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Revival der Stadtbahn
geschrieben von LevHAM 
Revival der Stadtbahn
07.11.2013 16:32
HA Arikel

War meiner Meinung auch nur eine Frage der Zeit, dass dieses Thema wieder hoch kocht! Angeblich soll die Ablehnung dieses mal bei weitem nicht so hoch sein. Mit Ärger aus Winterhude ist bei angedachten Strecken auf der M5 und Richtung Wilhelmsburg wohl nicht zu rechnen, wobei ich denen alles zutraue ...

Eine Strecke auf die Elbinsel finde ich aber nicht gerade förderlich, dies ist der U4 vorbehalten, würde die jetzige U4 auch ein wenig in Frage stellen.
Habe heute Morgen herzhaft gegähnt. Der Opposition fällt scheinbar nichts neues ein und die Grünen sind tatsächlich so naiv und gehen mit der Verlegenheitslösung 13 an den Start. Haben sie also noch rechtzeitig begriffen dass auf der M5 vor 2023 nicht einmal ein Spatenstich drin ist wegen der A7-Baustelle? Aber man müsste eigentlich auch begreifen dass die 13 ist chancenlos bis offiziell die U4 beerdigt wird. Natürlich können sie weiter hoffen dass sie mit der Verhinderung der Elbvertiefung langfristig Hamburg als Hafenstandort unattraktiv machen und dann der Bevölkerungsschwund eine U4 nicht mehr hergibt. Dafür hätten sie jetzt schon mal einen Plan. Man kann es auch aber so sehen dass selbst die Grünen merken dass es andere konfliktfreie Strecken für Stadtbahnen in Hamburg nicht gibt. Die braucht man aber wenn man erstmal eine Volksabstimmung gewinnen will. (Wenn ich an rationale Überlegungen in der Partei glauben würde würde ich sagen dass sieht so aus als ob man fast hofft die Volksabstimmung zu verlieren um das Thema dann endlich zu beerdigen.)

Die CDU setzt immer noch auf das Pariser Vorbild - also Gleise nur ganz weit weg vom Zentrum und auch weit genug weg vom Winterhuder Marktplatz. Das ist nicht verkehrt aber man sollte meinen dass dann vorher U-Bahnen nach Lokstedt und Winterhude irgendwie dringender wären und Wilhelmsburg ist bei denen auch noch gesetzt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.11.2013 17:06 von Glinder.
Ich lese hier im Hamburger Abendblatt die ganze Zeit, dass die "Stadtbahn" (hier geht der Quatsch schon los) das Verkehrsmittel der Zukunft sei. Warum, haben die Planer niemals sinnvoll begründet. Dieses Verkehrsmittel kann nicht viel mehr als ein Bus transportieren, es sei denn, wir setzten ganz riesige Fahrzeuge ein.
Wenn Hamburg seine Verkehrsprobleme lösen möchte, dann braucht es meiner Meinung nach neue U-Bahn-Strecken, und das in einem höheren Tempo. Hamburg ist die reichste Stadt Europa's, da können solche dicht besiedelten Stadtteile doch nicht mit langsamen Strassenverkehrsmitteln angebunden werden.
Es ist das alte Spiel, dass die Baukosten der U-Bahn dafür herhalten sollen, Straßenbahnen den Vorzug zu geben. Dass U-Bahnen viel niedrigere Betriebskosten haben, wird ebenso unterm Tisch fallen gelassen wie, dass U-Bahnen Verkehr mit ungleich höherer Sicherheit, Kapazität, Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und Comfort bewältigen als Straßenbahnen.

Tubeman
Auch wenn ich natürlich mehr für weitere U-Bahn Linien bin als für die Stadtbahn muss ich doch so einiges kommentieren ...

Erzähle mir bitte, wo U-Bahnen niedrigere Betriebskosten haben sollen?! Alleine schon die viel umfangreichere Infrastruktur, allem voran die Stationen, kosten doch schon um einiges mehr an Unterhalt und Strom als eine Stadtbahn Haltestelle. Was haben wir da?

U-Bahn

Rolltreppen, Beleuchtung, Reinigung

Stadtbahn: ein 70 Meter Stück erhöhter Asphalt oder Steinplatten, vielleicht mit einem Dach oder nur Häuschen, das wars.

