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MetroTram Hamburg
geschrieben von NVB 
Re: MetroTram Hamburg
12.02.2021 00:28
"Pfusch am Bau schließt die Üstra laut der Zeitung aus." RND vom 10.2.21
[www.rnd.de]
Die Üstra hatte ferner darauf hingewiesen, dass sowohl 30 Jahre alte und mehrfach durch harte Winter erprobte Fußgängerüberweg-Konstruktionen vom Eis angehoben wurden als auch ganz neue Konstruktionen. Die auf mein Foto weiter oben, an der Haltestelle Goetheplatz, ist rund 2 Jahre alt.
Meine Erklärungsversuch: Es war in den Tagen vor dem harten Wintereinbruch recht warm und es hatte viel geregnet. Dass Regenwasser war deshalb noch nicht genügend abgeflossen und versickert, als der strenge Frost kam.
Re: MetroTram Hamburg
12.02.2021 00:33
Und in anderen Städten war das Wetter komplett anders?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Re: MetroTram Hamburg
12.02.2021 01:21
Zitat
B-V 3313
Woran das liegt, ist den Leuten dabei herzlich egal, die Bahnen stehen still.
Mit "pathologisch" sollte man vorsichtig sein. Wenn Pfusch am Bau die Ursache ist, kann das nicht zu Lasten des Verkehrsmittels Straßenbahn gehen. Pfusch am Bau kann ebenso Busse, U-Bahnen oder Flugzeuge am Betrieb hindern - jenseits von Schnee und Eis und aus vielerlei Gründen. Auch dann wäre es "den Leuten" aus ihrer Interessenlage her gesehen ebenso egal, warum das Verkehrmittel nicht verfügbar ist.

Insofern kann man NVB nur zustimmen - das liegt nicht an Verkehrsmittel Straßenbahn. Und Jubelarien der Straßenbahngegner sind völlig unangebracht und peinlich, weil damit ihre Ahnungslosigkeit zu Tage tritt.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Zitat
B-V 3313
Und in anderen Städten war das Wetter komplett anders?
Ne, da fuhren tagelang keine Busse.
Zitat
histor
...Wenn Pfusch am Bau die Ursache ist, kann das nicht zu Lasten des Verkehrsmittels Straßenbahn gehen...
Der Bus ist dann aber flexibler und kann einzelne Halte auslassen.
Re: MetroTram Hamburg
12.02.2021 09:41
Warum sollte es auch Pfusch am Bau sein, wenn neue wie alte Übergänge gleicher Bauart davon betroffen sind.
Das sich das System bislang bewährt hat, zeigen doch die über 30 Jahre alten Übergänge in Hannover.
Es ist halt ein besonderes Wetterereignis und für alle Beteiligten ärgerlich und es gibt "bauphysikalisch" überall Grenzen.
Bei großer Hitze hatten wir es doch auf Autobahnen und betonierten Busspuren, dass der Beton aufgebrochen ist, soll auch nicht überall Pfusch gewesen sein.
Zitat
NVB
Pfusch am Bau macht offensichtlich auch an Straßenbahn-Übergängen nicht Halt ... Ist aber hoffentlich klar, dass es kein Problem oder Mangel der Straßenbahn ist.

Ich denke, da sind wir uns einig, dass ein Baumangel nicht für oder gegen ein Verkehrssystem spricht, egal ob Pfusch oder welche Ursache auch immer.

Aber es wird eben auch klar, dass der Bus durchaus in einigen (natürlich nicht allen) Punkten den schienengebundenen Verkehrsmitteln überlegen ist: Er kann bei Streckenstörungen, egal ob geplante Baustelle, Wasserrohrbruch, Frostschaden, Feuerwehreinsatz, was auch immer, einfach um die Störung herum fahren.

