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Zeichen der Zeit bei U- und S-Bahn?
geschrieben von NVB 
Die S-Bahn gilt hier als das unzuverlässigste Verkehrsmittel und die U-Bahn als vergleichsweise zuverlässig.

Doch wie sieht es beim Energieverbrauch in der sich abzeichnenden Energiekrise aus?

Ich würde die S-Bahn hier als vorbildlich bezeichnen. Das bedarfsgerechte Stärken und Schwächen von Zügen sowie das Flügeln sind das beste Mittel, um Strom zu sparen. Dagegen ist der U-Bahn-Betrieb geradezu vorsintflutlich. Acht-Wagen-Züge nach Ohlstedt und Großhansdorf für maximal ein Dutzend Fahrgäste sind vermeidbare Energieverschwendung. Nichts wäre energiesparender als ein Flügeln in Volksdorf und das wieder Zusammenführen im Meiendorfer Weg oder/und ein Stärken und Schwächen in Farmsen, Wandsbek-Markt und Ohlsdorf.

Ich kann mich als Kind noch an das Stärken und Schwächen der U-Bahnen in Volksdorf erinnern, weil die Stromversorgung auf dem Großhansdorfer Ast für lange Züge zu schwach war. Ich weiß, dass dies etwas umständlich war, weil die Bahnsteigaufsicht die Kupplungen mit einem Enterhaken erst zueinander ausrichten musste. Doch dieses Problem sollte heute nicht mehr existieren.
Ist das flügeln wirklich so Zukunftweisend? Seit man 2008 in Ohlsdorf flügelt fühlt man sich als Alstertaler eigentlich etwas benachteiligt. Poppenbüttel ist ja doch noch Stückchen weiter als der Airport, trotzdem entschied man sich den Flughafenzug vorne zusetzten und Poppenbüttel noch bisschen zappen zulassen. Retour hat man das nach paar Monaten (Wochen?) ja mal wieder geändert. Airport musste nun auf Poppenbüttel warten. Dazu lässt man seit 2008 auch gerne einfach mal Kurse nach Poppenbüttel ausfallen, während man mit 6 Wagen zum Airport fährt. Man stelle sich sowas mal bei der HOCHBAHN vor. Einfach mal Ohlstedt vorziehen und Großhansdorf paar Runden aussetzten lassen. Ich glaube es bedarf eher Konzepte um das flügeln zu umgehen. So hat die S-Bahn doch früher auch in Elbgaustraße und Bergedorf ihre Züge verstärkt und getrennt, macht man auch nicht mehr.
Wichtiger wäre es vielleicht energiesparender zufahren. Früher hat man das gut im DT3 gehört. Start, einmal beschleunigt und dann bis zum nächsten Haltepunkt nur noch zielgerecht reingerollt. Heute wird dazwischen immer nochmal gerne beschleunigt und wieder gebremst und wieder beschleunigt. Merkt man immer gut wenn man mal in der U-Bahn steht. Bei so einer Fahrweise wird das festhalten dann lebensnotwendig.
Dein Gedankengang NVB finde ich aber richtig, nur denke ich werden es erstmal die Autofahrer merken und vielleicht dafür sorgen, dass der ÖPVN wieder stärker in den Fokus rückt. Die nächste Preiserhöhung sehe ich beim HVV im Dezember aber schon als gesetzt.
Zitat
Kirk
Ist das Flügeln wirklich so Zukunftweisend? ...


Unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung gibt es keine Alternative. Und es ist eine durchaus vermeidbare Energieverschwendung mit Acht- oder Neun-Wagenzügen nach Ohlstedt und Großhansdorf zu fahren.

