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Neubau Sternbrücke
geschrieben von bukowski 
Neubau Sternbrücke
17.04.2020 09:52
Die lange geplante Modernisierung der Querung der Kreuzung zwischen Stresemmannstraße und Max-Brauer-Allee durch Verbindungsbahn zeichnet sich ab:
Die aktuelle, fast 100 Jahre alte denkmalgeschützte Eisenbahnbrücke, wird in den kommenden Jahren abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Weitere Details hier:
[www.nahverkehrhamburg.de]


Scheint für derartige Bauprojekte keine (so starken) einzuhaltenden Rahmenbedingungen aus dem B-Plan und Landesbauordnungen wie für Gebäude zu geben, wie bspw. Höhe und Abstand.
Re: Neubau Sternbrücke
17.04.2020 11:13
wuchtiger ging wohl nicht. Die Bögen können sicher "gut" mit "Protestbanner" behängt werden...
Re: Neubau Sternbrücke
17.04.2020 12:45
Zitat
Kirk
wuchtiger ging wohl nicht. Die Bögen können sicher "gut" mit "Protestbanner" behängt werden...

Ist doch erstmal ein projizierter Entwurf! 108 m zu überbrücken und obendrauf 4 Gleise, da bedarf es schon eines ordentlichen Tragwerks.
Dieser Entwurf sieht sehr stark nach Standardlösung der DB bzw. DB ProjektBau (gibt's die noch?) aus --> siehe andere Bahnbrückenprojekte in Hamburg.
Und das geht an dieser städtebaulich sehr exponierten Stelle nicht, wie ich finde.

Diese Kreuzung liegt weder im Hafen noch in einem Gewerbegebiet, sondern innerstädtisch und überbrückt eine der wichtigsten Straßen der Stadt.

Meiner Meinung nach bedarf es hier einem gestalterischem Entwurf mit entsprechender Berücksichtigung der städtebaulichen Gegebenheiten und nicht "quadratisch, praktisch, gut" aus der Schublade der DB-Objektplaner. Die haben obendrein nur rudimentäre Erfahrung, was Tragwerk & Co angeht...

Und für 125 Mio € kann man sicherlich noch etwas anderes, was ansprechenderes herausholen, was dem Lastenheft genügt.



Zur Kommunikation und Berücksichtigung der Interessen der Beteiligten und Anwohner seitens der DB sage ich besser nichts - das ist nicht druckreif.
Verstehe nur nicht, warum sich das nie zum besseren ändert?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.2020 13:12 von bukowski.
Zitat
bukowski
Die aktuelle, fast 100 Jahre alte denkmalgeschützte Eisenbahnbrücke, wird in den kommenden Jahren abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.

Wieso stellt man eine Brücke, deren Lebensdauer absehbar ausläuft, überhaupt unter Denkmalschutz?
NVB
Re: Neubau Sternbrücke
18.04.2020 03:15
Zitat
Ingo Lange
Wieso stellt man eine Brücke, deren Lebensdauer absehbar ausläuft, überhaupt unter Denkmalschutz?


Lebensdauer hat in erster Linie mit Pflege zu tun. Und wenn man die vernachlässigt, verkürzt sich logischerweise die Lebensdauer. Die Firth of Forth Bridge feiert in diesem Jahr ihr 130-jähriges Bestehen und steht in der Blüte ihres Lebens. Es geht also auch anders, trotz des riesigen Bauwerks und der starken Winde in agressiver Salzluft.

Wenn man bei uns Gesetze hat, dass der Neubau für eine vergammelte Brücke vom Staat bezahlt werden muss und die Sanierung der gleichen Brücke von der Deutschen Bahn, dann braucht man sich über solche kruden Bauvorhaben nicht wundern. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass diese städtebaulich unangemessene Bogenbrücke je kommen wird.
Re: Neubau Sternbrücke
19.04.2020 11:12
Moin,

für eine städtebaulich exponierte Stelle so ein Teil vorzusehen ist tatsächlich ungünstig, da gebe ich euch recht.
Weiß jemand um ein alternatives Beispiel, mit in etwa gleichen Anforderungen ans Bauwerk?

Gruß
NVB
Re: Neubau Sternbrücke
19.04.2020 13:54
Zitat
Djensi
Weiß jemand um ein alternatives Beispiel, mit in etwa gleichen Anforderungen ans Bauwerk?


Ich habe schon mal eine einseitige/-hüftige Schrägseilbrücke gesehen, mit den Seilen zwischen den Gleisen. Doch da bedarf es schon der genauen Anforderungen, um abschätzen zu können, ob so etwas ginge. Schließlich sind es hier vier Gleise und eine größere Spannweite, wenn man auf die Stützen im Straßenraum verzichten will. Der systembedingte Nachteil der Windanfälligkeit sollte jedoch im Stadtgebiet kaum eine Rolle spielen.
Re: Neubau Sternbrücke
19.04.2020 20:27
Was könnte gegen einen Neubau in Anlehnung an die momentane Konstruktion sprechen? Darf man den Raum auf der Fahrbahn nicht mehr durch Pfeiler einschränken?
Zitat
NVB
Lebensdauer hat in erster Linie mit Pflege zu tun. Und wenn man die vernachlässigt, verkürzt sich logischerweise die Lebensdauer. Die Firth of Forth Bridge feiert in diesem Jahr ihr 130-jähriges Bestehen und steht in der Blüte ihres Lebens. Es geht also auch anders, trotz des riesigen Bauwerks und der starken Winde in agressiver Salzluft.

