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Das 9 Euro "Monatsticket" für 90 Tage ...
geschrieben von NVB 
Zitat
bukowski
Nur in Hamburg.

Tipp an den HVV und die ganzen Experten / Interessierten: Einfach schauen, wie die Münchner oder Berliner die Implementierung machen und dann kopieren.

Noch besser: Den bukowski fragen! Der weiß doch wie es geht.


Ähnlich wie der FFP2 Masken Thread kommt auch hier das schönste Nerdtum durch.
(Wobei Djensi das schön auf den Punkt gebracht hat.)
Zitat
M2204
In HH dürfte es ja fast am einfachsten werden, da nahezu alle Zeitkarten teurer als 49€ sind und somit weitgehend wegfallen können.

ProfiTickets: alle inkl. für Azubis >49€
Vollzeit-Karten: alle inkl. Abos, bis auf 1-Zone-Tickets in den Ringen C-H (dass es das überhaupt gibt ...)
Teilzeit-Karten: Tickets bis 3 Zonen <49€

Selbst für Hamburger Schüler ist das 49€-Ticket billiger als die Monatskarte.

In München ist die Jahreskarte für die gesamte Zone M (Stadtgebiet mit Erweiterungen am Rand) billiger als 12 49€-Tickets. Letztlich haben wir dort aktuell etwa 50% des Preisniveaus von HH, so dass das 49€-Ticket daran nicht mehr viel ändert, während es in HH ein Erdrutsch ist.

Was ich mich frage: Wie erfolgt eigentlich der Ausgleich für die Tarifeinbußen? München bekommt nichts, weil sie bisher so dumm waren, ihren Fahrgästen bereits attraktive Angebote zu machen und HH bekommt die Differenz zum teuersten Verbundtarifs Deutschlands erstattet? Das kann es ja wohl nicht sein ... Aber wahrscheinlich schon. Deshalb wirbt ja die hvv-Chefin die ganze Zeit für das Ticket. HH muss somit attraktive Tarife kaum aus eigener Tasche finanzieren.

Moin,
nur mal so ganz nebenbei, die Ausdehnung der Zone M in München, ist km-technisch nicht einmal halb so groß, wie in HH der Bereich AB. Daher hinken solche Vergleiche mit der bayrischen Metropole, bemessen sich doch die Grundlagen in der Angebotsstruktur unter anderem in Personen-km.
Die Ausdehnung Nord-Süd in HH von Meschensee nach Klecken sind über 44 km, während es von der Arena bis Grünwald in M gerade einmal 21,5 sind. Gleiches von Ost nach West, Reinbek-Prisdorf 41 km, während es von Trudering bis hinter Pasing nicht ganz 17 km sind.
Zitat
Djensi
Moin,
nur mal so ganz nebenbei, die Ausdehnung der Zone M in München, ist km-technisch nicht einmal halb so groß, wie in HH der Bereich AB. Daher hinken solche Vergleiche mit der bayrischen Metropole, bemessen sich doch die Grundlagen in der Angebotsstruktur unter anderem in Personen-km.
Die Ausdehnung Nord-Süd in HH von Meschensee nach Klecken sind über 44 km, während es von der Arena bis Grünwald in M gerade einmal 21,5 sind. Gleiches von Ost nach West, Reinbek-Prisdorf 41 km, während es von Trudering bis hinter Pasing nicht ganz 17 km sind.

Davon hat der Fahrgast jedoch rein gar nichts. Die MVG in München bietet mehr für den Fahrgast nutzbare Platz-km als Hochbahn und VHH zusammen. Das Leistungsangebot ist bei geringerer Bevölkerung und auf kleinerem Stadtgebiet also umfangreicher als in HH. Das gibt es dazu auch noch zu einem günstigeren Preis.

So überrascht es natürlich auch nicht, dass die MVG deutlich mehr Fahrgäste als die Hochbahn befördert und auch mehr Verkehrsleistung (Personen-km) mit ihrem Angebot abbildet. Die mittlere Reiseweite liegt in HH tatsächlich 15% höher als in München, wobei hier natürlich Topographie (Umwege durch Alster/Elbe) und die Netzstruktur (fehlende Tangenten in HH) eine Rolle spielen. Die Hamburger wären m.E. aber immer noch froh, wenn die Preise nur 15% höher als in M lägen :-).

