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Abriss und Neubau der Eisenbahnbrücke über die Süderelbe
geschrieben von Eilzug 
Guten Abend,


seit etlichen Monaten ist auf der Süderelbbrücke eine Langsamfahrstelle eingerichtet. Heute wurde die Ursache bekannt. Die Brücke ist in einem schlechten Zustand und muss ersetzt werden. Da diese Maßnahmen neben Fern- und Güterzügen auch die Züge des Nahverkehrs und gerade die S-Bahn in großem Maße betreffen werden, denke ich, dass ein neuer Thread dafür angemessen ist.

[www.abendblatt.de]
[www.harburg-aktuell.de]
[www.mopo.de]

Die Artikel gehen auch auf die durchgeführten Arbeiten zur Instandhaltung ein um den sicheren Betrieb bis zum Neubau aufrechterhalten zu können. Ursächlich für den Zustand seien konstruktive Mängel, welche bereits bei der Errichtung vorhanden waren.


Grüße
Das klingt wieder nach monatelangem Ersatzverkehr... Hat die letzten male schon so gut geklappt...
Nun gut, für die S-Bahn wird sich SEV wohl nicht vermeiden lassen, aber Gleise mit Oberleitung liegen ja mehrere (sechs?) nebeneinander, und das auch auf von einander getrennten Brückenbauwerken, oder? Ungünstig wäre es, wenn es ein einziges durchgehendes Bauwerk sein sollte, dann wäre ja die Verbindung vollends unterbrochen.

Leider sind solche Maßnahmen unumgänglich.

Viele Grüße
Alexander
Vielleicht könnte man die Gunst der Stunde nutzen und direkt eine U4 Brücke mit an das Brückenbauwerk bauen (sodass die Gleise gebündelt an einer Stelle die Elbe kreuzen)
Laut MOPO:

Gleich vier Gleise verlaufen
über die mehr als
300 Meter lange Brücke:
zwei für die S-Bahnen in
den Süderelbe-Raum und
zwei für den Güter- und
Personen-Fernverkehr in
Richtung Süden.
Falls wer Interesse daran hat
https://geovdbn.deutschebahn.com/isr
Unter den Link sind alle DB Strecken einzusehen.
Demnach handelt es sich um 4 Strecken mit 8 Gleisen über die Süderelbebrücke.
Die wohl betroffene Brücke verfügt über 6 Gleise. Ich hoffe man kann diese Stück für Stück erneuern - sonst wird's hässlich.
Der Teil der Brücke für die beiden westlichen Gleise wurde nachträglich gebaut und könnte konstruktiv unabhängig sein. Daher auch das abweichende Erscheinungsbild. Wie viele der 6 Gleise mit Oberleitung benötigt werden, um einen vollständige Betrieb zu gewährleisten, ist eine andere Frage. Vielleicht würde man die westliche Brücke auch ersetzen, um nicht dort in einigen Jahren erneut zu bauen.

Eine Brücke für die U4 zu bauen wäre zu begrüßen. Fraglich ist, auf welcher Seite der Brücke dies zu tun wäre und damit ob nördlich oder südlich der Süderelbe die anderen Strecken unterfahren würden. Dabei nehme ich an, dass die U-Bahn aus Kirchdorf Süd käme und weiter über den Harburger Binnenhafen nach Harburg Rathaus führe.

Wie man auf 4 Gleise kommt, ist mir nicht klar. Ich sehe dort 8 Gleise, davon 6 mit Oberleitung und 2 mit Stromschiene. Danke an DB-Bahner für die Bestätigung.

Grüße



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.04.2019 17:07 von Eilzug.
Zum Bau der heutigen Süderelbebrücke siehe auch Eisenbahn-Romantik
Folge 63 Wahrzeichen im Wandel vom 20.6.1993 oder
Folge 947 Schatzkästlein 14 - Reisen in den Norden vom 14.12.2018:
https://www.swr.de/eisenbahn-romantik/archiv/ebr-folge-947-schatzkaestlein-14/-/id=2250046/did=22849996/nid=2250046/1hamnsu/index.html

Gruß,
Tobias

--
Tobias Becker * tobiasb@bddeeilorwww.talypso.de (auch ohne bddeeilorwww.) * OpenPGP 0xD3EDBD89 **
Mich irritiert, dass nahezu alle Medien von einer Brücke mit vier Gleisen sprechen. Viele scheinen offenbar einfach von dpa abgeschrieben zu haben, ohne noch einmal die Fakten zu checken. In der Original-Agentur-Meldung stand es in der Tat so drin.

