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Kurzmeldungen [1]
geschrieben von Der Hanseat 
Zitat
AJL
Unglaublich was für Argumente hier wieder gegen Olympia aufgefahren werden.
München profitiert heute noch davon.

Bloß keine geldbringenden Touristen mehr anlocken. Lieber mehr Sozialwohnungen bauen, weil Hamburg noch viel mehr Sozialfälle braucht und es überall so aussehen soll, wie in Veddel, Harburg und Billstedt, usw. .

Du könntest auch mal zum Sozialfall werden, wie jeder Mensch.
Re: Kurzmeldungen [1]
22.04.2025 11:35
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
AJL
Bloß keine geldbringenden Touristen mehr anlocken. Lieber mehr Sozialwohnungen bauen, weil Hamburg noch viel mehr Sozialfälle braucht und es überall so aussehen soll, wie in Veddel, Harburg und Billstedt, usw. .

Du könntest auch mal zum Sozialfall werden, wie jeder Mensch.

Im Idealfall passiert auch beides: Gut organisierte und geplante olympische Spiele können volkswirtschaftlich gewinnbringend sein. Dann kann das Geld, das die Touristen in die Stadt bringen, eingesetzt werden, um neue Sozialwohnungen zu bauen. Wenn man es dagegen mit der Tourismusförderung übertreibt und mehr Kosten produziert als Geld in der Stadt bleibt, funktioniert das natürlich nicht. Gerade die olympischen Dörfer wurden in vielen Olympiastädten der letzten Zeit zu guten Wohnquartieren mit einem ordentlichen Anteil an bezahlbaren Wohnungen, viele Wettkampfstätten wurden zu Veranstaltungsstätten oder Sporthallen oder man hat gleich bestehende Veranstaltungsstätten saniert und für Olympia genutzt.

Durch diese Kombination ist es natürlich ein leichtes, die Veranstaltung schön oder schlecht zu rechnen. Will man es defizitär haben, muss man nur einfach alle Baukosten Olympia zuschlagen. Selbst wenn die x-tausend Wohnungen des olympischen Dorfes nur die ersten 2 Monate nicht dem städtischen Mietmarkt zu Gute kommen, kann man diese Kosten natürlich als "Olympiakosten" rechnen und sagen, x Mrd. Euro sind zu viel Geld.

Ein nicht monetärer Erfolg von Großveranstaltungen wie den olympischen Spielen kann sein, dass viele Großprojekte auf diesen Termin optimiert werden, die gar nicht direkt damit zu tun haben. Z.B. könnte der Bund sich gedrängt sehen, den Verbindungsbahnentlastungstunnel so zu priorisieren oder die U5-Stadionanbindung zu unterstützen, damit beides rechtzeitig fertig würde.
Re: Kurzmeldungen [1]
22.04.2025 12:17
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
AJL
Unglaublich was für Argumente hier wieder gegen Olympia aufgefahren werden.
München profitiert heute noch davon.

Bloß keine geldbringenden Touristen mehr anlocken. Lieber mehr Sozialwohnungen bauen, weil Hamburg noch viel mehr Sozialfälle braucht und es überall so aussehen soll, wie in Veddel, Harburg und Billstedt, usw. .

Du könntest auch mal zum Sozialfall werden, wie jeder Mensch.

Ich würde das Sozial- vor den Wohnungen streichen und durch "bezahlbare " ersetzen. Man muss ja heute kein Sozialfall sein, um sich keine angemessene Wohnung leisten zu können.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Re: Kurzmeldungen [1]
22.04.2025 12:30
Ich würde das "sozial" durch "öffentlich gefördert" ersetzen.
Und ja, ich bin eindeutig für bezahlbare Wohnungen für Menschen, die hier leben, und gegen Umwidmung von Wohnraum in Airbnb's etc. für Touristen.
Mit "Nahverkehr" hat das natürlich alles gar nichts zu tun.
Re: Kurzmeldungen [1]
22.04.2025 13:03
Zitat
Nemo
Ich würde das Sozial- vor den Wohnungen streichen und durch "bezahlbare " ersetzen. Man muss ja heute kein Sozialfall sein, um sich keine angemessene Wohnung leisten zu können.

Zitat
TripleS
Ich würde das "sozial" durch "öffentlich gefördert" ersetzen.

