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Bürgerschaftswahl 2020
geschrieben von Der Hanseat 
Zitat
Jules
Und es ist immer wieder spannend zu beobachten, dass selbst konsequent autofrei mobile Menschen sofort mit Autofahrern mitleidig werden, wenn es um das Thema Mobilität im ländlichen Raum geht. Mein Eindruck ist, dass der Mangel an Phantasie und Vorstellungsvermögen es bei vielen Menschen nicht zulässt sich einen autofreien ländlichen Raum vorzustellen, in dem der ÖPNV der Hauptverkehrsträger ist, gefolgt vom Fahrrad und zu Fuß gehen. Und Autos nur in Form von Lieferverkehr, Ver- und Entsorgung und Rettungsdienste eine Rolle spielen.
Das hat weder mit dem Mangel an Vorstellungsvermögen noch an Phantasie (was wäre denn da für dich der Unterschied?) zu tun sondern mit Bewegungsfreiheit. Wenn der ÖPNV im ländlichen Raum der Hauptverkehrsträger werden soll, dann musst du sehr viel Geld in die Hand nehmen, um den Menschen eine Bewegungsfreiheit wie oder annähernd wie bisher zu bieten. Was stellst Du dir denn da so vor`? Und fang garnicht erst an mit alle 2 Stunden ein Bus.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Zitat
histor
Zitat
Jules
Und es ist immer wieder spannend zu beobachten, dass selbst konsequent autofrei mobile Menschen sofort mit Autofahrern mitleidig werden, wenn es um das Thema Mobilität im ländlichen Raum geht. Mein Eindruck ist, dass der Mangel an Phantasie und Vorstellungsvermögen es bei vielen Menschen nicht zulässt sich einen autofreien ländlichen Raum vorzustellen, in dem der ÖPNV der Hauptverkehrsträger ist, gefolgt vom Fahrrad und zu Fuß gehen. Und Autos nur in Form von Lieferverkehr, Ver- und Entsorgung und Rettungsdienste eine Rolle spielen.
Das hat weder mit dem Mangel an Vorstellungsvermögen noch an Phantasie (was wäre denn da für dich der Unterschied?) zu tun sondern mit Bewegungsfreiheit. Wenn der ÖPNV im ländlichen Raum der Hauptverkehrsträger werden soll, dann musst du sehr viel Geld in die Hand nehmen, um den Menschen eine Bewegungsfreiheit wie oder annähernd wie bisher zu bieten. Was stellst Du dir denn da so vor`? Und fang garnicht erst an mit alle 2 Stunden ein Bus.

...ich wusste ja bisher nicht, dass Hamburg so ländlich ist!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Wäre vielleicht besser, Jules startet einen eigenen thread über ländlichen ÖPNV.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Also in HH fahren auch auf einigen ländlichen Linien tagsüber bereits jetzt 3-4 Busse pro Stunde (150 nach Cranz, 122/124/224 nach Fünfhausen, 124/224/223 nach Heinrich-Osterath-Straße)...
Zitat
christian schmidt
Also in HH fahren auch auf einigen ländlichen Linien tagsüber bereits jetzt 3-4 Busse pro Stunde (150 nach Cranz, 122/124/224 nach Fünfhausen, 124/224/223 nach Heinrich-Osterath-Straße)...

An der einen Linie habe ich 35 Jahre gearbeitet. Das war ok, denn tagsüber fahren sie häufiger und es gibt Alternativen. An anderen det Linien (damals 120/124) habe ich mal gewohnt, ist aber 40 Jahre her. Besser ist die Anbindung dort nicht geworden. Man muss diese Busse schon nutzen wollen oder müssen (ich musste, als Student, täglich ausgerechnet nach Wedel), aber es war und ist eine Zumutung. Zum Glück fahre ich auch und nach wie vor gern Fahrrad. Wenn ich mal woanders hinwollte als über Tiefstack stadteinwärts oder nach 22:40 vom ZOB nach Hause ging (und geht) einfach gar nichts. Alle Nachbarn fuhren ausnahmslos alle Strecken mit dem Auto, auch in die Innenstadt. Mit dem ÖPNV-Angebot dort hätte ich nicht mal versucht, sie von was anderem zu überzeugen. Ich würde mir aber wünschen, dass es anders wird, obwohl die Umgewöhnung wohl auch mit halbwegs akzeptablem Angebot 1-2 Generationen brauchen würde.


