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Bürgerschaftswahl 2020
geschrieben von Der Hanseat 
Eines vorweg, ich erinnere an die Forumsregeln, wonach es hier nur um verkehrspolitische Inhalte gehen soll. Entsprechend vermeidet bitte parteipolitisch motivierte Diffamierungen.

Heute ist der Wahl-O-Mat online gegangen, der (ich war daran nicht unbeteiligt) immerhin drei Thesen zum ÖPNV und zwei weitere verkehrspolitische Thesen enthält:

[www10.wahl-o-mat.de]

Nicht zu vernachlässigen sind die detaillierteren Antworten der Parteien, welche die interessanten Positionen verdeutlicht.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Vor einer Woche war Fridays for Future-Demo in Hannover. Dabei wurde auch mobilisiert für die Fridays for Future Demo in Hamburg:

Nächste Großdemo:
21. Februar 2010, also zwei Tage vor den Hamburger Bürgerschaftswahlen.
Das Thema ist: Wählt Klima!


[fridaysforfuture.de]
"Wir fordern von der Hamburger Politik parteiunabhängig die Umsetzung unserer Forderungen und eine Überarbeitung des Klimaplans. Dafür wollen wir zwei Tage vor den Wahlen gemeinsam ein Zeichen setzen – am 21. Februar sagen wir in unserer nächsten Großdemonstration deshalb: Hamburg, jetzt mal #butterbeidiefische!" so kann man es auf der angegebenen Internetseite von Fridays for Future nachlesen!

Nach meiner Beobachtung konkretisieren die Fridays for Future Demonstrant*innen zunehmend ihre Forderungen im Bereich Verkehr in Richtung mehr ÖPNV und Fahrradverkehr und deutlich weniger Auto! Allerdings sind auch noch viele konkrete Umsetzungsfragen offen.

Hier noch zwei Fotos mit Plakaten, die in Hannover bei der Fridays for Future Demo am 17.1.2020 gezeigt wurden:



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.01.2020 00:12 von Jules.


@Der Hanseat - sehr gut gemacht.

Und hier mal was die bereits in der Bürgerschaftswahl vertretenen Parteien zu diesen 5 Verkehrs-Thesen sagen:

1) "In Hamburg sollen weitere autofreie Zonen eingerichtet werden"
Ja - SPD, Grüne, Linke
Neutral - CDU
Nein - FDP, AFD

SPD - „Wir wollen in der Innenstadt mehr Aufenthaltsqualität und Raum für Fußgängerinnen und Fußgänger mit einem Netz von Flanierräumen und eine hervorragende Erreichbarkeit mit einem guten ÖPNV. Die Innenstadt baucht attraktive, durchgängige, großzügige und verkehrssichere Räume, vor allem für den Rad- und Fußverkehr. Wir wollen Anreize zur Steigerung der Innenstadtqualität und zum Verkehrsmittelumstieg durch weitere autofreie Zonen in der Innenstadt.”

GRÜNE - „Wir wollen Hamburgs Innenstadt neu denken, die Aufenthalts- und Lebensqualität deutlich stärken und dem Menschen wieder mehr Raum geben. Dafür wollen wir den Kernbereich der Innenstadt weitgehend autofrei machen und die Durchfahrtsmöglichkeiten einschränken.”

LINKE - „Der Autoverkehr kann und muss in Bereichen mit einer guten ÖPNV-Anbindung wie der Innenstadt und innerhalb des Ring 2 verringert werden. Im ersten Schritt sollen nur noch Anwohner und mobilitätseingeschränkte Menschen sowie Fahrzeuge des Lieferverkehrs, der Ver- und Entsorgung, des Handwerks sowie Rettungswagen und Taxen dort fahren dürfen. Weniger Autoverkehr schafft Platz für Busspuren und Straßenbahnen, Rad- und Fußverkehr sowie für öffentliche Räume mit hoher Aufenthaltsqualität.”

CDU - „Als CDU haben wir das Pilotprojekt zur Erprobung umweltfreundlicher Mobilitätsformen in einem begrenzten Viertel in Ottensen unterstützt, das durch umfangreiche Anreize den Verzicht auf das eigene Auto ermöglichen soll. Vor neuen Schritten müssen zunächst die Ergebnisse des Pilotprojektes ausgewertet werden. Mit Anwohnern und Gewerbetreibenden ist bei neuen Zonen immer Einvernehmen herzustellen. Eine flächendeckend autofreie Innenstadt wird es mit uns aber nicht geben.”

FDP - „Die FDP lehnt eine pauschale Forderung zur Verdrängung des Autoverkehrs durch autofreie Zonen ab. Alle Stadtteile und Quartiere müssen für den Autoverkehr erreichbar sein. Autofreie Zonen können lokal eine Bereicherung sein oder auch nicht. Sie dürfen jedoch nicht instrumentalisiert werden, um eine Anti-Autofahrer-Politik durchzusetzen. Wir werden der Einführung von autofreien Zonen nur zustimmen, wenn der anliegende Einzelhandel und die Anwohner einverstanden sind.”

