Re: Umdenken 06.08.2021 10:47 |
Zitat
Djensi
Aber die Menschen kann man mit einem ordentlichen PR-System vor der Stadt abfangen,
da gibt es noch eine Menge Potenzial.
Re: Umdenken 06.08.2021 10:58 |
Re: Umdenken 06.08.2021 11:37 |
Zitat
masi1157
Zitat
Djensi
in einer Stadt wie Hamburg halte ich eine generelle Einführung von Tempo 30 für nicht zielführend.
Ich schon. Die Busse, mit denen ich so fahre, würden praktisch keine Zeit verlieren, wenn sie nur max. 30km/h fahren dürften, weil sie sowieso fast nie schneller fahren können. Sie würden aber erheblich Zeit gewinnen, wenn weniger PKW in der Stadt wären, fahrend oder mehr oder weniger korrekt am Straßenrand geparkt (und u.a. das will ich ja erreichen), und wenn sie an den PKW vorbei bis vorn an die Kreuzung/Ampel fahren könnten, z.B. auf gesonderten Spuren. Wenn denn nun wirklich irgendwo ein geringfügig ausgebremster Bus gegen die generelle Einführung von Tempo 30km/h (auch ganz woanders) spricht, dann muss der eben anderweitig Vorrang bekommen. Ich sehe da kein unüberwindbares Problem, das Tempo 30km/h "ausbremsen" könnte.
Gruß, Matthias
Re: Umdenken 06.08.2021 12:59 |
Zitat
Djensi
Allerdings protestiert der HVV regelmäßig bei partiellen Tempo 30-Einführungen auf Hauptstraßen, da diese über den Tag zusätzliche Fahrzeugeinsätze generieren und die Fahr- und Anschlußzeiten nicht mehr eingehalten werden können.
Re: Umdenken 06.08.2021 15:25 |
Re: Umdenken 06.08.2021 19:42 |
Zitat
Djensi
...sicherlich trifft das auch für viele Linien im Innenstadtbereich zu. Allerdings protestiert der HVV regelmäßig bei partiellen Tempo 30-Einführungen auf Hauptstraßen, da diese über den Tag zusätzliche Fahrzeugeinsätze generieren und die Fahr- und Anschlußzeiten nicht mehr eingehalten werden können.
Re: Umdenken 08.08.2021 13:01 |
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Zitat
Djensi
Aber die Menschen kann man mit einem ordentlichen PR-System vor der Stadt abfangen,
da gibt es noch eine Menge Potenzial.
Auch hier würde zutreffen, was Neu Wulmstorf schon geschrieben hat. Mit dem PR-System wäre jedes berufstätige Haushaltsmitglied gezwungen, einen PKW mit all seinen Kosten vorzuhalten, um den PR-Platz überhaupt erreichen zu können. Sind dieses Kosten und das Auto da, ist der Anreiz, sich auch noch eine Fahrkarte zu kaufen nicht so hoch.
Auch der innere Schweinhund dürfte eine Rolle spielen. Sitze ich erstmal im Auto auf dem Weg zur Arbeit in wohlklimatisierter Wohnzimmeratmosphäre überlege ich mir doch dreimal, ob ich am PR-Platz wirklich meinen Wagen abstelle, raus in die Hitze oder in das Unwetter gehe, Treppen runter, Kellergänge, Treppe hoch, voller Bahnsteig, volle Züge, ob ich mir das wirklich antue.
Re: Umdenken 08.08.2021 13:11 |
Zitat
masi1157
...
Ich behaupte aber, dass die genannten Verbesserungen fast keinen "eingefleischten" Autofahrer zum umdenken bringen. Die Vorteile, die er dadurch gewinnt, sind viel zu klein. ...
Re: Umdenken 08.08.2021 17:15 |
Zitat
Neu Wulmstorf
Ohne Auto-ÖPNV-Schnittstellen können Landbewohner Ziele in der Stadt nicht vernünftig aufsuchen, so wie Stadtbewohner ohne Auto Ziele auf dem Land nicht vernünftig aufsuchen können. (...)
Andernfalls führt das zu einer gesellschaftlichen Spaltung in Stadt und Land. Das ist nicht gut.
Re: Umdenken 08.08.2021 20:32 |
Zitat
Neu Wulmstorf
"Eingefleischte" Autofahrer gibt es sicherlich auch. Viel stärker sogar noch bei den Motorradfahrern. Motorrad fährt man als Lebensgefühl, das kann ein öffentliches Verkehrsmittel ersetzen.
Zitat
Neu Wulmstorf
Freiheit!
Re: Umdenken 08.08.2021 21:15 |
Zitat
Neu Wulmstorf
Andernfalls führt das zu einer gesellschaftlichen Spaltung in Stadt und Land. Das ist nicht gut.
