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Der HVV in Zeiten der Postpandemie
geschrieben von Neu Wulmstorf 
Es gibt erste Szenarien-Rechnungen für den ÖPNV in den Zeiten nach Corona, verwiesen sei hier auf Civity-Management-Consultant

Positiv wirkt sich demnach ein in Deutschland üblicher hoher Anteil von Abos aus.

Was die Studie nicht betrachtet ist, dass möglicherweise Homeoffice in Deutschland sehr viel verbreiteter wird als es vor der Pandemie war. Das führt zu weniger Verkehr, was absolut positiv ist, aber vermutlich auch zu einem geringeren Abo-Anteil, was sich im ÖPNV-Anteil im Freizeitverkehr bemerkbar machen könnte.
Zitat
Neu Wulmstorf
Was die Studie nicht betrachtet ist, dass möglicherweise Homeoffice in Deutschland sehr viel verbreiteter wird als es vor der Pandemie war. Das führt zu weniger Verkehr, was absolut positiv ist, aber vermutlich auch zu einem geringeren Abo-Anteil, was sich im ÖPNV-Anteil im Freizeitverkehr bemerkbar machen könnte.

Nein das führt nicht zu weniger Verkehr. Die Anzahl der Wege die ein Durchschnittmensch täglich zurücklegt (so 3), und die durchschnittliche tägliche Reisezeit (so 1 Stunde) ist ziemlich konstant - zumindest seit es da ernsthafte Studien gibt (60er Jahre). Was sich ändert ist die Reisestrecke (und da Reisezeit konstant ist auch die Geschwindigkeit) und die Mischung der Ziele (z.B. weniger Arbeitsverkehr seit an Sonnabenden nicht mehr gearbeitet wird, mehr Freizeitverkehr).

Homeoffice wird sehr wahrscheinlich zu weiteren Veränderungen führen - schon jetzt ist es ja so dass Leute die von Zuhause arbeiten eher die Kinder mit der Karre zur Schule fahren als solche die es nicht tun. In wieweit dass jetzt für den ÖPNV schlecht wird (ÖPNV-Anteil am Freizietverkehr ja geringer als am Berufsverkehr) oder gut ist (Kapazität, und damit so einige Kosten, werden durch die HVZ bestimmt), wird interessant...
Zitat
Neu Wulmstorf
Der HVV in Zeiten der Postpandemie .

wird es wieder voller. Gestern sah ich dann sogar Kurzzug (DT4) auf der U3. Tag davor spielte die S-Bahn auch wieder ihr beliebtes Theaterstück "Mensch-Natur-Gleis" mit viel Publikum......Da nimmt man schnell Abstand vom Abstand.
Gespannt bin ich, wie lange man noch in den Bussen mit gesperrten Vordereinstieg fährt. Vielleicht fällt ja doch der ein oder andere Planer auf, wie schnell ein Bus ohne Verkauf von Fahrkarten und Angebotsberatung im Linienverkehr ist.
Zitat
Kirk
Gespannt bin ich, wie lange man noch in den Bussen mit gesperrten Vordereinstieg fährt. Vielleicht fällt ja doch der ein oder andere Planer auf, wie schnell ein Bus ohne Verkauf von Fahrkarten und Angebotsberatung im Linienverkehr ist.

Das ist so eine Wohltat. Nachdem mal wieder auf der Edmund-Siemers-Allee gebaut wird und daher die stadteinwertige Busspur gesperrt ist (wie schon zig mal in den letzten Jahren), hängen die Busse rund um die Haltestelle Staatsbibliothek wieder ewig im Verkehr fest. Durch den Wegfall des Ticketverkaufs relativieren sich die dadurch entstehenden Verspätungen wenigstens ein bisschen.
Ich glaube, dass der Home Office Hype überschätzt wird. Faktisch und arbeitsrechtlich wird aktuell kein Home Office gemacht, dafür müssen ganz andere Voraussetzungen erfüllt werden. Zudem arrangieren sich viele Menschen eher mit der Situation und werden dauerhaft wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Wahrscheinlicher ist, dass Arbeitnehmer an einzelnen Tagen - ggf. auch regelmässig - von zu Hause arbeiten, was aber nur einen geringen Einfluss insbesondere auf die Abozahlen haben dürfte.