AFD - „Die Verbannung des Automobils aus ganzen Stadtteilen ist kein Fortschritt, sondern ein zivilisatorischer Rückschritt, der unserer Wirtschaft schadet und den Bürger in seiner persönlichen Freiheit und Autonomie einschränkt. Wir sind der Überzeugung, dass sich eine Verbesserung der Verkehrssituation in Hamburg auch ohne ein Verbot des Autos durch eine bessere Infrastruktur, eine bessere Planung und durch technologische Fortschritte (z.B. durch Künstliche Intelligenz) erzielen lässt.”

2) "In Hamburg soll eine Stadtbahn (Straßenbahn) gebaut werden"
Ja - CDU, Grüne, Linke
Nein - SPD, FDP, AFD

CDU - „Für die Mobilitätswende setzen wir auf bezahlbare, innovative und klimafreundliche Lösungen, die das wachsende Fahrgastaufkommen bewältigen können. Mit Blick auf die besonderen Herausforderungen im Hamburger Westen sprechen wir uns für die Einführung einer regionalen MetroTramAltona aus. Dieses Projekt schafft dort eine bessere Anbindung für die über 150.000 Menschen, die in diesen Stadtteilen leben. Eine flächendeckende Einführung der Straßenbahn hingegen wollen wir nicht.”

GRÜNE - „Hätten CDU und SPD nicht 2001 und 2011 die Stadtbahn gestoppt, wären die Engpässe im HVV nicht so groß. Die bestehenden Planungen zum Schienenausbau haben Priorität. Durch immer mehr Fahrgäste werden im nächsten Jahrzehnt weitere Buslinien überfüllt sein, die sich nicht durch U-Bahnen ersetzen lassen. Wir wollen die Stadtbahn perspektivisch als zusätzlichen Verkehrsträger etablieren, insb. als Ersatz für die Expressbusse. Mit den Planungen wollen wir in der kommenden Dekade starten.”

LINKE - „Der Bau von einem Kilometer U-Bahnstrecke kostet 200 Millionen Euro, ein Kilometer oberirdischer Stadtbahn mit 20 Millionen Euro nur ein Zehntel - und ist wesentlich schneller zu bauen. Die Stadtbahn kann auf wichtigen Querverbindungsstrecken wie dem Ring 2 oder Ring 3 und auch auf den Einfallsstraßen den Verkehr verbessern. Sie nimmt zwar dem Autoverkehr Platz weg, schafft aber gleichzeitig eine attraktive Alternative für die Fortbewegung in der Stadt.”

SPD - „Der Straßenraum ist sehr begrenzt und bietet keinen Platz für einen weiteren schienengebundenen Verkehrsträger. Deshalb bauen wir U- und S-Bahnen, denn sie verlaufen im Zentrum überwiegend unterirdisch. Ihre Fahrgastkapazitäten sind deutlich höher und können auch Fahrgastzuwächse in den nächsten Jahren aufnehmen.”

FDP - „Wegen des begrenzt verfügbaren Straßenraums lehnt die FDP die Wiedereinführung der Straßenbahn in Hamburg konsequent ab. Sie liefe einem leistungsfähigen ÖPNV zuwider. Stattdessen setzen wir uns für den Ausbau der Eilbuslinien ein, um Querverbindungen zu verstärken und Schnellbahnen durch einen leistungsfähigen Ring zu verbinden.”

AFD - „Die Forderung nach dem Bau einer Stadtbahn ist ein irrealer Marketing-Gag der CDU. Fakt ist: Bei der beengten Straßensituation in Hamburg ließe sich die Stadtbahn als zusätzliches Verkehrsmittel neben U- und S-Bahn nur durch eine Verdrängung des Autoverkehrs realisieren, der insoweit für die Stadtbahn Platz machen müsste. Entlang der Stadtbahnstrecke müsste man nicht selten mit Straßensperrungen für Autos rechnen. Die Stadtbahn würde so zu einer schleichenden und langfristigen Abschaffung des Autoverkehrs insgesamt beitragen. Das lehnt die AfD ab.”

3) "Der Fernbahnhof Altona soll nach Diebsteich verlegt werden"
Ja - SPD, CDU, Grüne, FDP
Nein, Linke - AFD

SPD - „Um den Fernverkehr leistungsfähiger und zuverlässiger zu machen, verlagert die Deutsche Bahn ihren Fernbahnhof Altona zum Diebsteich. Wir unterstützen diese Planung und wollen das Gebiet Mitte-Altona in diesem Zusammenhang neu entwickeln. Am Diebsteich soll nicht nur ein moderner neuer Bahnhof entstehen, sondern wir wollen zugleich das gesamte Umfeld aufwerten und für zukunftsweisende Wohnviertel entwickeln.”

CDU - „Um den steigenden Passagierzahlen gerecht zu werden, wird der Fernbahnhof verlegt, während der S-Bahnhof am bisherigen Standort bestehen bleibt. Ein Neubau an anderer Stelle ist wirtschaftlich deutlich günstiger als die Sanierung der alten Anlagen. Auch werden so rund 138.000 Quadratmeter Fläche frei, wodurch 1.900 weitere Wohnungen entstehen.”

