Unterschiedliche Maskenregelungen in den Bundesländern des HVV hatten wir schon mal. Es galt das Territorialprinzip, also die Regelung abhängig vom Ort des Verkehrsmittels.

Das kann dann ja spaßig werden, wenn die Haarespalter auf den Linien, die die Grenze mehrfach überqueren, eine Sportübung aus dem Maskenaufmaskenab machen oder in Streit geraten, dass nur in eine Richtung Maske getragen werden muss, weil die Grenze in Straßenmitte verläuft. Am besten für solche Fälle eine offizielle Flurkarte dabei haben ;-)

Dann ist das Chaos ja komplett. Fahren wir mal von Norderstedt Mitte nach Königsbrunn und fliegen dabei von Hamburg nach München:
Norderstedt Mitte bis kurz vor Ochsenzoll: keine Maskenpflicht
Ochsenzoll bis Flughafen: Maskenpflicht (med. Maske)
Flug HAM - MUC: keine Maskenpflicht
Flughafen München - München Hbf (S-Bahn): Maskenpflicht (med. Maske)
ICE München - Augsburg: Maskenpflicht (FFP2)
Straßenbahn Augsburg - Königsbrunn: Maskenpflicht (med. Maske)

Hat das Chaos noch irgendwas mit Schutz vor Corona zu tun? Oder kann/darf/soll/muss da jeder sein eigenes Süppchen kochen und am Ende weiß keiner mehr, was eigentlich Sache ist? Und wie wird das kontrolliert und überwacht und durchgesetzt? Die Kontrolle eines voll bestzten ICE dauert ja manchmal, und angesichts der Quantität anderer Kontrollen halte ich es für möglich, gänzlich ohne Maske die Strecke zu absolvieren ohne Ärger deswegen.

Nein, wir brauchen keine 100% Kontrolle durch ausreichend große Kontrolleinheiten zwischen Harburg und Harburg Rathaus, um eine komplette Überwachung sicherzustellen, aber irgendwo hinkt das System doch inzwischen. Uneinheitliche Regelungen, kaum Kontrollen...

Alternativ einfach "Corona isch over" und auf individuelle Lösungen setzen wäre vermutlich das einfachste. Wie ich bereits schrieb, sind die Meinungen ja festgefahren und es sind wenige (wahrscheinlich eher gar keine) Wechsel bezüglich der Einstellung zu Masken zu erwarten und daran wird weder eine komplett überwachte Maskenpflicht noch die komplette Freiheit, das zu tun, was man selber für richtig hält (keine Maske tragen vs. Maske tragen), etwas ändern...

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Gregor Jacobs
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Ja, was für ein Chaos. Die Regeln sind klar und bekannt (wie Du ja wunderbar demonstriert hast), jeder kann sich daran halten.

Zitat
root
Gab es eigentlich signifikante Unterschiede in den Infektionszahlen, nachdem man im HVV von FFP2-Maskenpflicht zur medizinischen Maskenpflicht gewechselt ist?

Mal die Quelle Zeit Online:

30. September mit FFP2: 238 7-Tage-Inzidenz
Heute ohne FFP2-Pflicht: 199

Intensivpatienten 18 vs 19

Also, darüber kein Effekt sichtbar, wobei mE viele weiterhin FFP2 Masken tragen, während im Fernverkehr die OP Masken weiterhin sichtbar sind. Die normalen Fahrgäste scheren sich somit eher nicht darum und bleiben im gewohnten Modus.

Zitat
Sören
Ja, was für ein Chaos. Die Regeln sind klar und bekannt (wie Du ja wunderbar demonstriert hast), jeder kann sich daran halten.

Klar ist jetzt eigentlich nur, dass es keine einheitliche Regelung gibt und spätestens jetzt alle "oh das wusste ich nicht, dass ich hier eine Maske tragen muss" eine Ausrede mehr haben... Vergesslichkeit, nach Überfahren der Landesgrenze die Maske aufzusetzen, sollte nicht per se bestraft werden, da ist Augenmaß seitens der Kontrolleure gefragt oder eine entsprechende Durchsage könnte auf die Verpflichtung hinweisen.

