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MetroTram Hamburg
geschrieben von NVB 
Re: Zum Bremsstrom ...
03.02.2021 16:53
Zitat
NVB
Zitat
flor!an
... PS: und jetzt bitte kein Argument, dass Straßenbahnen weniger Probleme als S-Bahn oder Regionalbahnen hätten ;)


Der Schienenverkehrsmittel haben im Winter prinzipiell fundamentale Vorteile gegenüber dem "Gummiverkehr". Denn Schienenverkehrsmittel fahren mit ihrer sogenannten formschlüssigen Verbindung sehr viel sicherer als der Straßenverkehr mit seiner lediglich kraftschlüssigen Verbindung, die spätestens bei Eis ausgehebelt wird. Wenn Du das nicht verstehst, schau ins Internet und tue etwas für Deine Bildung.

Wenn man aber als Schienenverkehrsbetreiber seine Infrastruktur vergammeln lässt und genau die Dinge ausbaut oder abschaltet, die man (nur) im Winter braucht, dann hat man eben mit Zitronen gehandelt. Aus diesem Versagen einen Vorteil für den Straßenverkehr und die angeblich ach so tollen Busse konstruieren zu wollen, ist wohl mehr als abenteuerlich.

Und extra zum Mitmeißeln für Dich: Früher hatten alle Straßenbahnbetriebe – auch in Hamburg – den Anspruch, wegen ihrer unübertroffenen Sicherheit bei Eis und Schnee auch dann noch zu fahren, wenn im Straßenverkehr schon lange nichts mehr ging. Der hamburgische Rollenstromabnehmer hatte zwar den Nachteil, dass er manchmal entgleiste, doch auch den Riesenvorteil, dass die Rolle den Fahrdraht V-förmig abgriff und damit unter dem Fahrdraht zu Eis gefrorenes Wasser gar keinen Isolator darstellte.

Das sollte ja auch nicht den Vorteil von "Bus" unterstreichen, aber es zeigt sind in deinen Beiträgen und in diesem besonders, dass eben Theorie und Praxis auseinander laufen. Genau wie der Irrglaube, dass nur weil man eine Straßenbahn baut alles andere auch automatisch "mit dazu" kommt. (Eigene Spuren, Bevorrechtigung an Kreuzungen oder allgemein im Straßenraum, technologisch top Material welches allen Widrigkeiten trotzt, super Fahrer die jede Situation meistern, Rücksicht aller anderen Verkehrsteilnehmer, eben diese gesottenheit bei winterlichem Wetter, etc etc)

Ich finds echt schade, dass bei jeder Kleinigkeit immer direkt das Argument "Das kann eine Straßenbahn besser weil" kommt und nie auch nur die Bemerkung kommt "vielleicht kann es Verkehrsmittel xyz auch gleich gut oder besser"

Zitat
NVB
Und extra zum Mitmeißeln für Dich: Früher hatten alle Straßenbahnbetriebe – auch in Hamburg – den Anspruch, wegen ihrer unübertroffenen Sicherheit bei Eis und Schnee auch dann noch zu fahren, wenn im Straßenverkehr schon lange nichts mehr ging.
Für dich zum Mitmeißeln: Tun sie aber heitzutage nicht mehr. Quelle? Schau raus, in die lokalen Medien oder auch nur in das Forum ;)

PS: Persönliche Angriffe müssen hier wohl nicht sein!
"Genau wie der Irrglaube, dass nur weil man eine Straßenbahn baut alles andere auch automatisch "mit dazu" kommt"

Es ist kein Irrglaube, denn bei neu errichteten bzw. wiederaufgebauten Netzen wird man diese wohl einheitlich und gleich mit allerlei notwendiger Infrastruktur ausstatten und das System entsprechend dem aktuellen Stand der Technik sowie der aktuellen Planungsprinzipien aufbauen, anstatt Stückwerk zu betrieben, wie dies bei bestehenden, historisch gewachsenen Netze nicht auszuschließen ist.