GRÜNE - „Grundsätzlich unterstützen wir die Verlegung. Es werden Flächen für 3500 Wohnungen u. 8 ha Park frei. Die Potenziale rund um den Diebsteich können ein verbindendes Element zwischen Altona u. Eimsbüttel werden. Wichtig ist uns, das System Schiene kontinuierlich zu stärken und noch mehr dafür zu tun. Das wurde mit allen Beteiligten im sog. Faktencheck diskutiert.”

FDP - „Die FDP unterstützt die weit vorangeschrittenen Pläne zur Verlegung des Fernbahnhofs. Sie ermöglicht eine schnellere Abwicklung des zunehmenden Bahnverkehrs, eine Vitalisierung des Diebsteichareals und eröffnet Chancen, die nicht mehr benötigten Bahnanlagen am heutigen Bahnhof für Wohnungsbau und Gewerbe zu erschließen. Bedingung für unsere Unterstützung ist die Schaffung leistungsfähiger S-Bahnverbindungen zwischen dem Hamburger Westen und dem neuen Fernbahnhof.”

LINKE - „Die Verlegung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona zum kleineren Standort Diebsteich entlastet weder den Hauptbahnhof, noch schafft sie ein attraktives und ausbaufähiges Angebot. Für eine Verkehrswende werden die größeren Gleiskapazitäten in Altona dringend benötigt. Es ist völlig widersinnig einen barrierefreien, zentral gelegenen Bahnhof mit Busbahnhof und vielfältiger Infrastruktur in der Nachbarschaft zum Diebsteich zu verlagern. Deshalb muss der Fernbahnhof Altona erhalten bleiben.”

AFD - „Der Fernbahnhof Altona ist an seinem jetzigen Standort in die Verkehrsinfrastruktur gut eingebettet. Daneben würde die vorgeschlagene Verlegung des Bahnhofs nach Diebsteich das wesentliche Ziel verfehlen, den an seinen Kapazitätsgrenzen arbeitenden Hauptbahnhof zu entlasten.”

4) "In Hamburg sollen Fahrräder bei der Verkehrsplanung grundsätzlich Vorrang vor dem Auto haben"
Ja - Grüne, Linke
Neutral - SPD
Nein - CDU, FDP, AFD

GRÜNE - „In der Inneren Stadt, dem Ring 2 Plus, wollen wir auf allen Nebenstraßen eine Priorisierung für Radverkehr, Fußgänger*innen und den ÖPNV bei der Verkehrsplanung. Ziel ist es, grundsätzlich die Straßen von den Rändern zur Mitte und nicht umgekehrt zu planen also mit Vorrang für den Rad- und Fußverkehr!”

LINKE - „Der Ausbau der Fahrradwege und -straßen in Hamburg geht viel zu langsam und defensiv. DIE LINKE will ein flächendeckendes Radverkehrsnetz mit breiten und geschützten Radwegen und Fahrradstraßen. Dazu muss der Autoverkehr Flächen abgeben. Zusätzlich muss die Nutzung von Fahrrädern günstiger und attraktiver gemacht werden, zum Beispiel durch mehr Fahrradleihstationen. Ziel ist, dass - wie in Kopenhagen - mehr als die Hälfte aller Wege mit dem Rad zurückgelegt wird.”

SPD - „Wir wollen in unserer wachsenden Stadt die Verkehrsinfrastruktur so ausbauen, dass es weiterhin möglich ist, auf unterschiedlichen Wegen durch die Stadt zu kommen. Bus, Bahn, Auto, Fahrrad und zu Fuß; die SPD steht für einen echten Mobilitätsmix. 2011 haben wir damit begonnen, Hamburg zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu machen und dafür in den letzten Jahren 30 bis 40 Kilometer neue komfortable Radwege jährlich gebaut. Diesen erheblichen Ausbau des Radverkehrs werden wir fortsetzen.”

CDU - „Zügig und sicher von A nach B zu kommen ist ein menschliches Grundbedürfnis, das wir allen Hamburgern garantieren wollen. Wir stehen dabei für eine Mobilität, die alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt behandelt und sich an den Bedürfnissen der Menschen ausrichtet. Nicht jeder kann mit dem Fahrrad täglich zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren. Daher haben auch der Nahverkehr und das Auto weiter seine Daseinsberechtigung. Wir stehen für einen fairen Interessenausgleich aller.”

FDP - „Die FDP lehnt die symbolisch geführte Debatte "Fahrrad gegen Auto" ab. Unsere Metropole lebt von der Mobilität der Menschen und von einem funktionierenden Wirtschaftsverkehr. Somit sind Investitionen in die öffentliche Verkehrsinfrastruktur für alle Verkehrsträger erforderlich. Der finanzielle Schwerpunkt wird in den nächsten Jahrzehnten in einem massiven Ausbau der U- und S-Bahntrassen liegen.”