Ich bin zwar Verkehrspolitiker, mit der Einführung einer Straßenbahn in meiner Kommune muss ich mich allerdings nicht ernsthaft befassen. Wenn ich es aber müsste, bräuchte ich gute Argumente, warum ich ein Straßenverkehrsmittel an Schienen fesseln (oder binden) müsste. Und das einzige Argument was ich hier höre ist die höhere Leistungsfähigkeit. Bis 60.000 Fahrgäste pro Tag kann nach obiger Quelle noch mit Doppelgelenkbussen auf eigener Spur abgewickelt werden. Erst darüber machen die erhöhten Investitionen und die Inkaufnahme der Schienengebundenheit Sinn.

Aber ich wiederhole mich.

@NVB: Können wir uns darauf einigen, dass wir uns nicht einig sind und dass es keine Rolle spielt, ob wir uns einig sind?
Re: MetroTram Hamburg
12.02.2021 20:54
Zitat
Neu Wulmstorf
Ich bin zwar Verkehrspolitiker, mit der Einführung einer Straßenbahn in meiner Kommune muss ich mich allerdings nicht ernsthaft befassen. Wenn ich es aber müsste, bräuchte ich gute Argumente, warum ich ein Straßenverkehrsmittel an Schienen fesseln (oder binden) müsste. Und das einzige Argument was ich hier höre ist die höhere Leistungsfähigkeit. Bis 60.000 Fahrgäste pro Tag kann nach obiger Quelle noch mit Doppelgelenkbussen auf eigener Spur abgewickelt werden. Erst darüber machen die erhöhten Investitionen und die Inkaufnahme der Schienengebundenheit Sinn.

Dann kannst du aber nicht rechnen. Wie viele Fahrer/Fahrzeuge und Platz brauchen deine Doppelgelenkbusse und wie schneidet dazu im Vergleich die Straßenbahn ab? Die weltweite Renaissance dieses Verkehrsmittel sollte die Augen öffnen, oder lebt man in Hamburg etwa in der Verkehrspolitik nach dem Motto "Ein Geisterfahrer? Hunderte!"?

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NVB
Re: MetroTram Hamburg
12.02.2021 23:17
Zitat
Neu Wulmstorf
... Aber es wird eben auch klar, dass der Bus durchaus in einigen (natürlich nicht allen) Punkten den schienengebundenen Verkehrsmitteln überlegen ist: Er kann bei Streckenstörungen, egal ob geplante Baustelle, Wasserrohrbruch, Frostschaden, Feuerwehreinsatz, was auch immer, einfach um die Störung herum fahren. ...


Es sind Sonderfälle für oft nur wenige Tage im Jahr, die Du hier ansprichst. Den großen Rest des Jahres habe ich mit dem Bus das wesentlich unkonfortablere Verkehrsmittel mit der wesentlich höheren Umweltbelastung und dem wesentlich höheren Energieverbrauch. Außerdem blendet Du aus, dass ein Bus die Straße 100.000 Mal stärker schädigt als ein Auto. Der Bus ist in solchen Notfällen eine willkommene Reserve, mehr nicht. Du versuchst aber immer wieder, diese Tatsachen zu verdrehen.



Zitat
Neu Wulmstorf
... Ich bin zwar Verkehrspolitiker, mit der Einführung einer Straßenbahn in meiner Kommune muss ich mich allerdings nicht ernsthaft befassen. Wenn ich es aber müsste, bräuchte ich gute Argumente, warum ich ein Straßenverkehrsmittel an Schienen fesseln (oder binden) müsste. Und das einzige Argument, was ich hier höre ist, die höhere Leistungsfähigkeit. Bis 60.000 Fahrgäste pro Tag kann nach obiger Quelle noch mit Doppelgelenkbussen auf eigener Spur abgewickelt werden. Erst darüber machen die erhöhten Investitionen und die Inkaufnahme der Schienengebundenheit Sinn. Aber ich wiederhole mich. ...