Ferner besteht heutzutage die Möglichkeit, die Errichtung sog. "schlüsselfertiger Verkehrssysteme" auszuschreiben und zu beauftragen (also Planungsleistungen, Produktion/Beschaffung der Fahrzeuge, Gleisbau, Oberleitungsbau, Unterwerke und sonstige mit der Stromversorgung verbundene Infrastruktur, Signaltechik, Haltestellen und sonstige Infrastruktur als Teile eines in sich geschlossenen Auftrags), was schon vielerorts getan wurde. Falls man als Stadt bzw. Verkehrsbetrieb selbst keine Ahnung von solchen Aufträgen hat, dann gibt es Experten, die fachkundige Beratungsdienstleistungen anbieten, darüber wurde in diesem Thema bereits geschrieben.
Nach der Ausführung aller Leistungen des Auftrags und der Abnahme durch entsprechende Behörden/Stellen wird dem Auftraggeber ein betriebsbereites System übergeben. So kann ein Straßenbahnsystem wie aus einem Guss entstehen, wo an alles gedacht wurde und alles nötige vorhanden ist. Natürlich ist die Ausbildung der Fahrer ein weiteres Thema, aber das ist gewiss kein unlösbares Problem.

Es liegt letztendlich alles in der Hand derer, die das ganze planen, beschließen und bestellen. Wenn da Murks betrieben wurde, dann kann man es nicht einfach auf das System Straßenbahn schieben. So nach dem Prinzip: schei*e geplant - schei*e gebaut, da hilft auch die beste Technik nicht, wenn es im Ansatz hakt.

Eigene Spuren - Eine Sache der richtigen Planung und Umsetzung dieser Pläne;
Bevorrechtigung an Kreuzungen oder allgemein im Straßenraum - dito;
technologisch top Material welches allen Widrigkeiten trotzt - kommt darauf an, was und wo man bestellt;
super Fahrer die jede Situation meistern - eine Frage des Personals und der Ausbildung;
Rücksicht aller anderen Verkehrsteilnehmer - das kann man wohl kaum Beeinflussen, Rücksichtslose und Idioten im Straßenverkehr gibt es überall, egal ob ein Straßenbahnsystem vorhanden ist oder auch nicht;
eben diese gesottenheit bei winterlichem Wetter - falls auf das Personal bezogen: eine Frage von Personal und Ausbildung; falls auf die anderen Verkehrsteilnehmer bezogen - wie schon gesagt, kaum Einflussmöglichkeiten; falls auf die Technik bezogen: siehe weiter oben
Die Diskussion hier driftet immer wieder ab in: Die Straßenbahn kann etwas, was der Bus nicht kann. Das geht nach meinem politischen Verständnis völlig am Thema vorbei.

Jeder Straßenbahnbefürworter hier geht - so meine Vermutung - davon aus, dass die Straßenbahn auf eigenen Spuren mit Ampelvorrangschaltung unterwegs ist. Und das ist der Knackpunkt, nicht ob Gummi- oder Stahlräder besser sind.

Die Bereitschaft in der Bevölkerung, die von den gewählten Politkern widergespiegelt wird, Straßenspuren für ÖPNV-Spuren zu opfern, muss vorhanden sein, vorher passiert nichts. Es muss ein Vorgehen entwickelt werden, wie ein Verkehrskollaps verhindert werden kann bevor die ÖPNV-Alternative zur Verfügung steht. Es muss mit dem Bund geklärt werden, wie bei Bundesstraßen vorgegangen wird, denn der Bund wird zu Recht darauf verweisen, dass diese das Rückgrat eines leistungsfähigen Straßennetzes bilden.

Wenn diese Bereitschaft vorhanden ist, dann spielt es erstmal keine Rolle, ob Doppelgelenkbusse oder Straßenbahnen darauf fahren. Nach dem von mir bereits weiter oben zitierten VDV-Positionspapier können Doppelgelenkbusse auf eigenen Spuren mit Ampelvorrangschaltung für die Fahrgäste eine Qualität annähernd einer Straßenbahn erreichen.

Sie haben aber Vorteile: Die komplette Startinvestition bei einer Straßenbahn wie Betriebshof und Mindeststrecke entfällt. Der Ausbau ist deutlich billiger, jeder fertiggestellte Kilometer kann sofort seinen Nutzen entfalten. Der Betrieb ist viel flexibler was Umfahren von Störungen angeht, an den Linienenden kann bei Bedarf verzweigt und verlängert werde.

Und ja, sie fahren auf Gummireifen. Aber beim Bremsen Strom erzeugen können Elektrobusse auch.