Gruß, Matthias
Zitat
Jules
...
Nach meiner Beobachtung ist der Versuch, shuttle-services … im ländlichen Raum anzupreisen, vor allem der Versuch davon abzulenken, dass die politischen Vertreter dort keine wirkliche Verkehrswende stattfinden lassen wollen. ... Um den ÖPNV als Mobilitätsalternative im ländlichen Raum kostendeckend unzusetzen, müssen allerdings Maßnahmen ergriffen werden, die Beschränkungen für den Autoverkehr mit sich bringen.

Ich bin ein politischer Vertreter, und mir erschließt sich tatsächlich nicht, wieso ich eine Verkehrswende auf dem Land haben wollte. Ich habe allerdings keinen Grund davon abzulenken. Und ganz bestimmt werde ich keine Beschränkungen für den Autoverkehr auf dem Land unterstützen.

Die Verkehrsprobleme was Platz und Lärm angeht findet man in der Stadt. Dort ist ÖPNV eine tolle Alternative. Aber auf dem Land ist das Auto unschlagbar. Jederzeit kann man überall hinfahren. Und ein einigermaßen konkurrenzfähiger ÖPNV ist schlicht nicht bezahlbar. Wozu auch? Viel Geld für schlechtere Mobilität?

Was Klimaschutz beim Verkehr auf dem Land angeht heißt die Lösung E-Auto.

Trotzdem bin ich aktiv (und erfolgreich) dabei, den ÖPNV auf dem Land auszubauen. Aus sozialen Gründen für diejenigen, die aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen nicht Autofahren können. Aber das Busangebot außerhalb des Schülerverkehrs bleibt fokussiert auf die Grundzentren. Diese werden an die Bahn angebunden. Unter der Woche im Stundentakt, am Sonnabend im 2-Stunden-Takt. Das ist besser als nichts für diejenigen ohne Alternative, wird aber keinen Autofahren zum Umsteigen motivieren. Für die Autofahrer mit Ziel Hamburg gibt es das P+R-Haus am Bahnhof.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.02.2020 21:45 von Neu Wulmstorf.
Naja, es kommt meiner Meinung nach auf das "Land" an. Im Hamburger Speckgürtel und allgemein dort wo sich der Verkehr auf größere Städte konzentriert kann ein besserer ÖPNV durchaus die Möglichkeit bieten, hier mehr Menschen vom Auto weg zu bekommen.

Beispiel Ahrensburg: P+R kostenlos, aber hoffnungslos überfüllt (ca. 7:30 Uhr ist kein Stelllplatz mehr im 10min Fuß-Umkreis zu bekommen).

Die Umliegenden "Dörfer" wie Delingsdorf, Ammersbek, Hammoor sind durchaus mit dem Bus angebunden, die Attraktivität ist aber nicht immer sehr gut. Lange Wartezeiten zwischen Zugankunft und Busabfahrt, Unsicherheit bei Verpätungen der Bahn, Abends ab ca. 20 Uhr kein Angebot mehr. Hier ließe sich sicher noch Potenzial rausholen.

Es muss optimiert werden und die Taktung verbessert werden. Dann lässt sich auch auf dem dichter besiedelten "Land" auch mit dem ÖPNV noch mehr machen.

In dünner besiedelten Gegenden gebe ich Dir Recht, da ist es wirklich schwierig eine akttraktive Alternative zum Auto zu finden, aber auch dort kann durch On-Demand-Fahrdienste durchaus das eigene Auto entbehrlich werden.

E-Autos sind gut, E-Bikes weit besser! Die Nutzung von Pedelecs und S-Pedelecs sollte weit mehr gefördert werden! Und da hoffe ich mir auch bei der Bürgerschaftswahl passende Ideen, die über die Lastenradförderung hinaus gehen.
Zitat
Neu Wulmstorf

Die Verkehrsprobleme was Platz und Lärm angeht findet man in der Stadt. Dort ist ÖPNV eine tolle Alternative. Aber auf dem Land ist das Auto unschlagbar. Jederzeit kann man überall hinfahren. Und ein einigermaßen konkurrenzfähiger ÖPNV ist schlicht nicht bezahlbar. Wozu auch? Viel Geld für schlechtere Mobilität?

Was Klimaschutz beim Verkehr auf dem Land angeht heißt die Lösung E-Auto.

