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Umdenken
geschrieben von NVB 
Re: Umdenken
11.08.2021 23:27
Diese Debatte geht mittlerweile am Thema vorbei. Es ist völlig egal WARUM jemand wo wohnt. Entscheidend ist WIE VIELE Menschen WOHIN wollen. Und wie man die in den ÖPNV bekommt (zumindest Pendlerströme).
Re: Umdenken
11.08.2021 23:44
Zitat
masi1157
Ich persönlich hätte auch gleich mehrere Häuser in Elmshorn, Stade, Lüneburg in bar bezahlen können, habe ich aber nicht. Uns war es wichtiger, nicht gleich auf 2 Autos.angewiesen zu sein, sondern stattdessen Fahrrad und ÖPNV sinnvoll nutzen zu können.


Gruß, Matthias

Und das ist ein Grund, warum man auch weiterhin nicht an manchen Orten ÖPNV sinnvoll nutzen können soll???
Das ist so, als wenn ich sage, ich bin wegen dem Atomkraftwerk Krümmel nicht dorthin gezogen und nun soll das Kraftwerk bitte auch für immer und ewig dort in Betrieb bleiben.

Was sagst du denn dazu, dass es sogar viele Werkbuslinien von Airbus weit ins niedersächsische Umland gibt?

Edit: Und zum besseren Verständnis: Du brauchst hier nichts persönlich zu nehmen. Ich kenne dich gar nicht und achte auch eher darauf, was geschrieben wurde. Wer es geschrieben hat ist zweitrangig.
Ich wollte dir auch nicht unterstellen, dass du aus Armut auf andere neidisch bist, sondern dass du einerseits festgestellt hast, dass es vielerorts an ordentlichen öffentlichen Verkehrsverbindungen mangelt, und du andererseits es den Bewohnern nicht gönnen würdest, wenn dieser Missstand geändert wird.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.08.2021 11:15 von Wolf Tiefenseegang.
Re: Umdenken
14.08.2021 13:45
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Vielleicht sollte man auch mal darüber nachdenken, ob Geschwindigkeit bei Bahnen im Umland das wichtigste ist.

Wieviele bewohnte Gebiete liegen direkt an Bahnstrecken, haben aber keinen Bahnhof (mehr), damit die Reisezeit kürzer ist. Hier könnte man mit vergleichsweise geringen Aufwand Verbesserungen schaffen, zumal inzwischen spurtstarke Triebwagen die schwerfälligen Loks abgelöst haben.

Exakt. Was nützt die Bahn, die vorbei fähjurt und wo man nicht ein- und aussteigen kann.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
Re: Umdenken
14.08.2021 21:47
Zitat
masi1157
Zitat
Neu Wulmstorf
Andernfalls führt das zu einer gesellschaftlichen Spaltung in Stadt und Land. Das ist nicht gut.

...

Natürlich gibt es auch andere Gründe, auf dem Land zu wohnen. Bei Airbus kannte ich aber Dutzende Kollegen, die irgendwo am Stadtrand von Elmshorn, Stade, sogar Lüneburg ein Haus gebaut haben, weil das Land billig war und die zwangsläufig nötige Autofahrt nicht teuer, lang oder nervtötend genug. Die haben sich bewusst gegen eine gute ÖPNV-Anbindung entschieden. Muss der HVV denen jetzt hinterher laufen?


Gruß, Matthias

Da bin ich bei Dir. Man kann nicht ein billiges Grundstück im Nirgendwo kaufen und erwarten, dass der Steuerzahler einem eine Buslinie hinterlegt. In Neu Wulmstorf haben wir in meiner Partei Prioritäten gesetzt: Auf das Grundzentrum Kernort Neu Wulmstorf ("Jeder muss im Kernort ohne Auto mobil sein können, an jedem Tag, zu jeder Uhrzeit") und das Nebenzentrum Elstorf ("Elstorf muss an jedem Tag in der Woche von früh bis spät an den Bus angeschlossen sein").

Aber für die kleineren Ortsteile bleibt es beim Grundangebot des Landkreises.
Re: Umdenken
14.08.2021 21:54
Ohne Auto auf dem Land ist heute ein Problem. Selbst in Städten wie Buchholz und Winsen kann man nachts kein Taxi bestellen. Wer nachts zur Notfallapotheke muss und kein Auto hat, muss einen Bekannten wachklingeln.