AFD - „Die AfD wendet sich gegen die einseitige Diskriminierung von Autofahrern und steht für die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer und -mittel. Fahrräder ohne konkreten sachlichen Grund gegenüber dem Automobil zu bevorzugen ist aus unserer Sicht engstirnige Ideologie. Zu einer vernünftigen Verkehrsplanung gehört, dass die Interessen aller Verkehrsteilnehmer angemessen berücksichtigt und Entscheidungen nach Gesichtspunkten der Effizienz getroffen werden. Fahrradfahrern würde eine Sanierung des beklagenswerten Zustands vieler Fahrradwege auch mehr helfen als Stimmungsmache gegen Autofahrer.”

5) "In Hamburg soll die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs entgeltfrei sein"
Ja - Linke
Nein - alle anderen

LINKE - „Mobilität muss für alle Menschen möglich sein, das ist auch eine soziale Frage. Zu viele Menschen verzichten wegen der hohen Fahrpreise auf eine Beteiligung an Kultur und Bildung in dieser Stadt. Für Schülerinnen, Rentner sowie Beziehende von Arbeitslosengeld II und Grundsicherung soll die Jahreskarte sofort kostenfrei werden. In einem zweiten Schritt, bis 2025, strebt DIE LINKE einen für Alle vollkommen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr an.”

SPD - „Wir setzen auf Tarife, die übersichtlich, verständlich und sozial ausgewogen sind.”

CDU - „Rund 800 Millionen Euro an Fahrgeldeinnahmen kommen jedes Jahr in Hamburg zusammen. Würden diese komplett wegfallen, müssten Angebot und Qualität des öffentlichen Nahverkehrs anderweitig finanziert werden. Daher setzen wir uns als CDU für die schrittweise Einführung eines 365-Euro-Tickets ein. Dieses wäre finanziell der ideale Mittelweg zwischen zu hohen und gar keinen Fahrgeldeinnahmen und fördert die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs.”

GRÜNE - „Zentrale Motivationen zum Umstieg auf den ÖPNV sind der Komfort, die Verlässlichkeit sowie die Takt- und Netzdichte. Für den Ausbau des ÖPNV investieren wir sehr viel Geld, sei es für den Bau von neuen U- oder S-Bahnlinien oder in die Taktverbesserung und neue Buslinien. Für uns hat der Ausbau des ÖPNV Priorität. Gleichzeitig wollen wir die Fahrpreise sozial gerecht gestalten und Familien, Azubis und Senior*innen entlasten.”

FDP - „Die FDP tritt für den Ausbau des ÖPNV in unserer Metropole und damit für einhergehende massive Investitionen in neue S- und U-Bahntrassen ein. Die ÖPNV-Kunden müssen einen angemessenen Kostenbeitrag für die Nutzung eines modernisierten, sicheren und pünktlichen ÖPNV tragen, weil eine ausschließliche Finanzierung aus dem Haushalt weder möglich noch gerechtfertigt ist.”

AFD - „Der HVV hat im Jahr 2018 durch Fahrgelder etwas weniger als eine Milliarde Euro eingenommen. Würden diese Einnahmen wegfallen, müsste die öffentliche Hand und damit der Steuerzahler die weggefallenen Einnahmen kompensieren. Einen derartigen finanziellen Spielraum hat Hamburg nicht. Daneben hält die AfD es auch aus prinzipiellen Erwägungen für richtig, dass der HVV von denjenigen mitfinanziert wird, die ihn benutzen. Wenn für den HVV niemand bzw. die Allgemeinheit zahlen muss, fühlt sich im Zweifel auch niemand mehr für den HVV verantwortlich.”

Und FWIW, dies sind meiner Meinung nach die je dümmsten Aussagen der Parteien:

- SPD: „Der Straßenraum ist sehr begrenzt und bietet keinen Platz für einen weiteren schienengebundenen Verkehrsträger" (Auf durtzenden Hauptstraßen einfach nur lachhaft)
- CDU: „Um den steigenden Passagierzahlen gerecht zu werden, wird der Fernbahnhof verlegt" (Aber wieso wird er dann kleiner sein als der jetzige Bahnhof Altona???)
- GRÜNE: „Zentrale Motivationen zum Umstieg auf den ÖPNV sind der Komfort, die Verlässlichkeit sowie die Takt- und Netzdichte". (Das stimmt einfach nicht, Kosten spielen sehr wohl eine sehr wichtige Rolle)
- FDP: "Wir werden der Einführung von autofreien Zonen nur zustimmen, wenn der anliegende Einzelhandel und die Anwohner einverstanden sind” (Wie jetzt jeder einzelne oder ist die FDP hier für Volksabstimmungen???)
- LINKE: eigentlich keine...
- AFD: eigentlich alle...
Zitat
christian schmidt
- SPD: „Der Straßenraum ist sehr begrenzt und bietet keinen Platz für einen weiteren schienengebundenen Verkehrsträger" (Auf durtzenden Hauptstraßen einfach nur lachhaft)
- CDU: „Um den steigenden Passagierzahlen gerecht zu werden, wird der Fernbahnhof verlegt" (Aber wieso wird er dann kleiner sein als der jetzige Bahnhof Altona???)
- GRÜNE: „Zentrale Motivationen zum Umstieg auf den ÖPNV sind der Komfort, die Verlässlichkeit sowie die Takt- und Netzdichte". (Das stimmt einfach nicht, Kosten spielen sehr wohl eine sehr wichtige Rolle)
- FDP: "Wir werden der Einführung von autofreien Zonen nur zustimmen, wenn der anliegende Einzelhandel und die Anwohner einverstanden sind” (Wie jetzt jeder einzelne oder ist die FDP hier für Volksabstimmungen???)
- LINKE: eigentlich keine...
- AFD: eigentlich alle...
Der begrenzte Straßenraum ist trotzdem vorhanden und auch auf Hauptstraßen sind Fahrbahnen häufig zu schmal für eine stadtteilzerschreddernde Straßenbahn. Macht man aus zwei Fahrbahnen dann nur eine einzige für eine Tram, sind somit alle anderen Verkehrsmittel ausgeschlossen. Das ist unrealistisch. Ich habe selbst kein Auto und bin für eine starke Reduzierung des Pkw-Verkehrs, aber man sollte auf dem Boden der Tatsachen bleiben.