Beginnen kann man mit Gelenkbussen, bei steigender Nachfrage können Doppelgelenkbusse eingesetzt werden, und wenn das irgendwann nicht reicht oder sich die Investitionen lohnen um die Hälfte der Fahrer einzusparen, können Schienen verlegt werden. Die Option verbaut man sich ja nicht.

Fazit:

Der Fokus sollte auf eigene Spuren mit Ampelvorrangschaltung gelegt werden und nicht auf Schienen. Das ist die größte Hürde.
KHH
Re: Zum Bremsstrom ...
03.02.2021 22:37
Zitat
Neu Wulmstorf
Jeder Straßenbahnbefürworter hier geht - so meine Vermutung - davon aus, dass die Straßenbahn auf eigenen Spuren mit Ampelvorrangschaltung unterwegs ist. Und das ist der Knackpunkt, nicht ob Gummi- oder Stahlräder besser sind.

Natürlich ist das sowohl für Straßenbahn als auch für Bus von Vorteil, wenn nicht sinnlos Zeit an Ampeln gestanden werden muss. Dasselbe gilt auch für Fahrradrikschas oder von Eseln gezogene Wagen.

Zitat
Neu Wulmstorf
Die Bereitschaft in der Bevölkerung, die von den gewählten Politkern widergespiegelt wird, Straßenspuren für ÖPNV-Spuren zu opfern, muss vorhanden sein, vorher passiert nichts.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Bereitschaft von Politikern, zum Wohl der Mehrheit der Stadtbewohner Straßenspuren für ÖPNV-Spuren zu opfern, muss vorhanden sein. Und das gegen den lautstarken Widerstand einer Minderheit, die es für unter ihrer Würde ansieht, sich stadtgerecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen und es hervorragend versteht, Politiker bestimmter Parteien immer wieder vor ihren Karren zu spannen.

Leider sind Politiker heutzutage immer weniger bereit, ihre Aufgabe zu erfüllen, nämlich Lösungen zu schaffen, die der großen Mehrheit der Bevölkerung dienen, auch wenn diese vielleicht auf den ersten Blick nicht populär sind und wenigen - vielleicht auch nur zeitweise - nachteilig sind.

Wenn Politiker gut gehandelt haben, heißt es hinterher oft auch von Leuten, die vorher dagegen waren: "Mann, das funktioniert aber gut!"

Zitat
Neu Wulmstorf
...
Wenn diese Bereitschaft vorhanden ist, dann spielt es erstmal keine Rolle, ob Doppelgelenkbusse oder Straßenbahnen darauf fahren. Nach dem von mir bereits weiter oben zitierten VDV-Positionspapier können Doppelgelenkbusse auf eigenen Spuren mit Ampelvorrangschaltung für die Fahrgäste eine Qualität annähernd einer Straßenbahn erreichen.

Da hat wohl die Buslobby mal wieder zugeschlagen. Man hat es doch hier in Hamburg auf der Linie 5 gesehen. Die ach so tollen Doppelgelenkbusse sind wieder verschwunden. Das Beschleunigungsvermögen war vergleichbar mit einer Straßenbahn, bei der die Hälfte der Motoren ausgefallen ist, die Wagen schaukelten stärker als Straßenbahnen auf völlig abgefahrenen Gleisen.


Zitat
Neu Wulmstorf
Sie haben aber Vorteile: Die komplette Startinvestition bei einer Straßenbahn wie Betriebshof und Mindeststrecke entfällt. Der Ausbau ist deutlich billiger, jeder fertiggestellte Kilometer kann sofort seinen Nutzen entfalten.

Das gilt auch für Fahrradrikschas und von Eseln gezogene Wagen. Und irgendwo habe ich mal gelesen, dass Busse auch Betriebshöfe brauchen. Bei Straßenbahnen - zumindest in Zweirichtungsausführung kann auch jeder fertiggestellte Kilometer sofort seinen Nutzen entfalten, es braucht nur eine Weiche.

Zitat
Neu Wulmstorf
Der Betrieb ist viel flexibler was Umfahren von Störungen angeht, ...
Da hat der Bus tatsächlich mal einen Vorteil.

Zitat
Neu Wulmstorf
Und ja, sie fahren auf Gummireifen.
Daher kommt der viel schlechtere Fahrkomfort.

Zitat
Neu Wulmstorf
...
Beginnen kann man mit Gelenkbussen, bei steigender Nachfrage können Doppelgelenkbusse eingesetzt werden, und wenn das irgendwann nicht reicht oder sich die Investitionen lohnen um die Hälfte der Fahrer einzusparen, können Schienen verlegt werden. Die Option verbaut man sich ja nicht.