Ich selbst habe meine Erfahrung gemacht, als ich ohne Auto nach Undeloh wollte. Mangels ÖPNV in Undeloh wollte ich mit der Bahn bis Handeloh fahren und dort ein Taxi nehmen. Als ich in Buchholz im Erixx saß und ein Taxi in der nächsten halben Stunde zum Bahnhof Handeloh bestellen wollte, wurde ich fast ausgelacht. So kurzfristig! Ja, in anderthalb Stunden könnte dort ein Fahrzeug sein. Es kam dann alles anders. Der Erixx konnte wegen eines technischen Defekts nicht fahren, die nächste Fahrtmöglichkeit wäre eine Stunde später, vielleicht. Also habe ich in Buchholz ein Taxi nach Undeloh genommen. 55 Euro. So viel zum Geldsparen ohne Auto.
Re: Umdenken
15.08.2021 09:26
Mehr als ein vernünftiges Grundangebot des Landkreises fordert doch auch niemand. Es geht nicht um einen 10-Min-Takt in den kleinsten Kuhdörfern.

Eine ähnliche Diskussion hatten wir schon mal, Neu Wulmstorf. Die Antwort auf die Frage, warum es im Landkreis Stade ein so viel besseres AST-Angebot gibt als im Landkreis Harburg und warum das in deinem Landkreis nicht gehen soll schuldest du mir bis heute.

Zur Erinnerung: Es geht hier nicht um Fairness. Natürlich fühlt man sich erstmal getreten, wenn man eine teurere Wohnmöglichkeit gewählt hat wegen einer besseren Erreichbarkeit und die Orte, wo man hätte billiger wohnen können dann auch eine Anbindung bekommen. Aber die Anbindung in der Großstadt wird immer noch um Klassen besser bleiben. Aber darum geht es nicht. Der Thread lautet „Umdenken“, nicht „Ideologien von gestern weiterführen“.

Ich weiß nicht wer die Nachrichten des Weltklimarates verfolgt. Zur Erinnerung: Wir brauchen eine Verkehrs- und Energiewende. Dazu gehört auch, Recourcen zu schonen und erheblich weniger Fahrzeuge bauen, die ohnehin den meisten Teil des Tages irgendwo rumstehen, als bisher.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.08.2021 09:40 von Wolf Tiefenseegang.
Re: Umdenken
15.08.2021 11:13
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Mehr als ein vernünftiges Grundangebot des Landkreises fordert doch auch niemand. Es geht nicht um einen 10-Min-Takt in den kleinsten Kuhdörfern.
...

Das Grundangebot des Landkreises Harburg lautet heute:
Einwohner je Ort Fahrtenpaare pro Tag
3.000 – 6.000    6 – 12 
1.000 – 3.000    3 – 6 
  200 – 1.000    3
Quelle: Nahverkehrskonzept des Landkreieses Harburg, Seite 84.

Mit drei Fahrtenpaaren pro Tag wirst Du niemanden zum Umstieg auf den ÖPNV bewegen. Meine Aussage war, dass es seitens (unserer) Politik die Priorität gibt, durch Finanzmittel der Gemeinde das Angebot im Kernort und Elstorf (3000 Einwohner) zu verbessern. Aber bei den kleineren Ortsteilen eben nicht, das ist nicht bezahlbar. Da kann ich noch so viel umdenken, das Geld ist nicht da. Erst Recht nicht nach dem Wirtschaftseinbruch wegen der Corona-Krise.

Ach ja, so kamen wir drauf: Daher P+R, um den Umstieg auf den ÖPNV zu ermöglichen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.08.2021 11:21 von Neu Wulmstorf.
Re: Umdenken
15.08.2021 11:32
Zitat
Wolf Tiefenseegang
...
Ich weiß nicht wer die Nachrichten des Weltklimarates verfolgt. Zur Erinnerung: Wir brauchen eine Verkehrs- und Energiewende. Dazu gehört auch, Recourcen zu schonen und erheblich weniger Fahrzeuge bauen, die ohnehin den meisten Teil des Tages irgendwo rumstehen, als bisher.