Trotzdem bin ich aktiv (und erfolgreich) dabei, den ÖPNV auf dem Land auszubauen. Aus sozialen Gründen für diejenigen, die aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen nicht Autofahren können. Aber das Busangebot außerhalb des Schülerverkehrs bleibt fokussiert auf die Grundzentren. Diese werden an die Bahn angebunden. Unter der Woche im Stundentakt, am Sonnabend im 2-Stunden-Takt. Das ist besser als nichts für diejenigen ohne Alternative, wird aber keinen Autofahren zum Umsteigen motivieren. Für die Autofahrer mit Ziel Hamburg gibt es das P+R-Haus am Bahnhof.

Verkehrslärm ist sehr wohl auch für viele Bewohner von Dörfern und Kleinstädten ein Problem.

Die Behauptung, dass konkurrenzfähiger ÖPNV nicht zu finanzieren wäre halte ich für vorgeschoben von Leuten, die Politik von gestern machen und kein Bock auf wirkliche Veränderung haben, denn mit dieser Behauptung werden die Kosten und Folgekosten der derzeitigen Verkehrspolitik unter den Teppich gekehrt.

Ebenso eine Nebelkerze ist das Feiern des E-Autos als Heilsbringer. Dir als politischer Vertreter sollte bekannt sein, wie umweltschädlich die Herstellung der Batterien hierfür sind, vom Raubbau an der Natur für die Rohstoffe ganz zu schweigen. Und die derzeitige Politik sorgt leider vielerorts auf dem Land dafür, dass nicht nur jeder Haushalt, sondern sogar jeder Bewohner ein eigenes Auto benötigt und die Dörfer vergreisen, weil Mobilitätsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in ihrer Freizeit ignoriert werden.
PAD
Re: Bürgerschaftswahl 2020
23.02.2020 10:23
Jeder, der glaubt, Verkehrslärm sei kein Problem auf dem Land, hat noch nie ein einem Dorf gewohnt, durch das irgendeine überregionale Durchgangsstraße geht, über die sich tagtäglich tausende Autos on LHKW schieben.
Zitat
PAD
Jeder, der glaubt, Verkehrslärm sei kein Problem auf dem Land, hat noch nie ein einem Dorf gewohnt, durch das irgendeine überregionale Durchgangsstraße geht, über die sich tagtäglich tausende Autos on LHKW schieben.

Überregionale Durchgangsstraßen, also vor allem Landes- und Bundesstraßen, sind natürlich auch auf dem Land eine Plage. Aber dieser Verkehr ist kein Nahverkehr, wird sich also nicht durch öffentlichen Personen-NAH-Verkehr lösen lassen.
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Zitat
Neu Wulmstorf

Die Verkehrsprobleme was Platz und Lärm angeht findet man in der Stadt. Dort ist ÖPNV eine tolle Alternative. Aber auf dem Land ist das Auto unschlagbar. Jederzeit kann man überall hinfahren. Und ein einigermaßen konkurrenzfähiger ÖPNV ist schlicht nicht bezahlbar. Wozu auch? Viel Geld für schlechtere Mobilität?

Was Klimaschutz beim Verkehr auf dem Land angeht heißt die Lösung E-Auto.

Trotzdem bin ich aktiv (und erfolgreich) dabei, den ÖPNV auf dem Land auszubauen. Aus sozialen Gründen für diejenigen, die aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen nicht Autofahren können. Aber das Busangebot außerhalb des Schülerverkehrs bleibt fokussiert auf die Grundzentren. Diese werden an die Bahn angebunden. Unter der Woche im Stundentakt, am Sonnabend im 2-Stunden-Takt. Das ist besser als nichts für diejenigen ohne Alternative, wird aber keinen Autofahren zum Umsteigen motivieren. Für die Autofahrer mit Ziel Hamburg gibt es das P+R-Haus am Bahnhof.

...
Die Behauptung, dass konkurrenzfähiger ÖPNV nicht zu finanzieren wäre halte ich für vorgeschoben von Leuten, die Politik von gestern machen und kein Bock auf wirkliche Veränderung haben, denn mit dieser Behauptung werden die Kosten und Folgekosten der derzeitigen Verkehrspolitik unter den Teppich gekehrt.
...