Zusammenfassung ("in Stein meißel"): Keine Kennzahl lässt den Hamburger ÖPNV besser als den in München oder Berlin dastehen, egal wie man es dreht und wendet. Wesentlicher Grund dafür ist das mangelhaft ausgebaute Bahnsystem in HH, welches hohe Betriebskosten im Busnetz erfordert und gleichzeitig aus Fahrgastsicht zu einem unattraktiven ÖPNV-System beiträgt. Zum Dank liefert jeder Fahrgast den höchsten Eigenbeitrag im deutschen ÖPNV ab. Ergebnis ist eine gute Kostendeckung der Hochbahn (vor E-Bus und Corona) und ein geringerer Modal Split des öV.
Ergänzung Vergleich Einzelkarte MVV:
Startpunkt Eching, nördlich M, Zielpunkt Saulbach, südlich München, geografisch ähnlich Meeschensee- Klecken. Im MVV nur einmal umsteigen;-) aber Einzelkarte 7,00 € .
Im HVV darf ich vier Verkehrsmittel benutzen und zahle genau die Hälfte, 3,50 € für die Einzelkarte.

Edit: gleichermaßen Eglharting-Puchheim im Vergleich zu Prisdorf-Reinbek

Es ging mir auch nicht um besser-schlechter, sondern um die falsche Aussage, dass in München weniger gezahlt wird!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2022 14:30 von Djensi.
Dann lege ich auch noch einen nach :-).

Nach der Studie "Mobilität in Deutschland" liegt die mittlere Wegelänge im Stadtgebiet Hamburg über alle Verkehrsarten bei 11,7 km, in München bei 12,5 km. Im ÖPNV liegen die Weglängen hingegen in HH 4% höher als in M. Es lässt sich auch daraus nicht erkennen, dass die Hamburger ständig Tickets von Prisdorf nach Reinbek oder von Meeschensee nach Klecken benötigen. Somit wirken sich diese Preisvorteile auch nicht für einen messbaren Anteil der Wege aus.

Dass die Münchner Stadt- <> Umland-Beziehungen teuer sind, ist bekannt. Bei der letzten Tarifreform wollten die CSU-regierten Umlandkreise nicht so viel beisteuern wie die rot-grün-verseuchte Stadt München ;-).

Jeder Verbundtarif hat seine Schattenseiten, wie hier über Seiten diskutiert und dargstellt. Die Basiskennzahlen "Erlös je Unternehmensbeförderungsfall" bzw. "Erlös je Personen-km" sind für den Vergleich m.E. geeignet und hier hat Hamburg aus Sicht der Fahrgäste den letzten Platz bzw. aus Sicht der VU/Politik den best-practice-Wert.
Es ist auch völlig unstrittig, dass in HH das Autofahren im Vergleich zum ÖPNV noch viel zu attraktiv ist, weil häufig schneller.
Ich weiß nicht ob das jetzt in der genannten Studie auch ein Thema war, aber die geografische Ausdehnung und damit verbundene Bevölkerungsdichte, zu überbrückende Wasserflächen oder trennende Höhenzüge im Erhebungsbereich, sind in der perspektivischen Weiterentwicklung von Verkehrsräumen immer problematische Parameter. Deswegen wird HH sicherlich nicht an entsprechende Münchner Werte herankommen.
Zitat
Djensi
Es ist auch völlig unstrittig, dass in HH das Autofahren im Vergleich zum ÖPNV noch viel zu attraktiv ist, weil häufig schneller.
Ich weiß nicht ob das jetzt in der genannten Studie auch ein Thema war, aber die geografische Ausdehnung und damit verbundene Bevölkerungsdichte, zu überbrückende Wasserflächen oder trennende Höhenzüge im Erhebungsbereich, sind in der perspektivischen Weiterentwicklung von Verkehrsräumen immer problematische Parameter. Deswegen wird HH sicherlich nicht an entsprechende Münchner Werte herankommen.