Wahrscheinlicher ist schon eher, dass sich einige Fahrten dauerhaft vom ÖPNV zum Auto verlagern. Das Image des ÖPNV als "Viren- und Bakterienschleuder" dürfte in den letzten Wochen noch einmal deutlich gestiegen sein.

Tobias
mal abwarten was aus dem System Schule wird. Homeoffice wird da sicher langfristig nicht gehen und nicht jeder hat ein Elterntaxi. Wenn da die Massen wieder anrollen, wird es auch wieder voller.
Es gibt erste konkrete Entscheidungen:
ndr.de

Demnach stoppt erst einmal der Angebotsausbau.
Demnach sieht Herr Falk keine Notwendigkeit für mehr Angebot. Ich halte das für einen feinen Unterschied, denn am Ende entscheidet nicht allein die Hochbahn.

Nichtsdestotrotz können wir auch unter Rot-Grün davon ausgehen, dass der Rückgang von Nachfrage und Einnahmen mittelfristig ihren Tribut fordern werden. Entweder im öffentlichen Haushalt, bei den Fahrpreisen oder dem Angebot.
Rettet das jetzt die letzten Schnellbusse oder killt er die U5? Die Aussage ist irgendwie sehr ungenau. Ich muss übrigens sagen, dass trotz des Lockdown immer noch viele mit mir in den Zügen sitzen. Ich bin mal gespannt ob die S-Bahn auch versucht zu kürzen.
Kein Ausbau vor 2022 - also sehr gut möglich beim nächsten Fahrplanwechsel, und selbst ohne die jetzige Welle, hat hier wirklich jemand was größeres vor dem nächsten Fahrplanwechsel erwartet? Ich kann mir ja auch gut vorstellen dass es bis 2022 dauert bis wir wieder die Zahlen von Februar 2000 haben, aber ich glaube man wird schon im Sommer ziemlich gut wissen wie die der Trend ist.

Und nochmal einen Kommentar zu Homeoffice usw: Es gibt keinerlei Anzeichen dass dieses nach der Pandemie zu weniger Fahrten führen wird. Es wird vielleicht zu weniger Fahrten von/zum Arbeitsplatz führen (und deshalb weniger Fahrten in der HVZ), aber die Leute die dann zu Hause arbeiten werden mehr Fahrten zu anderen Zwecken (und anderen Zeiten) machen.
Zitat
christian schmidt
Und nochmal einen Kommentar zu Homeoffice usw: Es gibt keinerlei Anzeichen dass dieses nach der Pandemie zu weniger Fahrten führen wird. Es wird vielleicht zu weniger Fahrten von/zum Arbeitsplatz führen (und deshalb weniger Fahrten in der HVZ), aber die Leute die dann zu Hause arbeiten werden mehr Fahrten zu anderen Zwecken (und anderen Zeiten) machen.

Das sehe ich auch so. Wer in meinen Bekanntenkreis im Homeoffice ist, dem fällt bald die Decke auf dem Kopf und er sehnt sich nach Kontakten, was, wenn wir Corona gerade nicht hätten, zu einem größeren Freizeitverkehr als bisher führen würde.
Zitat
christian schmidt


Und nochmal einen Kommentar zu Homeoffice usw: Es gibt keinerlei Anzeichen dass dieses nach der Pandemie zu weniger Fahrten führen wird. Es wird vielleicht zu weniger Fahrten von/zum Arbeitsplatz führen (und deshalb weniger Fahrten in der HVZ), aber die Leute die dann zu Hause arbeiten werden mehr Fahrten zu anderen Zwecken (und anderen Zeiten) machen.

Richtig, dazu noch der gesammte Schülerverkehr. Da wird man sicher nicht so digital bleiben.

Schlimm wäre auch wenn der HVV/HOCHBAHN dann aber wirklich später kürzt. Viele entdecken zurzeit wieder das Auto, wenn man da nicht mit guten Verkehrsangebot zurück kommt, bleiben die in der Karre sitzen.
Zitat
christian schmidt
...