Diebsteich ist ein Durchgangs- und kein Kopfbahnhof. Sieht man sich nicht die Leistung eines Bahnhofs an (inkl. Leit- und Sicherungstechnik), sondern zählt nur Bahngleise, outet man sich einfach nur als Laie, der über Dinge spricht, von denen er nichts versteht -- zumal des nur den Regional- und Fernverkehr betrifft, aber nicht Busse und S-Bahnen, die 90% der Fahrgäste ausmachen und am jetzigen Standort bleiben sollen. Da sollte man nicht auf die Senioren aus Ottensen hereinfallen, die eine dreiminütige S-Bahnfahrt für ihre zwei Fernreisen im Jahr für unzumutbar halten, und in erster Linie gegen den Wohnungsbau sind; sie haben ja schon billigen Wohnraum seit den 80ern und wollen nun keine neuen Mitbewohner in ihrem Viertel. Und die innerstädtische Autoverladestation für den SUV ist ja auch total wichtig und überhaupt.

Die Kosten spielen beim ÖPNV keine große Rolle, sondern das Angebot. Schon heute ist das ÖPNV vielfach billiger als der Pkw, aber wird trotzdem von vielen Leuten nicht genutzt. Reduziert man die Tickets weiter, wird sich daran nichts ändern. Zugleich belegen nicht nur etliche Umfragen, sondern auch reale Beispiele, dass Billigtickets nichts bringen. Gerne wird ja Wien als Vorbild genommen, wo man 2012 ein Ticket für 365 Euro pro Jahr eingeführt hat. Ergebnis: der ÖPNV im Modal Split, der die Jahre zuvor stark zulegte, stagnierte und sank ab 2017 nochmal ab, da die Fahrgäste geringer steigen als der Bevölkerungszuwachs. Kein Wunder, wenn die Einnahmen wegbrechen, um sinnvolle Investitionen zu tätigen.

Und die "dumme" Aussage der FDP besteht also nur darin, dass man selbst eine Erklärung nicht versteht. Na dann!

Aber viel Spaß mit Tom Radtke und seinen Genossen. Da die Linke in Hamburg jede Zusammenarbeit mit anderen Parteien ausschließt, ist es eh irrelevant, was sie wollen. Analog zur AfD, mit der wiederum niemand etwas -- aus guten Gründen -- zu tun haben will.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.02.2020 13:50 von kalle_v.
Zitat
kalle_v
[...] eine stadtteilzerschreddernde Straßenbahn [...]

Wie kommst du zu dieser Aussage? In keiner Stadt, in der ich Straßenbahnen erlebt habe, werden Stadtteile "zerschreddert". Das schaffen mehrspurige Straßen viel eher. Im Gegenteil, eine gut gemachte Straßenbahnstrecke kann durch Begrünung und gute Querungsmöglichkeiten sogar zusammenführen...

Tobias
ben
Re: Bürgerschaftswahl 2020
03.02.2020 09:59
Du schreibst ja selbst, die Strecke muss "gut gemacht" sein. Gerade in Frankreich gibt es hierfür viele hervorragende Beispiele.

In Deutschland wurde das gerade bei den älteren Stadtbahnsystemen teilweise nicht gut gemacht, weswegen die Kritiker hier immer auch die entsprechenden Bilder finden werden, z.B. Köln, wo innerstädtisch teilweise noch Schottertrassen verbaut sind.
Oder Hochflur-Systeme wie Hannover, die zwar gut gemacht sind, aber aufgrund der nötigen Hochbahnsteige immer sehr zerschneidend wirken.
Bei vielen Haltestationen von einer Straßen- oder Stadtbahn (egal ob mit Bahnsteigen in Seitenlage oder als Mittelbahnsteig) gibt es einen Fußgängerüberweg von beiden Straßenseiten zu den Bahnsteigen. Idealerweise sogar mit Zebrastreifen oder Ampel. Dort kann man prima die Straßenseite wechseln, auch wenn man garnicht zur Bahn will. Spontan fällt mir hier in Hamburg die (Bus)Haltestelle Stephansplatz oder Dammtor ein, wo man dann auch als Person mit eingeschränkter Mobilität noch vernünftig die Straßenseite wechseln kann.

mfg fox

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"Ich bringe unseren Busfahrern noch sportlicheres Fahren bei"
Reza "Racer" F., Gruppenleiter Betriebsrennsport
Die FDP-Spitzenkandidatin Treuenfels kam heute früh in einer Sendung zur Kommunalwahl auf NDR-Info zu Wort.
In Minute 4:59 fordert sie kostenfreie Park und Ride Parkplätze, um Hamburg vom Autoverkehr zu entlasten.
Wieviel kostet eigentlich die Benutzung eines Park und Ride Parkplatzes im Hamburger Umland?