Aus vier Gleisen bestand der ursprüngliche Neubau der Süderelbbrücke aus den 70er Jahren. Darauf liegen heute die beiden Personenfernverkehrsgleise und die Güterverkehrsgleise Maschen-Rothenburgsort. Ende der 70er/Anfang der 80er nachgerüstet wurden im identischen Baustil die beiden S-Bahn-Gleise am östlichen Rand der Brücke. Zu erkennen daran, dass auch hier die Schienen nicht in einem Schotterbett liegen, sondern wie auch bei den anderen vier Gleisen direkt mit der Stahlkonstruktion der Brücke verschraubt sind. Ganz zum Schluss - es müsste in den 90er Jahren gewesen sein - kamen am westlichen Rand der Brücke die Fachwerkkonstruktion für die beiden Güterverkehrsgleise Richtung Hohe Schaar hinzu. Hier liegen die Gleise in einem Schotterbett. Diese Brücke ist völlig anders gebaut und muss daher vermutlich auch erstmal nicht erneuert werden.

Reine Vermutung: wenn es zu einem Neubau des Brückenteils aus den 70/80er Jahren kommt, wird man diesen Brückenteil am Stück abreißen müssen, da alles miteinander verschraubt und verschweißt ist. Ich befürchte, dass ein ‚gleisweiser‘ Neubau nicht funktioniert. Damit stünden über einen langen Zeitraum nur zwei Gleise für den Gesamtverkehr zur Verfügung.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.04.2019 07:27 von Arne.
@Arne: Schau dir mal den oben verlinkten Eisenbahn-Romantik-Bericht an.
Da wird recht deutlich gesagt, dass:
  • In den 70er die alte Brücke (4 Gleise) durch die neue mit 6 Gleisen ersetzt worden ist - also der S-Bahn-Teil gleich mitgebaut worden ist.
  • Die Errichtung der 3x2 Gleise schrittweise erfolgte:
    1. Errichtung von neuen Pfeilern auf beiden Seiten der alten Brücke (davon eine Seite provisorische Pfeiler)
    2. Einheben Überbauten auf diesen beiden Seiten. Umlegung des Verkehrs auf diese Seiten - daher weiterhin 4 Gleise im Betrieb.
    3. Abriss alte Brücke.
    4. Neubau Pfeiler in Lage der alten Brücke (für wiederum 4 Gleise).
    5. Umlegung der Überbauten auf die alte Lage (weiterhin 4 Gleise).
    6. Rückbau provisorische Pfeiler auf der einen Seite.
    7. Einheben Überbauten für die S-Bahn.
Demzufolge pro Gleispaar recht unabhängige Bauwerke.
Frage ist nur, wie am Besten vorzugehen ist, die einzelnen Teile zu ersetzen - man braucht ja ein bisschen "Baufreiheit".
Ähnlich wie beim letzten mal? Rechts eine Behelfsbrücke für die S-Bahn, links eine für Güterzüge, die Personenzüge nehmen die jetzigen westlichen Gütergleise (wenn die denn stehen bleiben), in der Mitte alles abreißen und neu bauen und zurückverschwenken?
Zitat
DB-Bahner
Falls wer Interesse daran hat
https://geovdbn.deutschebahn.com/isr
Unter den Link sind alle DB Strecken einzusehen.
Demnach handelt es sich um 4 Strecken mit 8 Gleisen über die Süderelbebrücke.
Die wohl betroffene Brücke verfügt über 6 Gleise. Ich hoffe man kann diese Stück für Stück erneuern - sonst wird's hässlich.
Naja, für den SGV sollten die Probleme überschaubar sein. Dann geht's halt über Moorburg auf die Hohe Schaar. Für den SPNV gibt's leider keine zweite Querungsmöglichkeit.
Zitat
kalle_v

Zitat
DB-Bahner
Falls wer Interesse daran hat
https://geovdbn.deutschebahn.com/isr
Unter den Link sind alle DB Strecken einzusehen.
Demnach handelt es sich um 4 Strecken mit 8 Gleisen über die Süderelbebrücke.
Die wohl betroffene Brücke verfügt über 6 Gleise. Ich hoffe man kann diese Stück für Stück erneuern - sonst wird's hässlich.

Naja, für den SGV sollten die Probleme überschaubar sein. Dann geht's halt über Moorburg auf die Hohe Schaar. Für den SPNV gibt's leider keine zweite Querungsmöglichkeit.

Von Harburg aus muss im Bf Alte Süderelbe gewendet werden um über die Kattwykbrücke und Bf Hohe Schaar nach Wilhelmsburg zu kommen. Zudem ist die Strecke zwischen Hausbruch und Bf Hohe Schaar eingleisig.
Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist der PKW-Verkehr. Die Kattwykbrücke ist eine wichtiger Ader aus dem Süderelberaum in die Hamburger Innenstadt. Wenn alles über Harburg fahren muss wird am Bf. Harburg der Verkehr kollabieren.
Zitat
Eilzug
Von Harburg aus muss im Bf Alte Süderelbe gewendet werden um über die Kattwykbrücke und Bf Hohe Schaar nach Wilhelmsburg zu kommen. Zudem ist die Strecke zwischen Hausbruch und Bf Hohe Schaar eingleisig.
Ist ja richtig, aber ich schrieb ja nicht, dass es ohne Probleme läuft, sondern dass sie überschaubar sein dürften für den Schienengüterverkehr. Dann dauert es etwas länger und ggf. wartet ein Zug kurz. Ist ärgerlich, klar, aber gut machbar. Die Auswirkungen auf die S-Bahn erscheinen mir da in einer ganz anderen Liga zu sein.
kalle, ich denke kaum dass das machbar ist, da fahren doch sicher viel zu viele Gueterzuege. Es hat doch sicher einen Grund warum die verschiedenen Strecken ueber die Suederelbe entpflechtet wurden und auf 4 Guetergleise ausgebaut wurde.
Zitat
kalle_v

Zitat
Eilzug
Von Harburg aus muss im Bf Alte Süderelbe gewendet werden um über die Kattwykbrücke und Bf Hohe Schaar nach Wilhelmsburg zu kommen. Zudem ist die Strecke zwischen Hausbruch und Bf Hohe Schaar eingleisig.

Ist ja richtig, aber ich schrieb ja nicht, dass es ohne Probleme läuft, sondern dass sie überschaubar sein dürften für den Schienengüterverkehr. Dann dauert es etwas länger und ggf. wartet ein Zug kurz. Ist ärgerlich, klar, aber gut machbar. Die Auswirkungen auf die S-Bahn erscheinen mir da in einer ganz anderen Liga zu sein.

Deine Idee ist gut. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Strecken sehr gut ausgelastet zu sein scheinen. Wie die genauen Kapazitäten sind können andere hier vielleicht sagen. In Harburg fahren zu manchen Zeiten Güterzüge im Abstand weniger Minuten durch. Sowohl in Richtung Süderelbbrücke und weiter in den Hafen östlich des Köhlbrands oder nach Norden, als auch auf die Niederelbebahn zu den Raffinerien in Harburg, nach Altenwerder, zu Eurogate, zum Burchardkai, zur Industrie im Hafen westlich des Köhlbrands, nach Stade und nach Cuxhaven.

Vielleicht nicht ohne Grund wurden 2016 Pläne der DB bekannt, ein drittes Gleis zwischen Bf Harburg und Bf Unterelbe zu verlegen.
Zitat
Eilzug

Vielleicht nicht ohne Grund wurden 2016 Pläne der DB bekannt, ein drittes Gleis zwischen Bf Harburg und Bf Unterelbe zu verlegen.

Den Plan kannte ich noch nicht (abgesehen von der Idee der Tunnelkurve für den RE-Verkehr Cuxhaven-Hamburg). Wo kommt der Plan her - und was ist aus ihm geworden?
Von diesen Plänen erfuhr man nur durch Zeitungsberichte. In der Bezirksversammlung Harburg lehnte eine Partei die Idee der DB ab. Man sieht die Bahnstrecke als Trennung zwischen der Harburger Innenstadt und dem Binnenhafen.

https://www.harburg-aktuell.de/news/politik/12559-cdu-will-kein-drittes-bahngleich-hoehe-buxtehuder-strasse.html
https://www.harburg-aktuell.de/news/vermischtes/13466-harburg-plan-fuer-drittes-bahngleis-in-ist-nicht-vom-tisch.html
https://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article208272933/Drittes-Gleis-wuerde-mindestens-850-Meter-lang-werden.html
https://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/article208424085/CDU-will-das-dritte-Gleis-verhindern.html

Zunächst verstand man die Pläne als ein Abstell- oder Rangiergleis. Später wurde dies korrigiert. Die DB wolle ein durchgehendes Gleis bauen. Zunächst sollten jedoch Alternativen geprüft werden. Seitdem habe ich nichts mehr davon gehört.
Was fuer ein Bloedsinn? Bei zwei Gleisen, 8-9 Spuren und einer Rampe ist die zusaetzliche Trennwirkung einens dritten Gleises nun wirklich gering. Und ich glaube auch nicht dass die CDU auch nur irgendwelche Vorschlaege gemacht hat die Trennwirkung der Strassen zu verringern (was ganz einfach waere - einfach ein paar Spuren wegnehmen, Tempo 30 anordnen, usw)

Und dass sich die CDU ueber die (zugegebenerweise sauschlechte) Informationspolitik der DB aufregt ist doch auch ein Witz - wie waere es einfach mal den zur Union gehoerenden Bundesvekehrsminister anzurufen anstelle in der Bezirksversammlung dummer NIMBY-Antrage zu stellen.
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