Mit diesem Chaos hat die Regelung langsam für mich den Anschein des allgemeingültigen Befehls von oben, der unwiderfragt auszuführen ist und die Hilflosigkeit oder den Unwillen der durchlauchten Obrigkeit demonstriert, eine einheitliche Regelung zu schaffen. Was will man erreichen? Wissenschaftlich fundiert und überzeugend eine einheitliche Vorgabe zu machen scheint mir das nicht mehr so wirklich zu sein, schreibe ich jetzt mal ganz ketzerisch.

Wie ich bereits schrieb, fände ich das Mitdenken und die nötigen Schlüsse selber zu ziehen für am besten. Wie Sören richtig schrieb, jeder KANN sich daran halten, sollte aber z.B. nicht gezwungen werden, als einziger Passagier im Abteil eine Maske tragen zu müssen, da niemand in der Nähe ist, mit dem ein Virenaustausch über die Atemwege möglich ist. In diesem Falle ist die angesprochene KANN-Regelung eine sinnvolle und gute Option. Prinzipiell könnte man das ja an eine Regelung Abstand oder Maske koppeln, das würde einiges an Druck aus dem Kessel nehmen, den man doch hier und da wahrnimmt, wenn Gruppierungen inkompatibler Ansichten aufeinanderstoßen. Weggehen und freien Platz suchen oder Maske auf (in der HVZ ist Option 1 nicht immer gegben, ich weiß, aber in Tagesrandlage kommt das doch vor).

Um das Chaos zu komplettieren sollte man aber die Sanktionen auch individuell regeln, z.B. nach Bundesland, Kreis, Verkehrsmittel, Wochentag o.ä: Verwarnungsgeld zwischen 5 und 75 Euro, Bußgeld zwischen 80 und 2.000 Euro, 3 Tage keine Schokolade essen dürfen, Gespräch beim Parteisekretär, 2 Wochen Einzelhaft, 5 Stockschläge, verpflichtende Teilnahme am Kinoabend mit pädagogisch wertvollem Problemfilm aus den 1970ern incl. Nachbesprechung, Rauswurf aus dem Verkehrsmittel... Das ganze dann unübersichtlich, widersprüchlich und veraltet auf den Webseiten der beteiligten Institutionen publizieren, dann weiß niemand mehr, was Pflicht ist und handelt eigenverantwortlich.

Schönen Sonntag allen Mitlesenden!

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Gregor Jacobs
root@127.0.0.1 <-- Don't send mail or else!

Zitat
root
Befehls von oben

Ist das wahr? Der mischt sich auch bei Virusinfektionen in die Verhütung ein?


Gruß, Matthias

Leute, kommt mal von den Bäumen runter. Noch vor wenigen Monaten musste man in Niedersachsen und Hamburg im ÖPNV eine FFP2-Maske tragen, in Schleswig-Holstein genügte die medizinische. Die Durchsagen waren entsprechend, die Leute haben das kapiert. Das wird auch diesmal funktionieren, die Durchsagen werden sogar einfacher.

Man muss den wirklich positiven Effekt der Maskenpflicht mal hervor heben: man muss sich die "Gesichter" der anderen nicht mehr ansehen.
Pro Maske. Und ja, ich werde die auch 2029 noch tragen.

Eigentlich war ich auch immer ein Befürworter der Maskenpflicht im ÖPNV, halte diese mittlerweile für überholt.
Beispiele: Am letzten Freitag mit Maske ins Konzert, dort noch dichter gedrängt ohne Maskenpflicht, Samstag auf den Dom, gleiches Spiel. Nun hatte ich vor kurzem eine recht heftige Erkältung oder Grippe und da sagten mir zwei Ärzte unabhängig voneinander, dass durch die schützende Maske zwischendurch das Immunsystem nicht mehr so „trainiert“ wird und dann einzelne Infektionen deutlich heftiger ausfallen.
Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, aber es stellt sich für mich mittlerweile die die Frage der Sinnhaftigkeit.

