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News zum Projekt S21 bis Kaltenkirchen
geschrieben von Glinder 
Zitat
Kirk
Hat wohl schon seinen Grund warum man heute immernoch ausschließlich mit Diesel nach Sylt kommt. Bei Wind und Wetter wäre aufm Hindenburgdamm wohl sonst jede Woche die Strippe im Matsch und elektrisiert das Watt.
Deswegen hat auch die Schweiz eine Elektrifizierungsquote von 100% und Norwegen erweitert das elektrische Netz immer weiter gen Norden.

Aber in Quickborn ist das witterungstechnisch zu unsicher. :D
So ganz Unrecht hat Kirk nicht. Ein Elektroantrieb ist fraglos von seiner Kennlinie um etliches besser als ein Verbrennungsmotor. Der Verbrennungsmotor hat seinen besten Wirkungsgrad beim gemäßigten Dauerlauf und der E-Motor ist mit seiner zwei- bis dreifachen Überlastfähigkeit beim Beschleunigen unschlagbar.

Doch bei der Stromzuführung ist die Fahrleitung das schwache Glied. Bei Unwettern fahren die Dieselzüge nur dann nicht, wenn ein Baum auf den Schienen liegt. Die E-Züge lässt man vorsichtshalber im Bahnhof, damit bei einem Sturmschaden in der Fahrleitung die Fahrgäste nicht auf der freien Strecke je nach Wetterlage stundenlang frieren oder schwitzen müssen.

Und was die Westerländer Strecke betrifft: Die ständigen Salzwinde stellen höchste Ansprüche an die Isolatoren, die auch bei ungünstigsten Wetterlagen einen Überschlag sicher verhindern müssen. Und mit den Autotransportwagen mit Fahrgästen im Oberstock ist es dann auch vorbei. Was das Watt betrifft, da muss ich an den lebensmüden Elektriker denken, der mit den Füßen im Wasser der Badewanne steht und den Elektroboiler nach der Reparatur ausprobiert. ;-)

Ich habe etwas zu Y-Schwellen gesucht und nicht gefunden. Ich hatte mal gelesen, das Y-Schwellen ein hohen elekrischen Aufwand bedingen, um die schädlichen Kriechströme im Erdreich zu verhindern.
Zitat
NVB
So ganz Unrecht hat Kirk nicht. Ein Elektroantrieb ist fraglos von seiner Kennlinie um etliches besser als ein Verbrennungsmotor. Der Verbrennungsmotor hat seinen besten Wirkungsgrad beim gemäßigten Dauerlauf und der E-Motor ist mit seiner zwei- bis dreifachen Überlastfähigkeit beim Beschleunigen unschlagbar.

Doch bei der Stromzuführung ist die Fahrleitung das schwache Glied. Bei Unwettern fahren die Dieselzüge nur dann nicht, wenn ein Baum auf den Schienen liegt. Die E-Züge lässt man vorsichtshalber im Bahnhof, damit bei einem Sturmschaden in der Fahrleitung die Fahrgäste nicht auf der freien Strecke je nach Wetterlage stundenlang frieren oder schwitzen müssen.

Und was die Westerländer Strecke betrifft: Die ständigen Salzwinde stellen höchste Ansprüche an die Isolatoren, die auch bei ungünstigsten Wetterlagen einen Überschlag sicher verhindern müssen. Und mit den Autotransportwagen mit Fahrgästen im Oberstock ist es dann auch vorbei. Was das Watt betrifft, da muss ich an den lebensmüden Elektriker denken, der mit den Füßen im Wasser der Badewanne steht und den Elektroboiler nach der Reparatur ausprobiert. ;-)

Ich habe etwas zu Y-Schwellen gesucht und nicht gefunden. Ich hatte mal gelesen, das Y-Schwellen ein hohen elekrischen Aufwand bedingen, um die schädlichen Kriechströme im Erdreich zu verhindern.

