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Sammelthread Störungen S-Bahn [2]
geschrieben von Forummaster Hamburg 
Moin Koschi1988,

da gebe ich Dir recht, bloß häufig ist die Ursache der Störung auf Anhieb nicht so ohne weiteres auszumachen.
Mahlzeit,

"Stellwerkstörung" und andere nichtsagende Begriffe sind ja oft auch
"Platzhalter", um überhaupt eine Aussage bei einer Störung zu machen.

Wenn im Kaufhaus ein Dieb erwischt wurde, wird der Sicherheitsdienst ja auch nicht direkt gerufen
sondern ein Platzhalter genommen, willkürlich "13 bitte an 24" oder so

Manchmal ist es auch besser, den wirklichen Grund nicht zu nennen.
Möchtest Du wirklich alle Details als Ansage hören, wie ein Fahrgast oder
eine "betriebsfremde Person" ums Leben gekommen ist und wie er jetzt aussieht ?

Also sind "Platzhalter" durchaus auch eine beruhigende Maßnahme,
um die Fahrgäste nicht zu verängstigen / verschrecken
oder Gaffer von ihrer unseligen "Arbeit" abzuhalten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.07.2019 12:43 von h_guenther.
Es gibt für das Zugpersonal bei der Bahn sogar ganz klar die Anweisung eben kein Fachchinesisch zu verwenden. Otto-Normalfahrgast ist schon damit überfordert, dass die S11 über Dammtor und die S1 über Landungsbrücken verkehrt, wenn dann bei einer Stellwerksstörung von einer "Rotausleuchtung", Achszählkreisen, die "nicht in Grundstellung sind", einer Weiche die "nicht in Endlage kommt" oder Problemen im Streckenblock oder der Signalabhängigkeit geredet werden würde, wäre damit keinem geholfen - außer den drei Eisenbahnern, die zufällig am Bahnsteig stehen und sich über ihren verspäteten Feierabendzug ärgern.

Ich hatte z.B. mal den Fall, dass sich im letzten Wagen eine Frau über die Sprechstelle gemeldet hat und mir sagte, dass sich dort ein Fahrgast -auf deutsch gesagt- einen runterholt. Wohlgemerkt an einem Werktag um halb zwei Nachmittags am Jungfernstieg, was schon für sich genommen krank genug ist. Rate mal was ich meinen Fahrgästen NICHT per Lautsprecherdurchsage als Grund für die Verzögerung der Weiterfahrt genannt habe, als da dann hingehen musste um die Situation zu klären. Ganz "nichtssagend" einfach: "Sehr geehrte Fahrgäste, am letzten Wagen gibt es gerade ein Problem, die Weiterfahrt verzögert sich deshalb um einige Minuten."

Will sagen: Sammelbegriffe wie "Signalstörung", "Stellwerksstörung", "Polizeieinsatz" oder "Feuerwehreinsatz" etc. mögen irgendwann abgedroschen klingen, aber Sie fassen das sehr komplexe Wesen des Bahnbetriebes für den Laien einfach am besten zusammen. Ich fände es im Flugzeug auch wenig hilfreich, wenn mir die Crew auf dem Rollfeld sagt: "Punkt 78c unserer Checkliste für die Startvorbereitungen konnte nicht erfüllt werden, deshalb verzögert sich der Start noch etwas". Bin ich ausgebildeter Pilot und kenne so ein Verkehrsflugzeug und die Regeln des Flugbetriebes aus dem FF? Nein, also gebe ich mich mit "Sicherheitsbedenken", "Gepäckverladung", "Belegter Startbahn" und dergleichen zufrieden.
Mir als Fahrgast sind die detaillierten Gründe auch egal. Für mich heißt "Stellwerksstörung", "Signalstörung" und "Weichenstörung" Eigenverschulden der Bahn, "Polizeieinsatz" und "Feuerwehreinsatz" Fremdverschulden.
Weiß jemand was in Altona gerade los ist?

