Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Das 9 Euro "Monatsticket" für 90 Tage ...
geschrieben von NVB 
Hallo,

Zitat
NVB
Machen wir uns nichts vor, die Verkehrsunternehmen spielen überwiegend in der gleichen Liga wie die Gesundheitsämter, wo nach zwei Jahren Corona immer noch die Hälfte mit dem FAX arbeitet.

Was für ein wirrer Satz. Willst Du uns hier als renommierter und profilierter Nahverkehrsberater wirklich weis machen, dass Du nicht genau wüsstest wo derartige Entscheidungen getroffen werden? Wo klopfst Du denn mit Deinen Arbeiten sonst an? Das liegt doch nicht an den Verkehrsunternehmen. Wozu diese Augenwischerei?

Zitat
NVB
... doch der Verkauf des 9-Euro-Tickets hat den großen Vorteil, dass die zu erwartende Nutzungszunahme gut dokumentierbar ist und man Ansätze für konkrete ÖPNV-Verbesserungen bekommt.

Fazit:
Das 9-Euro-Ticket mag als zu großer Aufwand erscheinen. Doch das wird ein Feldversuch vom Feinsten, weil die Existenz des öffentlichen Verkehrs zum ersten Mal auch von den Nichtnutzern wahrgenommen wird. So etwas hatten wir noch nie ...

Die Zeilen erschüttern mich etwas. Arbeitest Du als Berater wirklich auch so? So ohne jeglichen Blick nach links und rechts? Und unter ignorieren wichtiger technischer Einrichtungen für die Ermittlung von Fahrgästen und stattdessen setzen auf die stumpf gewordene Glaskugel?

- AFZS (automatische Fahrgastzähsysteme) gibt es schon seit den 1990er Jahren und die liefern genaue Zahlen zur Nutzung von Verbindungen. Eine Dokumentation findet also schon lange statt, was man an den hiesigen Zitaten aus OpenData und Bürgerschaftsanfragen ersehen kann. Wie kannst Du das nur nicht wissen? Das muss doch eines der grundlegenden Informationsmittel Deiner Arbeit sein.
- Gelöste Tickets sagen rein gar nichts über deren wirkliche Nutzung. Man kann ein Ticket auch verfallen lassen.
- Gratisevents oder Sonderevents sagen genau gar nichts über die spätere Nachfrage aus. Von daher ist es eben kein Feldversuch, schon gar nicht weil:
- Die Autofreien Tage waren doch erwiesen ein Schuß in den Ofen. Nachhaltig hat sich da nichts verändert. Auch für die hat man immer schön geworben und es gab Sonderkonditionen für Autofahrer die auf den ÖPNV umsteigen. Wäre das alles so einfach, würden wir diese Diskussion hier also gar nicht führen.

Was ich mich jetzt aber ganz grundlegend frage, wieso bist Du jetzt für möglichst viel ÖPNV Nutzung? Du bist in so ziemlich jeder Gruppierung gegen ÖPNV in Hamburg engagiert. Gegen die S4, gegen Diebsteich (verstehe ich noch am ehesten), die U1 soll taktverschlechtert werden, Du bist gegen die U5, die U-Bahn und S-Bahn an sich und den gesamten Busverkehr sowieso. Wenn also nach Deiner Haltung am besten gar nichts mehr fahren sollte, wieso dann überhaupt die Euphorie zur jetzigen ÖPNV-Vergünstigung?

Grüße
Boris
Zitat
Thomas S.
Es ist eher traurig, das man glaubt, das es nur am Geld liegen würde, das man nicht auf dem ÖPNV umsteigen wird und andere Gründe einfach ignoriert.

Ich wohne 300m von einer Bushaltestelle (5 Linien) und 800m von der S-Bahn, Lidl, Aldi, Rewe, Budni, Apotheke, Ärzte usw. sind max. 500m entfernt, das nächste EKZ <1km. Das gilt natürlich ganz genauso für meine Nachbarn, die aber trotzdem z.T. jeden noch so kurzen Weg im Auto zurücklegen. Wenn das Geld nicht der Grund ist, dass sie nicht ÖPNV nutzen, radfahren oder zu Fuß gehen, ggf. mit "Hackenporsche", ist es ein noch schlimmerer: Pure Bequemlichkeit und Denkfaulheit. Wird der Grund auch "ignoriert"?