Wenn man bei uns Gesetze hat, dass der Neubau für eine vergammelte Brücke vom Staat bezahlt werden muss und die Sanierung der gleichen Brücke von der Deutschen Bahn, dann braucht man sich über solche kruden Bauvorhaben nicht wundern. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass diese städtebaulich unangemessene Bogenbrücke je kommen wird.

Das kann man nur 1000-Mal unterstreichen, die Brücke kann sicher auch saniert werden!

Andererseits finde ich auch nicht dass die jetzige Brücke irgendwie gut aussieht (und auch nicht die Gebäude unter der Brücke), und als Fussgänger gehe ich da eher nicht gerne drunter lang.

Ich sehe auch im Prinzip kein Problem mit einer Bogen- bzw. Fachwerkbrücke, auch in der Stadt. Der Sinn des Bogens bzw. des Fachwerks ist ja gerade die Höhe des Stahlbalkens zu verringern. Wobei die Wuchtigkeit der jetzigen Brücke sicher auch von den Stützen im Straßenbau verringert wird - und wenn man die nicht mehr haben will, wird es sicher um einiges wuchtiger...
Re: Neubau Sternbrücke
19.04.2020 23:42
Man will den Raum nicht mehr durch die Pfeiler einschränken. Die Brücke ist durch die Pfeiler in ihrer jetzigen Form ein Engpass in dem die vierspurige Stresemannstrasse auf drei Spuren durch kann.
@HVV-Fan, und wenn da Bahnmittel für Verbesserungen für den Autoverkehr ausgegeben werden, dann denke ich kann die gerichtliche Auseinandersetzung schon sehr lange dauern...
NVB
Re: Neubau Sternbrücke
20.04.2020 03:29
Die Brücke ist eine genietete Kastenbrücke mit Ober- und Unterzug auf vier zusätzlichen Pfeilern, die man natürlich gerne weg haben möchte.

Nun gelten genietete Bauwerke als gar nicht so schlecht, weil sie viel elastischer auf Belastungen reagieren als Schweißkonstruktionen. Andererseits ist davon auszugehen, dass man mit neueren Stahlsorten größere Tragweiten realisieren kann. Doch man will nicht nur die Pfeiler beseitigen, sondern auch den Unterzug der Brücke, der die Durchfahrtshöhe einschränkt.

Doch möglicherweise geht das gar nicht, weil sich dahinter die Wanne für das Schotterbett der Gleise verbirgt. Belastungstechnisch ist die Bogenbrücke tatsächlich die einfachste Lösung: Dort wo die größten Kräfte auftreten, ist der Bogen am höchsten. Doch das Ding ist viel zu wuchtig.

Wenn ich der Bauherr wäre, würde ich mir überlegen, die Straße zu teilen und in der Mitte zwischen beiden Fahrtrichtungen einen extrem schlanken Pfeiler zu bauen, von dem dann nach beiden Seiten die Schrägseile befestigt sind: [de.wikipedia.org] und [de.wikipedia.org]. Das wäre ein sehr zierlicher Hingucker und würde nicht wie ein Brückenbogen die Umgebung "erschlagen".
PAD
Re: Neubau Sternbrücke
20.04.2020 12:25
Ich bin scheinbar der einzige, der die Brücke recht hübsch findet. Schöner als die alte und vor allem schöner als Bahnbausünden wie die Betonhochbahnstrecke durch Hammerbrook.
Soweit ich weiss sind in einem Gebäude irgendwelche Gewichte für die Brücke.

So schlecht sehen solche Bogenbrücken nicht aus.

Warten wir doch einmal ab wie sie fertig aussieht. Entwürfe müssen nicht immer dem Endprodukt entsprechen.

Mfg

Sascha Behn
Re: Neubau Sternbrücke
20.04.2020 17:20
Zitat
Sascha Behn
Warten wir doch einmal ab wie sie fertig aussieht. Entwürfe müssen nicht immer dem Endprodukt entsprechen.

Dann wäre es allerdings etwas spät, um zu sagen "och nööö, die sieht ja blöd aus. Mach mal anders"
Re: Neubau Sternbrücke
21.04.2020 06:50
der Austausch der Brücke wird sicher durch eine Sperrung der Strecke (Fern wie Nahverkehr) gekrönt. Weiß man schon für wielange?
Zitat
Kirk
der Austausch der Brücke wird sicher durch eine Sperrung der Strecke (Fern wie Nahverkehr) gekrönt. Weiß man schon für wielange?

Mehrere Sperrungen mit jeweils maximaler Sperrzeit von vier Wochen.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Wo ist eigentlich das Problem?
Die alte Brücke ist ein nüchterner Zweckbau. Warum der unter Denkmalschutz steht, verstehe ich nicht so ganz. Die neue Bogenbrücke ist ein markantes Wahrzeichen, dass zugleich deutlich auf die Bahn aufmerksam macht und zeigt was in Hamburg künftig Priorität zu haben hat.
Problematisch ist nur das verschwinden der Casematten, wo einige Clubs untergebracht sind. Aber das ließe sich doch einbauen. Es ist unverständlich, warum in so dich besiedelten Gebieten Sandhaufen statt Gebäude errichtet werden.
Ist die Sternbrücke eigentlich eine Brücke oder sind es zwei nebeneinander, d.h. könnten die zwei Gleispaare nacheinander neugebaut werden, oder nur zusammen?

Edit: In der taz ist ein weiterer Artikel zur Sternbrücke



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.2020 13:31 von christian schmidt.
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