Von Park und Ride Parkplätzen halte ich gar nichts, denn sie verstärken den Trend zur Zersiedelung der Landschaft. Den Menschen wird es ermöglicht immer weiter außerhalb der vorhandenen Ortschaften und Städte die Landschaft zu zersiedeln. Und dann sollen auch noch auf Steuerzahlerkosten Park und Ride Parkplätze zur Verfügung gestellt werden? Das geht gar nicht!

Stattdessen ist der ÖPNV auch im ländlichen Raum auszubauen!

In den nächsten Tagen will NDR-Info weitere Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten im Interview vorstellen.
Die Interviews können auf der NDR-Info-Internetseite angehört werden. Wie zum Beispiel das Interview mit Treuenfels:
[www.ndr.de]
Zitat
ben
Du schreibst ja selbst, die Strecke muss "gut gemacht" sein. Gerade in Frankreich gibt es hierfür viele hervorragende Beispiele.

In Deutschland wurde das gerade bei den älteren Stadtbahnsystemen teilweise nicht gut gemacht, weswegen die Kritiker hier immer auch die entsprechenden Bilder finden werden, z.B. Köln, wo innerstädtisch teilweise noch Schottertrassen verbaut sind.
Oder Hochflur-Systeme wie Hannover, die zwar gut gemacht sind, aber aufgrund der nötigen Hochbahnsteige immer sehr zerschneidend wirken.

Das kann man so pauschal nicht sagen, dass Hochbahnsteige den Stadtteil zerschneiden. Die Gefahr ist natürlich gegeben, wenn auf einer stark befahrenen Ausfallstraße wie der Hildesheimer Straße in Hannover ein mehr als 100 m langer Hochbahnsteig steht.
Aber: Durch das hohe Autoverkehrsaufkommen sind die Stadtteile links und rechts einer stark befahrenen Hauptverkehrsstraße ohnehin schon getrennt. Da ist es billige Polemik den Hochbahnsteig dafür verantwortlich zu machen.

Die 100 m Bahnsteiglänge (inklusive Rampen sogar noch länger) resultieren daraus, dass auf der Hildesheimer Straße, die zur Messe führt, bisweilen 100 m lange Stadtbahnzüge mit Sondererlaubnis fahren. Normalerweise dürfen Stadtbahnzüge max. 75m lang sein. Die kommen dann in Hannover mit 70 m langen Hochbahnsteigen gut zurecht.

An anderen Haltetstellen dagegen, an denen kürzere Stadtbahnzüge eingesetzt werden, kann ein gut gestalteter Hochbahnsteig wie eine ÖPNV-Insel eine Sammelwirkung entfalten und das Straßenbild positiv prägen. Wie gut das gelingen wird in Hannover, das wird man in den nächsten Jahren an zahlreichen Hochbahnsteig-Neubauten entdecken können. Zum Beispiel auf der Limmerstraße, eine der kultigsten Einkaufs- und Bummelmeilen Hannovers im Stadtteil Linden-Nord. Dazu gibt es auf der Bremen/Niedersachsenseite einen eigenen Thread: [www.bahninfo-forum.de]

In der Innenstadt Hannovers gibt es bereits mehrere Hochbahnsteige, die recht gut gelungen sind, zum Beispiel Hbf-Rosenstraße.
Siehe Foto 1! Leider ist auch hierbei beim Bau gespart worden. So sollte das kantige Wolke genannte Dach eigentlich von selbstleuchtenden Platten verkleidet sein. Leider hat man sich dann nur für angeleuchtete Platten entschieden, um Geld zu sparen.


Zitat
Jules
Von Park und Ride Parkplätzen halte ich gar nichts, denn sie verstärken den Trend zur Zersiedelung der Landschaft. Den Menschen wird es ermöglicht immer weiter außerhalb der vorhandenen Ortschaften und Städte die Landschaft zu zersiedeln.

Wenn Hamburg irgendwas NICHT braucht, dann weitere Anreize, IN die Stadt zu ziehen. Dagegen helfen P&R Plätze im Umland. Ja, dadurch gibt es einen größeren Anreiz auch weiter von der Bahnstrecke entfernt zu wohnen, weil man leicht mit dem Auto dort hin kommt. Wenn aber jemand seine Hütte lieber einsam irgendwo hin bauen möchte anstatt sich dem Dorf mit dem Bahnhof (und ggf. Buslinie zum Bahnhof) anzuschließen, dann finde ich den Wunsch legitim.
Zitat
MisterX
Zitat
Jules
Von Park und Ride Parkplätzen halte ich gar nichts, denn sie verstärken den Trend zur Zersiedelung der Landschaft. Den Menschen wird es ermöglicht immer weiter außerhalb der vorhandenen Ortschaften und Städte die Landschaft zu zersiedeln.

