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Neustrukturierung des Hamburger S-Bahnnetzes
geschrieben von NWT47 
Einige S-Bahnnetze wurden in Deutschland in den letzten Jahren völlig neu strukturiert. Das jüngste Beispiel ist die S-Bahn Mitteldeutschland. Vorher folgten schon Hannover, Rhein-Main etc.
Ich habe mir einige Gedanken gemacht, inwiefern das auch in Hamburg möglich/nötig ist. Spätestens wenn die BR474 ausgemustert wird und die Nachfolgereihe sowie die BR490 als 2-Systemer bestellt werden, eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten um das Umland besser zu erschließen und den Hauptbahnhof zu entlasten.
Ich habe dabei an ein möglichst übersichtliches System bei der Nummerierung gedacht, das sich aber nicht wesentlich von den anderen S-Bahnnetzen in Deutschland unterscheidet. Es gibt die Linien S1-S8, wobei die geraden Linien über Dammtor fahren und die ungeraden über Landungsbrücken. Ausserdem "teilen" sich die Aussenäste jeweils ein Nummernpaar (S1 & S2 Richtung Ohlsdorf, S4 & S5 Richtung Bergedorf, S6, S7 & S8 Richtung Harburg.)
Im Großen und Ganzen basiert das neue Netz auf dem bestehenden Netz. Alle Linien fahren ganztägig im 10Min-Takt, der auf den Aussenästen teilweise ausgedünnt wird. Die Linien auf der Verbindungsbahn sind so gestaltet, das 2 Linien (S2, S8) nach Altona und 2 Linien (S4, S6) nach Altona-Nord fahren.
Die genaue Streckenführung kann von meinem Vorschlag abweichen und einzelne neue Haltestellen entfallen.

Zur Veranschaulichung habe ich die einzelnen Linien bei liniefuenf.de entworfen und können unter den Links angeschaut werden:

S1: Kaltenkirchen - Wedel
S2: Duvenstedt - Blankenese
S3: Bad Oldesloe - Itzehoe
S4: Geesthacht - Kaltenkirchen
S5: Büchen - Kellinghusen
S6: Lüneburg - Pinneberg
S7: Stade - Pinneberg
S8: Neugraben - Altona

Ich würde gerne eure Meinung dazu hören. Wäre eine komplette Neustrukturierung sinnvoll? Auch Verbesserungsvorschläge sind wilkommen.
"Wir bitten aus aktuellem Anlass um Beachtung folgender Dinge:

- Themen, die bereits bis zum Exzess durchdiskutiert wurden, nicht erneut mit dem gleichen Tenor neu durchzukauen - besonders wenn sie frei von jeder Realisierungschance sind."
Zitat
NWT47
Ich würde gerne eure Meinung dazu hören.

Im Grunde genommen gibt es da ja zwei Wege über eine Veränderung jeglicher Art, die sich im Optimalfall zu einer Verbesserung entwickeln könnte, zu denken: Auf der einen Seite ist das bisherige Nummernsystem tief verwurzelt und mit S11, S21 und S31 über Dammtor auch eigentlich durchdacht. Auf der anderen Seite ließe sich natürlich manches orientiert an anderen S-Bahn-Betrieben Deutschlands vereinheitlichen, wobei der Sinn einer solchen Aktion in Frage gestellt werden darf, hat doch schließlich jedes System seine Eigenheiten, die bei einem neuen System zu berücksichtigen sind.

Sich da "mal schnell" ein zukunftsfähiges Strecken- und Nummernsystem aus dem Ärmel zu schütteln halte ich da für sehr problematisch. Durch das Wachstum einer pulsierenden Stadt wie Hamburg wird es durch stetigen Ausbau auch stetig neu auftretende Schwierigkeiten geben, die bei einem vorher geplanten System nicht berücksichtigt wurden.

Insofern finde ich das bisherige Nummernsystem, welches sich an Citytunnel und Verbindungsbahn simpel wie einfach und es bedarf solnage es keine dritte Innenstadtstrecke gibt nicht unbedingt einer Veränderung. Eine potentielle "S32" würde hier systematisch eigentlich fehl am Platz sein. Ich glaube ohnehin Langzüge auf der S3 würden zusammen mit Vollzügen auf der S31 diese neue Linie hinfällig werden lassen.