Fazit:

Der Fokus sollte auf eigene Spuren mit Ampelvorrangschaltung gelegt werden und nicht auf Schienen. Das ist die größte Hürde.

Theoretisch kann man das vielleicht machen. Wird aber extrem selten gemacht. Man muss die ganze Strecke nochmal längere Zeit sperren, nochmal investieren. Da heißt es dann: das rechnet sich nicht, das geht noch irgendwie. Und es wird weitergewurstelt.
NVB
Re: Zum Bremsstrom ...
03.02.2021 22:55
Zitat
Neu Wulmstorf
Die Diskussion hier driftet immer wieder ab in: Die Straßenbahn kann etwas, was der Bus nicht kann. Das geht nach meinem politischen Verständnis völlig am Thema vorbei. ...


Falsch! Hier wird immer wieder suggeriert, dass der Bus alles das kann, was eine Straßenbahn auch kann. Das ist absoluter Quatsch! Ein Bus ist gegenüber der Straßenbahn ein mehr oder weniger armseliges Würstchen, nicht mehr als eine Hilfskonstruktion, unter denen seit 65 Jahren mit dem Beginn der flächenweiten Abschaffung der Straßenbahn die Fahrgäste leiden.


Es gibt keinen einzigen Bereich, wo der Bus der Straßenbahn nicht unterlegen ist. Und Neu Wulmstorf, was Deine Träumerei bis hin zum Doppelgelenkbus angeht: Hatten wir doch in Hamburg schon. Und die gesamte Busbeschleunigung, was hat sie denn gebracht? Wie das eben so ist, wenn das Dilettantentum fröhliche Urstände feiert, nix! Nach Deiner Denkweise müsste jetzt auf der Grindelallee aber schleunigst die Schienen verlegt werden, denn das, was man bisher alles pro Bus getan hat, hat den Fahrgästen Null gebracht. Deine Argumente pro Bus sind alle von vorgestern, weil längst überholt.

Die Straßenbahn hat den Riesenvorteil, dass sie Fakten schafft. Überaus positive für die Fahrgäste und mit großem Abstand das Beste, was man für die geschundene Umwelt tun kann. Das krampfhafte Festhalten am Bus ist in meinen Augen der untaugliche Versuch, die beste Lösung auf sehr plumpe Weise zu verhindern. Und der Versuch des Verbratens von vermutlich weit über zehntausend Millionen Euro für die U5 ist nach meiner Meinung die einfachste Methode, weil dann kein Geld mehr für die vergleichsweise preiswerte Straßenbahn da ist.


Und Neu Wulmstorf, was Du auch sonst alles für Argumente gegen die Straßenbahn und für den Bus anbringst, ein Bus kann niemals auch nur annähernd die Qualität einer Straßenbahn erreichen und Deine Sprüche zu Betriebshof und Mindeststrecke kannst Du Dir schenken, weil diese noch nie das Problem einer Straßenbahn waren. Und lenke nicht immer von den richtig großen Problemen des Busses ab: Busse sind im Gegensatz zur Straßenbahn untermotorisierte Verkehrshindernisse und für die Überwindung des Rollwiderstandes brauchen Busse zehn Mal soviel Energie wie eine Straßenbahn. Das bisschen Strom, was auch ein superteurer E-Bus beim Bremsen erzeugt, macht den Kohl schon lange nicht mehr fett.

Es sind in Hamburg nicht die Fahrgäste, die keine Straßenbahn wollen. Und die Straßenbahn verbindet wie kein anderes Verkehrsmittel Schnelligkeit, Bequemlichkeit und Umweltfreundlichkeit in einer unübertroffenen und unerreichten Wirtschaftlichkeit und dies, Neu Wulmstorf bekommst Du nicht widerlegt. Mit welcher unglaublichen Ignoranz soll hier in Hamburg eine unvorstellbare große Summe für eine im Nutzen äußerst zweifelhafte Tief-U-Bahn gebaut werden?