Und wo soll zB eine 75-Meter-Stadtbahn nicht mehr Fahrgäste als ein 25-Meter-Bus befördern können?

Und die Kosten und Baugeschwindigkeit sprechen auch für eine Stadtbahn.

Nicht das wir uns falsch verstehen: auf vielen Strecken würde ich mir auch mehr eine U-Bahn wünschen und sie für sinnvoller halten ... Aber es scheint ja doch ein Problem mit den Kosten zu geben. Sonst hätten wir ja schon einen U-Bahn Bau wie in Istanbul ...
INW
Re: Revival der Stadtbahn
07.11.2013 22:21
Zitat
LevHAM
Und die Kosten und Baugeschwindigkeit sprechen auch für eine Stadtbahn.

Nicht das wir uns falsch verstehen: auf vielen Strecken würde ich mir auch mehr eine U-Bahn wünschen und sie für sinnvoller halten ... Aber es scheint ja doch ein Problem mit den Kosten zu geben. Sonst hätten wir ja schon einen U-Bahn Bau wie in Istanbul ...

Man muß vor allem differenzieren zwischen den reinen Stadtbahnbaukosten und den in die Gesamtkosten mit hineingerechneten Kosten für die Wiederherstellung der Autofahrspuren und Aufhübschung der Geh- und Radwege und auch die dann in dem Abwasch gleich mit erledigten Arbeiten für Wasser-Gas-Strom-Telefon-Siel-u.a.-Infrastruktur.

Davon gehören lediglich die Kosten für die Wiederherstellung der Autofahrspuren zu den Stadtbahnbaukosten. Die Gelder für die übrigen Maßnahmen haben gefälligst aus anderen Töpfen zu kommen -- auch dann, wenn in der Summe doch der Steuerzahler dafür aufkommen muß.

Gruß Ingo
Mal etwas BWL, was ist eine Investition, und was sind Betriebskosten:

1. Wir bauen uns eine Bahnstrecke mit Haltestellen und Strecke -> Investition
2. Wir kaufen uns Züge -> Investition
3. Wir beleuchten die Haltestellen -> Betriebskosten
4. Wir lassen einen Zug fahren -> Betriebskosten

Bei den Positionen 1 bis 4 ist eine U-Bahn immer teurer als eine Stadtbahn, und eine Stadtbahn immer teurer als ein Bus, und zwar jeweils pro Stück gerechnet. (Haltestelle, Fahrzeug, Streckenkilometer)

Wichtig ist eine Rechnung pro Fahrgast, da sehen die Zahlen genau andersrum aus. Allerdings erst ab einer gewissen Mindestzahl an Fahrgästen. Richtwert, ab wann sich eine U-Bahn lohnt, sind über den dicken Daumen etwa 50.000 Fahrgäste pro Tag, ohne dass ich jetzt eine Quellenangabe hätte, taucht diese Zahl immer wieder auf.

Insofern ist auf der Buslinie 5 der Wert für eine U-Bahn längst überschritten. Nun ist es allerdings so, dass die Beförderungskapazität zwischen U-Bahn und Stadtbahn nicht in dem Maße unterschiedlich ist, wie sich die Investitionskosten unterscheiden. Also scheint eine Stadtbahn mit möglichst kreuzungsfreier Strecke und langen Zügen eine sinnvolle Überlegung.
Zitat
BruceMcLaren
Insofern ist auf der Buslinie 5 der Wert für eine U-Bahn längst überschritten. Nun ist es allerdings so, dass die Beförderungskapazität zwischen U-Bahn und Stadtbahn nicht in dem Maße unterschiedlich ist, wie sich die Investitionskosten unterscheiden. Also scheint eine Stadtbahn mit möglichst kreuzungsfreier Strecke und langen Zügen eine sinnvolle Überlegung.