…wenn man sich wie in Hamburg seit Jahrzehnten mit einer einzigen bahntauglichen Elbquerung zufrieden gibt.
Genau! Versteht man nicht…
Es wäre interessant zu wissen, wie viele Gelegenheitsnutzer denn nach vielleicht einem Jahr noch übrig blieben, wenn das 49€-Ticket, mitsamt Sozialtarifen etc eingeführt würde.

Wären es tatsächlich, sagen wir, nur noch 10%, würde es doch Sinn machen, den ganzen Zonen- und Tarifquatsch zu vergessen und eine Tageskarte bundesweit, meinetwegen auch mit Sozialermäßigung, für z.B 5-8€ am Tag anzubieten. Das würde die Bürokratiemonster Verkehrsverbünde überflüssig machen und den Fahrgästen die ganze Rechnerei ersparen.
Zitat
ullistein
Es wäre interessant zu wissen, wie viele Gelegenheitsnutzer denn nach vielleicht einem Jahr noch übrig blieben, wenn das 49€-Ticket, mitsamt Sozialtarifen etc eingeführt würde.

Wären es tatsächlich, sagen wir, nur noch 10%, würde es doch Sinn machen, den ganzen Zonen- und Tarifquatsch zu vergessen und eine Tageskarte bundesweit, meinetwegen auch mit Sozialermäßigung, für z.B 5-8€ am Tag anzubieten. Das würde die Bürokratiemonster Verkehrsverbünde überflüssig machen und den Fahrgästen die ganze Rechnerei ersparen.

Das fänd ich sehr gut.
Zitat
ullistein
Es wäre interessant zu wissen, wie viele Gelegenheitsnutzer denn nach vielleicht einem Jahr noch übrig blieben, wenn das 49€-Ticket, mitsamt Sozialtarifen etc eingeführt würde.

Wären es tatsächlich, sagen wir, nur noch 10%, würde es doch Sinn machen, den ganzen Zonen- und Tarifquatsch zu vergessen und eine Tageskarte bundesweit, meinetwegen auch mit Sozialermäßigung, für z.B 5-8€ am Tag anzubieten. Das würde die Bürokratiemonster Verkehrsverbünde überflüssig machen und den Fahrgästen die ganze Rechnerei ersparen.

Es ist zwar Kaffesattleserei, aber nur noch 10 % halte ich für ausgesprochen optimistisch.
Zitat
M2204
In HH dürfte es ja fast am einfachsten werden, da nahezu alle Zeitkarten teurer als 49€ sind und somit weitgehend wegfallen können.

ProfiTickets: alle inkl. für Azubis >49€
Vollzeit-Karten: alle inkl. Abos, bis auf 1-Zone-Tickets in den Ringen C-H (dass es das überhaupt gibt ...)
Teilzeit-Karten: Tickets bis 3 Zonen <49€

Selbst für Hamburger Schüler ist das 49€-Ticket billiger als die Monatskarte.

In München ist die Jahreskarte für die gesamte Zone M (Stadtgebiet mit Erweiterungen am Rand) billiger als 12 49€-Tickets. Letztlich haben wir dort aktuell etwa 50% des Preisniveaus von HH, so dass das 49€-Ticket daran nicht mehr viel ändert, während es in HH ein Erdrutsch ist.

Was ich mich frage: Wie erfolgt eigentlich der Ausgleich für die Tarifeinbußen? München bekommt nichts, weil sie bisher so dumm waren, ihren Fahrgästen bereits attraktive Angebote zu machen und HH bekommt die Differenz zum teuersten Verbundtarifs Deutschlands erstattet? Das kann es ja wohl nicht sein ... Aber wahrscheinlich schon. Deshalb wirbt ja die hvv-Chefin die ganze Zeit für das Ticket. HH muss somit attraktive Tarife kaum aus eigener Tasche finanzieren.


So in etwa.
Mal gucken was der MVV macht.
Auch auf die VBB-Lösung bin ich gespannt.

In Hamburg wird mit Einführung des 49€-Tickets noch fünf weitere neue Tickets geben, denke ich:
Nur noch geile Namen müssen sich die Leute im HVV-Hauptquartier ausdenken.

