Moin,

nachdem die U5-Ost nicht nur alle planungsrechtlichen Hürden genommen hat und die "bauvorbereitenden Maßnahmen" jetzt real "Erde und Metall" bewegen, starte ich hier einen neuen Beitrag zum Baugeschehen rund um die U5 (Ost).

Gestern (12.07.22) wurde im Zuge des Paul-Stritter-Weges zur Feuerbergstraße eine verlängerte Behelfsbrücke eingehoben - die Hochbahn berichtet darüber auf der Projektseite und der NDR hat "Bewegtbilder" (wobei es eben nicht der Bahnhof Sengelmannstraße ist - na ja, Journalisten eben).

"Bau der U5": längst überfällig als Thema.

Zitat
Sonnabend
Moin,

nachdem die U5-Ost nicht nur alle planungsrechtlichen Hürden genommen hat und die "bauvorbereitenden Maßnahmen" jetzt real "Erde und Metall" bewegen, starte ich hier einen neuen Beitrag zum Baugeschehen rund um die U5 (Ost).

Gestern (12.07.22) wurde im Zuge des Paul-Stritter-Weges zur Feuerbergstraße eine verlängerte Behelfsbrücke eingehoben - die Hochbahn berichtet darüber auf der Projektseite und der NDR hat "Bewegtbilder" (wobei es eben nicht der Bahnhof Sengelmannstraße ist - na ja, Journalisten eben).

Das sind doch endlich einmal gute Nachrichten!

Hallo,

indirekt dazu heute etwas vom NDR: Im U-Bahn-Tunnel auf Zeitreise ins Jahr 1968

Grüße
Boris

1968 hat man die Werbeplakate angebracht, weil man glaubte, wenn man 1973 anfängt, die U-Bahn nach Lurup zu bauen, hat man für Anfang der 80er schon alles fertig ?

Zitat
AJL
1968 hat man die Werbeplakate angebracht, weil man glaubte, wenn man 1973 anfängt, die U-Bahn nach Lurup zu bauen, hat man für Anfang der 80er schon alles fertig ?

Bei der Besichtigungsfahrt zur Inbetriebnahme des Knotenpunkts Jungfernstieg 2. Juni 1973 sagte mir ein Hochbahner, um 1980 sei die Inbetriebnahme der äußeren Röhren geplant. Das war seinerzeit sehr optimistisch gedacht. Im Herbst 1974 kam der Baustopp.
Als Hauptbahnhof Nord 1968 in Betrieb ging, konnte man die äußeren Röhren begehen - sowohl von den Bahnsteigenden aus als auch über die Durchschläge. Dieser Zustand wurde einige Jahre später durch Abschalten des Lichts und Schließen der Durchgänge beendet, da man nicht mehr davon ausging, dass die gleislosen Röhren jemals in Betrieb gehen würden. Die nördliche Röhre bekam 1994 eine Kunstausstellung.
Westlich baute man 2006 in die ungenutzten Gleisbetten Fahrstühle ein, die über den Eingangsschacht für das Schneidrad der Tunnelbaumaschine
geführt werden.
Es gibt sicherlich einiges zu tun, die äußeren Röhren für die U5 fit zu machen, z B Rückbau der Fahrstühle, Erweiterung der Durchschläge, neben der Gleisverlegung Anbringung von Bahnsteigtüren. Die Zufahrtstunnel werden getrennt gebaut. Die Tunnelbaumaschine kommt östlich an, das Schneidrad wird am Heidi-Kabel-Platz herausgehoben, um es westlich wieder hinunter zu lassen. Für die angedachten Überführungsgleise U5/U2(U4) sind bereits westlich Durchgänge im Tunnel vorhanden. Ich bin gespannt, wie dies alles auf so engem Raum gehandhabt werden soll.

Zitat
Günter Wolter
Für die angedachten Überführungsgleise U5/U2(U4) sind bereits westlich Durchgänge im Tunnel vorhanden.

Sollen da welche kommen? Dann würde die Dreiecks-Freiheit im U-Bahn-Netz aufgegeben und Schleifenfahrten möglich werden. Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass es für die U5 eine Bedingung gegeben haben soll, dass Schleifenfahrten im Netz nicht möglich werden sollen. Demzufolge hätte die U5 nur in Sengelmannstraße eine Verbindung zum Bestandsnetz gehabt, so dass dort die Kombination Walddörfer - Bramfeld, aber nicht die Kombination Norderstedt - Arenen möglich geworden wäre. Gleiches soll für Stephansplatz gegolten haben.

Die baulichen Voraussetzungen sind z. T. schon vorhanden, ob dann da noch Gleise gelegt werden ist eine andere Sache. :-)

Zitat
Jan Gnoth
Sollen da welche kommen? Dann würde die Dreiecks-Freiheit im U-Bahn-Netz aufgegeben und Schleifenfahrten möglich werden. Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass es für die U5 eine Bedingung gegeben haben soll, dass Schleifenfahrten im Netz nicht möglich werden sollen. Demzufolge hätte die U5 nur in Sengelmannstraße eine Verbindung zum Bestandsnetz gehabt, so dass dort die Kombination Walddörfer - Bramfeld, aber nicht die Kombination Norderstedt - Arenen möglich geworden wäre. Gleiches soll für Stephansplatz gegolten haben.