Und ja, es gibt auch Lebenssituationen von Menschen in Hamburg und Umland, die ohne Auto nur schwierig zu meistern sind. Aber für sooo viele gilt das nun auch nicht, als dass sie als Alibi für all die Bequemen und Denkfaulen herhalten können.

Es ist doch immer das selbe: Wenn man aufs Auto verzichten will, finden sich Wege. Wenn man's nicht will, finden sich "Gründe".


Gruß, Matthias



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.2022 17:37 von masi1157.
Zitat
masi1157

Es ist doch immer das selbe: Wenn man aufs Auto verzichten will, finden sich Wege. Wenn man's nicht will, finden sich "Gründe".

Gruß, Matthias

Die Unabhängigkeit kann der ÖPNV nicht ersetzen. Ziele nicht, die nicht angeboten werden. Schichtarbeit spielt dabei ein weiterer Grund.
Man besitzt nicht nur ein PKW um damit zur Arbeit fahren zu können. Viele fahren damit sogar in den Urlaub oder machen an Tagen sonstiges um Ziele zu erreichen.
Zumal der Kraftstoff für die Zeit auch gesenkt wird. Das hat also nicht viel damit zu tun, das man jetzt gerade umsteigen sollte.
Es gibt so viele Menschen, wo der ÖPNV nur eine kleine Rolle spielt, da nur wenn genutzt wird, oder nur dann, wenn es sein muss.
Denen kümmert das herzlich wenig, das es solche ÖPNV Fanatiker gibt. Das die Verkehrswende nicht greifen wird, zeigt sich an den Zahlen der Zulassungen, was sich auch in den nächsten 10 Jahren nicht ändern wird. Und, man benötigt als Autofahrer keine Gründe, warum man darauf verzichten sollte, weil man einfach losfährt.

Die Bequemlichkeit wird doch gerade im ÖPNV dauernd gefordert, das man Treppen benutzen müsste um umsteigen zu können und das einen nicht aufs Handy eine Nachricht erreicht, das sein Verkehrsmittel jetzt gerade nicht kommen wird und man den Grund dafür nicht gleich mit bekannt gegeben wird.
Dazu kommen, viel langsamere Verbindungen, dann noch völlig überfüllt, stehen bis zum Ende. Das dumme Gequatsche von anderen Leuten und deren Gerüche, der Sicherheit und Sauberkeit. Das kann man gerne denen überlassen, die darauf stehen und meinen es als positiven Trend verkaufen zu wollen.

Richtig wäre somit: "Es ist doch immer das selbe: Wenn man aufs Auto verzichten will, finden sich Wege. Wenn man's nicht will, benötigt man keine "Gründe".
Zitat
Thomas S.
Richtig wäre somit: "Es ist doch immer das selbe: Wenn man aufs Auto verzichten will, finden sich Wege. Wenn man's nicht will, benötigt man keine "Gründe".

Nein, dann hat man in vielen Fällen schon etwas gefunden, was man für einen "Grund" halten kann.


Gruß, Matthias
Hallo,

Zitat
Thomas S.
Es ist eher traurig, das man glaubt, das es nur am Geld liegen würde, das man nicht auf dem ÖPNV umsteigen wird und andere Gründe einfach ignoriert.

Das ist auch so ein Einstiegspunkt in die Diskussion für mich. Möglichst anklagend, mit großen Worten aneinander vorbei und sich dann wundern, wieso die heiligen Patentrezepte nicht wirken, man hat doch die Ohren ganz fest zu gehalten und nicht drauf gehört was das eigentliche Problem ist.

Den Faktor Zeit oder schlicht den ÖPNV überhaupt sinnvoll nutzbar bei sich zu haben erschlägt halt kein noch so günstiges Ticket oder Gratisnutzung.

Grüße
Boris



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.2022 18:06 von Boris Roland.
Zitat
Boris Roland
Den Faktor Zeit oder schlicht den ÖPNV überhaupt sinnvoll nutzbar bei sich zu haben erschlägt halt kein noch so günstiges Ticket oder Gratisnutzung.