Hallo,
Du hast nur leider hierbei noch die höheren Betriebskosten für die Fahrzeuginstandhaltung und die Investition in neue Züge bei vergessen, welche bei einer U-Bahn nicht derart notwendig wären, da diese schon existent sind und ggf. auch aus dem laufenden Betrieb verwendet/abgezogen werden könnten. Eine Schwächung der U2/U4 in einen kosequenten 5/5 min Takt auf dem Billstedter Ast würde schon betriebswirtschaftlich einige nahezu heißlüftige Luxusfahrten eleminieren und Kapzitäten frei werden lassen. Und nicht zu vergesssen die Betriebssicherheit/stabilität die eine Strassenbahn niemals derart erreichen kann , da diese die Oberflächenverspätungen immer mit "schleift". Eine Voll U-Bahn im LZB Betrieb mit Gleiswechselmöglichkeit wie bei dem Gros der Wiener Linien, denke ich zumindest, ist das ideale Verkehrsmittel für Massenverkehre jenseits der 50.000. Und längere Strassenbahnen, als Normal angedacht, würden m.E. den Sinn einer Strassenbahn weitaus überschreiten. Das würde einer "Zweckentfremdung" gleichkommen. Einzig die Schnellstrassenbahn wäre einer U-Bahn (fast) ebenbürtig und vllt. auch eine Alternative für den Bus M5. Nur kämen dann eben alle sonderbaren eigenschaftenbedingten Kostenfaktoren für diesen "neuen" Fahrzeugtyp auch wieder hinzu.
yeah, Diskussion war ja nun schon genug, stimme jetzt über deine Lieblingsstrecke ab, liebe Internetgemeinde:

[www.nexthamburg.de]

;)




Im übrigen:
Nachvollziehen wieso wann welche Partei gerade dafür oder dagegen ist, kann man als Wähler sowieso kaum.

Insofern bin ich für eine Abstimmung bei facebook über die Stadtbahn - die Strecke mit den meisten Klicks wird gebaut. Dann ist das Thema auch mal durch.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.11.2013 18:20 von BussHamburg001.
Zitat
BussHamburg001
die Strecke mit den meisten Klicks wird gebaut.

Das wäre ja der größte Schwachsinn... Eine Wiedereinführung der Straßenbahn ist nur mit einem langfristig geplanten netzt sinnvoll, welches nicht alle paar Jahre durch die neue Regierung über den Haufen geworfen wird. Damit sich sich ein neues Verkehrsmittel etablieren kann braucht es keine Linie, sondern ein Netz.

Mir ist durchuas klar, dass solche Planungen nicht von heute auf morgen funktionieren, aber Planung muss sein.

Das ganze sieht man ja momentan auch bei switchh, da belässt man es ja auch nicht bei Berliner Tor als einziger Station.
Meines wissens nach gibt es keinen Gesamtverkehrsplan für Hamburg der die Mobilitätsbedürfnisse der nächsten 20-30 befriedigt. (Oder doch? Aber wo?)

Aus meiner Erfahrung würde ich schätzen das es nur zwei realistische Varianten gibt um sowas hinzubekommen - Einführung einer Stadtbahn oder Ausbau der Schnellbahnen.

Ein großzügiger Ausbau des Straßennetzen wäre kontraproduktiv da die gesellschaftlichen Kosten (insbesondere Flächenverbrauch, auch fürs parken, aber auch Umweltauswirkungen) gegen die in der Prognose angenommenen wirtschaftliche und Bevölkerungsentwicklungen (auf denen ja die Mobilitätsbedürfnisse beruhen) wirken würden.

Ein großzügiger Ausbau des Busnetzen allein würde meiner Meinung nach nicht reichen, d.h. auch hier würden die in der Prognose angenommenen Entwicklungen (was ja nur eine Fortschreibung der jetzigen Trends ist, ganuer weis dass keiner) nicht erreicht. Erstmal würde der nicht weitgehend genug gehende Ausbau des ÖPNV zur verstärkten Staus führen, die ohne Maßnahmen zu einer weiteren Verschlechterung der Gesamtverkehrsverhältnisse führen würden. Mögliche Maßnahmen um die Staus zu verhindern wären weitere Unterdrückung des Verkehrsvolumen z.B. durch Maut (was aber auch durch die ja nur relativ geringen Verbesserungen im ÖPNV die Mobilitätsbedürfnisse weiterhin unbefriedigt ließe) oder Straßenausbau (aber dann siehe oben).

