Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 17.11.2021 22:10 |
Dem entgegen steht das Grundrecht auf freie Berufsausübung.Zitat
Lopi2000
Zitat
LH
Das eigentliche Thema wird jedoch sein, ob eine 3G-Regelung im ÖPNV an sich verhältnismäßig / verfassungsrechtlich möglich ist.
Und da habe ich starke Zweifel.
Die habe ich nicht, denn das Recht auf körperliche Unversehrtheit ist juristisch durchaus hoch gehängt, woraus auch gewisse Schutzpflichten des Staates für seine Bürger:innen bestehen. Der Gedanke, dass man mit ansteckenden Krankheiten nicht im ÖPNV fahren darf, ist ja ohnehin schon fest verankert, da sollte ein erhöhtes Risiko, eine solche ansteckende Krankheit in sich zu tragen, doch auch ein guter Grund sein.
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 18.11.2021 14:25 |
Zitat
MisterX
Das ist ein wenig zu relativieren:Zitat
christian schmidt
Fakt ist das ungeimpfte Personen sehr viel ansteckender sind als geimpfte.
In den Tagen, in denen eine geimpfte und infizierte Person infektiös ist, wird sich jemand anders bei Ihm genau so wahrscheinlich anstecken, als wäre der Infizierte nicht geimpft.
Jedoch ist die Anzahl der infektiösen Tage bei einem Geimpften geringer als bei einem Ungeimpften.
Geimpfte sind ca. 3 Tage lang infektiös, Ungeimpfte 7 Tage.
[www.br.de]
Zitat
LH
Dem entgegen steht das Grundrecht auf freie Berufsausübung.
Wie soll ein Ungeimpfter in der Praxis zur Arbeit kommen?
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 18.11.2021 14:41 |
Zitat
christian schmidt
OK, das war jetzt etwas schlecht formuliert. Das Problem ist doch das viele Leute nicht wissen dass sie Covid haben. Da die Wahrscheinlichkeit dass eine geimpfte Person Covid hat um ein vielfaches geringer als bei ungeimpften Menschen, sind ungeimpfte Menschen also viel ansteckender als geimpfte weil es viel wahrscheinlicher ist dass sie Covid haben.
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 19.11.2021 02:24 |
Zitat
christian schmidt
... es gibt keinerlei Grundrecht auf ÖPNV.
Zitat
christian schmidt
Nur wo es ÖPNV gibt, gibt es muss der halt (soweit möglich) allen zur Verfügung stehen - soweit nicht aus gutem Grunde Ausnahmen gemacht werden - genau deshalb hat die Beförderungspflicht ja Einschränkungen...
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 20.11.2021 21:21 |
Tolle Idee! Und wie soll das dann genau aussehen? Fast überall sind Taxis verfügbar, die sind auch Teil des ÖPNV. Reicht das? Bei meinem Schwiegervater direkt vorm Grundstück ist eine Bushaltestelle, 2 Fahrten pro Schultag, morgens hin, nachmittags zurück. Ist damit dem "Grundrecht auf ÖPNV" genüge getan? Oder müssen es schon 4 Fahrten sein? Oder 8? Reicht das? Auch wenn die Busse gar nicht dorthin fahren, wo Arbeit, Einkäufe, Freizeit stattfinden? Und schon erst recht, wenn die umworbenen Kunden in vollem Wissen dorthin gezogen sind, wo es keine ÖPNV- oder sonstige Infrastruktur gibt, weil sie ja sowieso ein Auto haben?Zitat
Computerfreak
Zitat
christian schmidt
... es gibt keinerlei Grundrecht auf ÖPNV.
Das sollte es allerdings geben.
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 21.11.2021 16:41 |
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 21.11.2021 18:13 |
Was habe ich nicht verstanden? Erklär mir doch bitte mal, wie und für wen der ÖPNV auf dem Land entwickelt werden kann oder soll. Was müsste bspw. bei meinem Schwiegervater vor dem Grundstück (im Sauerland, 3km von der nächsten Stadt, ca. 8km in die andere Richtung zur anderen größeren Stadt, beide mit Bahnhof und Infrastruktur) geboten werden sollte, damit es wirklich genutzt wird und Leute für nennenswert viele Fahrten aufs Auto verzichten. Ganz abschaffen werden sie es sowieso nicht, völlig ausgeschlossen.Zitat
Pommes Schranke
Und Matthias hat mal wieder die Entwicklung des ÖPNV auf dem Land nicht begriffen.
Und das möchtest Du jetzt mir vorwerfen? Tja, dann tut es mir leid, wenn ich zuweilen widerspreche und mich an den unsäglichen "Diskussionen" hier lieber nicht beteilige.Zitat
Pommes Schranke
Dieses Forum wird immer unlesbarer.
Kein Wunder dass sich hier einige altgediente Foris die auch wirklich Ahnung und Überblick hatten immer seltener bzw. gar nicht mehr melden.
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 21.11.2021 18:49 |
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 21.11.2021 21:02 |
Zitat
Pommes Schranke
Dieses Forum wird immer unlesbarer.