So wird es ja im Normalfall auch gehandhabt: es gibt in Hamburg 3 "Förderwege" für öffentlich geförderte Wohnungen: der 1. sind eher klassische Sozialwohnungen für bis zu 7,25 Euro pro qm und Haushalte mit bis zu 1.600 Euro netto pro Monat (als Single, größere entsprechend mehr), im 2. "Förderweg" sind es bis zu 9,35 Euro pro qm und Haushalte mit bis zu 2.000 Euro netto und im 3. "Förderweg" 12,25 Euro pro qm und bis zu 2.400 Euro netto. Wenn man bedenkt, dass im Neubau inzwischen kalkulatorisch oft 16-18 Euro pro qm nötig sind, orientiert sich die Förderung schon auch auf mittlere Einkommen und mittelstark subventionierte Mieten.
Re: Kurzmeldungen [1]
22.04.2025 13:39
Zitat
TripleS
Mit "Nahverkehr" hat das natürlich alles gar nichts zu tun.

Nunja, wenn sich die Leute die Stadt nicht leisten können und man nicht im Autoverkehr ersticken will, dann hat die Wohnraumpolitik direkten Einfluss auf den ÖPNV. Davon braucht man dann nämlich mehr!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Re: Kurzmeldungen [1]
22.04.2025 16:05
Moin,

Zitat
Nemo
...
Man muss ja heute kein Sozialfall sein, um sich keine angemessene Wohnung leisten zu können.

du setzt also "sozial" ("Sozialfall") mit einkommensschwach gleich?
Darüber solltest du mal eine Diskussion in den asozialen Medien starten.
Re: Kurzmeldungen [1]
22.04.2025 16:43
Zitat
Sonnabend
du setzt also "sozial" ("Sozialfall") mit einkommensschwach gleich?

Das tut ja z.B. auch der Duden, der als "Sozialfall" definiert: "jemand, der auf Sozialhilfe angewiesen ist". Problematisch finde ich es vor allen, wenn (was leider häufig passiert), statt "einkommensschwach" "sozial schwach" verwendet wird.
Re: Kurzmeldungen [1]
22.04.2025 18:20
Moin,

der Duden taugt ja nun als "Kronzeuge" längst nicht mehr, der ist nur noch Sprachbeobachter - wenn etwas oft genug (falsch oder richtig) in der deutschen Sprache dargestellt wird, findet es auch irgendwann Eingang in den Duden.
Re: Kurzmeldungen [1]
23.04.2025 07:36
Zitat
Sonnabend
Moin,

der Duden taugt ja nun als "Kronzeuge" längst nicht mehr, der ist nur noch Sprachbeobachter - wenn etwas oft genug (falsch oder richtig) in der deutschen Sprache dargestellt wird, findet es auch irgendwann Eingang in den Duden.

Was meinst Du mit "nicht mehr" und "nur noch Sprachbeobachter"? Der Duden war schon immer deskriptiv. Guckst Du z.B. [de.m.wikipedia.org]). Another myth successfully busted.

Gruß T.
Re: Kurzmeldungen [1]
23.04.2025 11:03
Moin,

das befragst du doch bessere diejenigen, die den Duden als "Kronzeugen" für Recht-Schreibung missdeuten.
Re: Kurzmeldungen [1]
23.04.2025 13:58
Bisschen weniger kryptisch würde der Verständlichkeit sehr gut tun.
Re: Kurzmeldungen [1]
23.04.2025 14:24
Zitat
Sonnabend
der Duden taugt ja nun als "Kronzeuge" längst nicht mehr, der ist nur noch Sprachbeobachter - wenn etwas oft genug (falsch oder richtig) in der deutschen Sprache dargestellt wird, findet es auch irgendwann Eingang in den Duden.

Damit wird er der Tatsache gerecht, dass Sprache sich auch ändert. Es macht durchaus Sinn, dass solche Änderungen durch amtliche Regeln und dokumentarische Zusammenstellungen nachverfolgt werden, schließlich sprechen und schreiben wir heute ohnehin nur noch eine Sprache, die der von Goethe und Schiller ähnlich ist.
Re: Kurzmeldungen [1]
24.04.2025 12:19
Zitat
Nemo
Zitat
TripleS
Mit "Nahverkehr" hat das natürlich alles gar nichts zu tun.

Nunja, wenn sich die Leute die Stadt nicht leisten können und man nicht im Autoverkehr ersticken will, dann hat die Wohnraumpolitik direkten Einfluss auf den ÖPNV. Davon braucht man dann nämlich mehr!