(Haben sie ja schon nach Ablauf des 9€-Tickets bewiesen: Neue Ticketvarianten kamen - damit wurde das vorbildliche Tarifsystem und das vorzügliche Fahrkartenangebot um attraktive Varianten erweitert!)
Werden in Hamburg eigentlich die Schülertickets von der Schulbehörde bezuschusst (d.h. wie die Sozialtickets) oder ist das einfach ein Angebot des HVVs?

Wenn ersteres werden die jetzigen Schülerkarten auch sicher zugunsten des 49€-Tickets wegfallen. Die Schülerkarten sind zwar zur Zeit billiger aber die Schulbehörde wird dann hat das 49€-Ticket bezuschussen anstelle die jetzigen Karten. Wenn letzteres müssen die Schülerkarten wohl bleiben wie sie sind?

Schwieriger wird wohl die Studentenkarte. Das war zumindest als es eingeführt wurde einfach nur ein Deal zwischen ASTA und HVV. D.h. ich denke es wird es weiter als separates Ticket geben müssen? Nun sind Studenten allerdings eine Gruppe von Leuten wo ich mir denken könnte das viele davon lieber ein bundesweites 49€-Ticket haben wollen als ein Hamburger 30€-Uniticket. Da das Studententicket allerdings im allgemeinen ein Zwangsticket ist (mit ein paar Ausnahmen), wie könnte das funktionieren?

Und ich werde auch sicher schauen was VBB und MVV so machen. Ich denke da kann Hamburg immer viel lernen, manchmal wie man es besser macht, manchmal wie man es nicht machen sollte. (Eine Liste was die sich in HH abgeschaut haben ist auch nicht uninteressant, und fängt wohl an mit der Idee eines Verkehrsverbundes an sich...)
Moin,

es schreibt der Dreibuchstabige unter der ziemlich reißerischen Überschrift:
"Der Weg ist frei: Das neue 49-Euro-Ticket zum Jahreswechsel"

Zitat
NVB
[bmdv.bund.de]

um uns im Link eine bereits vier Tage alte Meldung zu präsentieren, (die zudem in einem weiteren Link auf das weitere Erfordernis der MPK-Zustimmung hinweist).

Die Literatur nennt sowas "als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet".
Was soll dass? Das hier interessante Links ein paar Tage (oder Wochen) später gepostet werden, wann halt irgendjemand sie findet, ist doch ganz normal. Warum deshalb persönlich anmachen?
Zitat
M2204

Selbst für Hamburger Schüler ist das 49€-Ticket billiger als die Monatskarte.

In München ist die Jahreskarte für die gesamte Zone M (Stadtgebiet mit Erweiterungen am Rand) billiger als 12 49€-Tickets. Letztlich haben wir dort aktuell etwa 50% des Preisniveaus von HH, so dass das 49€-Ticket daran nicht mehr viel ändert, während es in HH ein Erdrutsch ist.
Schüler zahlen 30 Euro. Beim letzten AG hat mich das Profiticket 55 Euro gekostet, aktuell 34 Euro. Wie du darauf kommst, dass "jeder Fahrgast" im HVV die höchsten Preise zahlt, bleibt vermutlich auch dein Geheimnis, genau wie die herausgepickten Tickets (warum nicht Tageskarten in Berlin? ;) ) und erfundenen Zahlen. Abgesehen davon wurden in Hamburg 2017 mehr Kilometer mit dem ÖPNV als mit dem MIV zurückgelegt. So ein riesiges Drama kann es also auch nicht sein, unabhängig von neuen zukünftigen Angeboten, die richtig und wichtig sind. Manchmal ist ein Boxsack geeigneter, um Frust abzulassen.
Zitat
Wolf Tiefenseegang

Nun will Fixbus ja, dass das möglicherweise zukünftig kommende 49-Euro-Ticket auch bei denen gilt. Wie sind denn da die Meinung?