Wenn Du als einziges Argument die höhere Leistungsfähigkeit gehört hast, dann bist Du ein hoffnungsloser Fall. Erst wenn Du Deine rosarote Busbrille absetzt und wirklich bereit bist, Dich ernsthaft mit der Thematik zu beschäftigen, dann können wir uns weiter unterhalten. Denn wenn Du Dich nur ansatzweise mit Doppelgelenkbussen beschäftigt hättest, dann wüsstest Du, dass diese "Nuckelpinnen" in Hamburg grandios gescheitert sind, weil sie lahm waren und ein Drittel ihrer Zeit in der Werkstadt gestanden haben. Ein Dieselmotor hat die denkbar schlechteste Kennlinie für den ÖPNV und der Elektromotor die dafür ideale. Solche Dinge solltest Du einfach wissen, um hier sachlich zum Thema beitragen zu können. Mit Deinem ständigen Gesundbeten und Hochhalten der angeblichen Busvorteile zeigst Du nur immer wieder, dass Du keine Ahnung von der Materie hast.



Zitat
Neu Wulmstorf
... @NVB: Können wir uns darauf einigen, dass wir uns nicht einig sind und dass es keine Rolle spielt, ob wir uns einig sind?


Wir sind uns nicht einig, weil Du nicht bereit bist, die simpelsten Grundlagen der verschiedenen Verkehrsmittel an Dich heranzulassen, geschweige Dir diesbezüglich ein ordentliches Grundwissen anzulesen. Und selbstverständlich spielt es eine große Rolle, dass wir uns nicht einig sind, denn unsere Unterschiede sind Meinungsverschiedenheiten, die sich ausräumen ließen, wenn Du endlich bereit wärst, Dich mit der Materie verantwortungsvoll zu beschäftigen. Dazu gehört beispielsweise, dass Schienenverkehrsmittel 63 Mal sicherer als Straßenverkehrsmittel sind. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Schienenverkehrsmittel witterungsunabhängig durch die Gleise mechanisch geführt werden – also genau das, was Du ständig bemängelst – und Autos bei nicht angepasster Fahrweise ins Rutschen kommen können.
Re: MetroTram Hamburg
13.02.2021 10:03
Zitat

Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Schienenverkehrsmittel witterungsunabhängig durch die Gleise mechanisch geführt werden – also genau das, was Du ständig bemängelst – und Autos bei nicht angepasster Fahrweise ins Rutschen kommen können.

Hmm, Rillenschienen, viel Schnee und unangepasste Fahrweise ist auch bei theoretisch vorhandener Spurführung nicht gut..


[www.google.com]

Alternativ nach Leipzig oder Erfurt googeln..
NVB
Re: MetroTram Hamburg
13.02.2021 11:25
Zitat
janf
... Hmm, Rillenschienen, viel Schnee und unangepasste Fahrweise ist auch bei theoretisch vorhandener Spurführung nicht gut. ...


Da steht aber auch: "In der Delitzscher Straße schlitterte ein Lkw quer und blockierte daraufhin mehrere Fahrbahnen. ... Auch im Busverkehr kann es aktuell zu Einschränkungen und Verspätungen kommen." Einen Vorteil des Straßenverkehrs kann ich nicht erkennen.

In den übrigen Tagen des Jahres den Vorteil der Straßenbahn aber schon. Und wenn die entgleiste Straßenbahn mit Fahrgästen "beschwert" gewesen wäre, hätte sie vermutlich auch keine Probleme gehabt. Die Einzelradfahrgestelle unter dem MGT6 gelten zumindest als anfällig. Doch da frage ich dann schon, welcher Bus der Baujahre 1988 bis Anfang/Mitte der 90er Jahre überhaupt noch fährt?
Zitat
NVB
Zitat
Neu Wulmstorf
... Aber es wird eben auch klar, dass der Bus durchaus in einigen (natürlich nicht allen) Punkten den schienengebundenen Verkehrsmitteln überlegen ist: Er kann bei Streckenstörungen, egal ob geplante Baustelle, Wasserrohrbruch, Frostschaden, Feuerwehreinsatz, was auch immer, einfach um die Störung herum fahren. ...


Es sind Sonderfälle für oft nur wenige Tage im Jahr, die Du hier ansprichst. Den großen Rest des Jahres habe ich mit dem Bus das wesentlich unkonfortablere Verkehrsmittel mit der wesentlich höheren Umweltbelastung und dem wesentlich höheren Energieverbrauch. Außerdem blendet Du aus, dass ein Bus die Straße 100.000 Mal stärker schädigt als ein Auto. Der Bus ist in solchen Notfällen eine willkommene Reserve, mehr nicht. Du versuchst aber immer wieder, diese Tatsachen zu verdrehen.