Wenn man 10 Milliarden Euro für ein Straßenbahnnetz zur Verfügung hätte, dann kann man sich das, was J. von Hakenfelde schon so treffend formuliert hat, von den Profis dieser Welt schlüsselfertig zum Festpreis bauen lassen. Positive Beispiele gibt es genug. Und bei einem wirklich gut durchdachten Straßenbahnnetz spielt es keine Rolle, ob mal eine Straße gesperrt ist, denn gute Netze werden werden in den wichtigen zentralen Bereichen redundant gebaut, so dass auch eine Straßenbahn Umleitungen fahren kann.

Hamburgs großes Straßenbahnnetz war einmal berühmt dafür und damit ist auch Dein letzter angepriesener Busvorteil futsch ...
NVB
Re: Zum Bremsstrom ...
03.02.2021 23:32
Zitat
KHH
... Leider sind Politiker heutzutage immer weniger bereit, ihre Aufgabe zu erfüllen, nämlich Lösungen zu schaffen, die der großen Mehrheit der Bevölkerung dienen, auch wenn diese vielleicht auf den ersten Blick nicht populär sind und wenigen - vielleicht auch nur zeitweise - nachteilig sind. ...


Du bringst es auf den Punkt: Schaden vom Volk abwenden, das war wohl nichts.

Dazu die Arroganz der Macht. Erzählt doch heute der Witschaftssenator, dass man schon vor einem halben Jahr beschlossen habe, die Köhlbrandbrücke durch einen Tunnel zu ersetzen. Über vier Mal so teuer und das Ganze völlig an der Bürgerschaft vorbei und damit undemokratisch. ... Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass Neu Wulmstorf im Dienste der politischen Kaste stehen könnte. Die Penetranz, mit der er seine (falschen) Argumente ständig wiederholt, ist schon echt auffällig.
Re: Zum Bremsstrom ...
04.02.2021 09:37
Bitte nicht mit irgendwelchen Verschwörungstheorien anfangen - das führt in die falsche Richtung, und ist niemals zielführend. Auf diese Art über die Motivation anderer Leute zu spekulieren, ist unnötig und nicht hilfreich
NVB
Re: Zum Bremsstrom ...
04.02.2021 10:13
Zitat
Mathias
Bitte nicht mit irgendwelchen Verschwörungstheorien anfangen - das führt in die falsche Richtung, und ist niemals zielführend. Auf diese Art über die Motivation anderer Leute zu spekulieren, ist unnötig und nicht hilfreich


Ja, hast Recht!

Sorry, doch diese ewigen Wiederholungen dieser angeblichen und vielfach widerlegten Busvorteile haben mich schlicht genervt.
Re: Zum Bremsstrom ...
04.02.2021 12:33
Zitat
NVB
Zitat
Mathias
Bitte nicht mit irgendwelchen Verschwörungstheorien anfangen - das führt in die falsche Richtung, und ist niemals zielführend. Auf diese Art über die Motivation anderer Leute zu spekulieren, ist unnötig und nicht hilfreich


Ja, hast Recht!

Sorry, doch diese ewigen Wiederholungen dieser angeblichen und vielfach widerlegten Busvorteile haben mich schlicht genervt.

Ehrlich, ich glaube sowieso nicht, dass dieser Unterschied zwischen Bahn und Bus wirklich eine Rolle spielt, zumindest keine so große Rolle, wie es auf Grund der technischen Rahmenbedingungen sein müsste. Letztendlich müsste man auch für ein Hochleistungsbussystem den MIV einschränken, auch ein Hochleistungsbussystem braucht Vorrangschaltungen und eigene Fahrtrassen. Ich bezweifle, dass jene gesellschaftlichen Gruppen, die Straßenbahnen ablehnen, eine Zurückdrängung des MIV akzeptieren werden wenn man dann eine Busspur einrichten möchte. Der günstige ÖPNV-Ausbau scheitert hier also nicht an der Wahl des richtigen Verkehrssystems, sondern daran, dass man dem ÖPNV grundsätzlich nicht den benötigten Platz zugestehen möchte.

So lange das noch so ist, wird es nichts mit der Verkehrswende und auch nichts mit einer Straßenbahn für Hamburg oder mit dem modernsten Bussystem Europas.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Siehe Niederlande mit ihre Zuidtangent. So kann auch Busverkehr sein.

[en.m.wikipedia.org]

Eigene Spur, Vorrangsschaltung und hohe Reisegeschwindigkeit.