Anzeigen:

Gleis 1: bitte Ansagen beachten
Gleis 2: bitte nicht einsteigen
Gleis 3: Stade in 18min
Gleis 4: bitte Ansage beachten


... Natürlich keinerlei Ansagen
Ganz einfach: Die Gleise 1 und 4 werden in der derzeitigen Bauphase nicht benutzt. Die Züge der S3 kehren auf Gleis 3, die Züge der S1 auf Gleis 2. Scheinbar gibt es gerade wieder eine Betriebsstörung, bei der sich die Züge verspäteten. Daher die Anzeigen auf Gleis 2 und 3.
@Hochbahn-Fan und Neu Wulmstorf - ich sehe das etwas gemischt. Ich faende es schon gut wenn manchmal etwas mehr gesagt wird bzw. eine etwas weitergehende Erklaerung. Andererseits ist zuviel unnuetze Info auch nicht hilfreich sonder fuehrt nur dazu das keiner mehr hinhoert. Was Fahrgaeste natuerlich am liebsten wissen woollen ist wie es weiter geht. Was allerdings genau das ist was die Fahrer am wenigsten wissen (und die Zentrale ja oft auch nicht)...
S21
06.08.2019 16:54
Hallo zusammen,

ich lese schon lange in diesem Forum mit, muss meiner Verzweiflung und Wut aber mal freien Lauf lassen.

Besteht irgendwann noch einmal die Hoffnung auf eine Verbesserung bei der S21 in Richtung Elbgaustraße während des Feierabendverkehrs? :(
Inzwischen kann man ja wirklich froh sein, wenn man den A1 - Anschluss in Eidelstedt einmal innerhalb von zwei Wochen erwischt.

Die versprochenen Software - Updates für die neuen Züge haben jedenfalls gar nichts gebracht. Man steht bei jeder Haltestelle mindestens 20-30 Sekunden bei bereite verriegelten Türen. Wie kann das sein? So kann es überhaupt keine Pünktlichkeit geben. Hin und wieder sind es auch mal 2 Minuten Stillstand am Gleis.

Jeden Tag liest man in der HVV App dieselben Begriffe. Technische Störung am Zug, Verzögerungen im Betriebsverlauf. Es ist einfach so unterirdisch.
Das kann doch nicht nur an den neuen Zügen liegen?

Dazu kommt diese unterirdische Kommunikationspolitik auf Social Media. Es macht mich einfach so wütend...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.08.2019 16:54 von nilshamburg.
Re: S21
07.08.2019 13:06
Man muss es leider so sagen: Es liegt ausschließlich am neuen Fahrzeug. Mit nem 472 oder 474 habe ich in den letzten Monaten auf dieser Linie fast nie Verspätungen oder Probleme gehabt. Es ist schon so, dass man sich richtig freut, wenn der Feierabendzug ein 472 oder 474 ist - praktisch ein Garant dafür, dass der Feierabend pünktlich stattfinden kann.

Ich für meinen Teil fahre überwiegend Frühschichten, deswegen bleibt mir die Chaos der Spät-HVZ zum Glück meistens erspart. Der 490 wäre ein super Fahrzeug für den Regionalverkehr, aber für den S-Bahnverkehr ist die Kiste einfach nicht gemacht - so doof das klingt. Neben den ganzen Kinderkrankheiten, die auch bei der neuen Software noch den Betrieb stören ist das Fahrzeug einfach zu langsam. Ein Führerstandswechsel ist in < 90 Sekunden kaum schaffbar - gefordert und gebraucht werden < 60 Sekunden und das Kuppeln und Verstärken ist auch sehr langwierig und nicht wirklich praxistauglich. Damit disqualifizieren sich Einsätze auf der S1 (Flügeln und Kurzwende in Blankenese), S3 (Kuppeln in Elbgaustraße und Neugraben) und S11 (Kurzwende in Altona) von alleine.