Zitat
Neu Wulmstorf
... Ich bin zwar Verkehrspolitiker, mit der Einführung einer Straßenbahn in meiner Kommune muss ich mich allerdings nicht ernsthaft befassen. Wenn ich es aber müsste, bräuchte ich gute Argumente, warum ich ein Straßenverkehrsmittel an Schienen fesseln (oder binden) müsste. Und das einzige Argument, was ich hier höre ist, die höhere Leistungsfähigkeit. Bis 60.000 Fahrgäste pro Tag kann nach obiger Quelle noch mit Doppelgelenkbussen auf eigener Spur abgewickelt werden. Erst darüber machen die erhöhten Investitionen und die Inkaufnahme der Schienengebundenheit Sinn. Aber ich wiederhole mich. ...


Wenn Du als einziges Argument die höhere Leistungsfähigkeit gehört hast, dann bist Du ein hoffnungsloser Fall. Erst wenn Du Deine rosarote Busbrille absetzt und wirklich bereit bist, Dich ernsthaft mit der Thematik zu beschäftigen, dann können wir uns weiter unterhalten. Denn wenn Du Dich nur ansatzweise mit Doppelgelenkbussen beschäftigt hättest, dann wüsstest Du, dass diese "Nuckelpinnen" in Hamburg grandios gescheitert sind, weil sie lahm waren und ein Drittel ihrer Zeit in der Werkstadt gestanden haben. Ein Dieselmotor hat die denkbar schlechteste Kennlinie für den ÖPNV und der Elektromotor die dafür ideale. Solche Dinge solltest Du einfach wissen, um hier sachlich zum Thema beitragen zu können. Mit Deinem ständigen Gesundbeten und Hochhalten der angeblichen Busvorteile zeigst Du nur immer wieder, dass Du keine Ahnung von der Materie hast.



Zitat
Neu Wulmstorf
... @NVB: Können wir uns darauf einigen, dass wir uns nicht einig sind und dass es keine Rolle spielt, ob wir uns einig sind?


Wir sind uns nicht einig, weil Du nicht bereit bist, die simpelsten Grundlagen der verschiedenen Verkehrsmittel an Dich heranzulassen, geschweige Dir diesbezüglich ein ordentliches Grundwissen anzulesen. Und selbstverständlich spielt es eine große Rolle, dass wir uns nicht einig sind, denn unsere Unterschiede sind Meinungsverschiedenheiten, die sich ausräumen ließen, wenn Du endlich bereit wärst, Dich mit der Materie verantwortungsvoll zu beschäftigen. Dazu gehört beispielsweise, dass Schienenverkehrsmittel 63 Mal sicherer als Straßenverkehrsmittel sind. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Schienenverkehrsmittel witterungsunabhängig durch die Gleise mechanisch geführt werden – also genau das, was Du ständig bemängelst – und Autos bei nicht angepasster Fahrweise ins Rutschen kommen können.

Ich schrieb doch, dass der Bus nicht in allen Punkten einer Straßenbahn überlegen ist. Aber bei der Flexibilität schon. Du bewertest diesen Punkt als nicht so wichtig, ich bewerte ihn gar nicht.

Dass die Hochbahn vor 10 Jahren den Einsatz von Doppelgelenkbussen wegen der vielen technischen Probleme abgebrochen hat heißt doch nicht, dass es heute nicht mittlerweile bessere Lösungen gibt. Ich habe im Sommer in Utrecht Doppelgelenkbusse im Regeleinsatz gesehen, also ist das machbar.

Wie auch immer: Die Linie 5 wird mit Sologelenkbussen gefahren bei 60.000 Fahrgästen pro Tag (wenn denn die Quellen im Internet wie https://linie5.com/metrobus-linie-5-in-hamburg/ stimmen). Ein eindrucksvolles Beispiel der Leistungsfähigkeit von Bussen auf eigenen Spuren mit Ampelbeeinflussung.