Mfg

Sascha Behn
NVB
Re: Zum Bremsstrom ...
04.02.2021 13:45
Zitat
Nemo
... Letztendlich müsste man auch für ein Hochleistungsbussystem den MIV einschränken, auch ein Hochleistungsbussystem braucht Vorrangschaltungen und eigene Fahrtrassen. Ich bezweifle, dass jene gesellschaftlichen Gruppen, die Straßenbahnen ablehnen, eine Zurückdrängung des MIV akzeptieren werden wenn man dann eine Busspur einrichten möchte. Der günstige ÖPNV-Ausbau scheitert hier also nicht an der Wahl des richtigen Verkehrssystems, sondern daran, dass man dem ÖPNV grundsätzlich nicht den benötigten Platz zugestehen möchte. So lange das noch so ist, wird es nichts mit der Verkehrswende und auch nichts mit einer Straßenbahn für Hamburg oder mit dem modernsten Bussystem Europas.


Perfekt formuliert!

Und die U5 ist die viel zu teure und als Busersatz völlig nutzlose Beruhigungspille ...
Re: Zum Bremsstrom ...
04.02.2021 18:39
Zitat
NVB

Perfekt formuliert!

Und die U5 ist die viel zu teure und als Busersatz völlig nutzlose Beruhigungspille ...

Was genau ist hier deine Aussage? Das die Straßenbahn die Arenen und Bramfeld besser mit der Innenstadt verbinden kann als die U-Bahn?

Sorry, aber die “Diskussion” dreht sich doch hier mittlerweile im Kreis und ist zu einem reinen Geplänkel zwischen Straßenbahn-Fanboys und Gegnern geworden. Jedes Verkehrsmittel (U-Bahn, Straßenbahn, Bus usw.) hat seine Vor- und Nachteile und in der Kombination wird ein Schuh daraus. Ich bin selber auch ein Befürworter der Straßenbahn - aber dort wie diese Sinn macht; und dies ist sicher nicht der Fall für die Anbindung der mit der U5 geplanten Stadteile (insbesondere weil viel zu lange Fahrzeiten)
Zitat
Nemo

Ehrlich, ich glaube sowieso nicht, dass dieser Unterschied zwischen Bahn und Bus wirklich eine Rolle spielt, zumindest keine so große Rolle, wie es auf Grund der technischen Rahmenbedingungen sein müsste. Letztendlich müsste man auch für ein Hochleistungsbussystem den MIV einschränken, auch ein Hochleistungsbussystem braucht Vorrangschaltungen und eigene Fahrtrassen. Ich bezweifle, dass jene gesellschaftlichen Gruppen, die Straßenbahnen ablehnen, eine Zurückdrängung des MIV akzeptieren werden wenn man dann eine Busspur einrichten möchte. Der günstige ÖPNV-Ausbau scheitert hier also nicht an der Wahl des richtigen Verkehrssystems, sondern daran, dass man dem ÖPNV grundsätzlich nicht den benötigten Platz zugestehen möchte.

So lange das noch so ist, wird es nichts mit der Verkehrswende und auch nichts mit einer Straßenbahn für Hamburg oder mit dem modernsten Bussystem Europas.

Das ist exakt das, was ich oben meinte mit "Der Fokus sollte auf eigene Spuren mit Ampelvorrangschaltung gelegt werden und nicht auf Schienen. Das ist die größte Hürde."

Zitat
KHH
... Leider sind Politiker heutzutage immer weniger bereit, ihre Aufgabe zu erfüllen, nämlich Lösungen zu schaffen, die der großen Mehrheit der Bevölkerung dienen, auch wenn diese vielleicht auf den ersten Blick nicht populär sind und wenigen - vielleicht auch nur zeitweise - nachteilig sind. ...

Politiker sollen den Leuten nicht nach dem Mund reden, sondern Lösungen finden und umsetzen, d'accord. Aber am Ende müssen diese Lösungen mehrheitsfähig sein, das ist in einer Demokratie nun mal so. Wenn das nicht gelingt: Siehe Wiesbaden, eine große Mehrheit hat Ende des letzten Jahres dort in einem Bürgerentscheid eine Straßenbahn abgelehnt.

Also nix mit "Schaden vom Volk abwenden, das war wohl nichts." und "Dazu die Arroganz der Macht.". Politiker sind hier keine Diktatoren (und das ist gut so), und was Schaden für das Volk ist, entscheidet im Bürgerentscheid das Volk selbst. Daher ist es so wichtig, die Bevölkerung zu überzeugen, denn ohne die Bereitschaft der Bevölkerung, MIV-Spuren zu Gunsten von ÖPNV-Spuren zu opfern, wird das nichts.