Die Abfahrten und Ankünfte in Ohlsdorf wurden so gelegt, damit sich die Züge der verschiedenen Richtungen stets gegenüberstehen und die Umstiegszeiten möglichst kurz sind. Der Poppenbüttler kommt als letzter und der zum Flughafen fährt als erster. In der Gegenrichtung kommt der vom Flughafen als erster und da der Poppenbüttler als Letzter fährt, klappt in der Regel sogar der sofortige Umstieg ohne Wartezeit. Also eine durchaus pfiffige Planung der S-Bahn ...
Zitat
NVB
Die Abfahrten und Ankünfte in Ohlsdorf wurden so gelegt, damit sich die Züge der verschiedenen Richtungen stets gegenüberstehen und die Umstiegszeiten möglichst kurz sind. Der Poppenbüttler kommt als letzter und der zum Flughafen fährt als erster. In der Gegenrichtung kommt der vom Flughafen als erster und da der Poppenbüttler als Letzter fährt, klappt in der Regel sogar der sofortige Umstieg ohne Wartezeit. Also eine durchaus pfiffige Planung der S-Bahn ...
Könnte man meinen - ich denke aber, so richtig offiziell ist der Anschluss Airport (Flughafen) -> Poppenbüttel nicht.
Dazu ist es in Ohlsdorf einfach zu knapp - ich würde schätzen in 50% der Fälle klappt es nicht.
Man sollte aber m.E. genau diesen Anschluss offiziell machen - dazu würde es ja reichen, in Airport (Flughafen), sagen wir, 30s früher loszufahren und den Poppenbüttler Zug ggf. 30s warten zu lassen, um Sichtanschlüsse zu vermeiden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.03.2022 23:08 von LH.
Zum Stärken/Schwächen benötigt man zusätzliches Personal, das den nicht benötigten Fahrzeugteil wegrangiert und einem Zug in die Gegenrichtung zuführt, und zumindest ist es bisher so, dass der Fokus bei den Hamburger Verkehrsunternehmen nicht auf den Energie-, sondern auf den Personalkosten liegt, weil diese höher sind.

Das erklärt auch im Busbetrieb die vielen Leerfahrten bei Linienwechsel zwecks Umlaufoptimierung, teilweise in entgegengesetzter Richtung (als krasses Beispiel: ein Bus fährt leer von Barmbek nach Billstedt während ein anderer leer von Billstedt nach Barmbek fährt).

Auch ich bin gespannt, ob sich das bald ändert, weil entweder die Energiekosten bald die Lohnkosten übersteigen oder weil es politisch gewollt wird, energieeffizienter zu arbeiten.
Zitat
LH
Zitat
NVB
Die Abfahrten und Ankünfte in Ohlsdorf wurden so gelegt, damit sich die Züge der verschiedenen Richtungen stets gegenüberstehen und die Umstiegszeiten möglichst kurz sind. Der Poppenbüttler kommt als letzter und der zum Flughafen fährt als erster. In der Gegenrichtung kommt der vom Flughafen als erster und da der Poppenbüttler als Letzter fährt, klappt in der Regel sogar der sofortige Umstieg ohne Wartezeit. Also eine durchaus pfiffige Planung der S-Bahn ...
Könnte man meinen - ich denke aber, so richtig offiziell ist der Anschluss Airport (Flughafen) -> Poppenbüttel nicht.
Dazu ist es in Ohlsdorf einfach zu knapp - ich würde schätzen in 50% der Fälle klappt es nicht.....

Das kann ich so bestätigen. Spätestens wenn Fahrgäste aus Airport den zug nach Poppenbüttel zwar noch berühren aber die Türen schon gesperrt sind zeigt dann immer das dass halt nicht geplant ist. Eine verfrühte Abfahrt am Airport währe machbar, eine spätere Abfahrt nach Poppenbüttel nicht. Während am Airport alle 10min die Züge rollen, fahren in Poppenbüttel die Anschlussbusse ja zum Teil nur alle 20 oder 60 Minuten!
Zitat
NVB
Ich würde die S-Bahn hier als vorbildlich bezeichnen. Das bedarfsgerechte Stärken und Schwächen von Zügen sowie das Flügeln sind das beste Mittel, um Strom zu sparen.

Auf den ersten Blick magst du recht haben - leere Wagen durch die Gegend fahren zu lassen verbraucht sicher mehr Strom, als diese zeitweise abzustellen.

Um aber wirklich eine ganzheitliche Bewertung vorzunehmen, stellen sich mir weitere Fragen:

1. Wieviel Strom spart man dadurch wirklich? Zumal das Bereithalten und das Abstellen ja auch Strom verbraucht
2. Wie sieht es mit der Effizienz während der Fahrt aus (Stichwort: Bremsenergierückgewinnung; Energieverbrauch während der Fahrt...)
3. Ist der zusätzliche Energieverbrauch vielleicht sogar eine gute Investition, wenn dadurch die Benutzung der Bahn unkomplizierter ist und damit der Umstieg vom Auto erleichtert wird?

Ich weiss, da sind einige steile Annahmen drin. Aber eine kleine Optimierung an einer Stelle kann durchaus im großen Ganzen eher nachteilig sein.