Du fängst an, unseriös zu argumentieren, wenn Du Dieselbusse mit elektrischen Straßenbahnen vergleichst. Ich gehe davon aus, dass auch Du mitbekommen hast, dass es mittlerweile elektrische Busse gibt.
Zitat
NVB
... Dazu gehört beispielsweise, dass Schienenverkehrsmittel 63 Mal sicherer als Straßenverkehrsmittel sind. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Schienenverkehrsmittel witterungsunabhängig durch die Gleise mechanisch geführt werden – also genau das, was Du ständig bemängelst – und Autos bei nicht angepasster Fahrweise ins Rutschen kommen können.

Dieser Punkt ließ mir keine Ruhe und ich habe recherchiert. Es ist leicht, Internetartikel über die Sicherheit von Eisenbahnen, Bussen und Pkw zu finden, über die Sicherheit von Straßenbahnen habe ich sehr wenig gefunden. Von daher interessiert mich Deine Quelle, wo Du die Zahl 63 her hast.

Ich habe folgenden Artikel gefunden: https://www.gdv.de/de/medien/aktuell/unfallrisiko-strassenbahn-12002

Es geht dort nicht um die Sicherheit der Fahrgäste alleine, sondern auch um die Nicht-Fahrgäste, also quasi der volkswirtschaftliche Blick.

Da sind zumindest Hinweise enthalten, dass die Straßenbahn sogar gefährlicher ist als ein Bus.

Zitat:

"Erstmals für Deutschland wurden Straßenbahnunfälle so umfassend untersucht. ...

Etwa drei Viertel der getöteten Verkehrsteilnehmer bei Unfällen mit Straßenbahnen sind Fußgänger, rund 16 Prozent Radfahrer. Fußgänger stellen mit 37 Prozent auch den weitaus größten Anteil der Schwerverletzten dar, gefolgt von Insassen in Pkw (28 Prozent) sowie Radfahrern (15 Prozent).

Bei den wenigsten Unfällen (16 Prozent) ist die Straßenbahn Hauptverursacher, die meisten werden durch Pkw verursacht (45 Prozent), überwiegend an Kreuzungen oder Einmündungen. Fußgänger verursachen etwa jeden fünften Straßenbahnunfall mit Personenschaden (22 Prozent). ...

Schon wegen des hohen Gewichts der Fahrzeuge und dem anderen Bremsverhalten sind Kollisionen mit Straßenbahnen insgesamt deutlich schwerer als mit Autos oder Bussen. ... Wird jedoch nur die Anzahl der Getöteten betrachtet, dann ist die Straßenbahn auch hinsichtlich Beförderungsleistung nicht besser als der Pkw. "
Re: MetroTram Hamburg
14.02.2021 01:00
Zitat
Neu Wulmstorf
Schon wegen des hohen Gewichts der Fahrzeuge und dem anderen Bremsverhalten sind Kollisionen mit Straßenbahnen insgesamt deutlich schwerer als mit Autos oder Bussen. ... Wird jedoch nur die Anzahl der Getöteten betrachtet, dann ist die Straßenbahn auch hinsichtlich Beförderungsleistung nicht besser als der Pkw. "

Möglicherweise hat der UDV, der Unfalldienst der Versicherer ein erhöhtes Interesse daran, die Straßenbahn in ein schlechtes Licht zu rücken. Ist es doch in der Regel so, dass das Fehlverhalten von Autofahrern die Unfallursache ist.
Was die Bremsleistung angeht, ist der UDV jedoch auf dem Holzweg. Die Behauptung, die Straßenbahn habe ein anderes Bremsverhalten als Busse trifft so nicht zu. Sowohl bei Bussen, als auch bei Straßenbahnen besteht das Problem, dass bei Notfallbremsungen erhebliche Verletzungen der Fahrgäste in Bussen und Bahnen auftreten können, wenn zu stark gebremst wird. Bei Straßenbahnen ist die Bremskraft elektronisch gesteuert etwa drei mal so stark im Fall einer Notfallbremsung im Vergleich zu einer maximal starken Betriebsbremsung. Ob alle Busse eine ebenso genau gesteuerte Notfallbremsung haben, kann ich nicht sagen. Aber es besteht dort dasselbe Problem: Bei sehr abrupten Bremsungen besteht eine sehr hohe Verletzungsgefahr für die Fahrgäste.