Der Weg mit den Busspuren ist eine Variante dies zu tun. Man kann anfangen und den Leuten zusagen, dass beim Zusammenbruch des MIV die neuen Busspuren dem den MIV wieder zurückgegeben werden.
Zitat
NVB
Zitat
Mathias
Bitte nicht mit irgendwelchen Verschwörungstheorien anfangen - das führt in die falsche Richtung, und ist niemals zielführend. Auf diese Art über die Motivation anderer Leute zu spekulieren, ist unnötig und nicht hilfreich


Ja, hast Recht!

Sorry, doch diese ewigen Wiederholungen dieser angeblichen und vielfach widerlegten Busvorteile haben mich schlicht genervt.

Gut dass Du die üble Nachrede zurücknimmst.

Meine wenigen Behauptungen zur Leistungsfähigkeit eines Bussystems (und ich habe nicht Überlegenheit gegenüber einer Straßenbahn geschrieben), habe ich mit einer Quelle belegt. Wo ist Deine Quelle, dass das nicht stimmt?
NVB
Re: Zum Bremsstrom ...
04.02.2021 21:55
Zitat
Moskauer
... Was genau ist hier deine Aussage? Dass die Straßenbahn die Arenen und Bramfeld besser mit der Innenstadt verbinden kann als die U-Bahn? ...


Genau dieses!

Die U-Bahn mag rein theoretisch ein wenig schneller sein als eine Straßenbahn. Doch beispielsweise Bramfeld erstreckt sich 2,6 km in Nord-Süd-Richtung und etwa 1 km in Ost-West-Richtung. Von der einen U-Bahn-Haltestelle am Bramfelder Dorfplatz sind das ordentliche Fußwege und mit dem Bus kann man schon heute nach Wandsbek-Gartenstadt in nur 9 Minuten fahren und ist von dort mit der U3 in 16 Minuten und mit der U1 in 15 Minuten am Hauptbahnhof. Von der Sengelmannstraße sind es übrigens 18 Minuten und die U5 wäre auch nicht schneller. Dass eine Straßenbahn das Bramfelder Gebiet mit mehreren Stationen wesentlich besser und damit im Sinne der einzig interessierenden Haus-zu Haus-Fahrzeit auch schneller erschließen kann, sollte klar sein.

Der alte Rharbarber-Express, also die Linie 9 brauchte ohne jede Ampelvorrangschaltungen 28 Minuten von der Endstation in Bramfeld, Berner Chaussee bis zum Hauptbahnhof. Von Krügers Redder, also etwa in Höhe des Bramfelder Dorfplatzes waren es drei Minuten weniger. Also kann man ohne Übertreibung behaupten, dass eine moderne Niederflurstraßenbahn mit schnelleren Ein- und Ausstiegen, vielen Türen und großen Auffangräumen dahinter mindestens genauso schnell wie eine U-Bahn wäre, vorausgesetzt, man sorgt für eine hindernisfreie Fahrt.

Und wer jetzt behauptet, dass eine schnelle Tram im 10-Minuten-Takt mit ihren automatischen "Grün"-Anforderungen den ach so heiligen Autoverkehr nennenswert behindert, sorry, der weiß nicht, wovon er redet.
NVB
Re: Zum Bremsstrom ...
04.02.2021 22:02
Zitat
Neu Wulmstorf
Gut, dass Du die üble Nachrede zurücknimmst.


Das war keine üble Nachrede, sondern eine Vermutung. Zu einer Vermutung gehört, dass sie möglicherweise nicht richtig ist ...


Zitat
Neu Wulmstorf
Meine wenigen Behauptungen zur Leistungsfähigkeit eines Bussystems (und ich habe nicht Überlegenheit gegenüber einer Straßenbahn geschrieben), habe ich mit einer Quelle belegt. Wo ist Deine Quelle, dass das nicht stimmt?


Zum Beispiel hier auf Seite 1 im 6. Beitrag. Die für sich sprechenden Fakten sollten auch für Nichttechniker verständlich und einleuchtend sein ...
Ich sehe in Hamburg folgende große Schwächen, die Autofahrer von der Nutzung des HVV abhalten:

1. Es gibt große Wohngebiete ohne eine schnelle ÖPNV-Anbindung.

Beispiele: Steilshoop, Osdorf, Horner Geest, Kirchdorf.