Ohne Frage gibt es solche Lebenssituationen, sogar mitten in Hamburg. Aber für sehr viele in Hamburg ist die Situation eben nicht so. Aber leider fahren auch die in großer Zahl mit dem Auto, obwohl sie (mit ein bisschen mehr, planen, umdenken, umstellen) auch drauf verzichten könnten.


Gruß, Matthias



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.2022 18:21 von masi1157.
Ich denke, in der Diskussion hier, fehlt der "Corona-Effekt". Zwar ist eine Omikron-Infektion weniger gefährlich, aber die Inzidenzen sind auf Rekordniveau und deshalb sind auch die Hospitalisierungs- und Todeszahlen weiter hoch.
Das wird weiterhin viele Menschen davon abhalten, jetzt zum ÖPNV zurückzukehren oder (vorüber gehend) auf den ÖPNV umzusteigen.
Ich bezweifle, dass sich aus den Fahrgastzahlen von vor, während und nach der 90 tägigen 9,-€ Phase langfristige Prognosen ableiten lassen.
Zitat
masi1157
Zitat
Boris Roland
Den Faktor Zeit oder schlicht den ÖPNV überhaupt sinnvoll nutzbar bei sich zu haben erschlägt halt kein noch so günstiges Ticket oder Gratisnutzung.

Ohne Frage gibt es solche Lebenssituationen, sogar mitten in Hamburg. Aber für sehr viele in Hamburg ist die Situation eben nicht so. Aber leider fahren auch die in großer Zahl mit dem Auto, obwohl sie (mit ein bisschen mehr, planen, umdenken, umstellen) auch drauf verzichten könnten.


Gruß, Matthias

Warum sollte man das tun?
Man kann niemanden zwingen auf dem ÖPNV umzusteigen. Der MIV ist vorhanden und bleibt es auch erst einmal. Selbst der HVV will mit Fahrzeugen das Angebot verbessern, aber das geht bis dahin, das man nur kein eigenes Fahrzeug hat. Eine Familie mit Kindern, da geht es aus Termingründen und durch Vereine der Kinder schon fast nicht ohne.
Die Preise werden da nichts weiter am Erfolg erzielen. Wien hat es gezeigt, das es nicht sehr viele neue Fahrgäste gebracht hat. Wenn man aus dem Umland kommt und den P&R nutzen will, dann hat man fast so eine Rechnung wie es in Hamburg normal ist. Das Geld dafür, zahlen aber teilweise die Arbeitgeber mit ein. Und, das Angebot wurde wesentlich verbessert.
Wenn man sein PKW vor der Tür hat, oder auf seinen Hof, dann steigt man ein und hat dann meistens auch beim Arbeitgeber kein großes Parkproblem. Der PKW ist bei vielen trotzdem vorhanden, auch wenn man für die Arbeitsweg den ÖPNV nutzt. Es gibt kein Spruch dafür, das man umsteigen sollte, nur weil einige von dem ÖPNV überzeugt sind. Der HVV ist noch lange nicht in der Lage, daran etwas ändern zu können. Und nicht jeder PKW Fahrer steht im Stau. Da kann man sich aufregen wie man will und gegen SUVs hetzen wie man will, ändert aber nichts in der Praxis.

Corona wird irgendwann hoffentlich wieder soweit zurück gehen, das sich der normale ÖPNV wieder erholt haben wird. Das Angebot wird weiter ausgebaut werden, aber die Busse und Bahnen weiterhin voll sein. Da Hamburg eine wachsende Stadt ist, kommen automatisch weitere neue Fahrgäste dazu, aber auch enige, die jetzt schon mit dem PKW fahren.

Die Aktion zeigt nun nicht und wird nicht das Ergebnis sein, das jetzt viele auf dem ÖPNV umsteigen werden, sondern soll ein Ausgleich für höhere Kosten sein. Es ist somit nicht als Ziel gesetzt worden, das nun der Preis so tief bleiben wird und sämtliche PKW Fahrer umsteigen werden. Dafür wird der Kraftstoff auch gesenkt. Es geht rein um die ständig steigenen Kosten. Einzelhandel, Kraftstoff, Strom, Wasser, Öl und Gasheizung.