Viele Menschen meinen, dass Straßenbahnen einen deutlich längeren Bremsweg haben müssten als Autos oder Busse, weil die Straßenbahn mit Eisenrädern auf glatten Schienen fährt und nicht mit Gummirädern auf Asphalt. Wer jedoch eine Straßenbahn genau betrachtet, der entdeckt im Bereich der Drehgestelle die Magnetschienenbremse, die sich im Fall einer Notfallbremsung zuschaltet und den Schleifschuh mit Magnetkraft an die Schienen "ansaugt". Die Magnetschienenbremsen können so konfiguriert werden, dass sie eine noch sehr viel stärkere Bremskraft entfalten könnten, als sie das bei einer Notfallbremsung tun. Dadurch würden allerdings erhebliche Verletzungen bei den Fahrgästen auftreten.

Und warum geschehen dann Unfälle mit Straßenbahnen, bei denen Fußgänger sterben? Bei den Unfällen in Hannover, über die berichtet wurde, waren mehrfach Fußgänger an mehrspurigen Ausfallstraßen über die Fahrbahn gelaufen und achteten dabei sehr genau auf den Auto- und Busverkehr. In der Mitte der Straße fährt die Straßenbahn, die hatten diese Fußgänger nicht mit einkalkuliert. Siehe zum Beispiel diesen Unfallbericht: [www.haz.de]

Natürlich spielt auch das Tempo der Fahrzeuge eine entscheidende Rolle bei tödlich verunglückten Fußgängern. Ich bin mir sicher: Eine Stadt in der grundsätzlich von allen Verkehrsmitteln Tempo 30 gefahren wird, ist sicherer. Und in einer Stadt, in der kein massenhafter Autoverkehr stattfindet, aber dafür sehr viel Straßenbahnverkehr, wird der Straßenbahn von den Fußgängern deutlich mehr Beachtung geschenkt, weil die Fußgänger nicht abgelenkt werden vom Autoverkehr.


NVB
Re: MetroTram Hamburg
14.02.2021 01:14
@ Neu Wulmstorf:

Deinen Argumentationsstil würde ich schon als hinterlistig bezeichnen. Wenn Du schon den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) zitierst – der als noch "straßenlastiger" als der ADAC bekannt ist, dann würde zur fairen Diskussion verbindlich dazugehören, solche erstaunlichen Sätze wie den nachfolgenden nicht einfach zu unterdrücken, Zitat GDV:

"Bezogen auf die Fahrleistung sind Unfälle mit Straßenbahnen achtmal so schwer wie Unfälle mit Pkw, bezogen auf die Beförderungsleistung allerdings nur ein Fünftel so schwer."

Dazwischen liegt der Faktor 40, müsstest auch Du begreifen können, oder? Dieser Satz der GDV beginnt mit reiner Effekthascherei, um dann den einzig entscheidenen Punkt im Nebensatz abzuhandeln. Was müssen doch die Leute für eine Angst vor der Straßenbahn haben, um sie mit allen möglichen Tricks schlecht zu machen versuchen?

Und wenn man die Arten der Unfälle betrachtet, dann wird man feststellen, dass die meisten tödlichen Unfälle dadurch entstehen, dass unaufmerksame Fußgänger in die in der Regel sehr leise fahrende Straßenbahn reingelatscht sind. Das Problem der Straßenbahn? Wohl kaum!