Das Ergebnis ist also das sollten die jetzigen Trends weitergehen muss der ÖPNV großzügig Ausgebaut werden. Da gibt es nur zwei Varianten, Einführung einer Stadtbahn (50+ km in 20-30 Jahren) oder Ausbau der Schnellbahnen (aber auch mindestens 25 km ohne U4 um die wichtigsten Korridore aubzudecken). Der Rest ist dann eine Frage der Kosten und Nutzen. Und wenn man erstmal akzeptiert das der Hamburger ÖPNV stark ausgebaut werden muss, dann gewinnt die Stadtbahn jede Kosten-Nutzen-Analyse locker.
Zitat
christian schmidt
Meines wissens nach gibt es keinen Gesamtverkehrsplan für Hamburg der die Mobilitätsbedürfnisse der nächsten 20-30 befriedigt. (Oder doch? Aber wo?)

Es gibt einen eher unspektakulären Verkehrsentwicklungsplan von 2004 und ein aktuelles Mobilitätsprogramm 2013, das der erste Schritt zu einem neuen Verkehrsentwicklungsplan sein soll. Die Maßnahmen, die für den ÖPNV darin stehen, sind sicher allen hier weitgehend bekannt: U4 zu den Elbbrücken, S4, S21 nach Kaltenkirchen, Busbeschleunigung, P+R, B+R, Barrierefreiheit, S-Bahnhof Ottensen.

Eine wirkliche Analyse und Strategie ist aber in keinem der Papiere herausgearbeitet, das bleibt dann vielleicht dem neuen Verkehrsentwicklungsplan vorbehalten, der aber erst 2017 fertig werden soll.
Eben - natürlich ist eine Abstimmung über eine Strecke X politisch betrachtet Blödsinn.

In Anbetracht der sich ständig wechselnden Meinungen über Stadtbahn und zu bauenden Strecken dieser und einem fehlenden Ausbauplan für die kommenden Jahrzehnte des schienengebunden ÖPNV, kommt zur Zeit aber kein professionelleres Planungsmittel von städtischer Seite in Betracht.

Was bleibt, ist der wachsende Verkehr und Stau. Verkehrsplanung - angefangen von der Fußgängerbrücke bishin zum Neubau von Autobahnen und Schienenverkehr ist zu einem ernsthaften Problem geworden. Und eine unzureichende Planung landet dann, im Zweifelsfall, wieder vor dem Verwaltungsgericht und wird einfach gekippt - Beispiele dafür gäbe es genug.

Insofern muss die Politik sich meiner Meinung nach genau erklären, warum sie welche Strecke will oder nicht. Nur "Ja zur Stadtbahn seitens der CDU" reicht nicht mehr aus. Damit dümpeln wir seit den 80er Jahren schon sinnfrei rum.
Re: Revival der Stadtbahn
09.11.2013 13:15
die Strecke mit den meisten Klicks wird gebaut.

Gar nicht sooo blöd.

Das wäre ja der größte Schwachsinn... Eine Wiedereinführung der Straßenbahn ist nur mit einem langfristig geplanten netzt sinnvoll, welches nicht alle paar Jahre durch die neue Regierung über den Haufen geworfen wird. Damit sich sich ein neues Verkehrsmittel etablieren kann braucht es keine Linie, sondern ein Netz.


Berechtigter Einwand, aaaber, eine Reise über 1000 km beginnt mit einem Schritt.

Warum sind in HH den so viele (hauptsächlich ältere Menschen) gegen die Stadtbahn? weil sie sich, wenn sie an Straßenbahn denken, an die alten VT 6/7 erinnern die 1; nicht besonders Komfortabel waren, 2; über weniger Sitzplätze als ein Bus verfügten. Diese Leute müssen erst einmal sehen was eine Moderne Stadtbahn ist, nämlich eine Bahn die es in Sachen Qualität und Beförderungsleistung (pro Richtung und Stunde) locker mit einer U-Bahn aufnehmen kann, erst dann werden auch solche Menschen einsehen das eine Straßenbahn auch in der Zukunft eine Existenzberechtigung hat.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.11.2013 13:22 von STZFa.
Zitat
STZFa
Berechtigter Einwand, aaaber, eine Reise über 1000 km beginnt mit einem Schritt.

Warum sind in HH den so viele (hauptsächlich ältere Menschen) gegen die Stadtbahn? weil sie sich, wenn sie an Straßenbahn denken, an die alten VT 6/7 erinnern die 1; nicht besonders Komfortabel waren, 2; über weniger Sitzplätze als ein Bus verfügten.