Dauerhaft wird der Bund nicht den Bundesländern deren ÖPNV bezahlen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.2022 20:01 von Thomas S..
Zitat
Boris Roland
... Was für ein wirrer Satz. Willst Du uns hier als renommierter und profilierter Nahverkehrsberater wirklich weis machen, dass Du nicht genau wüsstest wo derartige Entscheidungen getroffen werden? Wo klopfst Du denn mit Deinen Arbeiten sonst an? Das liegt doch nicht an den Verkehrsunternehmen. Wozu diese Augenwischerei?...

Gut, da ist eine gewisse Unschärfe. Die Betreiber sind es oft nicht, dafür sitzen dann die Bedenkenträger in Verbünden und Landesverkehrsgesellschaften.



Zitat
Boris Roland
... Die Zeilen erschüttern mich etwas. Arbeitest Du als Berater wirklich auch so? So ohne jeglichen Blick nach links und rechts? Und unter ignorieren wichtiger technischer Einrichtungen für die Ermittlung von Fahrgästen und stattdessen setzen auf die stumpf gewordene Glaskugel?

- AFZS (automatische Fahrgastzähsysteme) gibt es schon seit den 1990er Jahren und die liefern genaue Zahlen zur Nutzung von Verbindungen. Eine Dokumentation findet also schon lange statt, was man an den hiesigen Zitaten aus OpenData und Bürgerschaftsanfragen ersehen kann. Wie kannst Du das nur nicht wissen? Das muss doch eines der grundlegenden Informationsmittel Deiner Arbeit sein.

- Gelöste Tickets sagen rein gar nichts über deren wirkliche Nutzung. Man kann ein Ticket auch verfallen lassen.

- Gratisevents oder Sonderevents sagen genau gar nichts über die spätere Nachfrage aus. Von daher ist es eben kein Feldversuch, schon gar nicht weil:

- Die Autofreien Tage waren doch erwiesen ein Schuß in den Ofen. Nachhaltig hat sich da nichts verändert. Auch für die hat man immer schön geworben und es gab Sonderkonditionen für Autofahrer die auf den ÖPNV umsteigen. Wäre das alles so einfach, würden wir diese Diskussion hier also gar nicht führen. ...

Mal abgesehen davon, dass diese automatisch erhobenen Ein- und Aussteiger-Zahlen wenig über die tatsächliche Nutzung aussagen und sehr interpretierfähig sind, wird ständig versucht, diese Zahlen mit Verweis auf angeblich zu schützende Wettbewerbsinteressen unter der Decke zu halten.

Wirklich aussagekräftige Beförderungszahlen gibt es nur im Ausland, wo jede Fahrt mit Einstiegs, Umstiegs und Ausstiegsort genau erfasst wird. Doch allein die Erfassung des 9-Euro-Ticket-Erwerbs kann mit einer möglichen Veränderung der regelmäßig erfassten Ein- und Ausstiegszahlen abgeglichen werden und hat dadurch schon eine gewisse Aussagekraft.


Zitat
Boris Roland
... Was ich mich jetzt aber ganz grundlegend frage, wieso bist Du jetzt für möglichst viel ÖPNV Nutzung? Du bist in so ziemlich jeder Gruppierung gegen ÖPNV in Hamburg engagiert. Gegen die S4, gegen Diebsteich (verstehe ich noch am ehesten), die U1 soll taktverschlechtert werden, Du bist gegen die U5, die U-Bahn und S-Bahn an sich und den gesamten Busverkehr sowieso. Wenn also nach Deiner Haltung am besten gar nichts mehr fahren sollte, wieso dann überhaupt die Euphorie zur jetzigen ÖPNV-Vergünstigung? ...

Du verwechselst hier was. Möglichst viel ÖP(N)V-Nutzung bedeutet nicht zu jedem Preis. Das Gebot der Wirtschaftlichkeit gilt auch hier. Ich bin übrigens nicht grundsätzlich gegen die S4, sondern beispielsweise gegen die niveaugleiche Trennung des Güterverkehrs vom Personenverkehr in der Horner Kurve und die Behauptung völlig irrationaler Fahrgastzahlen.