Oder hast Du schon mal gelesen, dass eine Straßenbahn einem Auto die Vorfahrt genommen hat? Umgekehrt sind es mit großem Abstand die meisten der Unfälle. So wie es bei der großen Bahn regelmäßig und überwiegend tödliche Unfälle gibt, weil irgendwelche Idioten mit ihrer Karre geschlossene Schranken umfahren. Klar ist es für einen Autofahrer frustrierend zu wissen, dass Unfälle mit Schienenfahrzeugen grundsätzlich zu ihren Ungunsten ausgehen.

Doch dies dem Schienenverkehrsmittel bzw. der Straßenbahn anlasten zu wollen, ist wohl mehr als daneben ...
Re: MetroTram Hamburg
14.02.2021 01:31
Zitat
Neu Wulmstorf
Du fängst an, unseriös zu argumentieren, wenn Du Dieselbusse mit elektrischen Straßenbahnen vergleichst. Ich gehe davon aus, dass auch Du mitbekommen hast, dass es mittlerweile elektrische Busse gibt.

Auch eine Dieselbus kann durchaus mit der Straßenbahn mithalten, wenn man im Vergleich dazu den MIV, den Motorisierten Individualverkehr betrachtet.
Moderne Dieselbusse sind nicht die stinkenden Krachmacher, die bei vielen Leuten in den Köpfen herumspuken, die aber tatsächlich nur noch sehr selten im Einsatz sind.

Natürlich kann man Überlegungen anstellen, ob Straßenbahnen oder Busse umweltfreundlicher sind. Aber die Dimensionen hinsichtlich Nachteile für die Umwelt oder Energieverbrauch sind bei einem solchen Vergleich sehr viel geringer als bei einem Vergleich zwischen Auto und Bus.

Da schneidet der Omnibus (auch der Dieselomnibus) um viele Klassen besser ab als das Auto. Und wir hätten kein Problem mit Dieselabgasen in den Städten, wenn statt der vielen Autos Omnibusse mit Dieselmotoren fahren würden, denn aufgrund der hohen Transportkapazität würden nur vergleichsweise wenige Dieselbusse fahren müssen. Die Abgasreinigung bei Omnibussen wurde übrigens anfangs auch manipuliert. Aber das Problem wurde behoben. Nicht zuletzt deshalb, weil der AdBlue-Tank nicht viel zu klein dimensioniert wurde, um wie beim PKW Gewicht und Volumen zu sparen.

"Im Jahr 2015 wurde der VW-Abgasskandal aufgedeckt. Der Autobauer hatte versucht, mit seinen Dieselfahrzeugen Abgasnormen in den USA zu umgehen. Jetzt gibt es eine Studie, die zeigt, dass Diesel-Pkw sogar dreckiger sind als Diesel-Lkw und Busse, die im öffentlichen Nahverkehr und als Reisebusse unterwegs sind."
Westfälische Nachrichten vom 11.8.2017 [www.wn.de]

Trotzdem fahre ich lieber Straßenbahn! Und ich bin sicher, dass es noch sehr viel mehr Straßenbahnen gäbe, wenn man sie nicht durch Omnibusse ersetzt hätte, nur um ein Verkehrsmittel zu haben, dass dem Auto ähnlicher ist als eine Straßenbahn. Es wurden Straßenbahnen still gelegt und dafür Fahrbahnausbauten vorangetrieben mit dem Argument, wir brauchen breite Straßen für den Omnibusverkehr und gekommen ist der Autostau, in dem der Omnibus feststeckt.
NVB
Re: MetroTram Hamburg
14.02.2021 01:36
@ Jules:

Nun haben wir parallel Ähnliches geschrieben und ich kann Dir nur voll zustimmen: Beim Bremsen möchte ich noch ergänzen, dass die Verzögerungsleistung der bei jeder Straßenbahn mittlerweile vorgeschriebene Schienenbremse etwa bei 3,5 m/s2 liegt. Und im Gegensatz zum Bus bleibt die Bahn auch bei schlechten Witterungsverhältnissen sicher in der Spur.