Da ist natürlich etwas wahres dran.
Wenn man den Gedanken weiterspinnt, könnte man z.B.
  • die Pendlerpauschale drastisch reduzieren, damit die Menschen nicht mehr und Umland ziehen und dann auf Steuerzahlers- und Umweltkosten täglich mit dem KFZ in die Stadt pendeln
  • den durch die Ent-Dosung freigewordenen Platz für attraktiven Wohnungsbau und Schaffung von urbanen Lebensraum nutzen
  • und den Raum und das gesparte Geld für die autofreie Infrastruktur nutzen
Andere Länder machen es vor und das z.B. dieses Magistralen-Konzept aus der Nachkriegszeit inzwischen völlig überholt ist, ist ja offensichtlich und eigentlich common sense.
Im Autoland Deutschland traut sich nur leider niemand, solche Ideen mal voran zu bringen. Da wird schon wegen jedes verlorenen Parkplatz ein Aufstand gemacht
Re: Kurzmeldungen [1]
24.04.2025 13:20
Zitat
TripleS
Im Autoland Deutschland traut sich nur leider niemand, solche Ideen mal voran zu bringen. Da wird schon wegen jedes verlorenen Parkplatz ein Aufstand gemacht

Auch hierzulande gibt es einige Projekte, die sich genau damit beschäftigen. Der Masterplan Magistralen in Hamburg hat z.B. viele Ideen und Ansätze dafür zusammengestellt. Beim Umweltbundesamt gibt es ein Forschungsprojekt "Dreifache Innenentwicklung", das sich damit beschäftigt, wie man autoärmere Städte gestalten könnte und geht dabei von einer Reduzierung der Stellplatzfläche von 4,5 qm pro Einwohner*in auf 1,5 qm pro Einwohner*in aus.

Es ist aber natürlich die Frage, wie sehr sich solche Ansätze gegen die ziemlich starke Autolobby durchsetzen. Zumindest das Projekt des UBA hat auch zum Ziel, dafür positive Bilder aus aller Welt zu sammeln und bekannt zu machen.
Re: Kurzmeldungen [1]
24.04.2025 13:44
Moin,

Zitat
TripleS
...
Wenn man den Gedanken weiterspinnt, könnte man z.B.
  • die Pendlerpauschale drastisch reduzieren, damit die Menschen nicht mehr und Umland ziehen und dann auf Steuerzahlers- und Umweltkosten täglich mit dem KFZ in die Stadt pendeln
    ...

Oh man - was denkst du wohl, warum das Ding Pendlerpauschale und nicht KfZPendlerpauschale heißt?
Re: Kurzmeldungen [1]
24.04.2025 16:44
Zitat
Sonnabend
Oh man - was denkst du wohl, warum das Ding Pendlerpauschale und nicht KfZPendlerpauschale heißt?

Offiziell heißt es weder Pendlerpauschale noch KfZPendlerpauschale sondern Entfernungspauschale.

Und entgegen der Bezeichnung "Pauschale" ist die steuerliche Entlastung sehr wohl von verschiedenen Aspekten wie der Verkehrsmittelwahl abhängig und das Kfz als "Pendelmittel" wird dabei deutlich bevorzugt. Wer z.B. in Hamburg zum Durchschnittseinkommen (Medianeinkommen) von 52.000 Euro im Jahr arbeitet und sich entscheidet, statt in 10 km Entfernung vom Arbeitsplatz direkt in Hamburg zu leben nach Kiel oder Ludwigslust zu ziehen und dann 110 km zu pendeln, zahlt durch diese Pauschale jährlich ca. 3.100 Euro weniger Einkommensteuer, wenn er mit dem Kfz pendelt bzw. ca. 1.400 Euro weniger, wenn er mit der Bahn pendelt. Dank des Deutschlandtickets ist dies sogar gewinnbringend möglich, da dieses ja nur rund 700 Euro pro Jahr kostet.
Re: Kurzmeldungen [1]
24.04.2025 17:49
Moin

und danke für die Belehrung eines Dipl. Verwaltungswirtes:-)
Mir ging es um das ständige Rumgenöle an der (verkehrsmittelunabhängigen) Entfernungspauschale in der irrigen Ansicht, dass die nun KfZ-Benutzern zugute käme.
Zitat
Lopi2000
...
Und entgegen der Bezeichnung "Pauschale" ist die steuerliche Entlastung sehr wohl von verschiedenen Aspekten wie der Verkehrsmittelwahl abhängig und das Kfz als "Pendelmittel" wird dabei deutlich bevorzugt. Wer z.B. in Hamburg zum Durchschnittseinkommen (Medianeinkommen) von 52.000 Euro im Jahr arbeitet und sich entscheidet, statt in 10 km Entfernung vom Arbeitsplatz direkt in Hamburg zu leben nach Kiel oder Ludwigslust zu ziehen und dann 110 km zu pendeln, zahlt durch diese Pauschale jährlich ca. 3.100 Euro weniger Einkommensteuer, wenn er mit dem Kfz pendelt bzw. ca. 1.400 Euro weniger, wenn er mit der Bahn pendelt. Dank des Deutschlandtickets ist dies sogar gewinnbringend möglich, da dieses ja nur rund 700 Euro pro Jahr kostet.