Re: Umdenken 08.08.2021 23:53 |
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masi1157
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Neu Wulmstorf
Andernfalls führt das zu einer gesellschaftlichen Spaltung in Stadt und Land. Das ist nicht gut.
Diese Spaltung gibt es soch sowieso, auch und gerade im Hinblick auf den Verkehr. Es muss ja sowieso nicht jeder Landbewohner regelmäßig in die Stadt. Er muss evtl. in die Kreisstadt, ins Nachbardorf, zum Supermarkt. Diese Wege kann auf dem Land kein ÖPNV so bieten, dass Leute deshalb freiwillig aufs eigene Auto verzichten. Ja, vielleicht muss man denen, die in die Stadt wollen/müssen, ein P&R-Angebot machen. Ohne Auto werden die viele Jahre lang sowieso nicht auskommen können.
Natürlich gibt es auch andere Gründe, auf dem Land zu wohnen. Bei Airbus kannte ich aber Dutzende Kollegen, die irgendwo am Stadtrand von Elmshorn, Stade, sogar Lüneburg ein Haus gebaut haben, weil das Land billig war und die zwangsläufig nötige Autofahrt nicht teuer, lang oder nervtötend genug. Die haben sich bewusst gegen eine gute ÖPNV-Anbindung entschieden. Muss der HVV denen jetzt hinterher laufen?
Re: Umdenken 11.08.2021 12:25 |
Das ist ja eine Milchmädchenrechnung. Billig in die Prärie zu ziehen, um ins Zentrum einer Metropole zu pendeln, ist so gut wie nie finanziell günstiger. Das entspricht mehr den individuellen Lebensstil-Wünschen ("Haus im Grünen"). Erst recht bei Leuten, die bei Airbus und co. gutes Geld verdienen.Zitat
Wolf Tiefenseegang
Ich finde deine Einstellung sehr krass. Wer raus gezogen ist hat sich nicht mutwillig gegen eine gute ÖPNV-Anbindung ausgesprochen, sondern musste dies als Kröte schlucken. Die Wohnsituation auf dem Markt zeigt doch, dass nicht alle in Hamburg wohnen können. Das Angebot an Wohnungen und Häuser passt nicht zur Nachfrage und das Wohnen ist in Hamburg auch nicht für jedermann bezahlbar.
Es ziehen bereits mehr Leute in die angrenzenden Umkreise als nach Hamburg.Zitat
Daher ist es eine wichtige politische Aufgabe, das Umland durch eine bessere Infrastruktur (ÖPNV und Glasfaser) attraktiver zu machen. So wird nämlich auch der Hamburger Wohnungsmarkt entlastet.
Ist ja auch voll in Ordnung und nicht verwerflich. Aber dann ist es halt ihre Entscheidung mit entsprechenden Konsequenzen, weil ihnen das Ideal "Ich zieh nicht aus dem Ort aus, wo ich zufällig geboren bin" wichtiger ist. Muss ja jeder für sich selbst bewerten. Aber warum soll man das belohnen?Zitat
Und es soll auch Menschen geben, die nicht bewusst dort hin gezogen sind, sondern die dort seit ihrer Kindheit leben.
Re: Umdenken 11.08.2021 12:56 |
Re: Umdenken 11.08.2021 14:57 |
Zitat
kalle_v
Und dann soll man nachträglich defizitär eine schöne ÖPNV-Anbindung ermöglichen, während es in der Stadt vielerorts daran noch hapert?
Re: Umdenken 11.08.2021 15:55 |
Re: Umdenken 11.08.2021 16:14 |
Re: Umdenken 11.08.2021 18:01 |
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Vielleicht sollte man auch mal darüber nachdenken, ob Geschwindigkeit bei Bahnen im Umland das wichtigste ist.
Wieviele bewohnte Gebiete liegen direkt an Bahnstrecken, haben aber keinen Bahnhof (mehr), damit die Reisezeit kürzer ist. Hier könnte man mit vergleichsweise geringen Aufwand Verbesserungen schaffen, zumal inzwischen spurtstarke Triebwagen die schwerfälligen Loks abgelöst haben.
Re: Umdenken 11.08.2021 21:44 |
Zitat
Der Hanseat
Die AKN zeigt, dass das klappen kann, jedoch gleichzeitig auch, dass ein Pendeln von Kaltenkirchen mit der Bahn aufgrund der vielen Halte und damit langen Reisezeit trotz gutem Takt eher unattraktiv ist.
Re: Umdenken 11.08.2021 23:12 |
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Ich finde deine Einstellung sehr krass. Wer raus gezogen ist hat sich nicht mutwillig gegen eine gute ÖPNV-Anbindung ausgesprochen, sondern musste dies als Kröte schlucken.
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Neiddebatte