Und das ist u.a. nicht nur in Hamburg der Grund, sondern auch in Wien, warum die (echte) Wiener Stadtbahn auf U-Bahn umgebaut wurde. Die N-Wagen wurden schlicht als schmuddelig und antqiuert angesehen. Und anstatt für die N-Züge neue Züge anzuschaffen, wurde gleich der Kahlschlag Hammer ausgeholt und die U-Strassenbahn (heute U2 - Museumsquartier -Schottentor und Volkstheater), Otto Wagners Stadtbahn (heute U6) und die Schnellstrassenbahn nach Hütteldorf (heute U4) in eine Voll U-Bahn umgebaut. Da wurde die U-Bahn quasi als das moderne Statthafte propagiert und die Stadtbahn/Strassenbahn als das alte Gebrechliche gegeisselt - mit aller Konsequenz bis heute. Der U-Bahnwahnsinn wie die Wiener es spöttisch verheißen geht bis heute - neue Strassenbahnen anstatt U-Bahnen sind kaum bis nichten möglich. Einzig wenn neue U-Bahnen (wie jetzt die U2 nach Seestadt) gebaut werden und die U-Bahnlinie durch eine Querung/Anschluß von einer Strassenbahn(26), ein höheres Fahrgastaufkommen erhalten würde, dann wird diese dorthin (Hausfeldstrasse) verlängert. Und sogar ggf. bei grösserer Nachfrage als Feinerschließung bis Seestadt Aspern (wo sich heute schon die U-Bahn befindet). Damit würde eine Parallelstrecke existieren. Insofern halte ich eine Strassenbahn in die Hafencity ebenfalls für gegeben. M.E. sind ja große touristische Punkte wie die Elbeoper oder wichtige Verkehrsachsen wie die Willy Brandt Strasse nicht an den Schienen-ÖV angebunden, das wäre gut für die Strassenbahn! Eigentlich sollten alle Ausfallstrassen in Hamburg eine Strassenbahn auf eigenem Gleisfeld bekommen, wenn man kaum oder gar keine U-Bahnen mehr bauen will! Also nicht nur 40 oder 50 km sondern vllt. 100-200 km. Ich denke das Metrobusnetz als Strassenbahn wäre ein guter Anfang! Bedarf scheint ja mehr als gegeben. Und Gesetze dafür sind ja in Hamburg kein Problem - siehe den Kitaausbau, der sogar Wellen bis nach Wien schlägt!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.11.2013 14:30 von fahrzeugtechnik.
Re: Revival der Stadtbahn
10.11.2013 20:57
Zitat
STZFa
Warum sind in HH den so viele (hauptsächlich ältere Menschen) gegen die Stadtbahn? weil sie sich, wenn sie an Straßenbahn denken, an die alten VT 6/7 erinnern die 1; nicht besonders Komfortabel waren, 2; über weniger Sitzplätze als ein Bus verfügten. ...

Am Samstag stand im Abendblatt ein "passender" Leserbrief:

Stadtbahn hat Nachteile
Ich bin Jahrgang 1943 und habe somit viele Jahre die Nachteile von Straßenbahn ertragen. Blieb auf einer Strecke nur ein Fahrzeug liegen, war die gesamte Strecke blockiert. Jeder Bus umfährt problemlos das Hindernis. Wie viel anfälliger ist ein Schienenverkehr, dessen Verkehrsweg sich mit Liefer-, Berufs- und Individualverkehr berühren und überschneiden. Das zu installierende Oberleitungsnetz stellt eine weiterepotenzielle Störquelleda, von den obtischen Nebenwirkungen gar nicht zu sprechen. Schließlich sind die in Straßen eingelassenen Schienen eine große Gefahr für alle Zweiradfahrzeuge. Für die Einstellung der hamburger Straßenbahn gab es eben ser viele gute Gründe.
Dr. xyz


Die aufgezeigten Nachteile im Leserbrief ist eigentlich nur Schlechtgerede. Es gibt doch auch viele Straßen wo Busse nicht einfach so problemlos Hindernisse umfahren können. Gerade die XXL Busse auch nicht sehr viel flexibler. Gibt es eigentlich eine Statistik die aufweist das in Städten mit Straßenbahnen es mehr Unfälle mit Fahr- und Motorrädern gibt?