Zitat
Djensi
Eigentlich war ich auch immer ein Befürworter der Maskenpflicht im ÖPNV, halte diese mittlerweile für überholt.

Ich auch. Wobei ich mich eher auf das Wort "Pflicht" beziehe. Maske tragen finde ich immer noch sehr ratsam. Von Seiten des HVV habe ich aber auch nicht wirklich das Gefühl das da noch verstärkt Kontrolliert wird. Da finde ich den Vorschlag die Isolationspflicht aufzuheben schon gefährlicher.

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern beraten heute Nachmittag über die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Bremen als Vorsitzland hatte den Antrag eingereicht, die Maskenpflicht im ÖPNV bundesweit zur Einführung des vorgesehenen 49-Euro-Tickets Anfang März abzuschaffen - falls die Pandemie-Lage dies zulässt. Angestrebt wird ein einheitliches Vorgehen der Länder.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat

Zitat
Der Hanseat
Die Verkehrsminister von Bund und Ländern beraten heute Nachmittag über die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Bremen als Vorsitzland hatte den Antrag eingereicht, die Maskenpflicht im ÖPNV bundesweit zur Einführung des vorgesehenen 49-Euro-Tickets Anfang März abzuschaffen - falls die Pandemie-Lage dies zulässt. Angestrebt wird ein einheitliches Vorgehen der Länder.

Dann müssen sie sich aber beeilen. SH will doch schon zum Januar. Wird dann lustig im HVV. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, es interessiert keinen mehr wirklich. Gestern tatsächlich mal seit ewig, S-Bahn-Wachen im Zug gehabt. An den Maskenverweigerer wurde vorbeigeschlendert. Dann ist das so. Nur dann bitte auch kommunizieren. Trage meine in der Rushhour immer noch gerne. Auf die Maske morgens im Bus, als einziger Fahrgast, ganz hinten auf der Bank, würde ich dann aber wohl verzichten.

Zitat
Der Hanseat
Die Verkehrsminister von Bund und Ländern beraten heute Nachmittag über die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Bremen als Vorsitzland hatte den Antrag eingereicht, die Maskenpflicht im ÖPNV bundesweit zur Einführung des vorgesehenen 49-Euro-Tickets Anfang März abzuschaffen - falls die Pandemie-Lage dies zulässt. Angestrebt wird ein einheitliches Vorgehen der Länder.

Es wurde keine Einigung erzielt. Die Innen- und Gesundheitsministerkonferenz sollen nun eine Entscheidung treffen.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat

Zitat
Der Hanseat

Zitat
Der Hanseat
Die Verkehrsminister von Bund und Ländern beraten heute Nachmittag über die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Bremen als Vorsitzland hatte den Antrag eingereicht, die Maskenpflicht im ÖPNV bundesweit zur Einführung des vorgesehenen 49-Euro-Tickets Anfang März abzuschaffen - falls die Pandemie-Lage dies zulässt. Angestrebt wird ein einheitliches Vorgehen der Länder.

Es wurde keine Einigung erzielt. Die Innen- und Gesundheitsministerkonferenz sollen nun eine Entscheidung treffen.

Eigentlich war das ja zu erwarten. Solange das Bundesgesundheitsministerium samt ihres Ministers die Masken empfiehlt und in letzter Konsequenz vorschreibt, werden die Länder da nicht kollektiv ausscheren. Da kommt dann vermutlich eher das kollektive Verweigern der Maskenpflicht, weil zu viele es als fragwürdig betrachten, ausschließlich im ÖPNV eine Maske tragen zu müssen und die derzeitige Regelung (Flugverkehr vs. Nachverkehr vs. Fernverkehr) ist und bleibt nix halbes und nix ganzes. Nach drei Jahren Corona sollte doch jeder seine Meinung haben, ob und wie er sich schützen möchte und wenn man mal nichts vorschreibt, sondern auf den individuellen Verstand setzt, wäre das vielleicht auch mal eine Idee. Wie Kirk schrieb, alleine als einziger Fahrgast im Bus fehlt da irgendwie die plausible Erklärung, warum auch dort eine Maske getragen werden muss.