Ich denke, das macht nur auf Verbindungen Sinn, wo Fixbus schneller ist als die Bahn oder wo die Bahn gar nicht hinfährt. Ansonsten bräuchten wir die Fahrer, die für Flixbus fahren, für den ÖPNV-Ausbau in der Fläche.
Bei Flixbus gingen ja die Zahlen durch die 9 Euro stark nach unten. Dass man zukünftig gerne etwas vom Kuchen abhaben möchte, ist auch aus wettbewerblicher Sicht nachvollziehbar. Andererseits ist es eben Fernverkehr und die Firma darf gesetzlich gar keinen Nahverkehr anbieten. Andererseits könnte DB Fernverkehr dann meckern, wenn es Direktverbindungen durchs ganze Land inklusive gibt und dort wiederum Kunden verloren gehen, die eine längere Fahrzeit in Kauf nehmen, wenn sie nicht umsteigen müssen und es im Ticket schon mit drin ist. Vielleicht wäre es eine Lösung, den Ticketinhabern 25% auf jede Art von landseitigem Fernverkehr zu geben. In Sachen Klimaschutz auch nicht so schlimm wie die Bahnlobby oft berichtet, da der eigenwirtschaftliche Busfernverkehr ja eine Auslastung von über 50% hat, der ÖPNV (inkl. Regionalverkehr) aber auf nicht einmal 25% vor Corona kam, da ersterer ja nachfrage- und nicht wie letzterer angebotsorientiert ist.

Ich hoffe jedenfalls, dass da nicht irgendein Auto-Richter oder FDP-Kartellamt am Ende dem Ticket Steine in den Weg legt. Und bis jetzt ist ja vieles noch unklar, zum Beispiel Finanzierung, Sozialrabatt (laut Tjarks bleibt er in Hamburg), Semester- und Jobtickets etc.
Zitat
christian schmidt

Und ich werde auch sicher schauen was VBB und MVV so machen. Ich denke da kann Hamburg immer viel lernen, manchmal wie man es besser macht, manchmal wie man es nicht machen sollte. (Eine Liste was die sich in HH abgeschaut haben ist auch nicht uninteressant, und fängt wohl an mit der Idee eines Verkehrsverbundes an sich...)
Es ist im Verkehrswesen bei Leuten, die nicht viel kennen, ziemlich normal, dass sie meinen, überall sei alles besser und ausgerechnet in der eigenen Stadt hat niemand eine Ahnung -- außer man selbst als Laie natürlich. Solche Leute gibt's in Berlin, München und sonstwo auf der Welt immer. Stadt A hat eine tolle Straßenbahn, Stadt B ist billig, Stadt C hat eine schöne Radinfrastruktur, aber um das Weltbild nicht zu zerstören, tauscht man nicht mal die Buchstaben durch. ÖPNV in Amsterdam? Radwege in Wien? Autodominanz in Berlin? Achwo, lieber nichts von hören. Und dann sind die Augen groß, wenn man hört, wie jemand von Projekten und Angeboten in Hamburg schwärmt, die man bei sich gerne hätte. Manchmal ganz amüsant.
Auch wenn ich den Verdacht nicht los werde, dass hier nur provoziert und gepoltert werden soll, stelle ich einige fast schon unverschämte Unterstellungen an dieser Stelle richtig.

Zitat
kalle_v
Zitat
M2204

Selbst für Hamburger Schüler ist das 49€-Ticket billiger als die Monatskarte.
Schüler zahlen 30 Euro.

Nein. Monatskarte 52,40 €. Du beziehst Dich auf das Abo Schul-Spezial, welches nur für Abos gilt. Ich hatte außerdem extra geschrieben, dass "nahezu alle Zeitkarten teurer als 49€" sind. Klar, dass es einige wenige Gegenbeispiele gibt. Das von Dir herausgepickte Abo Schul-Spezial als "tarifliches Sonderangebot" geht auch ziemlich unter in der hvv-Übersicht. Um hier ja nicht den Tarif zu verwässern, hat man natürlich nicht transparent einfach die Preise gesenkt sondern sich ein kompliziertes Zuschusskonstrukt ausgedacht. Und dies wäre dann tatsächlich neben der 1-Zonen-Karte irgendwo im Umland billiger als das 49€-Ticket.

Dass man für die Schüler diese Frage überhaupt diskutieren muss, schlimm genug. Ich war selbst erstaunt, dass wirklich so viele Ticketvarianten im hvv aktuell teurer als 49€ sind.

