Re: BR 490 09.03.2020 22:12 |
Zitat
masi1157
Dann wären da also ein Gleichrichter (und ggf. vorher noch ein Trafo) und ein Wechselrichter hintereinander geschaltet? Das würde ich erstmal für das technisch merkwürdigere Konzept halten. Aber es gibt dafür bestimmt technische (oder finanzielle?) Gründe.
Zitat
masi1157
Für beides braucht es aber einen Wechselrichter, denn der Drehstrom-Motor kann weder aus dem einen noch dem anderen Netz direkt versorgt werden. Wenn dann aus dem einen Netz nur 1,2kV "wechselgerichtet" werden, aus dem anderen aber 1,8kV, hat das technische (zu schwer, zu aufwändig, zu viele Änderungen notwendig) und/oder schnöde finanzielle Gründe (zu teuer), aber keine grundsätzlich physikalischen.
Ein paar Daten (ohne Gewähr) 10.03.2020 11:43 |
Zitat
Jan Gnoth
Zusammengefasst heißt das: 474.3 bekommt sowohl im Stromschienen- als auch im Oberleitungsbetrieb 1,2 kV= auf den Motorendrehrichter, während 490 im Stromschienenbetrieb 1,2 kV und im Oberleitungsbetrieb 1,8 kV auf den Motorendrehrichter bekommt.
Re: BR 490 10.03.2020 17:07 |
Zitat
NVB
2.
Es gibt einen sogenannten Zwischenkreis mit 1800 V. Warum das so ist, konnte man mir nicht exakt sagen, hat aber aller Wahrscheinlichkeit Normierungsgründe, weil die Bauteile universell verwendet werden.
Zitat
NVB
4.
Gleiches gilt für die Drehstromregler, welche die Motordrehzahl über die Frequenz des Drehstroms aber nicht über die Stromspannung verändern.
Re: BR 490 10.03.2020 19:27 |
Zitat
Jan Gnoth
Hast du schon einmal von dem induktiven Blindwiderstand gehört? Die Frequenz des Drehstroms erhöht die Drehzahl, aber auch den induktiven Blindwiderstand, was wiederum die Stromaufnahme und auch das Magnetfeld schwächt. Um das auszugleichen, muss mit steigender Frequenz auch die Spannung erhöht werden. Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass für 100 km/h 1200 V ausreichen, aber für 140 km/h 1800 V erforderlich sind.
Re: BR 490 10.03.2020 20:49 |
Zitat
masi1157
Wenn man mit dem gleichen Fahrzeug statt konstant 100km/h mit 140km/h fährt, braucht man dafür ganz banal eine höhere mechanische Leistung, um Reibungsverluste auszugleichen. Wieviel mehr? Ich vermute etwa die doppelte Leistung. Wenn der Wirkungsgrad des Motors konstant bleibt (das weiß ich nicht), bräuchte man dafür dann auch die doppelte elektrische Wirkleistung. Wirkleistung, nicht Blindleistung!
Zitat
masi1157
Und wenn auch der elektrische Wirkwiderstand konstant bleibt (auch das weiß ich nicht), bräuchte man dafür die 1,4-fache Spannung, und die würde dann auch den 1,4-fachen Strom bewirken. Das passt doch ganz gut zum Verhältnis 1800/1200 =1,5. Der "induktive Blindwiderstand" kommt aber in der Überlegung erstmal gar nicht vor.
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 11.03.2020 03:13 |
Re: BR 490 11.03.2020 18:54 |
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 11.03.2020 19:44 |
Zitat
NVB
Stimmen tut aber wohl, dass der 15 kV 16,7 Hz Trafo nur einen Ausgang hat, der unmittelbar gleichgerichtet wird. Ich konnte jedoch nicht herausbekommen, wie hoch die effektive Wechselstrom-Ausgangsspannung nun wirklich ist. Ich vermute jedoch, dass es diese 1273 Volt eff. sind, die über leistungsfähige Kondensatoren – in einem gewissen Belastungsrahmen – auf die dazugehörige Spitzenspannung (mal Wurzel 2) als vielgenannte Gleichspannung von 1800 V kommen. Deshalb arbeiten die daran anschließenden Komponenten auch klaglos zwischen 1200 und 1800 Volt.