In Almada (Portugal) versucht man gerade, mit einem 130-db-Nebelhorn und einer automatischen Fußgängererkennung, die ab 25 km/h außerhalb der Haltestellen eingeschaltet ist, unaufmerksame Fußgänger zu warnen. Im Moment gibt es noch zu viele Fehlalarme und die Anwohner beschweren sich. Woanders, ich glaube, es ist in Montpellier, hat man an kritischen Stellen die Gleisbereiche mit Flashlights gesichert, in der Hoffnung, dass die in jeder Beziehung blinden Handynutzer noch irgendwie die Gefahr mitbekommen.

Ich denke, je mehr die Straßenbahn Verbreitung findet, umso mehr wird sie auch ernst genommen. Wir erinnern uns, bei der ersten Eisenbahn musste vor jedem Zug ein Mann mit einer roten Laterne laufen.
Re: MetroTram Hamburg
14.02.2021 01:44
Zitat
Djensi
Warum sollte es auch Pfusch am Bau sein, wenn neue wie alte Übergänge gleicher Bauart davon betroffen sind.
Das sich das System bislang bewährt hat, zeigen doch die über 30 Jahre alten Übergänge in Hannover.
Es ist halt ein besonderes Wetterereignis und für alle Beteiligten ärgerlich und es gibt "bauphysikalisch" überall Grenzen.
Bei großer Hitze hatten wir es doch auf Autobahnen und betonierten Busspuren, dass der Beton aufgebrochen ist, soll auch nicht überall Pfusch gewesen sein.

Und auch auf Landebahnen von Flughäfen ist es schon zu Sperrungen wegen Schnee gekommen. Aber nicht nur das, im Sommer 2018 brach der Beton auf den Landebahnen auf:
"Flughafen Hannover: 15000 Passagiere von Sperrung betroffen
Eine Landebahn ist Baustelle, die andere wegen Hitzeschäden gesperrt: Zehn Stunden und 23 Minuten war der Internationale Verkehrsflughafen Hannover in der Nacht zu Mittwoch geschlossen. Rund 15000 Passagiere in Langenhagen und in den Feriengebieten waren betroffen."
NP vom 25.7.2018 [www.neuepresse.de]
Re: MetroTram Hamburg
14.02.2021 09:09
Um mal aus dieser Endlosschleifendiskussion über die Überlegenheit der Straßenbahn/des Busses herauszukommen: was sind eurer Ansicht nach geeignete Straßenbahn-Verbindungen in Ergänzung zum bestehenden/geplanten (U4, U5, S4, S32) Schnellbahnnetz?
@NVB:

Mir ging es nur um Deine Aussage, dass Schienenverkehrsmittel sicherer sind als Straßenverkehrsmittel, die Du im Zusammenhang mit dem Vergleich Straßenbahn mit Bus brachtest. Ich suchte Quellen, die nicht Eisenbahn mit Auto vergleicht, sondern Straßenbahn mit Bus. Da ist nicht viele zu finden.

Die eine Quelle die finde ist seriösen Ursprungs, denn es ist der Job der Unfallforschung der Versicherer (UDV) sich damit zu befassen und sie haben keinerlei wirtschaftliche oder sonstige Interessen, das eine oder andere Verkehrsmittel zu bevorzugen. Im Gegenteil, falsche Überlegungen zu Unfallrisiken führen zu wirtschaftlichem Verlust.

Enthalten ist der Kernsatz: "Schon wegen des hohen Gewichts der Fahrzeuge und dem anderen Bremsverhalten sind Kollisionen mit Straßenbahnen insgesamt deutlich schwerer als mit Autos oder Bussen." Mehr Hinweise auf Vergleich Straßenbahn mit Bus habe ich nicht gefunden.

Deine Antwort ist:

a) Die Seriosität der Quelle in Zweifel ziehen, indem Du schreibst, dass allgemein bekannt sei, dass der GDV "straßenlastiger" als der ADAC sei, was aus wirtschaftlichen Überlegungen schon Unsinn ist.

b) Die Relevanz des Ergebnisses in Frage zu ziehen, indem Du schreibst, dass es ja die Fußgänger sind, die "in die Straßenbahn reinlatschen. Das Problem der Straßenbahn? Wohl kaum!". Das ist ja schon geradezu menschenverachtend.
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