Wir geben immense Summen aus für eine nahezu 100%-ge Versorgung mit Kitas, sowohl für die Gebäude, von denen wir eins nach dem anderen erstellen, als auch für die Subventionierung der Kita-Gebühren, die mittlerweile für die letzten drei Jahre für die Eltern entfallen. Wir bringen gerade den Bau der ersten Ganztagesschule auf den Weg, die modernste pädagogische Ansätze unterstützt und eine eigene Großküche hat, damit wir die Kinder in der Gemeinde selbst bekochen können anstatt sie beliefern lassen zu müssen.

Du magst das für Politik von gestern halten, ich nicht. Und das alles kostet viel Geld.

Da bleibt nicht mehr viel übrig um ÖPNV auszubauen. Dennoch werde ich (vermutlich ab März) versuchen meine Fraktion und danach die anderen Parteien im Verkehrsausschuss (und den Gemeinderat und die Verwaltung des Landkreises und die Politik des Landkreises) zu überzeugen, dass wir unser Linienbusangebot ins Grundzentrum Elstorf auf sonntags und spät abends ausdehnen.

Aber dass wir jede Siedlung so attraktiv anbinden, dass die Leute freiwillig auf das Auto verzichten, sehe ich nicht. Dazu müsste das Angebot exorbitant ausgebaut werden und den finanziellen Spielraum haben wir nicht und den Nutzen sehe ich auch nicht. Da sind uns die Kindergärten einfach wichtiger (und dazu auch gesetzlich vorgeschrieben).

Und fast leere Busse durch die Gegend fahren zu lassen hat auch nichts mehr mit Klimaschutz zu tun.

Und andere Formen wie Anrufsammeltaxen sind eine Ergänzung für Leute ohne PKW, haben aber auch mit Klimaschutz nichts zu tun. (Übrigens subventionieren wir ein Fahrt im Anrufsammeltaxi mit 8,80 Euro pro Fahrt.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2020 11:48 von Neu Wulmstorf.
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Zitat
Neu Wulmstorf

Die Verkehrsprobleme was Platz und Lärm angeht findet man in der Stadt. Dort ist ÖPNV eine tolle Alternative. Aber auf dem Land ist das Auto unschlagbar. Jederzeit kann man überall hinfahren. Und ein einigermaßen konkurrenzfähiger ÖPNV ist schlicht nicht bezahlbar. Wozu auch? Viel Geld für schlechtere Mobilität?

Was Klimaschutz beim Verkehr auf dem Land angeht heißt die Lösung E-Auto.


Und die derzeitige Politik sorgt leider vielerorts auf dem Land dafür, dass nicht nur jeder Haushalt, sondern sogar jeder Bewohner ein eigenes Auto benötigt und die Dörfer vergreisen, weil Mobilitätsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in ihrer Freizeit ignoriert werden.

Auch hier muss ich widersprechen. Es ist doch nicht so, dass die derzeitige Politik aktiv dafür sorgt, dass jeder Haushalt mehrere Autos benötigt. Es sind die Bewohner selbst. Es wurde nicht mehr im "Tante-Emma-Laden" eingekauft, also sind die lokalen fußläufig erreichbaren Läden verschwunden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2020 14:09 von Neu Wulmstorf.
Es wird wohl auf Rot-Grün hinauslaufen.

Prognose auf [wahl.tagesschau.de]

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
tja damit gibt es dann keine Stadtbahn in den nächsten 20 Jahren geben....auch wenn die Grünen bestimmt eine Klausel "durchsetzen" wie : Man wird eine Untersuchung in Gang setzen, die untersucht, ob eine Untersuchung über den Bau einer Stadtbahn vor der Jahrhundertwende einen Sinn ergibt.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2020 18:34 von ahoberg.
Zitat
Neu Wulmstorf

Überregionale Durchgangsstraßen, also vor allem Landes- und Bundesstraßen, sind natürlich auch auf dem Land eine Plage. Aber dieser Verkehr ist kein Nahverkehr, wird sich also nicht durch öffentlichen Personen-NAH-Verkehr lösen lassen.

Welche Wege auf dem Land benutzen denn Autofahrer, die nur in die Kreisstadt oder fünf Orte weiter fahren?

Öffentlicher Nahverkehr, wenn vernünftig vorhanden, bindet Menschen an den öffentlichen Fernverkehr an. Das ist also durchaus in einer durchgehenden Reisekette miteinander kombinierbar. Im Idealfall schafft man Fernverkehrstarife, die die Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs mit einschließen. Geht natürlich nicht, wenn die Bundespolitik die Fahrten im Fernverkehr bei Bahn und Fernbus nicht bestellt oder ausschreibt und die Tarife vorgibt, sondern die Anbieter machen lässt was sie wollen. So wird von denen weiterhin jeder sein eigenes Süppchen kochen was vielleicht gut für die Bilanzen ist, nicht jedoch für Umwelt und Klima.