Mir dreht sich die Klimafrage im Verkehr viel zu sehr um den ÖPNV. Da wird nicht viel zu holen sein, daher ist die Fokussierung darauf eher gefährlich. Den größten Schub Richtung Klimaneutralität erreicht man mit Elektorautos, die ihren Strom zu 100 % aus regenerativer Erzeugung erhalten.

Ich war gerade im Autohaus und schaute mich nach Neuwagen um. Ich war entsetzt: Fast nur Verbrenner. Und das kann angesichts der Lage um das Klima nicht richtig sein. Die (Bundes)politik kann und muss hier mehr tun. Die Zahl der erlaubten Neuzulassungen von fossilen Verbrennern kann man relativ schnell über wenige Jahre senken. Wenn dann das erlaubte Kontingent an Neuzulassungen von fossilen Verbrennern aufgebraucht ist, dann muss man halt mit seiner Zulassung warten bis zum nächsten, dann kleineren Kontingent.

Der Umstieg auf Elektromobilität wäre ein wirkliches Umdenken.

Und der Staat darf dann die Elektroautos auch nicht mehr fördern, das wird ja sonst unbezahlbar und geht in die falsche Richtung. Ja, ein Auto wird dann wieder deutlich teurer werden, das ist dann so. Muss halt nur sozialpolitisch abgefedert werden.
Re: Umdenken
15.08.2021 11:37
Zitat
Wolf Tiefenseegang
...
Eine ähnliche Diskussion hatten wir schon mal, Neu Wulmstorf. Die Antwort auf die Frage, warum es im Landkreis Stade ein so viel besseres AST-Angebot gibt als im Landkreis Harburg und warum das in deinem Landkreis nicht gehen soll schuldest du mir bis heute.
...

Tut mir Leid, an diese Frage erinnere ich mich nicht und finde sie auch mit der Forensuche nicht. Ich kann versuchen sie zu beantworten, wenn Du mir konkret darlegst, wie Du zu dieser Einschätzung kommst. Wobei sie schon fast nicht mehr in diesen Thread passt.
Re: Umdenken
15.08.2021 12:38
Lassen wir das, ich hab jetzt auch keine Lust nach diesem Thread zu suchen.

Dennoch wäre mit einem guten AST mehr möglich als wenn man nur an Bus- und Bahnlinien denkt, da diese oft ausreichend und billiger wären.

Zitat
Neu Wulmstorf


Mir dreht sich die Klimafrage im Verkehr viel zu sehr um den ÖPNV. Da wird nicht viel zu holen sein, daher ist die Fokussierung darauf eher gefährlich. Den größten Schub Richtung Klimaneutralität erreicht man mit Elektorautos, die ihren Strom zu 100 % aus regenerativer Erzeugung erhalten.

Ich war gerade im Autohaus und schaute mich nach Neuwagen um. Ich war entsetzt: Fast nur Verbrenner. Und das kann angesichts der Lage um das Klima nicht richtig sein. Die (Bundes)politik kann und muss hier mehr tun. Die Zahl der erlaubten Neuzulassungen von fossilen Verbrennern kann man relativ schnell über wenige Jahre senken. Wenn dann das erlaubte Kontingent an Neuzulassungen von fossilen Verbrennern aufgebraucht ist, dann muss man halt mit seiner Zulassung warten bis zum nächsten, dann kleineren Kontingent.

Der Umstieg auf Elektromobilität wäre ein wirkliches Umdenken.

Und der Staat darf dann die Elektroautos auch nicht mehr fördern, das wird ja sonst unbezahlbar und geht in die falsche Richtung. Ja, ein Auto wird dann wieder deutlich teurer werden, das ist dann so. Muss halt nur sozialpolitisch abgefedert werden.

Widerspricht sich das nicht? Elektroautos nicht mehr fördern, aber den Kauf sozialpolitisch abfedern?

Wäre es da nicht sinnvoller, gleich den ÖPNV massiv auszubauen? Da könnte man auch eine Menge Geld beim Straßenbau sparen, wenn der Staat die Autofahrerei nicht mehr so stark fördert. Wo kein Bus fährt reicht auch eine einfachere Bepflasterung. Außer, es müssen dort Güter transportiert werden, aber auch hierfür muss das Schienennetz weiter ausgebaut werden. Und wenn schon Schienen da sind sollte man sie auch für den Personenverkehr nutzen.