Die Türen sind in der Praxis aktuell eines der größten Probleme. Der Tf hat zwei Möglichkeiten die Türen zu schließen: Entweder per Zwangsschließen oder durch Rücknahme der Türfreigabe. Ersteres wird bei der S-Bahn seit dem 471 praktiziert, letzteres wird über die Lichtschranke gesteuert und findet bei den meisten modernen Fahrzeugen Anwendung. Dabei wird die Türfreigabe zurückgenommen, geschlossene Türen lassen sich nicht mehr öffnen und noch offene Türen gehen 4 Sekunden nachdem die Lichtschranke nicht mehr unterbrochen wurde zu, öffnen sich aber sofort wieder, wenn die Lichtschranke wieder unterbrochen wird. Bei der S-Bahn sollen die Türen per Zwangsschließen geschlossen werden, viele Tf haben sich mittlerweile aber das dezentrale Schließen angewöhnt, weil man beim Zwangsschließen ständig riskiert, dass Fahrgäste die Türen aufreißen und damit Türstörungen entstehen die der Tf nur an der entsprechenden Tür zurücksetzen kann.
Ich persönlich nutze eigentlich nur das Zwangsschließen, eben weil man sonst oft 30 Sekunden und länger am Bahnsteig steht und nicht wegkommt. Dafür mache ich mit einzelnen Zügen aber auch 5 Minuten Verspätung und mehr, weil ich dadurch bedingte Türstörungen beheben muss. Persönlicher Rekord waren 8 Minuten am Hauptbahnhof weil gleich zwei Türen ausgestiegen sind oder um die Ursache-Wirkungskette richtig abzubilden: Weil die Fahrgäste wieder zu rabiat waren.

Wie das mal besser werden soll? Gute Frage...
Moin Hochbahn-Fan. Danke für deine Ausführungen. Als Bahnkutscher weißt du ja am ehesten, wo es brennt.
Dann hat man also die berühmte Katze im Sack gekauft und wir dürfen die Suppe auslöffeln.
Wird ja keiner für Fehler haftbar gemacht wie es in meinem Beruf als Spediteur gang und gäbe ist, wenn was nicht hinhaut.
Bei der Bahn sagen sich alle im besten "English for Runaways": "I wash my hands in innocence."
Da es für die Lessingtunnelverlängerung bis jetzt keine offiziellen Fahrpläne gibt, grübel ich gerade, wie das Konzept S3 als S31 ohne Altona plus S21 aussehen soll. Da die Verbindungsbahn schneller ist als der Tunnel, wäre es zeitlich kein Problem, dass die Züge ab Pinneberg planmäßig Neugraben bis Stade erreichen. Aber ab Elbgaustraße sitzt der S3 die S21 im Nacken (3 Minuten), so dass die überschüssige Zeit nirgends abgebummelt werden kann. An irgendeinem Außenast muss also noch an den Abfahrtszeiten gedreht werden.

Im Moment gibt es das Problem nicht, da ja die „echte“ S31 nach Pinneberg fährt.

Wird sowieso ein seltenes Liniennetz: S3 als S31, S31 als S3, S2 als S21 und (nachts) S21 als S2.
Da sind doch so einige Ungereimtheiten.

Würde das bisherige Konzept, das während der Sommerferien gefahren wurde einfach verlämgert gefahren werden, wäre alles nachvollziehbarer.

Aber nun scheint der Weg für die S1 frei. Und sie fährt wieder durch.

Doch warum werden die S11-Fahrten nicht als S1 via City-Tunnel umgeleitet, sondern enden am Berliner Tor?
Fährt die S1 zwischen Bahrenfeld un Altona nur eingleisig oder warum fährt da nur alle 10 Minuten ein Zug?
Wenn die S1 durchfährt müsste es möglich sein neben der S3 auch die S2 in Altona abzukehren. Die S11 könnte dann bis Stenschaze fahren.

Gar nicht nachvollziehbar ist, warum jetzt die Züge von Buxtehude via Verbindungsbahn nach Pinneberg fahren und die Verstärker von Harburg Rathaus durch den City-Tunnel (genau umgekehrt zum Betrieb in den Sommerferien).
Zitat
Computerfreak
Wenn die S1 durchfährt müsste es möglich sein neben der S3 auch die S2 in Altona abzukehren.

Zumindest dafür habe ich eine Theorie. Die Gleisbelegung heute in Altona war die folgende:
  • Gleis 1: Kein Verkehr
  • Gleis 2: S3 (Bahnsteigwende)
  • Gleis 3: S1 Richtung Flughafen/Poppenbüttel
  • Gleis 4: S1 Richtung Wedel

Anscheinend ist es nicht möglich, von der Baustelle nach Gleis 1 zu kommen (sonst hätte man das ja wohl gemacht).

Da man aber aus Richtung Tunnel (wie wir weiter oben gelernt haben) nur auf Gleis 2/3 kurz kehren kann, ist für die S2 weiterhin kein Gleis frei.