Tobias
Moin,

wie würde es denn mit der Barrierefreiheit bei gestärkten U-Bahnzügen aussehen?
Beispiel: Kurzzug 1 startet in Ohlstedt und nimmt mobilitätseingeschränkte Fahrgäste an den entsprechenden Bahnsteigbereichen in den "Schachbrettbereich" auf, hält unterwegs bis Volksdorf in den entsprechenden Bereichen und wird in Volksdorf zum vorderen Teil des neuen Zuges.
Kurzzug 2 startet in Großhansdorf und nimmt mobilitätseingeschränkte Fahrgäste an den entsprechenden Bahnsteigbereichen in den "Schachbrettbereich" auf, hält unterwegs bis Volksdorf in den entsprechenden Bereichen und wird in Volksdorf zum hinteren Teil des neuen Zuges. In allen folgenden Haltestellen habe ich jeweils nur einen Schachbrettbereich für garantierte Barrierefreiheit (in unserem Beispiel hinten), aber zwei Zugteile mit mobilitätseingeschränkten Fahrgästen - das scheint mir nicht zu Ende gedacht zu sein.

Etwas kryptisch wäre es wohl, der ersten Zugteil in Volksdorf im hinteren Bahnhofsteil halten zu lassen, die mobilitätseingeschränkten Fahrgäste am Schachbrett aussteigen zu lassen, den vorderen Zugteil nach vorne durchzufahren, dann den zweiten Zugteil einfahren und ankuppeln zu lassen und die mobilitätseingeschränkten Fahrgäste beim "Hinteren Schachbrett" wieder einsteigen zu lassen....

Und - wie soll das stadtauswärts gehen, wenn mobilitätseingeschränkte Fahrgäste im "falschen" Zugteil sind?
Wo sollen die umsteigen und wie lange wird auf deren "erfolgreichen Umstieg" gewartet? Die Schnellsten sind es eben nicht!

Nee, nee - das scheint mir wieder ein echter NVB zu sein: These `raushauen, notfalls zwischendurch noch ein bisschen sachfremd provozieren und dann, wenn die "Argumentation" durchschaut und auseinandergenommen ist, das Thema sang- und klanglos sterben lassen. Gell?
Moin,

davon mal abgesehen das es in Volksdorf nicht möglich ist die Zugteile aus Großhansdorf und Ohlstedt Stadteinwärts zu kuppeln, (das müsste man am Meiendorfer Weg machen) könnte, da in Großhansdorf der Ausgang vorne ist, der Hansdorfer Zugteil immer bis zum Bahnsteigende durchfahren, der Ohlstedter Zugteil immer am Bahnsteiganfang halten, hierdurch würde Quasi ein Langzug "Simuliert" werden.
Aber gerade im Bezug auf den Ohlstedter Ast würde sich ein kürzen wohl kaum Rechnen.
Eher könnte man die Linie in Farmsen trennen, dann muss um die Energieeinsparungen zu erreichen, eben Umgestiegen werden.

LG



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.03.2022 12:49 von STZFa.
...und ein Trennen der U1 in Farmsen würde dem Fahrgastaufkommen, das zumindest bis Berne noch sehr hoch ist, nicht gerecht werden.
Zitat
Sonnabend
... Nee, nee - das scheint mir wieder ein echter NVB zu sein: These `raushauen, notfalls zwischendurch noch ein bisschen sachfremd provozieren und dann, wenn die "Argumentation" durchschaut und auseinandergenommen ist, das Thema sang- und klanglos sterben lassen. Gell?


Hier stirbt nix sang- und klanglos. Vielleicht gehörst Du ja zur FAX-Fraktion der Gesundheitsämter, die Corona verschlafen haben und wahrscheinlich auch noch nicht die Energiekrise realisiert haben?

Gleichwohl ist Dein Argument mit den erhöhten Bahnsteigbereichen ernst zu nehmen. Doch mit ein ganz klein wenig Nachdenken kann es gelöst werden: Der geteilte vordere Zugteil hält an jedem Bahnsteig so, dass der hintere Wagen für Mobilitätseingeschränkte passt und der geteilte hintere Zugteil hält an jedem Bahnsteig so, dass der erste Wagen für Mobilitätseingeschränkte passt.

Hättest Du auch selber drauf kommen können ...
Zitat
STZFa
... Aber gerade im Bezug auf den Ohlstedter Ast würde sich ein Kürzen wohl kaum Rechnen. Eher könnte man die Linie in Farmsen trennen, dann muss um die Energieeinsparungen zu erreichen, eben Umgestiegen werden. ...