Dir ist bekannt, wie umweltschädlich überhaupt der Bau von Elektoautos ist? Ich halte die Idee des Elektroautos für jedermann für eine Scheinlösung, eine Nebelkerze.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.08.2021 13:40 von Wolf Tiefenseegang.
Re: Umdenken
15.08.2021 23:28
Zitat
Neu Wulmstorf
Meine Aussage war, dass es seitens (unserer) Politik die Priorität gibt, durch Finanzmittel der Gemeinde das Angebot im Kernort und Elstorf (3000 Einwohner) zu verbessern. Aber bei den kleineren Ortsteilen eben nicht, das ist nicht bezahlbar. Da kann ich noch so viel umdenken, das Geld ist nicht da. Erst Recht nicht nach dem Wirtschaftseinbruch wegen der Corona-Krise.

Ach so, das ist also nicht bezahlbar? Aha.

Ich glaube dir, dass die Gemeinde nicht mehr stemmen kann. Mir als Bürger ist es aber herzlich egal, aus welchem Topf (Gemeinde, Kreis, Land, Bund) das Geld kommt. Das alles ist nur ein "rechte Tasche - linke Tasche - Spiel".

Hier mal Auszug, nicht etwa aus einem Märchenbuch, sondern aus dem Koalitionsvertrag (Seite 126) von Baden-Württemberg (der übrigens vereinbart und unterzeichnet wurde, als die Corona-Krise im vollen Gange war):

Erreichbarkeit von früh bis spät – garantiert: Wir
werden eine Garantie für eine verlässliche Bedienung im
öffentlichen Nahverkehr umsetzen; alle Orte (geschlossenen Ortschaften) in Baden-Württemberg werden von fünf
Uhr früh bis Mitternacht mit dem öffentlichen Nahverkehr
erreichbar sein. Zu den gängigen Verkehrszeiten soll im
Ballungsraum mindestens ein 15-Minuten-Takt, im Ländlichen Raum ein 30-Minuten-Takt sichergestellt werden.
In einer ersten Stufe soll dieser Takt bis 2026 in den
Hauptverkehrszeiten des Berufsverkehrs erreicht sein, zu
den übrigen Zeiten jeweils mindestens ein Stundentakt im
Ländlichen Raum und in den Ballungsräumen ein 30-Minuten-Takt. Der ÖPNV-Ausbau erhält durch diese Standards
eine zentrale und gewichtige Bedeutung. Wir wollen diese
Mobilitätsgarantie im Dialog mit den kommunalen Partnern einlösen.
Dieser ambitionierte Ausbau lässt sich in Räumen und zu
Zeiten schwacher Verkehrsnachfrage wirtschaftlich tragfähig und ökologisch sinnvoll nur mit flexiblen und nachfragegesteuerten On-Demand-Angeboten realisieren. Hier
helfen uns in besonderer Weise digitale Technologien. Den
On-Demand-Verkehr wollen wir auf breiter Front fördern.
Die Chancen eines automatisierten, fahrerlosen Busverkehrs werden wir mit Pilotprojekten unterstützen. Ehrenamtlich basierte Orts- und Bürgerbusse sowie soziale Fahrdienste sind eine wichtige Ergänzung im Mobilitätssystem, die wir weiterhin fördern und integrieren werden.

Auszug Ende (dieser Vertrag enthält im Verkehrsbereich auch weitere interessante Ansätze, lesen lohnt sich für Interessierte).

Ich glaube dir, dass die Gemeinde das alleine nicht finanzieren kann, aber generell gleich zu sagen, dies sei nicht finanzierbar, empfinde ich als ein Todschlagargument.
Zugegebenermaßen stehen alle Verkehrsprojekte in dem zitierten Koalitionsvertrag unter Finanzierungsvorbehalt, aber es ist wenigstens eine Absichtserklärung erkennbar. Und ich denke, wenn so glasklar wäre, dass so etwas absolut nicht finanzierbar ist wie du behauptest, hätte man dies nicht in den Koalitionsvertrag aufgenommen, denn es werden ja Erwartungen geweckt.