Schleifenfahrten können nicht entstehen, wenn es eine Verbindung Hbf Nord(U5)-Jungfernstieg(U2/U4) gibt. Die vorhandenen Durchgänge sind so gebaut, dass es eine Gleisverbindung von Hbf Nord (Außengleise) zu den Gleisen Richtung Jungfernstieg geben kann. Die U4-alt sollte ja von Winterhude kommend am Hbf Nord auf die Gleise der U2 überwechseln, um dann Jungfernstieg wieder auf eigene Gleise zu gelangen. Es ist demnach nur eine Abzweigung. Die Züge müssten immer wenden, wo sie auch bei dieser Streckenverbindung ankommen.
Eine Verbindung zum Bestandsnetz am Borgweg oder Hagenbeck ist wohl eher nicht angedacht.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.2022 21:39 von Günter Wolter.

Zitat
Günter Wolter
... Es gibt sicherlich einiges zu tun, die äußeren Röhren für die U5 fit zu machen, z B Rückbau der Fahrstühle, Erweiterung der Durchschläge, neben der Gleisverlegung Anbringung von Bahnsteigtüren. Die Zufahrtstunnel werden getrennt gebaut. Die Tunnelbaumaschine kommt östlich an, das Schneidrad wird am Heidi-Kabel-Platz herausgehoben, um es westlich wieder hinunter zu lassen. Für die angedachten Überführungsgleise U5/U2(U4) sind bereits westlich Durchgänge im Tunnel vorhanden. Ich bin gespannt, wie dies alles auf so engem Raum gehandhabt werden soll.

Laut der Machbarkeitsuntersuchung im Auftrag der Hochbahn sind die Guss-Tübbinge mittlerweile kritisch zu sehen und sowohl von der Entrauchung als auch von der Entfluchtung, würde der U-Bahnhof Hbf Nord nicht mehr den geltenden Vorschriften entsprechen und wäre nicht mehr genehmigungsfähig. Der jetzige Bestandsschutz würde bei einem Umbau erlöschen.

In der Machbarkeitsuntersuchung war noch ein vollständiger Umbau von Hauptbahnhof Nord zu zwei Mittelbahnsteigen geplant. Hierfür hätte das gesamte nördliche Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs Gleise 1-14 mithilfe einer großen Vereisung unterbaut werden sollen. Dies war die verkehrliche Vorzugsvariante, auch schnelle Sekante genannt, von der man sich nach langem Ringen dann doch leider verabschiedet hat, weil das Baurisiko zu hoch gewesen wäre. Daher wird es jetzt ein "einfacher" Anschluss der beiden äußeren Bestandsröhren, dafür mit eigener U5-Haltestelle am Jungfernstieg. Die Röhren sind statisch geprüft, Regelbetrieb und Evakuierung an den eher schmalen Bahnsteigkanten simuliert und als genehmigungsfähig befunden. Wird alles auch hoffentlich zügig ins Transparenzportal gestellt zum Nachlesen. Baulich natürlich trotzdem immernoch herausfordernd, aber das größte Problem aktuell ist eher die Unbekannte Verbindungsbahnentlastungstunnel. Hier soll Ende diesen Jahres das Ergebnis der Machbarkeitsuntersuchung vorliegen und dann die Vorplanung starten.

Zur Ausgangsfrage: aktuell ist neben Sengelmannstraße auch an Hagenbecks Tierpark ein Übergabegleis der U5 ins Bestandsnetz geplant. Und hier auch, wie an Sengelmannstraße, mit eigenem Ausziehgleis für den Systemwechsel GoA1 <-> GoA4.. also sehr komfortabel und sicher. Am Hauptbahnhof Nord gäbe es die geometrische Möglichkeit für einen Übergang des nördlichen U5-Gleises in das nördliche U2/U4-Gleis direkt westlich der Haltestelle.. aber hier eben ohne Ausziehgleis für den Systemwechsel, sondern nur mit einer einfachen Gleisverbindung. Diese müsste dementsprechend aufwändig und umfassend gegen ein versehentliches Befahren gesichert werden, sodass eine solche Verbindung betrieblich hochgradig unerwünscht ist. Solange an Hagenbecks Tierpark ein zweiter Übergang ins Bestandsnetz umgesetzt werden kann, dürfte am Hauptbahnhof kein Übergang entstehen. Es bliebt weiterhin so, dass die Züge nicht gedreht werden (können).

Zitat
Jan Gnoth
Sollen da welche kommen? Dann würde die Dreiecks-Freiheit im U-Bahn-Netz aufgegeben und Schleifenfahrten möglich werden. Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass es für die U5 eine Bedingung gegeben haben soll, dass Schleifenfahrten im Netz nicht möglich werden sollen. ...

Welchen "Sinn" sollte dieser Unsinn haben. Dreiecksfahrmöglichkeiten bieten doch nur Vorteile. Mann muss sie ja nicht nutzen.

