Re: Bau der U5 - Hochbahn-Darstellung zu den Kostensteigerungen 26.04.2023 07:32 |
Zitat
PassusDuriusculus
Eine Steckrübe ist besser als keine Kartoffel!
Eine Kartoffel ist besser als kein Argentinisches Rumpsteak!!
Am besten ist Argentinisches Rumpsteak!!
Und weil wir nicht genug Ressourcen für genügend Rumpsteaks für alle haben, müssen deshalb alle auf Kartoffeln verzichten? Immer überall nur die eine Sache essen zu wollen ist nicht wohltuend.
Re: Bau der U5 26.04.2023 08:31 |
Zitat
Der Hanseat
Genau das hat Herbert doch geschrieben.Zitat
Herbert
Auch ein Stadtbahnprojekt, das mit 21er Preisen bei einem NKV von 1,2 stand, wird ohne massive Erhöhung des Nutzens mit einem NKV unter 1 untergehen, sobald 2023er Preise angesetzt werden.
Re: Bau der U5 26.04.2023 09:18 |
Re: Bau der U5 - Hochbahn-Darstellung zu den Kostensteigerungen 26.04.2023 09:19 |
Zitat
PassusDuriusculus
Eine Steckrübe ist besser als keine Kartoffel!
Eine Kartoffel ist besser als kein Argentinisches Rumpsteak!!
Am besten ist Argentinisches Rumpsteak!!
Und weil wir nicht genug Ressourcen für genügend Rumpsteaks für alle haben, müssen deshalb alle auf Kartoffeln verzichten? Immer überall nur die eine Sache essen zu wollen ist nicht wohltuend.
Re: Bau der U5 26.04.2023 09:32 |
Zitat
Herbert
... Die Inflation aktuell ist nicht einfach wie die Flut, die alle Schiffe im Hafen gleichermaßen anhebt. Die Kostenseite von Verkehrsinfrastruktur ist deutlich stärker betroffen als der potentielle Nutzen. Kurzes Beispiel: Ein Großteil des Nutzens ist oft die gesparte Zeit der Fahrgäste. Jetzt muss man Annahmen treffen, wie viel eigentlich eine Stunde Zeit wert ist für einen Fahrgast. Dafür greift man z.B. auf den Lohn zurück, denn da verkauft der Fahrgast ja oft seine Zeit an den Arbeitgeber. Die Löhne sind aber nicht im Ansatz um 35 % gestiegen seit Anfang 2021. Bei den Mitarbeitern der Stadt selbst gab es beispielsweise seit Januar 2021 nur genau 2,8 % Lohnsteigerung. Erhöht man die Zeit"kosten" um die "allgemeine" Inflation, den VPI, sind es 14,9 % mehr. Die Baukosten dagegen: 30 bis 35 % mehr. Im Durchschnitt!
Re: Bau der U5 26.04.2023 09:51 |
Re: Bau der U5 26.04.2023 11:47 |
Zitat
Herbert
Das Problem ist, nochmal: die Baupreise sind deutlich über Inflation gestiegen, die Inflation selbst ist bereits extrem hoch. Und das Standi-Verfahren sieht offenbar dazu vor, die Baupreise bis zur geplanten Fertigstellung mit einem Durchschnittswert der Preissteigerung fortzurechnen. Das erhöht die zu kalkulierenden Kosten deutlich. Der Nutzen wird auch - teilweise - inflationsangepasst, aber hier dann mit Sätzen, die niedriger steigen als die Baukosten.
Die Inflation aktuell ist nicht einfach wie die Flut, die alle Schiffe im Hafen gleichermaßen anhebt. Die Kostenseite von Verkehrsinfrastruktur ist deutlich stärker betroffen als der potentielle Nutzen. Kurzes Beispiel: Ein Großteil des Nutzens ist oft die gesparte Zeit der Fahrgäste. Jetzt muss man Annahmen treffen, wie viel eigentlich eine Stunde Zeit wert ist für einen Fahrgast. Dafür greift man z.B. auf den Lohn zurück, denn da verkauft der Fahrgast ja oft seine Zeit an den Arbeitgeber. Die Löhne sind aber nicht im Ansatz um 35 % gestiegen seit Anfang 2021. Bei den Mitarbeitern der Stadt selbst gab es beispielsweise seit Januar 2021 nur genau 2,8 % Lohnsteigerung. Erhöht man die Zeit"kosten" um die "allgemeine" Inflation, den VPI, sind es 14,9 % mehr. Die Baukosten dagegen: 30 bis 35 % mehr. Im Durchschnitt!