Kein Wunder dass sich hier einige altgediente Foris die auch wirklich Ahnung und Überblick hatten immer seltener bzw. gar nicht mehr melden.
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 21.11.2021 21:22 |
Zitat
masi1157
Was habe ich nicht verstanden? Erklär mir doch bitte mal, wie und für wen der ÖPNV auf dem Land entwickelt werden kann oder soll. Was müsste bspw. bei meinem Schwiegervater vor dem Grundstück (im Sauerland, 3km von der nächsten Stadt, ca. 8km in die andere Richtung zur anderen größeren Stadt, beide mit Bahnhof und Infrastruktur) geboten werden sollte, damit es wirklich genutzt wird und Leute für nennenswert viele Fahrten aufs Auto verzichten.
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 21.11.2021 21:44 |
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 22.11.2021 00:52 |
Zitat
masi1157
Der "gesundheitliche Schicksalsschlag" hat tatsächlich stattgefunden und dazu geführt, dass er per Rollator nicht mal mehr bis hoch an die Straße und zur Haltestelle kommt, geschweige denn in einen Bus.
Zitat
masi1157
Dann hätte ich noch eine deutlich jüngere "Schwiegertante" zu bieten, ohne Führerschein, also auf Bus und eigene Füße angewiesen. Die hat einen Kiosk in 300m Entfernung und alle 30' tagsüber einen Bus in 500m Entfernung runter in die "Stadt". Keine 10' Fahrt für 3,40€. Einkaufen, ein paar andere Besorgungen, und dann für 3,40€ nach Hause. Wenn wir da sind, nehmen wir sie mit zum einkaufen. Mit dem alten Auto vom Schwiegervater, es ist ja nur ein kleiner Umweg. Mir fehlt völlig die Phantasie, wie ein ÖPNV dort aussehen könnte, der Schwager und Frau auch nur 1x pro Woche auf das Auto verzichten ließe oder der Tante (und all den anderen in ihrem Wohnbezirk) helfen könnte, wenn sie die 500m zur Bushaltestelle nicht mehr schafft. Wüsstest Du was?
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 22.11.2021 08:43 |
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Ach, auf ein mal. Dann frage ich mich, warum du seine Situation nicht gleich treffend beschrieben hast, denn das stellt ja die Frage nach der ÖPNV-Nutzung in ein ganz anderes Licht.
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 22.11.2021 13:16 |
Zitat
Wolf Tiefenseegang
... Darum brauchen wir mehr Leute in der Politik, denen diese Phantasie nicht fehlt.
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 22.11.2021 14:41 |
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 22.11.2021 15:03 |
Zitat
masi1157
Was müsste bspw. bei meinem Schwiegervater vor dem Grundstück (im Sauerland, 3km von der nächsten Stadt, ca. 8km in die andere Richtung zur anderen größeren Stadt, beide mit Bahnhof und Infrastruktur) geboten werden…
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 22.11.2021 21:40 |
Zitat
Wolf Tiefenseegang
In Heidelberg unternimmt man gerade einen Anlauf für einen kostenlosen ÖPNV, zunächst als erster Schritt am Wochenende.
Da ich immer auch an das Gute glaube denke ich schon, dass es auch woanders in Deutschland Politiker mit Visionen gibt, die wirklich was verändern wollen, allerdings haben diese es sehr schwer, andere Entscheidungsträger, die für ein „Weiter so“ stehen, zu überzeugen.
Vielleicht überzeugen die politischen Entscheidungsträger bei uns ja auch irgendwann Konzepte aus Wien, Österreich, Luxemburg oder der Schweiz.
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 22.11.2021 21:51 |
Zitat
Kirk
Was will man denn bei einem "for free" Zuwachs machen? Mehr Züge? Wird eng, wenn dann noch ab Hasselbrock die S4 mit schwimmt. Längere Züge? Wird hinter Barmbek Büschen eng. Ich denke, auf anderen Linienästen ist es ähnlich.
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 23.11.2021 06:39 |
Zitat
Wolf Tiefenseegang
...
Auch Stadtbahnlinien dürfen kein Tabu sein wenn man sieht, wie lange es dauert, bis eine neue Schnellbahnstrecke fertig ist.
Re: Der HVV in Zeiten der Postpandemie 23.11.2021 07:59 |
ich bin da wohl etwas pessimistisch. Aber es viel platz zum bauen gibt es nicht (mehr). Wo gebaut werden kann wird lange geplant, geklagt und hin- und her abgewogen. Schau mal am Hauptbahnhof. Große Lösung...am ende baut man provisorische Treppen die auch nicht fertig werden.Zitat
Wolf Tiefenseegang
Endlich anfangen mit ausbauen, ausbauen und ausbauen. Weitere Bahnstrecken zur Entlastung bestehender Strecken bauen und betreiben und soviel pro Einwohner und Jahr in die Schiene investieren wie die Schweiz.
Auch Stadtbahnlinien dürfen kein Tabu sein wenn man sieht, wie lange es dauert, bis eine neue Schnellbahnstrecke fertig ist.