Leider doch. Es stimmt ja dass sowohl elektrisch als auch diesel jeweils Vor- und Nachteile haben - genau wie übrigens Dampf, dass hat auch einige Vorteile gegenüber beiden anderen. Aber ohne Gewichtung der Vor- und Nachteile macht die Diskussion keinerlei Sinn. Und wenn gewichtet wird ist das Ergebnis wirklich 100% klar: elektrische Bahnen sind in der Summe zuverlässiger. Und bei allen Bahnstrecken außer schwach benutzten Nebenstrecken ist bei Elektrifizierung der Nutzen größer als die Bau- und Betriebskosten. Und weder der Hindenburgdamm noch die AKN sind schwach benutzten Nebenstrecken...
Zitat
Ulzburg-Süd
Zitat
Kirk
Hat wohl schon seinen Grund warum man heute immernoch ausschließlich mit Diesel nach Sylt kommt. Bei Wind und Wetter wäre aufm Hindenburgdamm wohl sonst jede Woche die Strippe im Matsch und elektrisiert das Watt.
Deswegen hat auch die Schweiz eine Elektrifizierungsquote von 100% ...
Naja die Schweizer können das ja auch. Bei Probleme sind die flink wie eine Katze. Die DB mutiert dann eher zu Garfield am Montag auf Lasagne-Entzug. Aber das ist ein generelles Problem.
Ihr habt sicher am ende alle recht und meine These ist schon etwas laienhaft, ich geb´s ja zu. Kann Jemand vielleicht jetzt den Bogen wieder zum Thema S21 schwenken :-)?
Zitat
NVB

Doch bei der Stromzuführung ist die Fahrleitung das schwache Glied. Bei Unwettern fahren die Dieselzüge nur dann nicht, wenn ein Baum auf den Schienen liegt. Die E-Züge lässt man vorsichtshalber im Bahnhof, damit bei einem Sturmschaden in der Fahrleitung die Fahrgäste nicht auf der freien Strecke je nach Wetterlage stundenlang frieren oder schwitzen müssen.

Als AKN-Pendler erlaubst Du mir an dieser Stelle etwas zu schmunzeln - auch die Dieseltriebzüge fahren dann sehr schnell nicht mehr und als Pendler steht man da dann recht hilflos mit seinem angenähten Hals, wie man nach Hause kommt.
Die Dieseltriebzüge sind also dem ganzen nicht um einen Deut überlegen, weil der Verkehr halt auch sehr zügig eingestellt wird. Deswegen nutze ich bei entsprechenden Ankündigungen auch nicht mehr die Bahn - das Verkehrsmittel hat seinen Ruf: Wir fahren bei jedem Wetter - nachhaltig eingebüsst.
Moin,

in (und für) Schleswig-Holstein wurde am 28.2.22 der Planfeststellungsbeschuss erlassen (etwas nach unten scrollen und "S 21 – Hamburg-Kaltenkirchen (AKN)" ausklappen).

Die Veröffentlichung soll (erst?) in den nächsten Tagen erfolgen - etwas seltsam.

Je nach "Einwendungslage" herrscht damit dann Baurecht.
Das sind gute Infos, danke! Das ging ja sogar etwas schneller als gedacht. Vor kurzem hieß es noch, dass der Planfeststellungsbeschluss erst in Q2/2022 fertig sein soll.

Mal sehen was für Einsprüche nun noch kommen. Bisher hat sich ja noch keine größere Bürgerinitiative medienwirksam zu Wort gemeldet.

Auf das es hoffentlich wirklich noch einen Baustart in 2022 gibt!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.2022 15:52 von Andreas1.
Unerwartet und spannend, ob es dieses Jahr wirklich noch losgehen würde.

Wo würde man denn beginnen? Wo gibt es denn detaillierte Pläne für die ganze Strecke? Der größte Aufwand entsteht ja vermutlich in Eidelstedt mit wochen- oder monatelangem SEV?

Die Bahnsteigerhöhung bedeutet dann auf der anderen Seite auch, dass die LINT nicht mehr barrierefrei fahren, bis sie abgelöst werden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.03.2022 19:11 von Ulzburg-Süd.
Na ja - ich bin da mal gespannt - der größere Aufwand ist nicht nur Eidelstedt sondern die ganze Strecke - ist ja schon klar, dass die A1 während der Bauphase an verschiedensten Stellen SEV hat - die A1 ist für Pendler in den nächsten Jahren dann wohl nicht mehr wirklich nutzbar. Der Tunnel in Ulzburg muss abgesenkt werden, Kaltenkirchen wahrscheinlich auch - das dürfte nicht ohne sein auch wenn nur das runtergeschottert werden soll. Dann die Rammarbeiten für die Strommasten, das Unterwerk irgendwohin pflanzen, den Abzweig nach Elmshorn irgendwie neu gestalten. Alles spannende Angelegenheiten die da noch kommen. Und dann die große Frage wenn es dann wirklich so kommen sollte - erreicht jemals eine S-Bahn Kaltenkirchen oder Henstedt Ulzburg denn es wurde ja groß verkündet, dass bei Verspätungen in Ulzburg Süd gewendet werden sollte also den ganzen Tag über dann wohl ;-)

Und Bürgerinitiativen - da rotten sich bestimmt die Ellerauer besorgten Bürger wieder zusammen ;-) Alles ja nicht notwendig und so - hatten wir ja schon mal. Einzig interessant ob man dann im Eilverfahren einen Baustopp durchsetzen kann.
Ich bin auch eher skeptisch, was die Realisierung des Projekts angeht, da man doch aber schon auf die Ellerauer Grundstücksbesitzer eingegangen ist, frage ich mich, was von Wutbürger-Seite noch kommen sollte, da sie Planungen jetzt seit Jahren bekannt sind und bereits ausgelegt waren. Es ist ja nicht so, dass groß Änderungen an der Trasse vorgenommen werden. Die größte Änderung ist fast der zweigleisige Ausbau Ellerau-Quickborn. Vielleicht findet man da noch seltene Tiere neben der aktuellen Strecke...