Es ist ja auch die Entscheidung jedes einzelnen, die lebenserhaltenden Medikamente heute morgen zu nehmen oder nicht, warum also wird bei Corona dem Bürger die Souveränität abgesprochen? Wenn Infizierte zu Hause bleiben (nicht weil es so vorgeschrieben ist, sondern weil das sinnvoll ist) und die Leute in Bus und Bahn nach eigenem Einschätzen ihre Maske aufsetzen (oder eben auch nicht, aber dann bitte nicht dauernd rumschniefen und rumniesen) würden doch sicher nicht alle Leute ohne Maske fahren, also wer das für sinnvoll erachtet, macht das und wer nicht der eben nicht.

Lasst Vernunft regieren und die Leute selber denken... Und wenn das nicht funktioniert, muss eben konsequent nachgeregelt werden, dann kann man ja auch sagen "Haben wir ausprobiert, hat nicht funktioniert, Plan A war doch der beste"

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Gregor Jacobs
root@127.0.0.1 <-- Don't send mail or else!

GMV 2.0 ist oft eine gute Lösung.

(GMV = gesunder Menschenverstand)

Zitat
Neu Wulmstorf
GMV 2.0 ist oft eine gute Lösung.

(GMV = gesunder Menschenverstand)

Lesenswerter Beitrag! :)

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Gregor Jacobs
root@127.0.0.1 <-- Don't send mail or else!

Bezüglich der Eingkeit der Verkehrsminister waberte gestern der März 2023 durch den Äther.

Das finde ich sehr interessant, dass man jetzt, Anfang Dezember, schon weiß, wie die Lage im März sein wird. Normalerweise wird vor jeder taktischer Entscheidung eine saubere Beurteilung der Lage und der Lageentwicklung gemacht, um dann die notwendigen Maßnahmen zu beschließen. Irgendwie fehlt mir die Lagebeurteilung, wenn man jetzt in einer sehr einfach umsetzbaren Maßnahme drei Monate Vorlauf nimmt und die Situation, die dann sein wird jetzt schon vorausschauend beurteilt.

Mir sieht das ganze eher nach Ausschleichen aus:
Maskenpflicht wird nicht eingefordert => Fahrgäste merken das => Immer mehr Fahrgäste "vergessen" die Maske aufzusetzen => Maskenpflicht ist de facto gefallen, weil man nicht jetzt plötzlich wieder die Einhaltung einfordern kann, weil man es einmal hat schleifen lassen.
Bis März dürften wir dann vermutlich so weit sein, dass es sowieso egal ist, was beschlossen wird, weil die Eigendynamik den Lauf der Angelegenheit überrollt hat.

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Gregor Jacobs
root@127.0.0.1 <-- Don't send mail or else!

Vor allem die argumentative Kombination "mit der Einführung des Deutschlandtickets kann die Maskenpflicht entfallen", ergibt ja nun mal überhaupt keinen Sinn. Weil es dann mutmaßlich voller wird, kann die Maske entfallen. Sehr sinnvoll.

Es ist jegliche plausible Begründung und Linie in dieser Angelegenheit entfallen. Das einzig Verbliebene ist das mahnende Zeichen "es gibt sie noch, die Maske" ist noch existent. Für alle Autofahrer ist schön transparent, warum sie im Auto sitzen während die öV-Kunden bemaskt in der Virenschleuder öV unterwegs sind. Somit können sie sich sicher sein, alles richtig zu machen ... Ein fatales Signal vor dem Hintergrund des eigentlich notwendigen Umdenkens im Verkehr.

Naja, das es mit dem Deutschlandticket voller wird, glaub ich kaum.

Klar es werden welche es nutzen, aber nicht die Massen zum 9 Euro Ticket. Da ja das Deutschlandticket mehr Hürden für den Kunden hat, als beim 9 Euro Ticket.

Mfg

Sascha Behn

Mit den Masken ist doch heute(!) total übertrieben. Wüsste auch nicht, warum der ÖPNV eine Virenschleuder sein sollte. Zumindest nicht mehr als Arbeitsstätten, Einkaufszentren etc.