Zum Thema V6/7: Viele Fans denken wohl ebenfalls das man bei einer Einführung die Museumswagen zurück holt. Aber mal eine Frage in die Runde: Die Strecken werden doch sicher nicht (nur damit man mit Museumsbahnen fahren kann) mit Wendeschleifen und passenden Oberleitungsabständen (für Stangenstromabnehmer) ausgerüstet, oder?
INW
Re: Revival der Stadtbahn
11.11.2013 01:54
Zitat
Kirk
Zum Thema V6/7: Viele Fans denken wohl ebenfalls das man bei einer Einführung die Museumswagen zurück holt. Aber mal eine Frage in die Runde: Die Strecken werden doch sicher nicht (nur damit man mit Museumsbahnen fahren kann) mit Wendeschleifen und passenden Oberleitungsabständen (für Stangenstromabnehmer) ausgerüstet, oder?

Man wird mit ziemlicher Sicherheit heutzutage Kettenfahrleitungen verbauen -- und die sind regelmäßig irgendwo abgespannt. Die Stangen- oder Rollenstromabnehmer benötigen aber eine Endlosfahrleitung -- die aber wiederum kann mit heute üblichen Dachstromabnehmern nicht konfliktfrei befahren werden. Außerdem ist bei der Endlosfahrleitung die Geschwindigkeit begrenzt, man kann darunter nicht beliebig schnell fahren, weil dann Stangen-/Rollenstromabnehmer "entgleisen", also vom Draht springen.
Ergo müßten alte Straßenbahnfahrzeuge mit einem Dachstromabnehmer ausgerüstet werden, so sie denn selbständig fahren können sollen. Desweiteren müßte geprüft werden, ob die Fahrzeuge überhaupt fahren können hinsichtlich Kurvenradien -- bei den wurmähnlichen Kurzgliederzügen sind engere Kurvenradien möglich als bei aus wenigen Langwagen bestehenden Zügen.

Gruß Ingo
Zitat
INW
Man wird mit ziemlicher Sicherheit heutzutage Kettenfahrleitungen verbauen -- und die sind regelmäßig irgendwo abgespannt. Die Stangen- oder Rollenstromabnehmer benötigen aber eine Endlosfahrleitung -- die aber wiederum kann mit heute üblichen Dachstromabnehmern nicht konfliktfrei befahren werden. Außerdem ist bei der Endlosfahrleitung die Geschwindigkeit begrenzt, man kann darunter nicht beliebig schnell fahren, weil dann Stangen-/Rollenstromabnehmer "entgleisen", also vom Draht springen.

Ob bei Einführung einer Stadtbahn überhaupt die Brücke gewollt ist, steht auf einem anderen Blatt, es müssten jedenfalls Zweirichtungswagen sein, da keine Schleifen vorgesehen sind. Das müsste dann ggf. beantwortet werden - in München hat ein Museumszug an der Trolleystange einen Schleifbügel montiert bekommen, Lösungen gibt es.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Zitat
Jan Borchers
Das müsste dann ggf. beantwortet werden - in München hat ein Museumszug an der Trolleystange einen Schleifbügel montiert bekommen, Lösungen gibt es.

Es dürfte sich hierbei um den sogenannten A-Wagen 256, genauer A.2.2., handeln.
Dieser war bis ins Jahr 1959 in München im Planeinsatz. Und wurde zum 100jährigen Jübliläum der Trambahn München wieder restauriert und für Museumsfahrten zum Einsatz gebracht.

[www.tramgeschichten.de]
Ich kann mich bei all den Diskussionen echt nicht entscheiden, ob ich für oder gegen eine Straßen-/Stadtbahn sein sollte.
Eigentlich verlasse ich mich immer sehr auf Diskussionen, Argumente, logische Abwägungen, aber manchmal springt mich mein Bauchgefühl an.