Re: Bau der U5 - Hochbahn-Darstellung zu den Kostensteigerungen 26.04.2023 12:03 |
Gab es irgendwo in Deutschland schon ein U-Bahnprojekt das während des Baus gestoppt wurde da es zu teuer geworden ist und deshalb die standartisierte Bewertung nicht bestanden hat?Zitat
NVB
Zitat
Nemo
Es gibt Firmen, die darauf spezialisiert sind, standartisierte Bewertungen vorzunehmen. Natürlich kommt dann auch das gewünschte Ergebnis raus - sofern man nicht vollkommen absurde Strecken plant, die kennen schließlich alle Tricks. Das betrifft nicht nur den U-Bahnbau, sondern alle derartigen Projekte, auch Straßenbahnprojekte.
Du hast zwar Recht, dass man eine Menge tricksen kann, doch ein totes Pferd bekommen diese Firmen auch nicht mehr zum Laufen.
Re: Bau der U5 26.04.2023 12:26 |
Zitat
Diese Preisentwicklung im Bau in die Zukunft fortzuschreiben ist falsch und unseriös. Corona und die Lieferkettenproblematik werden bald kein Thema mehr sein, die Auswirkungen des Ukraine-Krieges werden zurückgehen und am Wichtigsten - der Boom im Baugewerbe ist vorbei! Die ersten Baufirmen suchen bereits wieder aktiv nach Aufträgen, die Konkurrenz wird zunehmen und die Preise wieder tendenziell sinken.
Zitat
Das Lohnniveu kennt aber nur eine Richtung nach oben
Zitat
und in der von Dir zitierten Zahl (2,8%) sind mit Sicherheit nicht die derzeitigen Tarifverhandlungen (durchweg Forderungen nach über 10% Lohnsteigerung, in den unteren Gehaltsstufen 20+%) enthalten.
Re: Bau der U5 26.04.2023 13:10 |
Bau der U5 - Nachbewilligungsdrucksache 2023 26.04.2023 15:48 |
Re: Bau der U5 27.04.2023 08:11 |
Zitat
Herbert
Kurzes Beispiel: Ein Großteil des Nutzens ist oft die gesparte Zeit der Fahrgäste. Jetzt muss man Annahmen treffen, wie viel eigentlich eine Stunde Zeit wert ist für einen Fahrgast. Dafür greift man z.B. auf den Lohn zurück, denn da verkauft der Fahrgast ja oft seine Zeit an den Arbeitgeber. Die Löhne sind aber nicht im Ansatz um 35 % gestiegen seit Anfang 2021.
Re: Bau der U5 27.04.2023 08:14 |
Zitat
Herbert
Die Inflation aktuell ist nicht einfach wie die Flut, die alle Schiffe im Hafen gleichermaßen anhebt.
Re: Bau der U5 27.04.2023 08:17 |
Zitat
NVB
Danke Herbert, damit hast Du das Wesentliche richtig gut beschrieben und infolgedessen müsste das jetzt hier von allen verstanden werden ...
Re: Bau der U5 27.04.2023 08:19 |
Zitat
Pommes Schranke
Was passieren wird: Die U5 wird natürlich trotzdem gebaut, alle regen sich eine Weile via Rauschen im Blätterwald auf, NVB wird bis zum Einweihungstag hier schreiben dass die U5 nicht kommt, und wenn sie dann fährt hat sie eine Menge zufriedener Fahrgäste, und über die Kosten spricht dann irgendwann auch keiner mehr.
Re: Bau der U5 27.04.2023 10:11 |
Zitat
Pommes Schranke
Ach Leute....
Die U5 wird teurer, ja. Das war doch aber jedem von vorneherein klar, öffentliche Bauten kosten immer mehr als geplant/kommuniziert, das ist nichts Neues (Cheops Gesetz). Und ja, die U5 wird wohl richtig teurer.
Was passieren wird: Die U5 wird natürlich trotzdem gebaut, alle regen sich eine Weile via Rauschen im Blätterwald auf, NVB wird bis zum Einweihungstag hier schreiben dass die U5 nicht kommt, und wenn sie dann fährt hat sie eine Menge zufriedener Fahrgäste, und über die Kosten spricht dann irgendwann auch keiner mehr.