Na ja, das Kürzen für Ohlstedt hängt ja mit Großhansdorf zusammen und da lohnt es sich garantiert. Doch Deinen Vorschlag mit Farmsen finde ich auch sehr gut. Sich die zwei Stationen bis Berne ein wenig quetschen zu müssen, halte ich angesichts der weltpolitischen Entwicklung für durchaus zumutbar.

Alternativ könnte man sogar in Berne schwächen und stärken, das dortige Abstellgleis gibt das her ...

Wichtig ist doch, dass man sich Gedanken macht, solange es noch geht!
Das stimmt allerdings
Dann müsste man sich ja auch fragen ob die Angebotsoffensive zur Angebotsdefensive verkommt. Sprich die Außenbezirke werden schlechter angebunden und Taktzeiten ausgedünnt. Währe ein ziemlich schlechtes Zeichen.
Ihr habt schon gesehen, dass der Dieselpreis bei 2,30 EUR steht, die U-Bahn politisch als Alternative gerade in den Außenbezirken läuft, die U-Bahn elektrisch fährt und das Sparpotential durch Stärken/Schwächen im U-Bahn-Netz irgendwo im unteren einstelligen Prozentbereich der Wagenkilometer liegen wird, oder?
@Kirk,

ein Flügeln der Züge könnte aber auch einen 10 Minutentakt nach Großhansdorf/Ohlstedt bedeuten.

LG
So etwas habe ich auch schon gedacht. Die elektrisch betriebenen Schnellbahnen haben derzeit sicherlich noch die geringsten Probleme und vielleicht löst sich die - angebliche oder echte - unzureichende Auslastung auf den Außenästen durch zusätzliche Fahrgäste, denen der Spritpreis zu teuer wird, auch von ganz allein.

Man sollte auch nicht vergessen, dass nur durch Herrn Putins Einmarsch in die Ukraine die Corona-Pandemie nicht plötzlich beendet ist und es vor diesem Hintergrund auch nicht verkehrt ist, wenn man zumindest streckenweise mit etwas Abstand in der Bahn sitzen kann.

Nachdenken sollte man eher über diejenigen Regionalbahnstrecken, auf denen Dieselfahrzeuge regelmäßig und auf längeren Strecken "unter Draht" fahren. Im Hamburger Einzugsbereich wären dies der RE5 zwischen Hauptbahnhof und Stade, der RE6 zwischen Altona und Itzehoe, die Wochenendleistungen der RB38 zwischen Harburg und Buchholz sowie der HVZ-RE8X zwischen Hauptbahnhof und Lübeck.

Eine elegante Lösung ohne verlängerte Fahrzeiten (durch Lokwechsel) oder zusätzliche Umsteigevorgänge fällt mir hier allerdings auch nicht ein.
Gibt es Berechnungen wie viel Strom wirklich gespart wird wenn 4 statt 8 Waggons fahren?

Dazu kommt, dass schwächen in Farmsen und besonders Ohlsdorf dem Bedarf nicht gerecht wird.
Mindestens Langenhorn, eigentlich Ochsenzoll braucht am Wochenende 8 Wagen Züge oder 5 Minuten Takt (was das schwächen sinnlos macht)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.03.2022 20:22 von zurückbleiben-bitte.
Wenn man Mal ganz ehrlich ist braucht man nicht zu Schwächen um der Energiewende auf die Sprünge zu helfen. Lediglich nördlich von Volksdorf kann man über ein Flügeln nachdenken um die Taktung außerhalb der HVZ zu verbessern und somit potenziellen Autofahrern den Umstieg zu versüßen.

LG
In der jetzigen Situation führt jede eingesparte Kilowattstunde zu weniger Geld für Russland und seinen Krieg. Ich finde es daher absolut richtig über den effizienten Einsatz von Energie auch beim ÖPNV nachzudenken. Und ein kürzerer Zug auf den Außenästen wird Energie sparen und ist nun wirklich wenn überhaupt nur eine kleine Einschränkung.

Früher fuhren die S-Bahnen zwischen Neugraben und Stade außerhalb der Hauptverkehrszeiten als Kurzzüge. Das kann man gerne wieder einführen.

Anders sieht es aus, wenn die Energie wegen Sanktionen des Westens oder Russlands sehr knapp wird, wenn der Strom zeitweise abgeschaltet werden muss und die Leute in ihren Wohnungen frieren. Dann wird man auch darüber nachdenken müssen, das Angebot im ÖPNV dort zurückzunehmen, wo es wenig genutzt wird. Wer will denn dann noch verstehen, dass nachts fast leere U-Bahnen nach Ohlstedt fahren?
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