Die anderen Fragen würden mich aber auch interessieren:
Was ist der Hintergrund der Vertauschung von S3 und S31?
Warum kann die S11 nicht durch den Tunnel bis Blankenese fahren?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.08.2019 16:48 von Sören.
Zitat
Sören
Die anderen Fragen würden mich aber auch interessieren:
Warum kann die S11 nicht durch den Tunnel bis Blankenese fahren?

Ist auch wurscht, die S11 fällt heute sowieso ganz aus.
Zwischen Bahrenfeld und Altona wird im Gleiswechselbetrieb, also eingleisig gefahren. Für mehr als einen Zug je Richtung in 10 Minuten ist da kein Platz und so wie es scheint ist Gleis 1 immer noch gesperrt, sodass zwei Gleise für die S1 gebraucht werden und ein Gleis für die S3(1) zur Verfügung steht.

Der Grund warum man die S3 als S31 und die S31 als S3 verkehrt ist schnell erklärt, denn im Prinzip sind die Schichtkarten aller Tf (außer die der S1) nicht gültig, da ab heute ja eigentlich wieder normal gefahren werden sollte und die Schichten entsprechend geplant sind. Durch diesen Kunstgriff schafft man es, die Umläufe auf der S3 und S31 und die Abläufe laut Schichtkarte für die Tf halbwegs sauber über die Bühne zu bringen.
Vielen Dank für die Auskunft!
Und könnte es durch den Tausch nicht bereits für zwei Tage möglich sein, dass auf der S3 (als S31) wieder Langzüge fahren können, da ja Elbgaustraße und Neugraben erreicht wird? Aber das mit den Langzügen scheint man ja eh seit langer Zeit aufgegeben zu haben...
Wie wird eigentlich das von Ingo angesprochene "Überholproblem" "S3 als S31" / S21 Höhe Diebsteich gelöst?
Denn die normale S3 (via Altona) braucht ja ca. 7 Min. länger als die S21 (via Dammtor). Sprich: Die "S3 als S31" ist aus der Stadt kommend ca. 7 Min. zu früh in Diebsteich. Einfach Warten geht nicht, da die S21 folgt.

Auch aus bahn.de wurde ich nicht schlau - da sind die Zeiten so eingetragen, dass 8 Min. Fahrzeit für Holsteinstraße - Diebsteich (ab .4, an .2) vorgesehen sind (und Diebsteich ab .3). Das kommt dann mit der S21 in die Quere (ab .6, an .8).

Hm - bei hvv.de sieht es anders aus: Da fährt die S3 wie üblich nach Altona.

Wie war es nun wirklich?
Zitat
LH
Wie war es nun wirklich?

Heute Nachmittag fuhr um 16:31 eine S31 nach Stade aus dem Hauptbahnhof und danach um 16:37 parallel S1 und S21. Das heißt, alle Züge 3 Minuten zu spät, aber ansonsten im üblichen Abstand. Dann müsste die S31 nach Stade in Pinneberg aber später als planmäßig abgefahren sein und sich hinter die vorige statt vor die nächste S21 gesetzt haben. Dadurch Verbindung nach Bergedorf 10 Minuten länger als normal. Aber das liegt ja zurzeit durchaus im üblichen Unsicherheitsbereich…
Die S11 fährt auch heute nicht. Offiziell "betriebliche Gründe", inoffiziell fehlt es an Lokführern. Fast absehbar, während der Sommerferien waren durch die S11- und S2-Verkürzung 6 oder 7 Umläufe weniger nötig, was trotzdem nicht ohne laufende Ausfälle im Restnetz ablief.

Bei Facebook auf der S-Bahn-Seite nettes Posting von einem Kunden, dem S-Bahn und Hochbahn zusammen wohl mal so richtig zeigen wollten, was sie drauf haben: Kunde war Mittwoch Abend mit der letzten S1 von Berliner Tor Richtung Norderstedt unterwegs. S1 war leicht verspätet. Kunde bat am Berliner Tor ausdrücklich über Sprechstelle die S-Bahn-Leitstelle um Anschlusssicherung in Ohlsdorf zum U1-SEV. In Ohlsdorf angekommen sah er nur noch die Rücklichter vom Bus, nächste Fahrt: 4 Stunden später. Posting bei Facebook rausgehauen, S-Bahn bittet um Entschuldigung. Und eine Nacht später passiert exakt dasselbe noch einmal :D :D :D :D :D



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.08.2019 09:42 von Herbert.
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