Bei hoher Belastung müsste man allerdings damit rechnen, dass diese Spitzen-Gleichspannung von 1800 Volt auf eben diese 1273 Volt eff. absinken kann. Doch nach Angaben von Bombardier sei das nicht beeinflussbar und die Drehzahlregelung erfolge rein über die Frequenz, weil es auch keine weiteren transformatorischen Elemente gäbe.
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 11.03.2020 22:05 |
Zitat
Jan Gnoth
Ein Trafo braucht auch nur einen Ausgang. Die Ausgangsspannung kann auch durch unterschiedlichen Spulen-Abgriff gesteuert werden.
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 11.03.2020 23:00 |
Zitat
NVB
Ich meinte "mit nur einem Ausgang" keine unterschiedlichen Abgriffe.
Zitat
NVB
Passt wohl auch nicht mehr zur heutigen Elektronik, denn die Schaltwerke älterer E-Loks waren schwer und groß.
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 12.03.2020 15:24 |
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 12.03.2020 22:19 |
Zitat
h_guenther
Die in Grenzen "unerhebliche" Energiezufuhr von aussen (Seiten / Dach Zufuhr / Gleich / Wechsellspannung) wird elektronisch gewandelt in etwas Zug-internes, vermutlich in eine Gleichspannung. Das geht heute ohne Trafo, und dann in Drehstrom für die Motoren nochmals gewandelt.
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 12.03.2020 22:29 |
Zitat
h_guenther
z.B. bei den DT4 / DT5 der Hamburger Hochbahn wird aus den 750 V "gleich Strom" ein sich ändernder Drehstrom geformt mit variabler Spannung bis 1200 V und bis 400 Hz mit elektronischen Hochleistungs-Halbleitern
Nach meinem Wissen stammt der ET474 aus dem gleichen Baukasten, ist nur an Abmessungen und Gewicht angepasst mit anders dimensionierten Motoren. (Deshalb wurde der erste Zug ja absichtlich / versehentlich in Hochbahnfarben geliefert ...)
Bei beiden hat Alstom die Finger mit drin.
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 13.03.2020 11:12 |
Zitat
h_guenther
Nach meinem Wissen stammt der ET474 aus dem gleichen Baukasten,
ist nur an Abmessungen und Gewicht angepasst mit anders dimensionierten Motoren.
(Deshalb wurde der erste Zug ja absichtlich / versehentlich in Hochbahnfarben geliefert ...)
)
Re: BR 490 14.03.2020 15:50 |
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 15.03.2020 15:32 |
Zitat
Arne
Wir erinnern uns noch an die Zeit, als die S-Bahn Hamburg nicht durch Verspätungen und permanente Zugausfälle Schlagzeilen machte sondern durch uralte Züge und einen ziemlich runtergerockten Zustand.
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 15.03.2020 22:20 |
Zitat
Arne
[...] Wir erinnern uns noch an die Zeit, als die S-Bahn Hamburg nicht durch Verspätungen und permanente Zugausfälle Schlagzeilen machte sondern durch uralte Züge und einen ziemlich runtergerockten Zustand.
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 16.03.2020 05:43 |
Zitat
BÜ Liliencronstraße
Zitat
Arne
[...] Wir erinnern uns noch an die Zeit, als die S-Bahn Hamburg nicht durch Verspätungen und permanente Zugausfälle Schlagzeilen machte sondern durch uralte Züge und einen ziemlich runtergerockten Zustand.
Mir wären zuverlässige 471er lieber, als die aktuelle Situation mit Zügen, die von zweimal Türaufhalten lahmgelegt werden. Gibt es eigentlich Pünktlichkeits-Statistiken aus der damaligen Zeit? Ein objektiver Vergleich mit heute wäre mal interessant.
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 16.03.2020 15:17 |
Zitat
Signaler
Es war damals ja viel weniger anfällige Technik an Bord der Züge. Das Ziel wurde von Hand eingekurbelt die Ansagen gesprochen und die Türen waren entweder auf oder zu. Gestört war da kaum was, weil die Türen noch mit Druck geschlossen wurden. So eine sichere Technik wünsche auch ich mir wieder zurück...
Re: Ein paar Daten (ohne Gewähr) 17.03.2020 13:29 |