In der niedersächsischen Politik herrscht ohnehin Nachholbedarf im Umdenken beim Thema ÖPNV. Belege dafür sind die letzte halbherzige Ausweitung des HVV (ohne Buslinien und Einzeltickets in den äußeren Tarifringen), die Tatsache, dass es eins der letzten Bundesländer ist, die immer noch nicht vollständig durch Verkehrsverbünde abgedeckt sind, aber auch: siehe Allianz pro Schiene



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.08.2021 01:11 von Wolf Tiefenseegang.
Re: Umdenken
16.08.2021 11:08
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Was sagst du denn dazu, dass es sogar viele Werkbuslinien von Airbus weit ins niedersächsische Umland gibt?

Was sollte ich denn Deiner Meinung nach dazu sagen? Ich habe ja nicht gesagt, dass im Umland gar keine Busse fahren sollen. Zu Airbus fahren nun aber auch nicht "viele" Busse, auf den meisten Linien nur 1-3 Fahrten morgens und abends. Das ist vielleicht akzeptabel für Leute mit fester Arbeitszeit 7:00-14:45 oder so. Von meinen Ingenieurskollegen wohnten einige in der Gegend, aber mit dem Bus kam niemand, an den ich mich erinnern könnte. Wir hatten nun mal nicht 14:45 Feierabend. Und um 7:00 fing nur an, wer Ruhe brauchte, um z.B. einen Bericht zu schreiben.

Aber auch unter denen, die die Busse nutzten, kann ich mir kaum jemand vorstellen, der deswegen auf ein eigenes Auto verzichtet, denn das braucht er dort aufm Dorf immer noch für fast alle anderen Wege.

Und um genau das ging es mir: Der ÖPNV kann es aufm Dorf einfach nicht leisten, so flexibel für alle anderen Wege und zu allen anderen Zeiten zur Verfügung zu stehen, dass deshalb jemand auf ein Auto verzichtet. Und in dem Wissen, dass sie jahrzehntelang auf ein Auto (oft sogar pro Person) angewiesen sein werden, sind eben einige dort hingezogen. Die Kosten dafür haben aber viele nicht bedacht, denn "ein Auto braucht man ja sowieso". Die Konsequenzen (z.B. Urlaubstag, weil das Auto in die Werkstatt muss) auch nicht.

Edit: Die Airbus-Busse sind dabei sogar noch ein Sonderfall, denn die fahren in einem Rutsch durch bis zu Airbus ins Werk, also quasi direkt an den Arbeitsplatz. Für viele andere Pendler wäre das sowieso nicht der Fall. Die würden ggf. zu einer U-, S- oder R-Station gefahren, müssten dort umsteigen umd warten und das auf dem Weg zur Arbeit vielleicht noch 1 oder 2 Mal.



Gruß, Matthias



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.08.2021 18:58 von masi1157.
Re: Umdenken
19.08.2021 06:52
Meines Erachtens müssten auch die Verkehrsbetriebe umdenken. Es kann doch nicht sein, dass man bei jeder Windbö man angst haben muss das der ganze Schienen-Verkehr zusammenbricht. Extreme Wetter nehmen zu, Wind, Starkregen und Eis. als Anfang des Jahres ein Freitag es zu vermehrten Schneefall kam, war Schicht im Betrieb. Das ist doch kein Leistungsfähiger Nahverkehr. Was würde man denn bei Schneemassen wie 1979 machen? Klar, mit dem Auto wird es auch schwer, aber Schritttempo ist dann doch immer noch schneller als kein Betrieb.
Re: Umdenken
19.08.2021 12:18
Die Verkehrsbetriebe sind/ist ja wohl in erster Linie die DB.

"Freiluftbahnen" wie z. B. in HH die Hochbahn reduzieren in solchen Gefahrenlagen bspw. ihre Geschwindigkeiten auf den gefährdeten Außenästen.