Es ginge auch mit mehreren abschnittsbezogenen Tickets, ein durchgehender Tarif hätte aber eine ganz andere Symbolkraft.

Zitat
Neu Wulmstorf

Du magst das für Politik von gestern halten, ich nicht.

Ich rede nicht von Kitas, sondern über Verkehrspolitik von gestern, die ignoriert, dass es bessere öffentliche Verkehrsangebote vielerorts in der Fläche benötigt und ein Umdenken weg davon, dass jeder einzeln fährt.

Zitat
Neu Wulmstorf
Da bleibt nicht mehr viel übrig um ÖPNV auszubauen.

Dann ist es an der Zeit, dass Bund und Land sich über andere Finanzierungsmöglichkeiten Gedanken machen. Dazu muss die Politik vor Ort aber auch willens sein, ein überzeugendes ÖPNV-Angebot hinlegen zu wollen. Ich weiß, dass hier im Land Niedersachsen noch viel Überzeugungsarbeit nötig ist. Dass die gerade erfolgte südliche Erweiterung des HVV nicht für die Buslinien, sondern nur für die Bahnen gilt, spricht Bände.

Zitat
Neu Wulmstorf
Dennoch werde ich (vermutlich ab März) versuchen meine Fraktion und danach die anderen Parteien im Verkehrsausschuss (und den Gemeinderat und die Verwaltung des Landkreises und die Politik des Landkreises) zu überzeugen, dass wir unser Linienbusangebot ins Grundzentrum Elstorf auf sonntags und spät abends ausdehnen.

Das finde ich toll von dir und ich wünsche dir dabei viel Erfolg.

Zitat
Neu Wulmstorf
Und andere Formen wie Anrufsammeltaxen sind eine Ergänzung für Leute ohne PKW, haben aber auch mit Klimaschutz nichts zu tun. (Übrigens subventionieren wir ein Fahrt im Anrufsammeltaxi mit 8,80 Euro pro Fahrt.)
Wenn mehrere Personen auf Teilstrecken gemeinsam befördert werden, die sonst alle einzeln in einem Auto sitzen würden, was ist das dann, wenn nicht Klimaschutz? Und wenn das alles so teuer subventioniert werden muss, wie schaffen es denn der benachbarte Landkreis Stade und der Landkreis Cuxhaven, zusätzlich zum Buslinienangebot ein Anruf-Sammel-Taxi-Angebot mit insgesamt rund 130 Linien vorzuhalten? Haben die keine Kindergärten? Man sollte öfter mal über den Tellerrand schauen und von anderen lernen.

Zitat
Neu Wulmstorf

Was Klimaschutz beim Verkehr auf dem Land angeht heißt die Lösung E-Auto.

Ich habe bereits dargelegt, dass das Thema E-Auto als Lösung der Umweltprobleme ein Plazebo ist. Mit dieser Scheinlösung wird der Bevölkerung von Politikern gewisser Parteien, die der deutschen Autoindustrie etwas zu wohlgesonnen sind (um es wohlwollend auszudrücken), vorgegaukelt, dass unser Planet gar keine echte Verkehrs- und Klimawende braucht, ganz nach dem Motto, was interessiert es uns, ob die junge Generation oder deren Kinder auf diesen Planeten bald noch klimatische und wettertechnische Verhältnisse vorfinden, die das Leben ermöglichen.

Zitat
Wolf Tiefenseegang
...Und die derzeitige Politik sorgt leider vielerorts auf dem Land dafür, dass nicht nur jeder Haushalt, sondern sogar jeder Bewohner ein eigenes Auto benötigt und die Dörfer vergreisen, weil Mobilitätsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in ihrer Freizeit ignoriert werden.

Zitat
Neu Wulmstorf
Auch hier muss ich widersprechen. Es ist doch nicht so, dass die derzeitige Politik aktiv dafür sorgt, dass jeder Haushalt mehrere Autos benötigt. Es sind die Bewohner selbst. Es wurde nicht mehr im "Tante-Emma-Laden" eingekauft, also sind die lokalen fußläufig erreichbaren Läden verschwunden.