Re: Bau der U5 27.04.2023 10:26 |
Zitat
aahz77
Zitat
NVB
Danke Herbert, damit hast Du das Wesentliche richtig gut beschrieben und infolgedessen müsste das jetzt hier von allen verstanden werden ...
Du kannst bitte gerne mal auf die drei Punkte am Ende Deiner Sätze verzichten, wenn es um andere Forumsteilnehmer geht. Die suggerieren Überheblichkeit; der Satz da oben kommt bei mir an als: "jetzt müßte das ja wohl auch der letzte Depp, insbesondere der doofe Fragesteller, kapieren können". Das geht mir gegen den Strich. Ganz schlechte Diskussionskultur. Kennen wir ja kaum anders von Dir, aber die Hoffnung auf Besserung stirbt zuletzt.
Grmbl T.
Re: Bau der U5 27.04.2023 10:57 |
Zitat
NVB
...
Und was die drei Punkte betrifft: Sie bedeuten nichts anderes, als das man zu dem Thema noch mehr schreiben könnte aber der Schreiber voraussetzt, dass der Leser dies selber weiß.
Re: Bau der U5 27.04.2023 12:19 |
Ja, das ist in der Tat ziemlich abenteuerlich, wenn man einfach mal 2021 als Ausgangspunkt nimmt, da der TV-L dort eine Nullrunde hatte und die Tarifverhandlungen in diesem Herbst noch anstehen. Da ist der Wunsch der Vater des Gedanken. Da könnte man auch irgendein Unternehmen aus dem Nahverkehr nehmen, das kürzlich einen Abschluss erzielte, und 15% ansetzen. Wäre bloß genau so unseriös. Für die Förderung ist es aber auch ziemlich egal, da man von einem Referenzjahr ausgeht. Sonst wäre es inflationsbedingt ja sofort sinnvoll, ein Projekt möglichst früh zu bauen statt erstmal vernünftig zu planen.Zitat
Moskauer
Das Lohnniveu kennt aber nur eine Richtung nach oben und in der von Dir zitierten Zahl (2,8%) sind mit Sicherheit nicht die derzeitigen Tarifverhandlungen (durchweg Forderungen nach über 10% Lohnsteigerung, in den unteren Gehaltsstufen 20+%) enthalten.
1. Ja, das wird monetarisiert. Auch für verhinderte Unfälle gibt's ein Preisschild. Die BASt kann Dir sagen, was z.B. ein Toter wert ist bzw. war.Zitat
aahz77
1. Wie wird der Nutzen (abstraktes Konzept, alte und neue Fahrgäste können das neue Verkehrsmittel benutzen) in einen Geldbetrag (konkrete Zahl) umgewandelt? Da ist immer nur von irgendwelchen Annahmen die Rede.
2. Wenn die Kosten durch Inflation steigen, wie wird dann der Nutzen neu bewertet? Der Nutzen an sich bleibt erstmal unverändert (immer noch dieselben Fahrgäste, welche das neue Verkehrsmittel benutzen können), aber der umgerechnete Wert muß m.E. mindestens gemäß Gesamt-Inflation erhöht werden (wodurch dann durch die noch höher gestiegenen Baupreise das Verhältnis verschlechtert werden kann, schon klar).
Re: Bau der U5 27.04.2023 12:53 |
Zitat
kalle_v
Ja, das ist in der Tat ziemlich abenteuerlich, wenn man einfach mal 2021 als Ausgangspunkt nimmt, da der TV-L dort eine Nullrunde hatte und die Tarifverhandlungen in diesem Herbst noch anstehen. Da ist der Wunsch der Vater des Gedanken. Da könnte man auch irgendein Unternehmen aus dem Nahverkehr nehmen, das kürzlich einen Abschluss erzielte, und 15% ansetzen. Wäre bloß genau so unseriös. Für die Förderung ist es aber auch ziemlich egal, da man von einem Referenzjahr ausgeht. Sonst wäre es inflationsbedingt ja sofort sinnvoll, ein Projekt möglichst früh zu bauen statt erstmal vernünftig zu planen.Zitat
Moskauer
Das Lohnniveu kennt aber nur eine Richtung nach oben und in der von Dir zitierten Zahl (2,8%) sind mit Sicherheit nicht die derzeitigen Tarifverhandlungen (durchweg Forderungen nach über 10% Lohnsteigerung, in den unteren Gehaltsstufen 20+%) enthalten.