Und nochmal einen Kommentar zu Homeoffice usw: Es gibt keinerlei Anzeichen dass dieses nach der Pandemie zu weniger Fahrten führen wird. Es wird vielleicht zu weniger Fahrten von/zum Arbeitsplatz führen (und deshalb weniger Fahrten in der HVZ), aber die Leute die dann zu Hause arbeiten werden mehr Fahrten zu anderen Zwecken (und anderen Zeiten) machen.

Aber Homeoffice kann den Modalsplit verändern. Vermutlich zum Nachteil des ÖPNV.

Homeoffice kommt vor allem für Bürojobs in Frage und weniger in Gewerbebetrieben. Die Büros sind eher in der Innenstadt mit gutem ÖPNV-Anschluss zu finden, die Gewerbegebiete eher in Randlage mit schlechten ÖPNV-Anschlüssen.

Ebenso ist denkbar, dass mehr Internethandel dem stationären Handel zusetzt. Wie viele Leute wollen zukünftig noch zum Shoppen in die Hamburger Innenstadt fahren? Auch das ein Ziel, das sehr gut mit dem ÖPNV erreichbar ist.

Also vielleicht auch hier eine Verlagerung zu anderen Verkehren, bei denen der ÖPNV eher schlechter dasteht.
Zitat
Neu Wulmstorf
Zitat
christian schmidt
...

Und nochmal einen Kommentar zu Homeoffice usw: Es gibt keinerlei Anzeichen dass dieses nach der Pandemie zu weniger Fahrten führen wird. Es wird vielleicht zu weniger Fahrten von/zum Arbeitsplatz führen (und deshalb weniger Fahrten in der HVZ), aber die Leute die dann zu Hause arbeiten werden mehr Fahrten zu anderen Zwecken (und anderen Zeiten) machen.

Aber Homeoffice kann den Modalsplit verändern. Vermutlich zum Nachteil des ÖPNV.

Homeoffice kommt vor allem für Bürojobs in Frage und weniger in Gewerbebetrieben. Die Büros sind eher in der Innenstadt mit gutem ÖPNV-Anschluss zu finden, die Gewerbegebiete eher in Randlage mit schlechten ÖPNV-Anschlüssen.

Ebenso ist denkbar, dass mehr Internethandel dem stationären Handel zusetzt. Wie viele Leute wollen zukünftig noch zum Shoppen in die Hamburger Innenstadt fahren? Auch das ein Ziel, das sehr gut mit dem ÖPNV erreichbar ist.

Also vielleicht auch hier eine Verlagerung zu anderen Verkehren, bei denen der ÖPNV eher schlechter dasteht.

Vielleicht kann man sich das Wohnen in der Innenstadt sogar wieder leisten, da keiner mehr dort Büros mietet werden ja viele Immobilien frei. Dann kann man alles zu Fuß erledigen und braucht weder ÖV noch Auto!

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Ich verstehe auch nicht, warum die Angebotsausweitungen im Dezember nicht bis zum Ende des Lockdowns verschoben wurden.

Muss jetzt wirklich tagsüber im 5-Minuten-Takt mit leeren Zügen nach Neugraben gefahren werden? Das ist Geld- und Resourcenverschwendung.
Zitat
Neu Wulmstorf
Aber Homeoffice kann den Modalsplit verändern. Vermutlich zum Nachteil des ÖPNV.

Homeoffice kommt vor allem für Bürojobs in Frage und weniger in Gewerbebetrieben. Die Büros sind eher in der Innenstadt mit gutem ÖPNV-Anschluss zu finden, die Gewerbegebiete eher in Randlage mit schlechten ÖPNV-Anschlüssen.

Ebenso ist denkbar, dass mehr Internethandel dem stationären Handel zusetzt. Wie viele Leute wollen zukünftig noch zum Shoppen in die Hamburger Innenstadt fahren? Auch das ein Ziel, das sehr gut mit dem ÖPNV erreichbar ist.

Also vielleicht auch hier eine Verlagerung zu anderen Verkehren, bei denen der ÖPNV eher schlechter dasteht.