Wenn Hamburg irgendwas NICHT braucht, dann weitere Anreize, IN die Stadt zu ziehen. Dagegen helfen P&R Plätze im Umland. Ja, dadurch gibt es einen größeren Anreiz auch weiter von der Bahnstrecke entfernt zu wohnen, weil man leicht mit dem Auto dort hin kommt. Wenn aber jemand seine Hütte lieber einsam irgendwo hin bauen möchte anstatt sich dem Dorf mit dem Bahnhof (und ggf. Buslinie zum Bahnhof) anzuschließen, dann finde ich den Wunsch legitim.

Die Problematik fängt ja damit an, dass immer noch neue Baugebiete in abgelegenen ländlichen Bereichen ausgewiesen werden. Viel besser wäre es, erst mal den ÖPNV-Anschluss solide sicher zu stellen, bevor ein Baugebiet ausgewiesen wird. Und so legitim der Wusch sein mag, irgendwo in der "Pampa" zu siedeln. So legitim ist auch der Wunsch der Steuerzahler, dafür nicht die Allgemeinheit zur Kasse zu bitten, dass der nächste Autobahnanschluss in höchstens 10 km Entfernung liegt. Oder die Landstraße auf Tempo 100 ausgebaut werden. Oder eben auch ein kostenloser Park and ride Parkplatz in erreichbarer Nähe hergerichtet wird.
Dagegen könnte man durchaus über Park and ride Parkplätze für Radfahrer nachdenken mit sicheren und trockenen Unterbringungsmöglichkeiten fürs Rad. Wo ein Auto parkt, ist Platz für 10 Räder!
Das Geld, das für Park and Ride Parlplätze für Autos versenkt wird, das fehlt andernorts beim Ausbau eines wirklich guten ÖPNV. Der würde es ermöglichen in der Stadt komplett autofrei mobil zu sein. Noch besser als heute schon in manchen Stadtteilen möglich.
Und wenn man großflächig autofrei plant, dann sind auch preisgünstige innerstädtische Wohnungen und in stadtnahen ländlichen Wohngebieten möglich. Denn Auto-Stellplätze sind Geldfresser beim Wohnungsbau.
Park & Ride ist so eine Sache. In Stadtnähe (Bahrenfeld, Friedrichsberg, Lattenkamp) ist es totaler Unsinn. An Linienendpunkten kann es schon sinnvoll sein, da es leider Fakt ist dass es im Umland so einiges an Siedlungen gibt die man schwer gut mit Bussen bedienen kann. Allerdings kann ich nicht verstehen warum es umsonst sein soll, wenn es wirklich um weinger Fahrten in die Stadt geht, gibt es eine viel einfachere Lösung: höhere Parkgebühren in den Stadt.

Was die Zukunft angeht sollten man im Umland alle Neubauten von mehr als 5 Wohnungseinheiten nur innerhalb 1km von Eisenbahnhaltestellen oder guten Buslinien (mindestens alle 20 Minuten tagsüber, alle 60 Minuten bus Mitternacht) erlauben.
Nur wenn die Benutzung eines PKW unattraktiv ist, werden die Leute ihren Wagen stehen lassen.
Deshalb sage ich City Maut, für alle Fahrten die über den Ring 2 gehen (in beide Richtungen) sind jeweils 5€ zu zahlen, führt die Fahrt noch über den Ring 1 werden weitere 5€ fällig.
Da überlegen sich Autopendler es zwei mal ob sie 10€ oder gar 20€ täglich zusätzlich zahlen wollen.
Es geht nur, und damit meine ich ausschließlich, über den Geldbeutel.

MfG
Es ist auch einfacher etwas unattraktiv zu machen als eine Alternative schmackhaft zu machen - typisch Grüne Denkweise. Kommt leider zu oft mit der Realität in Konflikt. Besonders die S-Bahn Gerät bereits beim Ist-Zustand regelmäßig an ihre Grenzen. Kapazitäten können kurzfristig nicht erhöht werden, woher sollen die Züge und Personal kommen um die neuen Fahrgäste befördern zu können? Man bekommt es nicht wiederholt nicht hin eine Station planmäßig zu eröffnen. Alternativen zur unzuverlässigen S-Bahn gibt es im Harburg, Bergedorf und dem Bezirk Altona nicht.
Es ist eine massive Investition in den Ausbau der Infrastruktur und weitere Linien notwendig, bevor man an eine Maut überhaupt denken kann. Mit ein paar Fahrradwegen ist es nicht getan.
Ist ist aber gerade die City-Maut selbst die den Busverkehr attraktiver macht und die die Kapazitaeten erhoeht! 10-15% weniger Verkehr bedeuten doch viel weniger Stau.