Zitat
Kasimir Herzog
..., von der man sich nach langem Ringen dann doch leider verabschiedet hat,...

Das in dem obigen Zitat von mir fett und kursiv hervorgehobene Wort solltest du besser durch "endlich", "glücklicherweise" oder "Gott sei Dank" ersetzen.

Zitat
Kasimir Herzog
Am Hauptbahnhof Nord gäbe es die geometrische Möglichkeit für einen Übergang des nördlichen U5-Gleises in das nördliche U2/U4-Gleis direkt westlich der Haltestelle.. aber hier eben ohne Ausziehgleis für den Systemwechsel, sondern nur mit einer einfachen Gleisverbindung. Diese müsste dementsprechend aufwändig und umfassend gegen ein versehentliches Befahren gesichert werden, sodass eine solche Verbindung betrieblich hochgradig unerwünscht ist.

Warum sollte eine solche Verbindung hochgradig unerwünscht sein?

1. GoA4 kommt hoffentlich bald netzweit.
2. Muss man sie ja nicht nutzen bzw. nur für Baufahrzeuge.
3. GoA4-Fahrzeuge haben einen Notführerstand.

Moin,

danke für deinen Beitrag

Zitat
Kasimir Herzog
In der Machbarkeitsuntersuchung...Wird alles auch hoffentlich zügig ins Transparenzportal gestellt zum Nachlesen...

Ist doch längst (seit 09.02.2019!) im Transparenzportal veröffentlicht.

Zitat
Computerfreak

Zitat
Kasimir Herzog
..., von der man sich nach langem Ringen dann doch leider verabschiedet hat,...

Das in dem obigen Zitat von mir fett und kursiv hervorgehobene Wort solltest du besser durch "endlich", "glücklicherweise" oder "Gott sei Dank" ersetzen.

Genau, die siebte Schnellbahnlinie vom Hbf zum Jungfernstieg ist das, was in Hamburg bisher gefehlt hat. Damit wird die Verkehrswende vorangebracht. Und falls es doch noch eine U6 geben sollte, bekommt diese einen weiteren Bahnsteig direkt unterhalb der Alsterfontäne.

Zitat
Computerfreak

Warum sollte eine solche Verbindung hochgradig unerwünscht sein?

Zum Teil aus Sicherheitsgründen, hat was mit den Stromschienenlücken und einer möglichen ungewollten Überbrückung von Elektrischer Energie in einen Stromlosgeschalteten Netzabschnitt ,zB wegen eines Feuerwehreinsatzes zu tun.

LG



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.08.2022 12:28 von STZFa.

Zitat
STZFa

Zitat
Computerfreak

Warum sollte eine solche Verbindung hochgradig unerwünscht sein?

Zum Teil aus Sicherheitsgründen, hat was mit den Stromschienenlücken und einer möglichen ungewollten Überbrückung von Elektrischer Energie in einen Stromlosgeschalteten Netzabschnitt ,zB wegen eines Feuerwehreinsatzes zu tun.

LG

Wenn ich raten müsste, geht das noch weiter.
Wenn automatisch gesteuerte Züge ein Gleis versehentlich befahren, dann fährt der Zug erstmal da bzw. wenn er anhält, steht er da erst einmal

Weichen könnten aus welchen Gründen auch immer falsch gestellt sein.
Dass damit die Möglichkeit genommen wird bei Baustellen oder Problemen Züge auf anderen Strecken einzusetzen, ist natürlich schade. Sobald das ganze Ding auf GoA4 umgestellt ist (wovon ich mittelfristig nicht ausgehe), kann man da ja immer noch bessere Verbindungen einbauen. Der Platz wird ja durch das Ausziehgleis gelassen.

Am New-York-Ring wird schon einiges auf links gedreht

Zitat
Sonnabend
Moin,

danke für deinen Beitrag

Zitat
Kasimir Herzog
In der Machbarkeitsuntersuchung...Wird alles auch hoffentlich zügig ins Transparenzportal gestellt zum Nachlesen...

Ist doch längst (seit 09.02.2019!) im Transparenzportal veröffentlicht.

Ja richtig, das bezog sich auf die Einlassung von NVB. Im Transparenzportal ist die Machbarkeitsuntersuchung (MBU) veröffentlicht. Die sich daran anschließende Planungsphase "Vorplanung" wird aber im Laufe dieses Sommers abgeschlossen und dann hoffentlich zügig auch veröffentlicht. In der MBU war noch die schnelle Sekante die Vorzugslösung, im Ergebnis der Vorplanung ist es der "Bestandsanschluss" am Hauptbahnhof ohne großen Umbau.

Zitat
flor!an
Am New-York-Ring wird schon einiges auf links gedreht

Ja, Kreuzung Fuhle/Nordheimstraße und natürlich in Bramfeld auch. Ich weiß nicht ob die Sperrungen des Gustav-Seitz-Weg Richtung Gründgensstraße allein wegen der Umbaumaßnahmen oder auch mit der Vorbereitung und Leitungsverlegung begründet sind.