Was heißt Taktverschlechterung bei der U1? Es geht um die Energieverschwendung von 8- oder 9-Wagenzüge für eine Handvoll Fahrgäste. Den wenigen Fahrgästen wäre es völlig schnurz, ob sie im 3- oder 9-Wagen-Zug sitzen.

Und selbst die in meinen Augen viel zu hoch prognostizierten Fahrgastzahlen der U5 bekäme man locker mit einer Straßenbahn befördert, obendrein mit dem Vorteil kleinerer Stationsabstände und einem Zehntel oder noch weniger Kosten. Übrigens nicht nur beim Bau, sondern auch im Betrieb, weil Stromverbrauch und Wartungskosten der U-Haltestellen-Ausrüstungen komplett wegfallen.

Warum ich grundsätzlich gegen die S-Bahn sein soll, weiß ich nicht, doch allein mit der Planung einer Wegnahme der beiden Stationen Sternschanze und Holstenstraße muss man sich fragen, was die Jungs geraucht haben, um auf solche Idee zu bekommen?
Zitat
Thomas S.
Man kann niemanden zwingen auf dem ÖPNV umzusteigen.

"Zwingen"? Hat das irgendwer gesagt? Zu besserer Einsicht kann sich nur jeder selber zwingen. Aber wenn schon ein bisschen Umplanen, Umdenken, Umstellen zuviel ist, dann eben nicht. Der ÖPNV muss nicht jedem hinterher laufen. Wer in seiner Lebensplanung den ÖPNV nicht auf dem Zettel hatte und sich praktisch ausschließlich an seinem Auto (oder gleich mehreren Autos pro Familie) ausrichtet, der hat dann eben Pech gehabt.

Leider ist es eben auch in Ballungsräumen eine völlige Selbstverständlichkeit, davon auszugehen, dass (fast) jeder ein Auto hat, und es dann i.a. auch benutzen wird. Für mich ist es genau umgekehrt eine Selbstverständlichkeit, davon auszugehen, dass Menschen um mich rum kein Auto haben, oder wenigstens es nicht für alles benutzen.

Ich könnte schreien, wenn mir jemand gegenüber steht und sagt "Ich stehe da hinten in der Querstraße." Blödsinn! Er steht vor mir, allenfalls sein Auto steht da hinten irgendwo. Übrigens habe ich noch nie gehört, dass jemand so den Standort seines Fahrrads oder Tretrollers mitteilt. Das ist wohl viel zu exotisch.

Aber zum Thema: Diese 9€-Ticket ist ein Bonbon für Leute, die sowieso den ÖPNV nutzen. Wer ihn regelmäßig nutzt, spart ein paar Mark. Wer ihn selten nutzt, wie ich zum Beispiel, macht dann eben in den 90 Tagen all die Ausflüge, die schon seit Jahren im Hinterkopf rumschwirren. Einige wenige nutzen das Ticket vielleicht für Wege, die sich per ÖPNV geradezu aufdrängen. Neu-Nutzer dürften an wenigen Händen abzuzählen sein, und die, die danach dabei bleiben, an wenigen Fingern. Aber ok, die notorischen Autofahrer kriegen ja "selbstverständlich" auch ihre Zuschüsse.


Gruß, Matthias
Also ich finde das 9-Euro-Ticket eine gute Idee. Ich finde ÖPNV ist zu teuer, ich sehe kein Problem damit mehr für den ÖV auszugeben und dafür den MIV weniger zu subventionieren. Ich glaube auch dass das was bringen wird - es gibt nun wirklich genug Daten dass es auch beim ÖPNV einen Zusammenhang zwischen Preis und Nutzung gibt.

Wobei man auch sagen muss dass es der Regierung darum ja eigentlich nicht geht - es geht um eine Entlastung der Bürger, insbesondere der weniger gut verdienenden - und auch da gibt es genug Daten dass die eher von billigerem ÖPNV profitieren während billigeres Benzin eher besser verdienenden nütz. Wer das 9-Euro-Ticket kritisiert sollte am besten auch eine ähnlich gute Alternative vorschlagen - oder klar machen dass einem Sozialpolitik egal ist.