Das Problem in Hamburg ist - wie überall, dass der ÖPNV im Allgemeinen verstärkt werden muss und wird, da immer mehr Leute auf das eigenen Auto verzichten wollen und/oder müssen und dabei die Mobilität der Leute trotzdem zunehmen wird. Mir ist es auch lieber mehr Profis (Busfahrer, TFs, etc.) auf der Straße zu haben, als jede Menge "Laien" im Privat-PKW.
Ich kann die Argumente verstehen, dass einige den Gedanken durchbrechen wollen, dass eine Straße nur für Autos da zu sein hat.
Ich kann auch die Argumente verstehen, dass Busse das Volumen nicht bringen und für U-Bahnen in dem Umfang kein Geld da ist (unter anderem, wel man das Geld für die Gleise nach wie vor an der Elbe auftürmt, um Musik darin zu machen oder um einen Yuppie-Stadteil an eine U21 anzubinden). Wird eine Straßenbahn dieses Problem lösen können? Sie ist kaum schneller und hat kaum mehr Volumen als ein Bus - bei einer Blockade der Gleise bleibt sie obendrein noch stecken und kann ihre Spur nicht verlassen.
Um diese Nachteile zu vermindern bleibt nur eine Stadtbahn, die möglichst viel eigenen Gleiskörper hat, oder sich zumindest auf der Busspur aufhält. Nur gibt es dafür auch nicht überall Platz - man wird immer einen störanfälligen Mischbetrieb haben oder man muss tief in die Tasche greifen - wenn man dan schon tief in die Tasche greifen muss und einen eigenen Gleiskörper baut, ist es dann nicht auch fast schon wieder eine S-Bahn... oder U-Bahn? Vielleicht muss man die Störanfälligkeit auch einfach in Kauf nehmen um damit mitteldicht bebauten Stadtteilen eine komfortablere Anbindung als nur über Bus zu ermöglichen, wenn Geld oder Personenfluss nicht für eine "ordentlliche" Bahn reichen?
Meine eigenen Erfahrungen und die Erzählungen von "Ureinwohnern straßenbebahnter Städte" wie Berlin, Bremen, Kassel und Rostock, sagen mir, dass ich es nicht mag, wenn ein recht monströses schienengebundenes Etwas mit ominösen Vorfahrtsrechten auf der gleichen Spur wie ich umhergurkt oder auch nur direkt neben mir vorbeiprescht. Es mag statistisch nicht aussagekräftig sein, aber ich konnte in diesen Städten bisher niemanden finden, der - ob Autofahrer oder Straßenbahnfahrgast - sauber mit den Verkehrsregeln für Straßenbahnen umgehen konnte. Mir wurde immer nur erzählt, dass das eh jeden Tag irgendwo kracht, dass das keiner könnte und dass das so ist.
Daraus folgt für mich, dass es einfach Wahnsinn ist, in einer Stadt wie Hamburg eine Straßenbahn auf den Teer zu setzen; in eine Stadt, die voll mit Autos und Bussen ist - und dies auch garantiert in Zukunft noch sein wird, da sich auch bei traumhaftestem ÖPNV-Ausbau (egal ob S-, U-, Straßen/Stadt-Bahn, Fähre, Bus und Seilbahn) einige Sachen nicht ohne Autos (zu denen ja auch die Busse eines umfangreichen ÖPNV zählen) regeln lassen.
Wenn die das in Städten nicht hinbekommen, wo quasi schon immer Straßenbahnen gefahren sind, was für ein Chaos wird man dann verursachen, wenn man die neu einführt? Mit einem "Achtung Unfallgefahr"-Schild am Ortseingang von Hamburg ist es da nicht getan.

Mein Fazit: Auf einer fast leeren Straße ist eine Straßenbahn was ganz Tolles...
Eventuell sollten wir nicht mehr über den Begriff Stadtbahn streiten, sondern wir sollten den Begriff Schienenanbindung benutzen. Anscheinend werden die Vorteile in einer Stadtbahn nicht gesehen.

-Komfort (Laufruhe der modernen Fahrzeuge, sowie leichter Zugang zu Haltestellen)
-Fahrgeschwindigkeit (In Bordeaux haben die Stadtbahnen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 21km/h)
-Flexibele Leistungsfähigkeit (Abhängen und Zuhängen von weiteren Wagen max. 75m)
-Erhöhter Fahrgastzuwachs als bei Bussen, wodurch Auto Verkehr gesenkt wird
-Umweltfreundlichkeit (Die Anwohner sind nicht mehr stark von Abgasen belastet)

...um ein paar mal genannt zu haben

DT4-Fan
Dieses Thema wurde beendet.