2. Schnelle Querverbindungen sind fast nicht vorhanden, was auf diesen Relationen zu extrem langen Fahrzeiten im Vergleich zum MIV führt.

Beispiele: Von Glinde nach Rahlstedt, von Neugraben nach Bahrenfeld, von Volksdorf nach Norderstedt.

3. Unzuverlässigkeit

Das gilt insbesondere für die S- und Regionalbahnen. Betroffen sind vor allem diejenigen, die pünktlich zu einem Termin ihr Ziel erreichen müssen, etwa Schichtarbeiter.

4. Hoher Fahrpreis auf kurzen Strecken

Beispiele: Von Berliner Tor zur Sternschanze, von Veddel zum Überseequartier.

Es gibt sicherlich noch ein paar mehr Probleme, die Autofahrer von der Nutzung des HVV abhalten.

Problem 1 wird durch Schnellbahnbau gelöst. Teuer und falsch finden einige, aber die Weichen sind gestellt.

Problem 2 kann zunächst durch die Einführung von Express-Bussen gelöst werden. Bis die einzige bisher eingerichtete schnelle Querverbindung X30 an die Grenzen stößt, dauert noch.

Problem 3 bekommt man vermutlich nur bei Aufkauf der S-Bahn und Überführung in einen städtischen Betrieb und Tausch des Managements gelöst.

Problem 4 kann mit einem dauerhaft höherem Defizit gelöst werden.

Für welches dieser Probleme benötigt man eine Straßenbahn? Oder weiter: Welches Problem will man denn mit einer Straßenbahn überhaupt lösen?
NVB
Re: Zum Bremsstrom ...
04.02.2021 22:09
Zitat
Neu Wulmstorf
... Oder weiter: Welches Problem will man denn mit einer Straßenbahn überhaupt lösen?


Alle!

Und gleich die Gegenfrage: Welche Gebiete hätten denn einen Vorteil von der U5? Damit meine ich den so wichtigen Primärvorteil, also ohne Einschaltung eines weiteren Verkehrsmittels für attraktive Haus-zu-Haus-Fahrzeiten.
Es erübrigt sich jede fachliche Diskussion, wenn die absoluten Grundlagen der Verkehrsplanung von den immer gleichen Diskutanten ignoriert werden.
Alle, ausnahmslos alle Verkehrssysteme haben spezifische Vor- und Nachteile. Verkehrsplanung, 1. Semester. Wer behauptet, ein Verkehrssystem würde "alle" Probleme lösen, wird niemanden überzeugen, da sich die Angesprochenen zurecht für dumm verkauft vorkommen.

Und auch mal wieder eine Falschbehauptung zur Fahrzeit: von der Sengelmannstraße zum Hauptbahnhof geht es mit der U1 heute über die "Altstadt-Runde" Messberg/Steinstraße. Die U5 wird ca. 12 bis 13 Minuten brauchen. Nicht 18. Aber erstmal raushauen, weil ja schließlich nichts Raum und Zeit so sehr krümmt, wie die Straßenbahn.
Ach ja, und das heißt etwa, dass nur studierte Verkehrsplaner hier mitreden dürfen und der Straßenbahnpöbel sich heraushalten soll? Das ist doch kein verdammtes Fachforum, ein MIV-, Bus- und U-Bahnfanclub (wobei ich mir dessen in Hamburg und einigen anderen Regionen gar nicht so sicher wäre) oder sonstwas!

Nebenbei gemerkt, ich weiß es durchaus zu verstehen, dass jedes Verkehrsmittel seinen Platz hat und das U5-Thema vielleicht etwas komplexer ist, doch wenn man sieht, wie zum hundertsten Mal immer die gleichen (teils Pseudo-)Argumente kommen, Hauptsache gegen die ach so böse und verhasste Straßenbahn sein und sie wider der Faktenlage als das allen anderen Verkehrsmitteln unterlegene darzustellen, dann platzt einen ganz schnell der Kragen und es kommt sowas raus wie hier.

PS.: ich betrachte die Tram auch nicht als Allheilmittel, doch sie hat ihre Vorteile, mehr als es dem einen oder anderen bewusst wäre, welche hier regelmäßig wegdiskutiert werden.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.02.2021 23:55 von J. aus Hakenfelde.
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