In London konnten die Fahrzeiten nur durch die Einfuehrung der City-Maut in und um die Innenstadt um 10-20% gesenkt werden und die Bustakte verbessert, ohne das auch nur ein Penny mehr ausgegeben werden musste, nur weil die Busse nicht mehr im Stau stecken...
Zitat
christian schmidt
Ist ist aber gerade die City-Maut selbst die den Busverkehr attraktiver macht und die die Kapazitaeten erhoeht! 10-15% weniger Verkehr bedeuten doch viel weniger Stau.

In London konnten die Fahrzeiten nur durch die Einfuehrung der City-Maut in und um die Innenstadt um 10-20% gesenkt werden und die Bustakte verbessert, ohne das auch nur ein Penny mehr ausgegeben werden musste, nur weil die Busse nicht mehr im Stau stecken...

Zur ganzem Wahrheit gehört aber auch, das diese Senkung des Verkehrsaufkommens nicht von Dauer war: [www.sueddeutsche.de]
Was ich an Hamburg so kurios finde: Da gibt es wahnsinnig viel echt nervenden Autoverkehr. Aber eine City-Bahn wird von vielen abgelehnt, weil befürchtet wird, dass die viel Platz in Anspruch nimmt. Wir haben in Hannover in vielen Stadtteilen und mit der Linie 10 17 auch in der Innenstadt eine Stadtbahn mit ca. 80 cm hohen Hochbahnsteigen. Und was soll ich sagen? Wir leben gut damit!
Und die Hamburger haben "Schiss" vor einer Niederflur-Stadtbahn, zumindest so viel Hamburger, dass mehrere Parteien glauben, damit einen guten Wahlkampf führen zu können, indem sie sich gegen die Niederflur-Stadtbahn stemmen.
Zitat
christian schmidt
Was die Zukunft angeht sollten man im Umland alle Neubauten von mehr als 5 Wohnungseinheiten nur innerhalb 1km von Eisenbahnhaltestellen oder guten Buslinien (mindestens alle 20 Minuten tagsüber, alle 60 Minuten bus Mitternacht) erlauben.

Unrealistisch, auch wenn ich den Gedanken verstehen kann.
Damit würdest Du ja extrem viele Gegenden von der Möglichkeit der Bebauung abkoppeln.

Man muss sich da nichts vormachen - das Umland mit den Pendlern wird immer ein kaum zu lösendes Problem sein. Dort wo es Bahnlinien gibt sind die hoffnungslos überfüllt. Dort wo es nur Busse gibt kannst Du gar nicht so viele Busse einsetzen wie nötig wären.
Ein (nur eins!) Beispiel: Ich muss zur Zeit einen Teil der Woche von Norderstedt nach Bad Segeberg pendeln. Mir kommen da morgens (ich fahre ja antizyklisch mit dem Bus) derart viele Kfz entgegen, gefühlt sind die knapp 40 Km eine einzige Autolawine ohne nennenswerte Lücken. Der Bus fährt morgens gerade mal zwei Stunden halbstündlich in beide Richtungen (nachmittags in Richtung Segeberg von Norderstedt dito), selbst wenn man das verdoppelt wäre es nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Hinzu kommt dass alle Pendler abseits der Linienführung (B432 entlang) ja erstmal zu den Haltestellen kommen müssen. Da fährt ja noch weniger. Ergo nimmt man eh das Auto. Und der Stundentakt auf der Fahrt zurück beraubt einen jeglicher Flexibilität. Hätte ich ein Kfz, ich würde es nutzen.
Zitat
STZFa
Nur wenn die Benutzung eines PKW unattraktiv ist, werden die Leute ihren Wagen stehen lassen.
Deshalb sage ich City Maut, für alle Fahrten die über den Ring 2 gehen (in beide Richtungen) sind jeweils 5€ zu zahlen, führt die Fahrt noch über den Ring 1 werden weitere 5€ fällig.
Da überlegen sich Autopendler es zwei mal ob sie 10€ oder gar 20€ täglich zusätzlich zahlen wollen.
Es geht nur, und damit meine ich ausschließlich, über den Geldbeutel.

MfG

Mit einer Maut wird man (speziell in Deutschland) nichts weiter erreichen als einen irrsinnigen Bürokratieaufwand.
Zitat
Jules
Was ich an Hamburg so kurios finde: Da gibt es wahnsinnig viel echt nervenden Autoverkehr. Aber eine City-Bahn wird von vielen abgelehnt, weil befürchtet wird, dass die viel Platz in Anspruch nimmt. Wir haben in Hannover in vielen Stadtteilen und mit der Linie 10 17 auch in der Innenstadt eine Stadtbahn mit ca. 80 cm hohen Hochbahnsteigen. Und was soll ich sagen? Wir leben gut damit!
Und die Hamburger haben "Schiss" vor einer Niederflur-Stadtbahn, zumindest so viel Hamburger, dass mehrere Parteien glauben, damit einen guten Wahlkampf führen zu können, indem sie sich gegen die Niederflur-Stadtbahn stemmen.

Es ist halt immer einfacher erst einmal dagegen zu sein.
Jeder möchte einen Top ÖPNV, aber bitte nicht vor der Haustür (und wenn doch, wg. bequem, dann darf man ihn nicht sehen oder hören).
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