Im übrigen finde ich Farbvereinheitlichungen, wie von Dir angedacht zwar prinzipiell sinvoll, allerdings nur bei einer generellen Norm, die sich über Deutschland hinaus wohl kaum durchsetzen ließe. Natürlich wäre es praktisch wenn "die 1" überall grün wäre, "die 3" immer rosa usw., aber wenn sich die Menschen ersteinmal an eine "immer rosane 3" gewöhnt haben setzen sie sich in einer frenden Stadt vielleicht aus Gewohnheit einfach in "Die Rosane", ohne zu merken, dass es die falsche Linie ist. Dann lässt man diesen Schritt doch lieber bleiben, denn noch kapieren wohl alle, dass die Farben eben nicht für jede Linie in Deutschland gleich verteilt sind.

Wichtig finde ich aber auch, dass weiterhin in der Hauptverkehrszeit dirkete Verbindungsmöglichkeiten zur sonst nicht angefahrenen Innenstadtstrecke bestehen - sprich S11 über Dammtor und S2 über Jungfernstieg. Das ließe sich sinnvoll und konsequent mit weiteren Linien, die in den nächsten Jahrzehnten gebaut werden könnten fortführen, so z.B. mit einer S41 Ahrensburg - Altona, die in der HVZ eine Direktverbindung an die sonst nicht S4-angebundene Strecke schafft.

Deine Erweiterungspläne sind auf alle Fälle zu befürworten - wobei sich natürlich immer streiten lässt, ob manch ein Gebiet auf dem Acker fernab Hamburgs einer S-Bahn und deren Bezeichnung wirklich würdig ist. Meiner Meinung nach ist die Regionalbahn bzw. der Regionalexpress für Strecken wie z.B. nach Itzehoe oder Kellinghusen wie geschaffen. Ein Zug der in solche entlegenen Regionen fährt sollte schließlich über andere Standarts verfügen, als eine innenstadtnahe S-Bahn. Bei letzterer werden vor allem Stehplätze benötigt und die Sitzplätze müssen eng aneinandergefügt werden, da Großveranstaltungen aber auch die Innenstadt selbst nun einmal ein gewisses Volumen an Menschen hervorrufen. Auf Regionalstrecken hingegen darf auch der Sitzkomfort etwas höher sein, Toiletten sind sinnvoll - wie geschaffen also z.B. für Doppelstockwagen, die innenstadtnah - abgesehen davon, dass sie sowieso nicht ins Lichtraumprofil passen - nicht viel zu suchen hätten.

Daher ist auch meine Meinung: In einem gewissen Grad sind Streckenerweiterungen wie beispielsweise die S4 nötig und sinnvoll, vor allem um den Hauptbahnhof zu entlasten, aber auch den ÖPNV vom restlichen Verkehr unabhängig zu machen und zwangsläufig damit klar zu separieren und das durch eigene S-Bahngleise. Irgendwo muss eine S-Bahn dann aber auch aus genannten Grüden ihre sinvollen Grenzen haben, weshalb ich z.B. im Nordwesten eine S-Bahn nicht weiter schicken würde als nach Elmshorn. Stadtnah sind echte Erweiterungen auf bisher nicht existenten Strecken eigentlich noch wichtiger, allerdings ist hier natürlich in vielen Fällen die U-Bahn (auch oberirdisch) der sinvollere Verkehrsträger. Das bisherige Nummernsystem halte ich aber für durchdacht und sinnvoll auch wenn es nicht einheitlich sein mag. Es sollte nur gezielter erklärt und propagiert werden, da viele Fahrgäste gar nicht wissen, warum es keine S4, S5, S6 etc. aber eine S11, S21 und S31 gibt. Allein da würde vieles vereinfachen. In näherer Zukunft halte ich eine S4 (mit S41) für sinvoll, die man vorerst in Elbgaustraße bzw. Altona enden lassen könnte. Auch über getrennte Linien S1 und S11 zum Flughafen und nach Poppenbüttel sollte man nachdenken und dann wollen noch die Arenen angebunden werden... Planungen gibt es ja genug.
Dieses Thema wurde beendet.