Zitat
M2204
In München ist die Jahreskarte für die gesamte Zone M (Stadtgebiet mit Erweiterungen am Rand) billiger als 12 49€-Tickets. Letztlich haben wir dort aktuell etwa 50% des Preisniveaus von HH, so dass das 49€-Ticket daran nicht mehr viel ändert, während es in HH ein Erdrutsch ist.
Zitat
kalle_v
Beim letzten AG hat mich das Profiticket 55 Euro gekostet, aktuell 34 Euro. Wie du darauf kommst, dass "jeder Fahrgast" im HVV die höchsten Preise zahlt, bleibt vermutlich auch dein Geheimnis, genau wie die herausgepickten Tickets (warum nicht Tageskarten in Berlin? ;) ) und erfundenen Zahlen.

Mag sein, dass Du irgendwelche individuellen Vereinbarungen mit deinem Arbeitgeber hast. Der Verbundtarif sieht derlei Preise nicht vor:

[www.hvv.de]

Wenn der Arbeitgeber weitere Zuschüsse gibt, kann er das machen, es hat dann nur nichts mehr mit den Tarifen zu tun und kann in HH, M oder Hintertupfingen so gehandhabt werden.

Für jeden Normalsterblichen, der sich morgen für ein Jahr ÖPNV im Stadtgebiet Hamburg entscheidet, gilt die "Abo Vollzeit-Karte" für 93,70 € im Monat, also 1.124,40 € p.a. In München zahlt er 561€, d.h. 49,9%. Ich denke, dass meine Angabe 50% in etwa passt :-).

Zum Thema "rauspicken", "erfunden" etc. Echt frech, dass Du hier einfach unbelegte Vorwürfe in den Raum stellst. Ich hatte hier im Forum schon oft anhand öffentlicher Zahlen den Nachweis erbracht, dass einfach je mittlerem (!) Fahrgast der Hochbahn deutlich mehr als in Berlin oder München eingenommen wird. Eigentlich hatte ich keine Lust, es nochmal zu suchen, aber bitte gerne nochmal aktuell die letzten Zahlen vor Corona:

HHA: 445,495 Mio. € Verkehrseinnahmen / 396,749 Mio. FG = 1,12 €/FG (Nebeninfo: In 2019 negativ beeinflusst von Einmaleffekten aus Vorjahren; in 2018 lag der Erlös bei 452,624 Mio. € / 392,653 Mio. FG = 1,15 €)

SWM/MVG: 563,2 Mio. € Umsatzerlöse Verkehr / 606,549 Mio. FG = 0,93 €/FG (2018: 0,92 €/FG)

BVG: 907,361 Mio. € Verkehrserlöse / 1.125,5 Mio. FG = 0,81 €/FG (2018: 0,78 €/FG)

Ich denke es wird deutlich, dass das Tarifniveau in HH in anderen Dimensionen als in der nächstgrößeren bzw. nächstkleineren Stadt in D liegt.

Zitat
kalle_v
Abgesehen davon wurden in Hamburg 2017 mehr Kilometer mit dem ÖPNV als mit dem MIV zurückgelegt. So ein riesiges Drama kann es also auch nicht sein, unabhängig von neuen zukünftigen Angeboten, die richtig und wichtig sind.

Kann ich nicht nachvollziehen und wäre mir im Übrigen neu, dass diese Verhältnisse schon in irgendeiner Stadt in D erreicht wären. Das Gegenteil ist richtig: 2017 wurden mehr Personen-km mit dem MIV gegenüber dem ÖPNV zurückgelegt.

Regionalbericht Mobilität in Deutschland 2017 (Seite 35):
[www.hamburg.de]

Zitat
kalle_v
Manchmal ist ein Boxsack geeigneter, um Frust abzulassen.

Stimmt schon, dass da etwas Frust dabei ist, wenn man sich die Selbstbelobigungen hier tlw. anhören muss, während Zahlen, Daten, Fakten dagegen sprechen. Und die Hamburger Verkehrsszene bringt hier quasi täglich neues Futter: So die grandiose Ankündigung heute, dass man in hvv switch jetzt auch Voi-Roller mieten kann. Toll, dass in einer App ohne Nutzer auch das jetzt möglich ist, während die Qualität in der täglichen Kommunikation ihren Tiefpunkt erreicht hat.

Ach ja, das Forum ist schon ein schöner Boxsack, aber dafür ist es ja m.E. auch ein bisschen da, oder?
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