Die Absenkung mit weniger Schotter in den Tunneln ist doch aber auch nur wie eine generelle Erneuerung des Oberbaus? Die Gleise sind sowieso mal dran.
Was wird denn jetzt eigentlich genau gemacht? Es müssen die Bahnsteige auf 140m Länge gebracht werden, die Oberleitung/Systemwechselstelle/kurzes Stück der Strecke mit Stromschiene gebaut werden.

An der Einfädelung in Eidelstedt dürfte sich baulich ja nicht viel ändern oder will man die Ausfädelung zweigleisig machen? Das die Bahnsteige erhöht werden würde ich so jetzt erstmal nicht glauben, denn damit würde man sich ja das Lichtraumprofil für andere Fahrzeuge und Güterverkehr verbauen - zumindest war das damals das Argument für die 76cm Bahnsteige auf der Stader Strecke...
Moin,

Zitat
HOCHBAHN-Fan
Was wird denn jetzt eigentlich genau gemacht? Es müssen die Bahnsteige auf 140m Länge gebracht werden, die Oberleitung/Systemwechselstelle/kurzes Stück der Strecke mit Stromschiene gebaut werden.
...

Hier findest du den Planfeststellungsbeschluss (Hamburger Teil)
und hier den Erläuterungsbericht.

Viel Spaß!
Wie das Abendblatt heute berichtet, werden noch in 2022 alle Bahnsteige der A2 um durchschnittlich 38 Meter auf einheitlich 118 Meter verlägert. Die Bauarbeiten starten noch Ende März und sollen Ende 2022 abgeschlossen sein. Im September ist eine längere Sperrung geplant. Damit werden die Vorbereitungen für den Einsatz einer Doppeltraktion LINT getroffen, sodass diese beim Start der S21 auf der Strecke Norderstedt Mitte - Neumünster eingesetzt werden können.

Ob der Start der Bauarbeiten im Zusammenhang mit dem Planfeststellungsbeschluss für die S21 steht, ist leider nicht geschrieben. Dies würde jedoch durchaus Sinn ergeben, dass bereits jetzt vor dem Start der Bauarbeiten auf der A1, die Bahnsteige der A2 verlängert. So wäre bereits der Einsatz von Doppeltraktionen LINT bei längeren Sperrungen auf der A1, ab Norderstedt Mitte Richtung Norden bereits jetzt möglich.

Es scheint also langsam wirklich Bewegung in die Verlängerung der S21 zu kommen.
Na, das wird Energie n Norderstedt Mitte sehr aufwendig, bin Mal gespannt.
Die Verlängerungen bei der A2 sind sicher schon länger geplant, weil man nicht mehr warten wollte, was die Vorbereitungen für den Express angeht.

Wie man allerdings zwei LINT54 auf einmal vollkriegen will, ist die nächste Frage. Davon fahren auf der A1 ja jetzt schon nur ein oder zwei Umläufe am Tag, ohne dass es wirklich zu Gedränge kommt.
Zitat
HOCHBAHN-Fan
Was wird denn jetzt eigentlich genau gemacht? Es müssen die Bahnsteige auf 140m Länge gebracht werden, die Oberleitung/Systemwechselstelle/kurzes Stück der Strecke mit Stromschiene gebaut werden.

An der Einfädelung in Eidelstedt dürfte sich baulich ja nicht viel ändern oder will man die Ausfädelung zweigleisig machen? Das die Bahnsteige erhöht werden würde ich so jetzt erstmal nicht glauben, denn damit würde man sich ja das Lichtraumprofil für andere Fahrzeuge und Güterverkehr verbauen - zumindest war das damals das Argument für die 76cm Bahnsteige auf der Stader Strecke...
Na eben gerade die Einfädelung soll zweigleisig werden. Doch, und auch alle Bahnsteige werden erhöht, verlängert und wo nötig Gleise abgesenkt.