Ich halte auch das Prinzip des 9-Euro-Ticket eine ziemlich gute Idee, und zwar egal ob es für ganz Deutschland gilt oder nur den Verkehrsverbund. In jedem Fall hilft es unheimlich vielen Leute. Insbesondere die Kritik dass nicht sofort genau 100% klar war wie es nun funktioniert halte ich für übertrieben
Die Grundidee des 9-Euro-Ticket ist gut - mehr aber auch nicht.
Es dürfte sehr schmerzvoll sein, wenn neugewonnene Fahrgäste dann von 9 Euro auf 96 hochgestuft werden und auch den Bestandskunden wird es nicht gefallen. In ÖPNV-unattraktiveren Gegenden als Hamburg, kann das noch gravierender werden.
Man hätte solche Lösungen etwas individueller pro Region treffen sollen. Soll der Bund dann dem HVV 300 Millionen an fehlenden Einnahmen überweisen ?
Und das natürlich bundesweit ?
Es wäre besser 30 Euro zu nehmen und dann die Zeit auf 6 Monate zu verlängern. Zumal ohnehin niemand weiß wie drastisch die Energiekrise wirklich wird und wie lange sie dauert.
Grundsätzlich muss die ständige Fahrpreisspirale nach unten korrigiert werden. Alles außer die Tageskarte ist letztendlich zu teuer.
Und nein, es ist nicht zu teuer für 3,50 Euro von Pinneberg nach Neugraben zu fahren, aber von Niendorf nach Schlump eben doch.
Zitat
AJL
Es dürfte sehr schmerzvoll sein, wenn neugewonnene Fahrgäste dann von 9 Euro auf 96 hochgestuft werden und auch den Bestandskunden wird es nicht gefallen. In ÖPNV-unattraktiveren Gegenden als Hamburg, kann das noch gravierender werden.
Hmm, also praktisch eine Argumentation gegen jedes Sonderangebot, denn jedes Sonderangebot geht irgendwann mal zu Ende? Oder auch - ich bekomme einen Rabatt und meine Reaktion ist negativ weil der Rabatt nicht groß / lang genug ist???

Zitat
AJL
Man hätte solche Lösungen etwas individueller pro Region treffen sollen. Soll der Bund dann dem HVV 300 Millionen an fehlenden Einnahmen überweisen ?
Wer ist bitte hier 'man'? Die Bundesregierung kann nun wirklich nur bundesweite Regelungen treffen...
Zitat
christian schmidt
Zitat
AJL
Es dürfte sehr schmerzvoll sein, wenn neugewonnene Fahrgäste dann von 9 Euro auf 96 hochgestuft werden und auch den Bestandskunden wird es nicht gefallen. In ÖPNV-unattraktiveren Gegenden als Hamburg, kann das noch gravierender werden.
Hmm, also praktisch eine Argumentation gegen jedes Sonderangebot, denn jedes Sonderangebot geht irgendwann mal zu Ende? Oder auch - ich bekomme einen Rabatt und meine Reaktion ist negativ weil der Rabatt nicht groß / lang genug ist???

@Normalerweise ist das natürlich nicht so - aber bei einem Angebot mit Alternative ( das eigene Auto ) eben doch.

Zitat
AJL
Man hätte solche Lösungen etwas individueller pro Region treffen sollen. Soll der Bund dann dem HVV 300 Millionen an fehlenden Einnahmen überweisen ?
Wer ist bitte hier 'man'? Die Bundesregierung kann nun wirklich nur bundesweite Regelungen treffen...

Natürlich kann man als Bundesregierung Entscheidungen treffen und dabei den Ländern eine gewisses Fenter der freien Hand lassen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.03.2022 15:53 von AJL.
[www.ndr.de]

[...]Einführung des Neun-Euro-Tickets für Bus und Bahn in Schleswig-Holstein spätestens zum 1. Mai.
[...]
Der Minister geht [...] davon aus, dass das Ticket den gesamten Bereich des Schleswig-Holstein-Tarifs abdeckt - sogar bis nach Hamburg.
[...]
Buchholz bezeichnete die Verkehrsministerkonferenz der Länder am Freitag als "chaotisch". Demnach konnte man sich noch nicht auf einen gemeinsamen Starttermin des vergünstigten Tickets für den ÖPNV einigen.
[...]
Auch Bus- und Bahnfahrer, die bereits ein ÖPNV-Abo besitzen, sollen profitieren. Ob sie einen Rabatt oder die Differenz zum Ticket erstattet bekommen, muss noch geklärt werden.
[...]
Zitat
Boris Roland
Hallo,

Zitat
Wolf Tiefenseegang
Da es bereits Städte und Regionen mit kostenlosen und durch den Steuerzahler finanzierten ÖPNV gibt und gab, teile ich die Befürchtung nicht, dass es rechtliche Probleme geben könnte.

