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U5 am Ende?
geschrieben von NVB 
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 11:03
Zitat
Kasimir Herzog
Ich frage mich ehrlicherweise auch, warum der Erste Bürgermeister so auf die Stadtbahn drauf haut, völlig ohne Not.
Grundsätzliche Abneigung gegen die Straßenbahn beruht meistens darauf, dem Auto keinerlei Flächen wegnehmen zu wollen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 11:17
Zitat
Nemo
Zitat
Kasimir Herzog
Ich frage mich ehrlicherweise auch, warum der Erste Bürgermeister so auf die Stadtbahn drauf haut, völlig ohne Not.
Grundsätzliche Abneigung gegen die Straßenbahn beruht meistens darauf, dem Auto keinerlei Flächen wegnehmen zu wollen.

Laut Abendblatt ist er allerdings nicht für eine sutogerechte Stadt, eher im Gegenteil.

Zitat:
„Man wundert sich, dass es immer noch Menschen gibt, die glauben, es müsse für alle möglich sein, überall mit dem Auto hinzukommen“, sagte Tschentscher. „Eine solche Vorstellung ist unrealistisch.“ In einer Stadt mit fast zwei Millionen Menschen sei es „völlig abwegig anzunehmen“, dass die Mobilität allein mit dem Auto sichergestellt werden könnte. „Das funktioniert in keiner Metropole der Welt.“

Quelle:Abendblatt 17.05.22


Zudem lese ich hier nur von dem Zentrum.
Zitat:
Solche Bahnen seien „altmodische Stahlungetüme“, die ganze Verkehrsräume zerschnitten, so der Bürgermeister. Sie seien nicht mehr zeitgemäß, keine Metropole baue solche Bahnen in ihr Zentrum.

Quelle: Abendblatt 17.05.22
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 11:28
Interessant und danke! Dann wurde einige Beiträge vorher ganz wesentliches aus dem Zitat weggelassen!
So kann man auch Zitate für die eigenen ÖPNV-Anschauungen „missbrauchen“ oder um Stimmung zu machen…
Ein bisschen Facebook-Like.
NVB
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 11:58
Zitat
Kasimir Herzog
Ich frage mich ehrlicherweise auch, warum der Erste Bürgermeister so auf die Stadtbahn drauf haut, völlig ohne Not. Für den Schnellbahnausbau U4, S4, U5, S21 wurden doch just diese Woche massive finanzielle Mittel für den kommenden Doppelhaushalt eingestellt... Standi und CO2-Bilanz U5 sind aufm einem sehr guten Weg.. alles ist im Fluss. Also warum diese Zuspitzung, dass eine Stadtbahn Unfug sei.. das ist nicht nur Unsinn, sondern gießt Öl ins Feuer. Der Schnellbahnausbau und die Einführung einer zunächst tangentialen Stadtbahn schließen sich doch überhaupt nicht aus - aber vielleicht braucht es politisch auch immer ein Feindbild, ich verstehe es nicht.


Danke für Deinen klaren Beitrag!

Der Ausspruch ist auf besagter Bürgerschaftssitzung gefallen und beispielsweise Nahverkehr Hamburg hat das zitiert. Es gab kein "Davor" oder "Danach", der Spruch ist also auch nicht aus dem Zusammenhang gerissen worden. Er hat damit die Grünen und insbesondere Tjarks und Fegebank für alle deutlich sichtbar auf die Zinne getrieben.

Hinzu kommen ja die immensen Schwierigkeiten mit der Tiefröhren-Bauweise, wo mittlerweile selbst die Hochbahn Bauchschmerzen hat. Ehrlicherweise muss man sagen, dass diese Tiefröhren-Bauweise noch von Scholz angeleiert wurde, diese komische U-Bahn, deren Bauweise man angeblich "nicht hört, nicht sieht und nicht schmeckt."

Wenn die U5 unbedingt gebaut werden soll – was ich nicht mehr erkennen kann – dann kann man die Hamburger Bauweise anwenden, schneller und wesentlich preiswerter und dann auch mit der wichtigsten Haltestelle Rübenkamp. Die breiten Straßen bis Steilshoop geben das alle her und vor dem Einkaufszentrum Steilshoop bis hinter dem auf der Straße stehendem Gebäude existiert ein fertiger und mit Schotter verfüllter Trog (ohne Haltestelle!), den man nur betonieren müsste. Nach Bramfeld und weiter bis Farmsen gibt es einen bestens geeigneten, frei gehaltenen Grünzug und die Unterquerung der Bramfelder Chaussee würde mit einer dortigen Haltestelle mehr als doppelt so viele Fahrgäste generieren als der Bramfelder Dorfplatz. Dazu hätte man Platz ohne Ende für Abstellgleise und eben die (durchaus wichtige) Verlängerungsoption nach Farmsen.
NVB
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 12:08
Zitat
Djensi
Interessant und danke! Dann wurde einige Beiträge vorher ganz wesentliches aus dem Zitat weggelassen! So kann man auch Zitate für die eigenen ÖPNV-Anschauungen „missbrauchen“ oder um Stimmung zu machen… Ein bisschen Facebook-Like.


Ich habe nichts weggelassen, die anderen Tschentscher-Zitate waren an anderen Tagen gefallen. Die Ergänzung mit dem Stadtzentrum kam von ihm erst später, wobei das auch nicht stimmt, weil beispielsweise von allen 27 neu gebauten französischen Straßenbahnnetzen nur in Paris die Bahnen nicht ins Zentrum führen. Macht auch nichts, weil die Pariser Metro mit einem durchschnittlichem Haltestellenabstand von 453 Metern praktisch – soll heißen: mit geringen Ausnahmen – eine unmittelbar unter der Straßenoberfläche fahrende Straßenbahn ist.
Also ich finde es schon richtig dass sich Tschentscher geäußert hat, völlig ohne Not ist war das sicher nicht. Denn es durchaus einige Interessengruppen die mit dem Argument dass die U5 eine schlechte Klima-Bilanz aufweist ziemlich laut eine Straßenbahn anstelle der U5 fordern. Und mit der Linken auch eine Oppositionsfraktion die dasselbe sagt. Und da muss der Bürgermeister bei der Vorstellung eines Haushalts der Hunderte von Millionen für den U-Bahn-Ausbau beinhaltet schon was dazu sagen. (Und ich könnte mir gut vorstellen dass es bei der Präsentation Fragen zur U5 gab.)

Saudumm war natürlich der Kommentar selbst. Die Beschreibung des Straßenbahn als "Verkehrsträger aus dem vergangenen Jahrhundert" ist klar polemisch als auch objektiv einfach nur falsch. Das inhaltliche Argument dass eine Straßenbahn Radwegen, Fußwegen & Bäumen Raum nimmt ist ebenso falsch da nur den Autos Platz genommen werden müsste. Und auch total unverständlich da Tschentscher auch ein paar polemische (und richtige) Sätze gegen den Autoverkehr sagte.

Ob die Frage ob die Kommentare was mit den Grünen zu tun haben müsste man natürlich bei der Senats-Haushalts-Beratungen dabei gewesen sein. So steht im Koalitionsvertrag z.B. "Dort, wo die Kapazität der Metro- und Expressbuslinien auch nach Umsetzung des HamburgTakts nicht mehr ausreicht, soll geprüft werden, welches Verkehrsmittel stattdessen zum Einsatz kommen kann, um ggf. eine erweiterte Kapazität anbieten und größere Passagiermengen komfortabel befördern zu können" - was ja nun wirklich nur eine Umschreibung für 'wir werden prüfen ob wir die Straßenbahn doch einführen' sein kann. Vielleicht wollte Tjarks dafür Geld haben, und Tschentner wollte das auf später in der Legislaturperiode vertagen?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.2022 12:43 von christian schmidt.
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 12:43
Zitat
NVB
Zitat
Kasimir Herzog
Ich frage mich ehrlicherweise auch, warum der Erste Bürgermeister so auf die Stadtbahn drauf haut, völlig ohne Not. Für den Schnellbahnausbau U4, S4, U5, S21 wurden doch just diese Woche massive finanzielle Mittel für den kommenden Doppelhaushalt eingestellt... Standi und CO2-Bilanz U5 sind aufm einem sehr guten Weg.. alles ist im Fluss. Also warum diese Zuspitzung, dass eine Stadtbahn Unfug sei.. das ist nicht nur Unsinn, sondern gießt Öl ins Feuer. Der Schnellbahnausbau und die Einführung einer zunächst tangentialen Stadtbahn schließen sich doch überhaupt nicht aus - aber vielleicht braucht es politisch auch immer ein Feindbild, ich verstehe es nicht.


Danke für Deinen klaren Beitrag!

Der Ausspruch ist auf besagter Bürgerschaftssitzung gefallen und beispielsweise Nahverkehr Hamburg hat das zitiert. Es gab kein "Davor" oder "Danach", der Spruch ist also auch nicht aus dem Zusammenhang gerissen worden. Er hat damit die Grünen und insbesondere Tjarks und Fegebank für alle deutlich sichtbar auf die Zinne getrieben.

Nahverkehr Hamburg ist halt für meiner Ansicht nach, eine nicht zuverlässige Quelle. Da hat man in den eigenen Beiträgen immer schön für sich was gebastelt. Der Fokus war da von Anfang an auf die Stadtbahn ausgerichtet gewesen. Siehe auch auf FB. Als die Kommentare da noch frei zugänglich waren, ist das Thema egal gewesen, ab dem 3. Beitrag ging es nur um ein Thema wieder. Neutral find ich da nicht viel.
NVB
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 14:05
Zitat
christian schmidt
Also ich finde es schon richtig dass sich Tschentscher geäußert hat, völlig ohne Not ist war das sicher nicht. Denn es durchaus einige Interessengruppen die mit dem Argument dass die U5 eine schlechte Klima-Bilanz aufweist ziemlich laut eine Straßenbahn anstelle der U5 fordern. Und mit der Linken auch eine Oppositionsfraktion die dasselbe sagt. Und da muss der Bürgermeister bei der Vorstellung eines Haushalts der Hunderte von Millionen für den U-Bahn-Ausbau beinhaltet schon was dazu sagen. (Und ich könnte mir gut vorstellen dass es bei der Präsentation Fragen zur U5 gab.) ...


Er hat es ohne Not gesagt. Ich hatte eher den Eindruck, dass er von vornherein vermeiden wollte, noch einmal auf seinen Unsinn mit den "Stahlungetümen" angesprochen zu werden. Nun ging der Schuss eben nach hinten los.

Dazu beigetragen hat sicher Tschentschers Besuch in Wien, wo haargenau die gleiche Diskussion mit deren U5 tobt. Allerdings gibt es gewaltige Unterschiede, denn in Wien die U5 ist ein Stück aus der U2 und weit zentraler gelegen als die U5 in Hamburg.

Anyway, Tschentscher liefert gerade nicht nur der Opposition, sondern auch seinem Koalitionspartner eine Steilvorlage nach der anderen.
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 14:56
Zitat
NVB
Anyway, Tschentscher liefert gerade nicht nur der Opposition, sondern auch seinem Koalitionspartner eine Steilvorlage nach der anderen.

Das ist halt der Unsinn und die Realitätsferne schlecht hin. Die Grünen haben sich schon vor der Wahl davon verabschiedet gehabt und bekommen ihre Fahrradwege. Und wer nimmt in Hamburg die CDU und FDP ernst? Niemand. Selbst die CDU will/wollte den MIV weiter mehr Platz geben. Tschentschet spricht sich aus welchen Gründen auch immer gegen eine aus. Die Gründe sind doch da egal, solange es dir nicht in den Kram passt. Es scheint aber sonst, niemanden zu ineressieren, denn Gegenstimmen dazu scheint es dazu nicht zu geben.

Er ist von Prinzip nicht in Erklärungsnot, denn zum Hamburg-Takt wurde schon einiges gesagt, auch, das da keine Stadtbahn geplant ist. Dabei hätte er ja einfach bleiben können. Es steht dazu aber nirgendwo die Frage dazu, wsrum er ed überhaupt gesagt hat.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.2022 15:29 von Thomas S..
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 15:42
Zitat
Kasimir Herzog
Ich frage mich ehrlicherweise auch, warum der Erste Bürgermeister so auf die Stadtbahn drauf haut, völlig ohne Not. Für den Schnellbahnausbau U4, S4, U5, S21 wurden doch just diese Woche massive finanzielle Mittel für den kommenden Doppelhaushalt eingestellt... Standi und CO2-Bilanz U5 sind aufm einem sehr guten Weg.. alles ist im Fluss. Also warum diese Zuspitzung, dass eine Stadtbahn Unfug sei.. das ist nicht nur Unsinn, sondern gießt Öl ins Feuer.

Solange die U5 noch nicht vor vollendeten Tatsachen steht, also noch nicht in Betrieb ist, muss Herr Tschentscher die Stadtbahn wohl ausschließen, um die U5 durchsetzen zu können.

Zitat
Kasimir Herzog
Der Schnellbahnausbau und die Einführung einer zunächst tangentialen Stadtbahn schließen sich doch überhaupt nicht aus - aber vielleicht braucht es politisch auch immer ein Feindbild, ich verstehe es nicht.

Richtig. Solange die U5 noch nicht in Betrieb ist, ist die Straßenbahn eher ein Feind als eine tangentiale Ergänzung. Anders werden Scholz/Tschentscher die U5 nicht durchgesetzt bekommen. Scholz und Tschentscher werden von Runde und von Beust gelernt haben, dass die Grünen nicht mit einer Stadtbahn zu beschwichtigen sind. Da braucht es klare Worte: Die Stadtbahn kommt nicht, dafür aber die U5 ganz bestimmt! Selbst ein Herr Bill von den Grünen hat mir einst erklärt, dass die Grünen längst auf dem Stand sind, dass sich die alten Strabsen 8 und 15 ohne U5 nicht mehr rekonstruieren lassen.
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 16:32
Zitat
Jan Gnoth
Solange die U5 noch nicht vor vollendeten Tatsachen steht, also noch nicht in Betrieb ist, muss Herr Tschentscher die Stadtbahn wohl ausschließen, um die U5 durchsetzen zu können.

Das ist doch totaler Quatsch.
Wenn man mit der U5 anfängt, muss man auch bis zum Ende bauen. Damit muss man aber nun nicht zwanzig Jahre eine Stadtbahn ausschließen. Man muss einfach nicht direkt über Strecken sprechen, damit gefährdet man weder die U5 noch andere Schnellbahnprojekte. Zumal man die Aussage schon gemacht hatte, das man den Hamburg-Takt bis 2030 fertigstellen will und nach ein paar Jahren die Strecken prüfen will. Damit meinte schon, das man dann auch an eine Stadtbahn denken könnte. Das kam auch von den Geünen so. Wenn man den ÖPNV ausbauen will, muss man sich wegen ein Projekt nicht von anderen distanzieren.
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 17:12
Erst soll die U5 eine Stadtbahn finanziell verhindern und nun auch baulich -- mit der Prämisse, heute müsste jede Linie wie damals aussehen. Herrlich. Auf so ein Gedankenkonstrukt muss man in seiner kleinen Welt erstmal schaffen. Erinnert an die Rentner in Wilhelmsburg, die sagten, die IBA würde mit ihrem Wohnungsbau eine Verlängerung der U4 unmöglich machen. Dabei wollten diese Greise den Wohnungsbau aus niederen Beweggründen verhindern und forderten nur deshalb eine oberirdische Weiterführung auf der alten Reichsstraße.

Aber nun denn, Tschentscher ist auch nur ein Mensch und sicherlich genervt, wenn wieder ein Journalist vom Abendblatt Stimmung gegen den ÖPNV oder wieder dieses dümmliche Gerede von "Stadtbahn statt U5" kommt. Da zeigte sich jüngst auch Dressel genervt. Oder Tjarks letztes Jahr beim Forum Süderelbe. Und er hat ja noch eine Karriere vor sich. Da zeigt man lieber auf Erfolge bei realistischen Projekten statt für den dritten gescheiterten Anlauf einer Rumpelbahn zu stehen.

Gleich wird hier eh wieder wer in kindischer Entdeckerstimmung auftauchen und mitteilen, dass Ploß im Abendblatt wieder mit Unwissen geglänzt hat.
NVB
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 17:28
Zitat
Thomas S.
... Wenn man den ÖPNV ausbauen will, muss man sich wegen eines Projektes nicht von anderen distanzieren.

Da hast Du sicherlich Recht!

Die Verhärtungen, die auch heute noch bestehen, hatte Scholz produziert, indem er bei seiner ersten Regierungserklärung betont hatte, dass für eine Straßenbahn und damit für ein weiteres Verkehrssystem kein Geld da sei. Insofern verstehen viele nicht, warum für eine zig-Mal so teure U-Bahn plötzlich das Geld da sein soll.

Hätte man die U5 als durchaus sinnvolle U-Bahn von Farmsen zur Kellinghusenstraße und vielleicht weiter über das UKE nach Hagenbecks Tierpark geplant, wären vermutlich auch alle Straßenbahnbefürworter dabei gewesen. Es war doch erst die krude Linienführung durch die Binnenalster mit einem schon heute maroden und deshalb nach Meinung namhafter internationaler Gutachter nicht erweiterungsfähigem Hauptbahnhof Nord, was die U5 so nachhaltig in Frage gestellt hat.
NVB
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 17:32
Zitat
kalle_v
... Da zeigt man lieber auf Erfolge bei realistischen Projekten statt für den dritten gescheiterten Anlauf einer Rumpelbahn zu stehen. ...


Du solltest Dich bei Tschentscher als Ghostwriter bewerben, denn den überaus qualifizierten Ausdruck "Rumpelbahn" hat er meines Wissens bislang noch nicht verwendet. ...
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 17:44
Zitat
Thomas S.
Wenn man mit der U5 anfängt, muss man auch bis zum Ende bauen. Damit muss man aber nun nicht zwanzig Jahre eine Stadtbahn ausschließen. Man muss einfach nicht direkt über Strecken sprechen, damit gefährdet man weder die U5 noch andere Schnellbahnprojekte. Zumal man die Aussage schon gemacht hatte, das man den Hamburg-Takt bis 2030 fertigstellen will und nach ein paar Jahren die Strecken prüfen will. Damit meinte schon, das man dann auch an eine Stadtbahn denken könnte. Das kam auch von den Geünen so. Wenn man den ÖPNV ausbauen will, muss man sich wegen ein Projekt nicht von anderen distanzieren.

Da muss man in die Zeit von Runde und von Beust zurück gehen. Da ging es immer nur um Stadtbahn vs. U-Bahn. Die CDU wollte die U-Bahn, um den ÖPNV auszubauen. Die SPD wollte gar nichts, damit in ihrer Wählerklientel nicht der Eindruck entsteht, die SPD finanziere den Schnellbahn-Bau über Kita-Gebühren. Die Grünen wollten die Straßenbahn, weil diese billiger als die von der CDU geforderte U-Bahn sei. So gab es dann unter Runde und von Beust einige Stadtbahn-Pläne, die dann bei Regierungswechseln oder Koalitionspartner-Wechseln wieder kassiert worden wären und auch kassiert worden sind. Aufgrund dieser Erfahrungen von 1997 und 2008 hat sich Scholz 2015 nicht noch einmal auf solche Pläne eingelassen und stattdessen die Grünen jetzt auf die U5 eingeschworen. Da ist es vollkommen richtig, dass Scholz jetzt Tschentscher das Thema Stadtbahn jetzt auf die Zeit nach Fertigstellung der U5 vertagen. Das mag für einige eigenartig klingen. Aber ich würde an Scholz/Tschentschers Stelle jetzt auch sagen, dass ich bis zur Fertigstellung der U5 von einer Stadtbahn nichts mehr hören möchte. Die Stadtbahn ist aufgrund der Erfahrungen mit Runde und von Beust ein Thema für die Zeit nach Fertigstellung der U5.
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 18:06
Zitat
NVB

Da hast Du sicherlich Recht!

Die Verhärtungen, die auch heute noch bestehen, hatte Scholz produziert, indem er bei seiner ersten Regierungserklärung betont hatte, dass für eine Straßenbahn und damit für ein weiteres Verkehrssystem kein Geld da sei. Insofern verstehen viele nicht, warum für eine zig-Mal so teure U-Bahn plötzlich das Geld da sein soll.

Hätte man die U5 als durchaus sinnvolle U-Bahn von Farmsen zur Kellinghusenstraße und vielleicht weiter über das UKE nach Hagenbecks Tierpark geplant, wären vermutlich auch alle Straßenbahnbefürworter dabei gewesen. Es war doch erst die krude Linienführung durch die Binnenalster mit einem schon heute maroden und deshalb nach Meinung namhafter internationaler Gutachter nicht erweiterungsfähigem Hauptbahnhof Nord, was die U5 so nachhaltig in Frage gestellt hat.