Das ist so nicht ganz richtig, die Entfernungspauschale ist seit 2001 unabhängig von der Verkehrsmittelwahl. Hintergrund der Einführung war der Wunsch, ÖPNV-Pendler besser dastehen zu lassen als Pkw-Pendler, was einer Subventionierung der ÖPNV-Pendler gleichkommt.

Es macht für die höhe der Einkommenssteuer eben keinen Unterschied, ob der Pendler von Ludwigslust mit dem Pkw oder der Bahn pendelt. Da der Pkw-Pendler höhere Kosten für seine Fahrten aufwändet als der Bahn-Pendler, hat der Bahn-Pendler am Ende mehr Geld in der Tasche.

Um wie viel das zu versteuernde Einkommen gesenkt wird, hängt neben der Entfernung auch von der Zahl der Tage am Arbeitsort ab. Um wie viel die Steuer dadurch niedriger wird, hängt vom persönlichen Grenzsteuersatz ab. Insofern kann man nicht pauschal sagen, dass der die Einkommenssteuer um so und so viel niedriger wird.

Richtig ist aber, dass hier eine Subventionierung der ÖPNV-Pendler vorliegt, da sie einen höheren Betrag für die Fahrt zur Arbeitsstätte ansetzen können als sie tatsächlich Kosten haben. Zusammen mit dem hochsubventionierten Deutschlandticket, dessen Preis entfernungsunabhängig ist, werden weite Pendelstrecken für ÖPNV-Nutzer doppelt subventioniert, was zu den merkwürdigen Effekten führt, dass ÖPNV-Pendler mit langen Arbeitswegen bei ansonsten identischen Bedingungen mehr Geld in der Tasche haben als die mit kurzen Wegen. Es lohnt sich finanziell, weit weg von der Arbeit zu ziehen.

Ich plädiere dafür, die Entfernungspauschale eben nicht verkehrsmittelunabhängig zu gewähren, sondern nur für Pkw-Fahrer. ÖPNV-Nutzer müssten nur die halbe Fahrkarte anrechnen dürften. Damit wäre ein ÖPNV-Pendler immer noch über das Deutschlandticket subventioniert, und gerade bei Fernpendlern, bei denen der Zuschuss zum Deutschlandticket besonders hoch ist, würde der Staat mehr Steuern einnehmen, um sich die Subvention auch leisten zu können.
Re: Kurzmeldungen [1]
24.04.2025 20:47
Moin,

Zitat
Neu Wulmstorf
...
Das ist so nicht ganz richtig, die Entfernungspauschale ist seit 2001 unabhängig von der Verkehrsmittelwahl. Hintergrund der Einführung war der Wunsch, ÖPNV-Pendler besser dastehen zu lassen als Pkw-Pendler, was einer Subventionierung der ÖPNV-Pendler gleichkommt.

Es macht für die höhe der Einkommenssteuer eben keinen Unterschied, ob der Pendler von Ludwigslust mit dem Pkw oder der Bahn pendelt. .....
Ich plädiere dafür, die Entfernungspauschale eben nicht verkehrsmittelunabhängig zu gewähren, sondern nur für Pkw-Fahrer. ÖPNV-Nutzer müssten nur die halbe Fahrkarte anrechnen dürften. Damit wäre ein ÖPNV-Pendler immer noch über das Deutschlandticket subventioniert, und gerade bei Fernpendlern, bei denen der Zuschuss zum Deutschlandticket besonders hoch ist, würde der Staat mehr Steuern einnehmen, um sich die Subvention auch leisten zu können.

das ist ja mal konsequent argumentiert. Aber eine differenzierte Steuerbehandlung bedeutet Mehraufwände bei der Steuerverwaltung (Personal) und ist "betrugsanfällig" (bis 2001 ist doch auch "jeder" mit dem privaten PKW zur Arbeit gefahren weil die Erstattung dann höher war).
Die Steuerverwaltung konnte das seinerzeit nicht absatzweise flächendeckend überprüfen.
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