Sind "Tante-Emma-Läden" in Neu Wulmstorf die Orte, in denen Kinder und Jugendliche ihre Freizeit verbringen wollen? Ich dachte eher an Freibäder, Kinos, Fuxis Spiel- und Sportscheune, Sportvereine, Musikschulen und ähnlichem. Allein deshalb ist ein ordentlicher ÖPNV mindestens im Stundentakt nötig, der wichtige Orte mit Zentren und Bahnstationen (mit abgestimmten Anschlüssen) verbindet, mit Anruf-Sammel-Taxen o. ä. für die Feinverteilung auf dem Land.

Die lokalen und fußläufigen Läden sind doch deshalb verschwunden, weil in der heutigen Welt beide Ehepartner arbeiten und somit vielerorts auf dem Land beide ein Auto brauchen, um mobil zu sein. Dann muss man natürlich nicht in den teureren Läden vor Ort einkaufen, wenn man eh an zahlreichen Discountern vorbei kommt. Würde man sich jedoch kein Auto leisten müssen könnte man aber auch für regionale Produkte vor Ort wieder mehr Geld ausgeben und die kleinen Läden könnten eine Renaissance erleben. Denn das Einkaufen vor Ort würde wieder attraktiver werden, wenn die Alternative wäre, mit den Einkäufen im Bus nach Hause zu fahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.02.2020 11:33 von Wolf Tiefenseegang.
Doopelpost, bitte löschen!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.02.2020 11:26 von Wolf Tiefenseegang.
bissi offtopic

Die "Tante Emma Läden"
sind verschwunden, weil sie
1)
nicht tonnenweise einkaufen können für Filialbetriebe
und deshalb die niedrigen Preise der Discounter nicht mitmachen können
2)
weil die Eigentümer der Gebäude, hauptsächlich deren Erben
oder nach Verkauf des Gebäudes durch meist Erben an neue Besitzer
nur noch an horrenden Mieten interessiert sind statt an den kleinen Läden

Ende Offtopic


Dass man mit dem Auto auch zum Einkaufen fahren kann
und dann eher beim Discounter versucht Geld zu sparen
ist dann wieder eher in der Diskussion ÖPNV verankert

Wir fahren regelmäßig mit dem Fahrrad / der S-Bahn
aus Neugraben-Fischbek nach Neu Wulmstorf
auch zum Einkaufen / ins Schwimmbad
und ärgern uns regelmäßig über die überlappenden Fahrzeiten S-Bahn / Bus
weil die S-Bahn meistens eintrifft während der Bus "sich auf den Weg macht"
man also nicht vor Abfahrt des Busses durch die Unterführung zur Haltestelle schafft

ÖPNV als Idee ist also nicht alles, die Unternehmen sollte auch miteinander
und der örtlichen Politik sich abstimmen über Ankunft / Abfahrzeiten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.02.2020 11:41 von h_guenther.
Zitat
ahoberg
tja damit gibt es dann keine Stadtbahn in den nächsten 20 Jahren geben....auch wenn die Grünen bestimmt eine Klausel "durchsetzen" wie : Man wird eine Untersuchung in Gang setzen, die untersucht, ob eine Untersuchung über den Bau einer Stadtbahn vor der Jahrhundertwende einen Sinn ergibt.

Man muss aber auch ehrlicherweise sagen, dass die Tatsache, dass eine Regierungsbildung ohne die SPD nicht möglich ist, die Verhandlungsposition der Grünen schwächt.

Ich freue mich aber auch, wenn die bisher geplante Angebotsoffensive im HVV in Zukunft umgesetzt wird in der Hoffnung, dass es weitere und bessere Busbeschleunigungsmaßnahmen geben wird.

Vielleicht reicht das Ergebnis dann bei der nächsten Bürgerschaftswahl für eine Stadtbahn auf den Querverbindungen. Manche Dinge benötigen nun mal einen langen Atem.
oder kauft sich ein Busunternehmen.
ich bin perspektivisch schon auch für eine ergänzende Stadtbahn, aber erst einmal muß die U 5 in Gang gesetzt werden. Und die Stadtbahn sollte ins U Bahn system integriert werden. Das sollte machbar sein.
Warum wird die U 5 eigentlich als fahrerlose U Bahn geplant, dafür gibt es doch ausser einer verdeckten Subvention für Siemens überhaupt keinen Grund.
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