Bürojobs in der Innenstadt, das stimmt sicher. Aber das ist auch ein Element wo der ÖPNV ziemlich an Kosten sparen kann, wenn weniger HVZ-Verstärker benötigt werden, was indirekt zu mehr Fahrgästen führen kann.

Und was das Einkaufen angeht, ich denke es sind eher die eintönigen Fachmärkte auf der Wiese die Probleme mit Internethandel haben werden. Ich fahre eigentlich gerne in die Innenstadt zum Einkaufen von Sachen die ich eher nicht unbedingt sofort brauche und mir gerne erstmal anschauen will (z.B. Kleidung, Bücher, Geschenke)
Gerade für die U5 sehe ich eine deutliche Gefahr, das das Fahrgastpotential erheblich sinkt:
City-Nord und Innenstadt dürften durch mehr Homeoffice Potential verlieren. In der Innenstadt kommt dann noch Einzelhandelssterben hinzu. An der Uni wäre wohl die Präsenz von Studenten durch Digitalisierung von Vorlesungen erheblich zu reduzieren, wobei oft auch noch eine erhebliche Qualitässteigerung möglich wäre, da man auf die didaktisch besten Professoren Deutschlands zurückgreifen könnte. Professoren werden ja zumeist nach Forschungskreterien und nicht nach ihren Fähigkeiten in der Lehre berufen. Weniger Präsenz von Studenten dürfte wohl auch mehr Homeoffice Möglichkeiten für Mitarbeiter der Uni eröffnen, und somit das Fahrgastpotential vergrößern. Soweit man die neue Beiersdorfzentrale überhaupt als durch die U5 erschlossen ansieht, da schon recht weit entfernt, könnte sich deren Fahrgastpotential auch durch Homeoffice relativieren.

Zitat
christian schmidt
Und was das Einkaufen angeht, ich denke es sind eher die eintönigen Fachmärkte auf der Wiese die Probleme mit Internethandel haben werden.
Mehr Homeoffice führt aber auch zu weniger Laufkundschaft für die Innenstadthändler. Führt der reduzierte Umsatz zur Angebotsreduktion wird das Einkaufen in der Innenstadt auch für die anderen Kunden weniger attraktiv.
Zitat
Neu Wulmstorf
Ich verstehe auch nicht, warum die Angebotsausweitungen im Dezember nicht bis zum Ende des Lockdowns verschoben wurden.

Muss jetzt wirklich tagsüber im 5-Minuten-Takt mit leeren Zügen nach Neugraben gefahren werden? Das ist Geld- und Resourcenverschwendung.

Moin, Aussagen wie diese kann ich von jemandem, der diese Relation vermutlich häufig nutzt und über jede Angebotsausweitung dankbar sein sollte, einfach nicht nachvollziehen. Zumal die Verlängerung der S31 nach Neugraben am Wochenende doch bereits schon verschoben (oder anulliert) wurde.
Viele Grüße
Zitat
Dennis_HH
Zitat
Neu Wulmstorf
Ich verstehe auch nicht, warum die Angebotsausweitungen im Dezember nicht bis zum Ende des Lockdowns verschoben wurden.

Muss jetzt wirklich tagsüber im 5-Minuten-Takt mit leeren Zügen nach Neugraben gefahren werden? Das ist Geld- und Resourcenverschwendung.

Moin, Aussagen wie diese kann ich von jemandem, der diese Relation vermutlich häufig nutzt und über jede Angebotsausweitung dankbar sein sollte, einfach nicht nachvollziehen. Zumal die Verlängerung der S31 nach Neugraben am Wochenende doch bereits schon verschoben (oder anulliert) wurde.
Viele Grüße

Ich bin halt nicht nur ÖPNV-Nutzer, sondern auch Steuerzahler, Umweltfreund, Kommunalpolitiker.

Die Angebotsoffensiven sollten ja nicht einer existierenden Nachfrage folgen, sondern diese erst erzeugen. Und das werden sie nicht zur jetzigen Zeit. Es wird also nur Geld und Energie verbrannt.
Die Offensiven waren mit sämtlichen Stuften vor Corona geplant. Umsetzung von Stufe zu Stufe dauert häufig ein Fahrplanjahr. Das sollte man bedenken.

Mfg

Sascha Behn
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