(Btw.: wie war das bei der S-Bahn HH eigentlich bei den letzten Ereignissen, erinnere ich gar nicht. Und wollte/sollte der Metronom nicht fahren, konnte aber wg. DB nicht?)
Re: Umdenken
19.08.2021 19:37
Zitat
Djensi

Diese Verhältnismäßigkeit macht doch deutlich, warum man sich als junge Familie gern für ein Objekt außerhalb der Stadt entscheidet und den Pendlerweg nach Hamburg in Kauf nimmt, zumal der Fahrweg zeitlich (PKW) kürzer ist als in HH mit Bahn oder PKW.
[www.womorechner.de]

Zitat
Wolfgang Tiefflieger
Mit solchen Einstellungen erreichen wir weder Mobilitäts- noch Klimawende. Dass diese Meinungen nicht mehrheitsfähig sind zeigt, dass Menschen mit längeren Arbeitswegen mit einer Entfernungspauschale entlastet werden.
lol.

Die Pendlerpauschale dient nicht der Verkehrswende oder dem Klimaschutz, sondern ist ein Instrument zur Förderung der Automobilindustrie, da dieses hauptsächlich davon profitiert. Die Politik ist von Gemeinde bis Bund über Jahrzehnte auf den MIV ausgerichtet. Die Gründe sind ja bekannt: [www.sueddeutsche.de]

Wenn du das per Totschlagargument als Neiddebatte abstempeln möchtest, dann tu dir keinen Zwang an. :D
Re: Umdenken
19.08.2021 20:03
Zitat
Knall e. V.


Zitat
Wolfgang Tiefflieger
Mit solchen Einstellungen erreichen wir weder Mobilitäts- noch Klimawende. Dass diese Meinungen nicht mehrheitsfähig sind zeigt, dass Menschen mit längeren Arbeitswegen mit einer Entfernungspauschale entlastet werden.
lol.

Die Pendlerpauschale dient nicht der Verkehrswende oder dem Klimaschutz, …

Hat auch niemand gesagt. Die Aussage war, dass es sehr wohl gewollt ist, verkehrliche Nachteile für Pendler, die weiter draußen wohnen, auszugleichen.

Edit:
Der von dir verlinkte Artikel zum Autolobbyismus ist durchaus interessant, auch, wenn er keine verblüffende neuen Erkenntnisse bringt. Das Thema Pendlerpauschale kommt aber, wenn ich nichts überlesen habe, in dem Artikel gar nicht vor. Insofern kann ich dir nicht folgen. Wer weit draußen wohnt braucht meist 1 bis 2 Autos. Das wäre auch ohne Pendlerpauschale so. Meinst du, die Autofahrer stecken das Geld, das ihnen die Pendlerpauschale bringt, alle in teurere Autos als nötig?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.08.2021 20:18 von Wolf Tiefenseegang.
Re: Umdenken
20.08.2021 19:27
Bevor hier Leute zum umdenken bewegt werden, dass heisst das Auto stehen zu lassen und stattdessen den ÖPNV zu nutzen, müsste erstmal sichergestellt werden, dass dieser auch verlässlich funktioniert und die Verkehrsunternehmen auch die beauftragen Leistungen/Fahrten erbringen.

Guckt doch mal spasseshalber diese Tage auf die Seiten www.der-metronom.de oder www.erixx.de

Wieviele Züge da wieder ausfallen, und das ist mittlerweile täglicher Standard. Gestern morgen z.B. fielen auf
der Linie RB31 die Züge um 07:38 und 08:10 Uhr ab Bardowick nach Hamburg aus. Heute morgen fiel der Zug
um 07:11 Uhr aus. Und so geht es ständig. Heute Abend fällt z.B. der RE3 Zug um 20:57 ab HH nach Uelzen aus
ebenso der RB3/RB31/RB2 um 00:33 Uhr ab HH nach Hannover. Das sind nur ein paar Beispiele. Ich könnte die
Liste endlos fortschreiben.

Ich habe kommende Woche Donnerstag eine Einladung zum Abendessen in einem Restaurant nähe Isestrasse.

Ich fahre lieber mit meinem Auto dorthin als dass ich eventuell in der Nacht in HH strande weil die Metronom Züge
mal wieder ausfallen. Ich werde von hier über die B404/A25 Richtung Hamburg fahren und dann entweder in Tiefstack
parken und mit der S21 bis Dammtor fahren und weiter mit dem M5 bis Hoheluftbrücke oder in Mümmelmannsberg
und mit der U2 bis Schlump fahren und weiter mit der U3 bis Hoheluftbrücke. Sollte die S21 mal wieder nicht fahren
kann ich alternativ noch mit dem M3 zu meinem Auto zurück fahren. Da verzichte ich lieber auf das leckere Glas Wein
zum Abendessen und weiss dass ich nach Hause komme.