Das war sicherlich Unsinn, das Busse dieses ersetzen könnten, was da in der Ansprache von ihn darüber gesagt wurde. Man sollte dabei aber nicht vergessen, das es da noch eine schwere Finanzkrise gab, am ÖPNV gerade mal die U4 gebaut wurde und der ÖPNV da schon schlecht aufgestellt war. Diese geplanten Busoffensiven, sind wegen der Stadtbahn nur zu einem kleinen Teil umgesetzt worden. Die Straßen wurden vernachlässigt und eigene Unternehmen privatisiert worden. Von der HSH Bank mal ganz abgesehen, wurde an allem gespart und kaum in den Behörden etwas eingestellt. Die Idee mit der U5 kam erst später. Und selbst die Mitglieder in den Parteien waren da schon gegen eine Stadtbahn. Somit ist das wieder in die Hose gegangen und damit soll man dann gleich wieder anfangen, wo man doch jetzt an den Punkten Stress gemacht hatte, wo woanders (City Nord) keiner meckert.

Wäre wohl nicht mit dem schaffnerlosenbetrieb möglich, aber man hätte von der Böcklerstraße gleich weiter über Jenfeld-Rahlstedt-Farmsen nach Bramfeld gehen sollen und ab da an mit zwei Linien verkehren sollen. Irgendwo trennen, dann weiter wie die jetzige Planung und die andere über xxx sich irgendwo wieder mit der U5 treffen sollen und weiter nach Osdorf. Das wäre auch was für die Arenen gewesen und eine Querverbindung. Egal, eben auch wenn es der S4 Fahrgäste genommen hätte, die noch voll genug wird. Sieht man ja an der S3 aus Stade, das in Harburg in den Spitzenzeiten kaum noch was möglich ist.
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 18:13
Jan Gnoth# Die U5 wird vielleicht erst um 2040 fertig. Und dann soll man erst an eine Stadtbahn rangehen? Die Stadt wächst und die Probleme sind jetzt da und es werden einige auch nach der U5 da sein. Da muss man somit bald ran. Die SPD war in der Zeit nicht gegen eine Stadtbahn, da waren sich insofern alle einig gewesen. Was wollte die CDU denn noch an Schnellbahnen machen? Das, was jetzt endlich umgesetzt wird und sich die CDU kaum drum gekümmert hatte. Die haben selber schon Fehler über Fehler gemacht.
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 19:14
Ich kann mir gut vorstellen dass man vllt irgendwann sowas wie Kopenhagen macht und eine Strecke baut die fern ab der City Querverbindungen herstellen soll. Z.B. (Rahlstedt) Volksdorf mit Niendorf auf dem Ring 3. Nennt man dann Metrobahn und hat überhaupt nix mit einer Straßenbahn zutun ;-).
Re: U5 am Ende?
11.06.2022 22:27
Zitat
Kirk
Ich kann mir gut vorstellen dass man vllt irgendwann sowas wie Kopenhagen macht und eine Strecke baut die fern ab der City Querverbindungen herstellen soll. Z.B. (Rahlstedt) Volksdorf mit Niendorf auf dem Ring 3. Nennt man dann Metrobahn und hat überhaupt nix mit einer Straßenbahn zutun ;-).
Oder man baut aus politischen statt verkehrlichen Gründen eine Tram von Geesthacht nach Bergedorf. Das hätte dann einen ähnlich bedeutsamen Nutzen wie in vielen anderen europäischen Metropolen und Hamburg kann sagen, dass es nun im Club ist. Und so werden hier ja andere Städte als Beispiel für eine angebliche Renaissance gerne genannt. Wann führen wir eigentlich eine Schwebebahn ein? Haben andere ja auch und dann muss Hamburg sowas ja ebenfalls haben. ^^
@Thomas S: ”Die Grünen haben sich schon vor der Wahl davon verabschiedet gehabt und bekommen ihre Fahrradwege.”

Das stimmt ja nun wirklich nicht, wie die zitierte Passage im Koalitionsvertrag zeigt. Auch wenn die U5 fertig ist gibt es in Hamburg nun wirklich ziemlich viele Strecken auf denen jede brauchbare Studie zeigen würde dass eine Straßenbahn die beste Lösung ist - und ich sehe nicht wie sich dass in den nächsten paar Jahrzehnten ändern wird.
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