Das bezog sich auf das "eben mal machen" und davor auf eigenwirtschaftliche Betriebe. Da muss vorher schon eine Klärung stattfinden.

Hallo,

Ach so meinst du das. Danke für die Klarstellung.

Wobei eine lange oder längere Umsetzungsdauer auch nicht unbedingt dazu führt, am Ende alles rechtlich wasserdicht zu haben, siehe PKW-Maut.

Man hat sich ja in der (nicht mehr ganz so) neuen Bundesregierung vorgenommen, Planungen zu beschleunigen. Dazu müsste dann ja eigentlich auch gehören, dass es nicht Monate dauern kann, deutsche und europäische Gesetzestexte zu studieren, im Gegenteil sollte man hohe Beamte haben, die die Gesetzte bereits kennen bzw. die wissen, wo man schnell nachschlagen kann, um die entsprechenden Passagen zu finden.

Der im letzten Beitrag erwähnte schleswig-Holsteinische Verkehrsminister Buchholz erwähnte richtigerweise auch, dass die Wirkungen der Vergünstigungen für viele Menschen verpuffen, wenn sie so spät beginnen, dass die drei Monate sich mit den Sommerferien ganz oder teilweise überschneiden.

Grüße



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.03.2022 18:17 von Wolf Tiefenseegang.
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Der im letzten Beitrag erwähnte schleswig-Holsteinische Verkehrsminister Buchholz erwähnte richtigerweise auch, dass die Wirkungen der Vergünstigungen für viele Menschen verpuffen, wenn sie so spät beginnen, dass die drei Monate sich mit den Sommerferien ganz oder teilweise überschneiden.

Was mehr über Herrn Buchholz aussagt als über die geplanten Vergünstigungen. Denn während es stimmt dass viele mittelalte Männer den ÖPNV hauptsächlich benutzen um zur Arbeit zu fahren, und dann in den Ferien weniger ÖPNV benutzten, ist es bei vielen andere Menschen nicht so. Und gerade ein schleswig-holsteinscher Verkehrsminister sollte das eigentlich wissen - denn es gibt in SH nun wirklich genug Linien die im Sommer sogar öfter fahren als im Winter!
Vielleicht möchte Herr Buchholz aber auch einfach diejenigen entlasten, die auf Mobilität angewiesen sind und nicht die, die in diesen Zeiten zum Vergnügen an die See fahren, obwohl es auch das örtliche Freibad tun würde.
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Vielleicht möchte Herr Buchholz aber auch einfach diejenigen entlasten, die auf Mobilität angewiesen sind und nicht die, die in diesen Zeiten zum Vergnügen an die See fahren, obwohl es auch das örtliche Freibad tun würde.

Gute Idee - und wer das billigere Benzin kauft darf dann das Auto nur für Fahrten benutzen bei denen nachgewiesen werden kann dass es auch unbedingt nötig ist (also keinerlei Freizeitverkehr, keinerlei Besuche bei Freunden, keinerlei Strecken unter 5km da muss man jetzt gehen wenn man kann, keinerlei Langstrecken zum Einkaufen wenn es irgendeinen näheren Laden gibt, usw usw)!
Beides, Tankrabatt und 9-Euro-Ticket wurden als Bestandteil eines Entlastungspaket angekündigt.

Daher gehe ich davon aus, dass auch der Tankrabatt nicht erst zur Ferienzeit kommen soll. Natürlich kommen die Entlastungen auch denen zu Gute, die sich (ich sage es jetzt mal etwas übertrieben) Luxusfahrten gönnen. Das wird dann aber außerhalb der Ferienzeit nicht ein so großer Anteil der Fahrten sein.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen