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Bundesverkehrswegeplan 2030 - neuer Stand 07.05.2019
geschrieben von Koschi1988 
Nabend,

ich habe mir soeben den aktuellen Plan des BVWP 2030 (Stand 07.05.2019) angeschaut und hier finde ich nun folgende Anmerkung:

S4 ohne Halt zwischen Pinneberg und Elbgaustraße und weiter in den bestehenden Citytunnel.
-> Also wird die Ausfädelung nicht mehr Höhe Altona stattfinden, sondern nun hinter Elbgaustraße... ODER die S4 fährt als Expresszug ohne Halt zwischen Elbgaustraße und Pinneberg.

Reaktivierung Nettelburg - Geesthacht ist als Shuttle-Betrieb im 20"-Takt mit Anschluss in Nettelnburg an die S-Bahn vorgesehen (keine vertiefte Untersuchung
Dies würde bedeuten, es gibt 4 Umläufe auf der Strecke und irgendwo auf der Strecke gibt es dann ein Kreuzungsbahnhof, wo die Züge sich kreuzen, damit man einen 20 Minuten-Takt einführen kann... Selbst wenn die S-Bahn 140 km/h auf der Strecke fahren würde, benötigt sie immer noch mindestens 15 Minuten von Nettelnburg bis Geesthacht. Ich bin gespannt, was sich hierbei noch ergibt.

Weitere Auffälligkeiten, die ich nun so rauslesen kann (im Vergleich zum vorherigen Plan):
- 30 Minuten-Takt mit Flügeln in Lübeck zwischen Hamburg Hbf-Lübeck Travemünde / Neustadt
- Es gibt Direktzüge von Hamburg-Altona/Hamburg Hbf bis Hannover in 30 Minuten-Takt
- Es gibt eine S-Bahn zwischen Westerland und Niebüll (S99), die in 30 Minuten-Takt fährt.
- In Flensburg baut man die Strecke bis Flensburg Zob weiter und errichtet dort einen Kopfbahnhof.
- Auch Kellinghusen scheint hier mitgeplant worden zu sein.

Hier für euch der Vergleich:
Stand 07.07.2017: [www.bmvi.de]
Stand 07.05.2019: [www.bmvi.de]

Beste Grüße
Koschi1988
Auch interessant: die nordbahn Züge sollen - wenn ich das hier richtig interpretiere - alle zum Hbf fahren, auch die Wrister. Darüber hinaus sollen die Züge nach einer Standzeit am Hbf nach Büchen durchgebunden werden. Etwas, das heute schon viel Sinn ergeben würde.

Darüber hinaus durch die neue S-Bahn zwischen Pinneberg und Elmshorn nur noch Halt in Tornesch, die Verlängerung nach Kellinghusen (die ich nicht wirklich sehe) und dann wirkt es so, als solle der Itzehoer bis Heide durchgebunden werden. Wäre ja möglich, entweder durch Elektrifizierung oder Einsatz von Hybrid-Fahrzeugen.
Was soll dann noch die Ausfädelung der S4 wenn sie nur bis Elmshorn fährt? S3 verlängern oder statt der S4 bis Altona-Nord zurückziehen und fertig ist der Lack. Die Fahrgäste jenseits von Elmshorn oder aus Elmshorn und Tornesch werden den RE vorziehen. Der Fahrzeitgewinn ist deutlich geringer.

Der Shuttle Geesthacht - Nettelnburg ist ein Versuch wert.
Der Nettelnburger Shuttle war doch aber schon letztes Jahr im Gespräch mit einem Seitenbahnsteig neben den Fernbahngleisen wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Bin mal gespannt.

zu Kellinghusen oder irgendeiner Reaktivierung - solange Herr Buchholz Verkehrsminister ist gehe ich mal eher von keinem einzigen Kilometer Eisenbahn in Schleswig-Holstein aus - der wird das alles jetzt beerdigen - vermute ich jedenfalls.
Die RB71 soll lieber endlich wieder bis Neumünster fahren, oder noch idealer gleich durch bis Kiel. Dann hat diese ganze Zerstückelung ein Ende.
Vielen Dank fuer die Link!

In der Netzgrafik steht ja wirklich so einiges drin, z.B. alle halbe Stunde nach Segeberg oder Buechen (letzteres plus RE nach Schwerin)

Was die S4 angeht, vielleicht lese ich das falsch, aber es sieht doch so aus als dass es 4 Gleise nach Elmshorn werden sollen, 2 Fernbahn und 2 S-Bahn. Wenn das so ist kann eine Express-S4 halt nur so viele Haltestellen auslassen dass sie zwischen Diebsteich und Pinneberg nicht mehr als so 8 Minuten auf die S3 gut macht?
Zitat
LevHAM
Die RB71 soll lieber endlich wieder bis Neumünster fahren, oder noch idealer gleich durch bis Kiel.
Und die schnelle Verbindung einstellen?
Es muss aber gesagt werden, dass dies nur ein Wunschfahrplan ist, falls die entsprechenden Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden. Ohne Ausbau der Infrastruktur kann dieser gar nicht gefahren werden.
Ob es dazu eine PDF o.Ä. gibt weiß ich nicht, aber der VCD Nord hat ein neues, sehr umfangreiches Konzept erarbeitet.

shz.de

Zitat shz.de:

Ist das die Lösung für Hamburgs Verkehrsprobleme? Und für das Umland gleich mit? Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Nord hat ein umfangreiches „alternatives ÖPNV-Konzept“ für die Metropolregion mit weitreichenden Vorschlägen vorgelegt.

S-Bahn für das Umland

So regt der Verkehrsclub einen massiven Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs an, unter anderem durch ein eng geknüpftes Regio-S-Bahn-Netz, das weit ins Umland bis nach Kiel, Lübeck, Lüneburg und Bremerhaven ausgreift. Zudem soll Hamburg eine moderne Straßenbahn im Gewand einer Metrotram sowie ein Angebot von Oberleitungsbussen erhalten.

Der Verkehrsbetriebswirt hat das detailreiche Konzept federführend über mehrere Jahre hinweg mit Studierenden ausgearbeitet. Das Ziel ist ambitioniert. Montana: „Wir wollen bis 2035 den Anteil des ÖPNV in Hamburg am Modalsplit um 50 Prozent erhöhen und gleichzeitig den Autoanteil  halbieren.“ Denn: Sollen Autofahrer in großer Zahl auf Bus und Bahn umsteigen, müsse das Angebot deutlich besser und preisgünstiger werden.

Die Vorschläge im Einzelnen:

- Regio-S-Bahn: Der VCD will das vorhandene Netz von Regionalverbindungen in Hamburg, Holstein und Nordniedersachsen erheblich ausbauen und besser verknüpfen. Montana: „Es geht vor allem um die Durchbindung von Linien durch alle drei Bundesländer und damit attraktive Direktverbindungen.“ Geplant ist ein 30-Minuten-Takt. In Doppelstock-Regio-S-Bahnzügen sollen Passagiere etwa von Elmshorn umsteigefrei über Harburg nach Lüneburg gelangen, von Kiel via Flughafen und Altona bis Zeven, von Ahrensburg über Altona bis Bremerhaven sowie von Pinneberg über Dammtor bis Soltau. Erforderlich wäre ein Tunnel unter der Elbe zwischen Altona und Finkenwerder. Geschätzte Kosten: 1,6 Milliarden Euro.

- Schnellbahnen: Das vorhandene U- und S-Bahnnetz will der VCD durch Neubaustrecken besser verknüpfen. Unten anderem per Verlängerung der U1 von Norderstedt-West bis Henstedt-Ulzburg, einen Ringschluss zwischen S1 (Flughafen) und S21 (Burgwedel) sowie die Verlängerung der S3 von Pinneberg nach Uetersen.

- Metrotram: Politisch in Hamburg eigentlich beerdigt, wollen Montana und seine Mitstreiter der Straßenbahn als Metrotram wiederauferstehen lassen. Ihr Konzept sieht sechs Linien im Stadtgebiet vor, drei Strecken sollen bis in den Speckgürtel nach Schenefeld, Barsbüttel und Glinde führen. Montana schweben Doppelstockwagen vor, die allerdings erst noch entwickelt werden müssten. „Denkbar wäre, mit zwei Strecken zu beginnen, die bis 2029 aufs Gleis gesetzt werden könnten.“

- Oberleitungsbusse: Letzte Lücken im ÖPNV-Netz sollen Trolleybusse schließen, die ihren Strom teils aus Oberleitungen, teils aus Akkus beziehen. Vorgesehen sind 16 Linien, unter anderem bis Halstenbek und Wentorf.

Das in Teilen revolutionäre Konzept hat seinen Preis. Alexander Montana geht von Gesamtkosten von rund 7,4 Milliarden Euro aus, sagt aber: „Das lässt sich in 15 Jahren komplett finanzieren, wenn Hamburg auf Verkehrsprojekte verzichtet, die dann nicht mehr gebraucht würden.“ Etwa auf die U5 (acht Milliarden), dieHafenautobahn A 26 Ost (1,3 Milliarden) und die S-Bahnlinie S 32. „Dann gibt es sogar noch Spielraum für eine Absenkung des Fahrpreisniveaus im HVV.“ 

Von der Politik im Norden wünscht er sich Zweierlei: eine engere Zusammenarbeit der Bundesländer sowie den Mut, beschlossene Vorhaben wie die U5 nochmals zu überdenken.

Zitat Ende
Was haben die den geraucht?

Doppelstocktram

Oberleitungsbusse arghhh...

S-Bahn bis Kiel Lüneburg. Verspätung in Elmshorn legt also dann so gleich den Verkehr nach Niedersachsen lahm. Schönen Dank.

Kann man nicht ernst nehmen.
Also zum VCD-Konzept würde ich auch gerne etwas mehr lesen, aber VCD redet scheinbar lieber direkt mit Entscheidungsträgern (war ja beim Fährkonzept ähnlich).

Aber auch aus Daniel's Beitrag kann man schon etwas ersehen. Praktisch hat das Konzept doch drei Teile:
1) Neue Regionaltrasse
2) Stadt- statt U-Bahn
3) Bustechnologie

Was 1) angeht ist die Sache doch ziemlich klar: Die verbindungsbahn und der Hbf platzen schon jetzt aus allen Nähten, und mehr als begrenzte Kapazitätserweiterungen (10%? 20%?) sind ohne eine große Investitionen kaum machbar - es braucht zwei weitere Gleise von Elmshorn bis südlich des Hbf (Hbf-Harburg ist a schon viergleisig, plus Bahnsteige). Ich würde ja eher von Diebsteich über die Innenstadt nach Veddel buddeln als von Altona nach Finkenwerder, das ist im Endeffekt aber zweitrangig - der Hauptnutzen kommt von der Kapazitätserweiterung und den dadurch machbaren Taktverbesserungen.

Was 2) angeht, denke ich immer noch das der Nutzen/Kosten-Faktor einer Stadtbahn bedeutend besser ist. Allerdings frage ich mich langsam wann der point of no return bei der U5 überschritten ist? (Ich glaube auch nicht das Doppelstocktram technisch ein Problem sein werden, es gibt genug Doppelstockbusse, gab Doppelstocktrams, und auch Doppelstockgelenkbusse. Fraglich ist eher ob das nicht beim Fargastwechsel zu große Probleme machen wird.)

Was 3) angeht, ist O-Busse versus batteriebetriebene Busse (und auch versus Wasserstoffbusse) doch eigentlich eine Effizienzfrage? Ist da das letzte Wort denn schon gesprochen?
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