VG Rüdiger
Re: Umdenken
20.08.2021 19:54
Zitat
Rüdiger
Bevor hier Leute zum umdenken bewegt werden, dass heisst das Auto stehen zu lassen und stattdessen den ÖPNV zu nutzen, müsste erstmal sichergestellt werden, dass dieser auch verlässlich funktioniert und die Verkehrsunternehmen auch die beauftragen Leistungen/Fahrten erbringen.

Selbstverständlich, und deshalb brauchen wir Verkehrsminister in Bund und Ländern, denen das eine Herzensangelegenheit ist und solche Dinge zur Chefsache machen. Auch Streiks müssen durch Verbeamtung im Bus- und Bahnbereich abgeschafft werden.
Re: Umdenken
20.08.2021 21:55
Zitat
Rüdiger
Bevor hier Leute zum umdenken bewegt werden, dass heisst das Auto stehen zu lassen und stattdessen den ÖPNV zu nutzen, müsste erstmal sichergestellt werden, dass dieser auch verlässlich funktioniert und die Verkehrsunternehmen auch die beauftragen Leistungen/Fahrten erbringen.

Die, die da "bewegt" werden sollen, kriegen doch gar nicht selber mit, dass der ÖPNV (angeblich) (*) nicht verlässlich funktioniert. Das wird denen eher in blumigen Worten erzählt, bevorzugt von Leuten, die den ÖPNV nur sporadisch nutzen.

Ich glaube übrigens auch nicht, dass es mittelfristig Ziel sein kann/muss, das Auto stehenzulassen (für einzelne, ggf. auch regelmäßige Fahrten wie z.B. zu Airbus), sondern auf wenigstens eines der Autos im Haushalt ganz zu verzichten.

Solange das Auto da ist, wird es benutzt, außer vielleicht für besonders nervige Fahrten. Und besonders gern mit dem Argument, es koste für diese eine nächste Fahrt ja "nur Benzin". Das gilt sogar nach wie vor in meiner Nachbarschaft (300m zum Bus mit mehreren Linien, 800m zur S/A-Bahn mit 3 Linien, kaum Parkplätze). Weiter draußen halte ich es für viele Jahre für völlig aussichtslos. Auch, weil viele der Leute, die dort wohnen, den ÖPNV sowieso abgeschrieben haben. Sonst würden sie nicht dort wohnen.


Gruß, Matthias

(*) Ich habe mich vor Jahren gegen ein eigenes Auto entschieden, verlasse mich also auf ÖPNV, mein Fahrrad, meine Füße. Ich ärgere mich auch über Verspätungen im ÖPNV (und über 'nen Platten oder das Zipperlein im Knie), aber ich empfinde (und erzähle das auch so) das nicht als ein riesiges Problem. Ich weiß mir i.a. zu helfen.
NVB
Re: Umdenken
20.08.2021 23:52
Zitat
Wolf Tiefenseegang
... Auch Streiks müssen durch Verbeamtung im Bus- und Bahnbereich abgeschafft werden.


Wäre eine Möglichkeit, doch Streiks fallen nicht vom Himmel wie ein Baum auf die Fahrleitung. Den Streik hat die DB zu verantworten, weil sie geglaubt hat, mit Hilfe der EVG die gefürchtete GDL auszuhebeln. Doch die Zeiten von Mehdorn und der Gewerkschaft Transnet, wo der Transnet-Chef kurzerhand als DB-Arbeitsdirektor eingekauft wurde, um endlich Ruhe zu haben, sind vorbei.

Solange also die DB-Plüschetage sich für massenhafte Schlechtleistungen Boni ohne Ende einschiebt und dies bei dem DB-Fußvolk einsparen will, wird das nichts. Die Eisenbahn ist ein sehr komplexes System, was für den Fall der Fälle ein Minimum an Reserven braucht. Solange der Vorstand das nicht begriffen hat, wird das nichts mit einer besseren Bahn. Ob mit oder ohne Streik, die DB ist und bleibt unzuverlässig.
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