 2020 keine Zuschüsse zum Betrieb mehr zahlen können und seine Rolle auf Investitionen und Sanierung einiger Bahnen beschränken. Das wir noch schwer genug und ohne neue Steuern nicht machbar. Die Unternehmen müssen sehen wie sie die schwarze Null erfüllen und das können sie nur mit mehr Fahrgästen und höheren Fahrpreisen oder die Löhne werden so gedrückt dass die Angestellten ihren Hauptwohnsitz alle in Billiglohnländern haben müssten. Alles andere sind Sonntagsreden leider. Denn entweder kommt eine Nahverkehrssteuer oder höhere Fahrpreise und wahrscheinlich beides. Da im Benzinpreis schon eine sehr hohe Steuer drin ist kann man sich ausrechnen wie realistisch die Chancen auf neue Steuern sind.

Für mich sind alle grünen Visionen von einem ÖPNV-Paradies unrealistisch und fand es schon lustig dass in NRW 300 Seiten Papier beschrieben wurden wo der ÖPNV ausgebaut werden müsste wo die Städte das heutige Angebot schon nicht bezahlen können. Man muss nur sehen was in den VU in Deutschland gerade abgeht an Spardruck und dann weiss man wie es in zehn Jahren aussieht.

Ich bin sicher noch in diesem Jahrzehnt werden einige ländliche Regionen in Deutschland schon ganz ohne ÖPNV sein.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.09.2013 00:20 von Glinder.
Ach ja...Grossbritanien...jetzt wird Hamburg wieder mit anderen Ländern verglichen...hilft hier ungemein weiter...

Es soll tatsächlich Fahrgäste geben, denen zwar ein Ticket (bzw. ein Abo) reichlich teuer vorkommt, aber dennoch die Leistung sieht, die man angeboten bekommt. Das scheint hier eher Mangelware zu sein. Zudem muss man sich über Leute wundern, die solche Zahlen tatsächlich überraschen, was aber nicht gerade neu ist, sondern schon seit Jahren Fakt ist.

Glinder schrieb:
Ich bin sicher noch in diesem Jahrzehnt werden ländliche Regionen in Deutschland ganz ohne ÖPNV sein.

Ganz so krass wird es sicher nicht werden, aber dafür wird man sich genau überlegen, welche Leistungen man bestellen wird.
Hamburg dagegen rüstet in den nächsten Jahren auf, die Leistungen und der Fahrzeugbestand wird kräftig angehoben werden, das ganze kostet zusätzliches Geld.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.09.2013 00:22 von Heiko T..
Zitat
Glinder
Ich bin sicher noch in diesem Jahrzehnt werden einige ländliche Regionen in Deutschland schon ganz ohne ÖPNV sein.
Die Schulbusse werden weiterfahren.
Zitat
Fette Beute
Zitat
Glinder
Ich bin sicher noch in diesem Jahrzehnt werden einige ländliche Regionen in Deutschland schon ganz ohne ÖPNV sein.
Die Schulbusse werden weiterfahren.

Exakt.
Und das ist im Grunde genommen der Status Quo der bereits heute im ländlichen Raum besteht.
Vielleicht fällt noch der Abend-Bus hier und da weg, mehr zu kürzen ist da aber dann auch nicht mehr.
Zitat
Fette Beute
Zitat
Glinder
Ich bin sicher noch in diesem Jahrzehnt werden einige ländliche Regionen in Deutschland schon ganz ohne ÖPNV sein.
Die Schulbusse werden weiterfahren.

Die haben aber mit dem normalen ÖPNV nichts zu tun und werden von der Schulbehörde geordert...
Zitat
Glinder
Hat Großbritannien eine Schuldenbremse? Die Regierung kann viel wollen aber wenn im Haushalt kein Geld da ist dann können die Leute protestieren soviel sie wollen. Dann müssen sie mit dem Fahrrad fahren.

1. Die Schuldenbremse kann man ja bis 2020 theoretisch wieder abschaffen
2. Über Schulden zu finanzieren ist eh nicht so sinnvoll. Die zuschüsse werden dann über steuererhöhungen und Umschichtungen aus dem Haushalt finanziert. Wenn man den ÖPNV ja so toll mit imme höherem Kostendeckungsgrad betreiben kann, warum dann nicht auch Kitas?
3. Eine regierung die sih den Protesten verweigert kan abgewählt werden.

Zitat
Glinder
Die Rechnung ist ganz einfach: der Staat wird ab 2020 keine Zuschüsse zum Betrieb mehr zahlen können und seine Rolle auf Investitionen und Sanierung einiger Bahnen beschränken.
Warum (nur wenn er sich nicht anderweitig um Einnahmen bemüht...)
Zitat
Glinder
Das wir noch schwer genug und ohne neue Steuern nicht machbar.

Mit "neuen" Steuern ist dann auch das andee machbar.

Zitat
Glinder
Die Unternehmen müssen sehen wie sie die schwarze Null erfüllen und das können sie nur mit mehr Fahrgästen und höheren Fahrpreisen oder die Löhne werden so gedrückt dass die Angestellten ihren Hauptwohnsitz alle in Billiglohnländern haben müssten.
Das Zauberwort heißt Rationalisierung in Form von Personalabbau (z.B. fahrerlose U-Bahn). Und das bedeutet mehr U-Bahn als Bus.
Zitat
Glinder
Alles andere sind Sonntagsreden leider. Denn entweder kommt eine Nahverkehrssteuer oder höhere Fahrpreise und wahrscheinlich beides. Da im Benzinpreis schon eine sehr hohe Steuer drin ist kann man sich ausrechnen wie realistisch die Chancen auf neue Steuern sind.

Dann wird halt weniger Auto gefahren.

Zitat
Glinder

Für mich sind alle grünen Visionen von einem ÖPNV-Paradies unrealistisch und fand es schon lustig dass in NRW 300 Seiten Papier beschrieben wurden wo der ÖPNV ausgebaut werden müsste wo die Städte das heutige Angebot schon nicht bezahlen können. Man muss nur sehen was in den VU in Deutschland gerade abgeht an Spardruck und dann weiss man wie es in zehn Jahren aussieht.

Wenn man so weiter macht, kann das alles passieren...

Zitat
Glinder

Ich bin sicher noch in diesem Jahrzehnt werden einige ländliche Regionen in Deutschland schon ganz ohne ÖPNV sein.

Ist doch heute schon so.
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