Hier recht detaillierte Planungen für jeden einzelnen Bahnhof in S-H unter 3.7.10: [planfeststellung.bob-sh.de]



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.03.2022 17:06 von Ulzburg-Süd.
Zitat
STZFa
Na, das wird Energie n Norderstedt Mitte sehr aufwendig, bin Mal gespannt.

Da bin ich auch mal gespannt, wie man das in Nordestedt Mitte umsetzen möchte. Gerade erst vor ein paar Jahren, wurde erst der Bahnsteig hinter dem Treppenaufgang zum Ausgang Richtung Norden entfernt. Ob dieser nun doch wieder hergestellt wird?
Zitat
StephanHL
Und dann die große Frage wenn es dann wirklich so kommen sollte - erreicht jemals eine S-Bahn Kaltenkirchen oder Henstedt Ulzburg denn es wurde ja groß verkündet, dass bei Verspätungen in Ulzburg Süd gewendet werden sollte also den ganzen Tag über dann wohl ;-)
Was ist denn die geplante Standzeit in Kaltenkirchen? Mit nur zwei Gleisen und dem Flaschenhals hinter Kaltenkirchen Süd (der soll ja bleiben!) wird es ohnehin spannend, wie man zur HVZ 6x AKN und 3x S-Bahn für jede Richtung durchschleusen will, von denen sieben Züge pro Stunde zur HVZ am Bahnsteig wenden.

Der Express wird ja wahrscheinlich nicht extra kommen, sondern einen der 6 LINTs aus Norderstedt ersetzen?
Zitat
Ulzburg-Süd
Zitat
StephanHL
Und dann die große Frage wenn es dann wirklich so kommen sollte - erreicht jemals eine S-Bahn Kaltenkirchen oder Henstedt Ulzburg denn es wurde ja groß verkündet, dass bei Verspätungen in Ulzburg Süd gewendet werden sollte also den ganzen Tag über dann wohl ;-)
Was ist denn die geplante Standzeit in Kaltenkirchen? Mit nur zwei Gleisen und dem Flaschenhals hinter Kaltenkirchen Süd (der soll ja bleiben!) wird es ohnehin spannend, wie man zur HVZ 6x AKN und 3x S-Bahn für jede Richtung durchschleusen will, von denen sieben Züge pro Stunde zur HVZ am Bahnsteig wenden.

Der Express wird ja wahrscheinlich nicht extra kommen, sondern einen der 6 LINTs aus Norderstedt ersetzen?

Wieso 6xAKN?

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Die Frage ist tatsächlich, in welchen Takt will man zwischen Ulzburg Süd und Kaltenkirchen fahren.

Sollte man den 10 Minuten-Takt beibehalten wollen, könnte man die S-Bahn auch in Ulzburg Süd enden lassen und die AKN aus Norderstedt Mitte wird bis Kaltenkirchen durchgebunden, damit die S-Bahn ein 10 Minuten-Takt beibehalten kann zwischen Eidelstedt und Ulzburg Süd und die AKN fährt ebenfalls in 10 Minuten-Takt zwischen Norderstedt Mitte und Kaltenkirchen und alle 20/40 Minuten fährt der Zug nach Kaltenkirchen. 20/40 deswegen, weil der Expresszug, 10 Minuten schneller (statt 52, nur 43 Minuten von Ulzburg Süd bis Neumünster benötigt.) Laut den Deutschlandtakt-Unterlagen soll die AKN ab Neumünster Süd in 30 Minuten-Takt ab Neumünster Süd nach Neumünster fahren.

Sobald die AKN zwischen Kaltenkirchen und Norderstedt Mitte dann ein 20 Minuten-Takt fährt, wird es auch nur ein Zug geben, der in Kaltenkirchen wenden muss. Die anderen zwei Umläufe fahren als Express oder Non-Express bis Neumünster weiter. Wenn dann auch die S-Bahn tatsächlich in 20 Minuten-Takt fährt, ergibt dies ein 10-Minuten-Takt zwischen Ulzburg Süd und Kaltenkirchen. Da ist nun die Frage, wie die Fahrplanlage zwischen Ulzburg Süd und Kaltenkirchen aussehen soll. Hierzu fand ich leider keine Angaben oder Unterlagen.

Aber grundsätzlich finde ich die Fragestellung interessant und es wird sicherlich ein bunter Blumenstrauß an Fahrzeugen auf der Strecke fahren :)

Noch ein kleiner Nebensatz, der mich schmunzeln ließ:
"...Bei Verspätungen könnte das „vorzeitige Kehren der S21 in Ulzburg-Süd“ nötig sein, um den S-Bahn-Betrieb in Hamburg nicht zu destabilisieren, hatte die Landesregierung im Oktober verkündet. ..." (Quelle: [ulzburger-nachrichten.de])
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